Posts Tagged ‘Chuck’


Der grosse Serien-Rundumschlag

Samstag, 1. Januar, 2011

Es hat sich einiges angesammelt in den letzten Monaten. Anstatt viele einzelne Postings zu verfassen, werfe ich einfach mal alles in einen großen Topf und lasse die neue TV-Season bis zur Winterpause Revue passieren.

Auch diese Herbstseason 2010 fühlt sich wieder mehr wie eine kontinuierliche Fortsetzung der Vorjahres-Season an. Das mag damit zusammenhängen, dass ich eh kaum noch Zeit habe für Serien und daher eher auf vertraute Favoriten setze. Aber mein kurzer Überblick zu Beginn der Season vor ein paar Monaten zeigte kaum vielversprechende neue Produktionen. Und viel „Geduld“ kann ich mir einfach zeitlich nicht mehr leisten, entweder eine Show überzeugt gleich von Beginn oder sie fliegt aus dem Raster.

Eine der wenigen Ausnahmen ist (mal wieder) eine Comedy-Serie.

Raising Hope

ist ganz klar mein bisheriger Neustart-Favorit. Ein paar Sätze hatte ich ja schon hier geschrieben und die bisherigen elf Episoden haben den Eindruck zu Beginn der Staffel nur bestätigt: Die Serie hat eine verblüffend konstante Qualität an den Tag gelegt. Jede Folge ist vollgepackt mit herrlich bizarrem Humor und ausgefallenen Charakteren, die sich zwar öfters dumm-dämlich dranstellen, aber einfach unglaublich sympathisch erscheinen. Nicht nur „Earl“-Fans sollten hier reinschauen.
up

Running Wilde

konnte da leider nicht mithalten. Auch hier viel dumm-dämlicher Humor und idiotische Verhaltensweisen, aber insgesamt überspannt die Show den Bogen dann doch zu sehr. Insbesondere die Nebencharaktere sind nur noch maßlos überzeichnete Karikaturen die sich von einem überreizten Gag zum nächsten schleppen. Schade um Will Arnett und Keri Russell, die mir in den Hauptrollen immer noch gut gefallen, aber das „Gesamtpaket“ überzeugt nicht. Die Show ist ganz oben auf der Abschussliste (beim Network wurde der Stecker schon gezogen).

The Office

geht es leider ähnlich. Die Serie ist auf einem traurigen Abwärtstrend, der sich von Episode zu Episode zu beschleunigen scheint. Nach sieben Jahren wurde wohl wirklich jeder Gag mindestens einmal gemacht (einige auch mehrmals) und die Autoren zwingen sich von Pointe zu Pointe. Die letzten Episoden ließen jeglichen Charme der früheren Folgen vermissen, selbst die früher so bezaubernden Jim&Pam-Momente wirken leer und aufgezwungen, Jim entwickelt sich zudem zur Hassfigur. Mittlerweile gibt es einige Episoden, in denen für mich kein einziger Lacher mehr drin war. Vielleicht kann der Abschied von Steve Carell noch mal Aufschwung geben, aber ich fürchte, dass die guten Tage der Show zumindest in kreativer Hinsicht gezählt sind. NBC hingegen wird die Serie sicherlich noch gute drei Jahre weiterlaufen lassen, es ist eine der wenigen Goldesel des Networks.

30 Rock

ist wie im Vorjahr ein extrem wechselhafter Kandidat. Manche Episoden sind durchweg Vollpleiten, dafür sind andere von der ersten bis zur letzte Minuten eine bunte Achterbahnfahrt. Liz Lemon stolpert zunehmend unkoordiniert durch die Episoden, die Absurditäten in Liz‘ Umfeld sind immer noch so schrill wie in den Vorjahren, aber insgesamt scheint auch hier öfters das gute Material auszugehen.
up

How I Met Your Mother

war auch schon öfters am Abgrund, aber hat sich in letzter Zeit wieder etwas aufgerappelt und auf akzeptablen Niveau stabilisiert. Auch diese Show hat wohl ihren Zenit eindeutig überschritten, aber immer mal wieder gelingen ihr überraschende Tweaks des Erzählstils und Running Gags. Da ist noch Leben drin, aber die Mutter muss dringend gefunden werden 🙂
up

Cougar Town

hat auch noch reichlich Leben, die Show hat nach ihrer „Neuorientierung“ im vergangenen Jahr ihren Ton gefunden und ist jetzt so eine Art „Friends 2.0 für thirtysomethings“. Ob das alles noch Sinn macht, wie diese Gruppe von Freunden, Nachbarn und Familienmitgliedern immer wieder zusammenfindet, spielt schon längst keine Rolle mehr, stattdessen geht es in erster Linie darum, irgendeine belanglose Rahmenhandlung für ausgefallene Charakter-Eigenheiten und amüsante Rituale im Freundeskreis zu finden. Harmloser, aber sehr unterhaltsamer Spaß, ebenso wie…
up

The Middle

Auch diese Show hat seit ihrer ersten Episode letztes Jahr eine erstaunlich konstante Qualität geliefert. Jede Episode ist gute Unterhaltung, Charaktere stellen sich auch hier oftmals gezwungen blöd dran, aber ähnlich wie bei „Raising Hope“ passen ihre Verhaltensweise auch harmonisch in das Gesamtbild und wirken keinesfalls überzogen. Die beste „Working Class“-Familienkomödie seit „Malcolm in the Middle“.
up

The Big Bang Theory

zeigt auch schon erste Alterungserscheinungen und scheint immer öfters auf der Stelle zu treten, aber schon die Verpflichtung von „Blossom“ und der gelegentliche Auftritt von Evil Wil Wheaton dürften mich auch weiterhin bei der Stange halten. Manchmal habe ich aber das Gefühl, dass sie die Scherze um Sheldons Eigenheiten zusehends überreizen.
up

Modern Family

gehört ganz klar in die Kategorie „Verlässlicher Lachgarant wie im Jahr zuvor“ (VeLaWiJazu). Leider fehlen die ganz großen Kracher wie im Vorjahr, bei denen man lachend vom Sofa fällt, aber der Charme der oftmals sehr gegensätzlichen Charaktere überzeugt auch weiterhin. Jedesmal garantierte 20 Minuten gute Unterhaltung. Ebenso wie…
upupup

Community

Ohne Zweifel das beste, was die Comedy-Schiene zur Zeit bieten kann und ebenfalls in der VeLaWiJazu-Schublade. Auch hier kämpfen die Autoren zuweilen spürbar, um an die großen Erfolge des Vorjahres anzuknüpfen — aber nachwievor haben sie bei ihrer Suche richtig viel Erfolg. Mittlerweile sind meine Ansprüche an die Show aber auch wahnsinnig hoch, jede Folge muss sich mit der Episode „Modern Warfare“ messen — das ist natürlich eine verflucht hohe Latte. Dadurch war auch der Überraschungs-Effekt der Stop-Motion-Folge nicht so groß wie man sich das wünschen mag, aber die Folge im 1980er-Raumschiff-Simulator oder die Zombie-Episode oder die Meta-Bottle-Show um den verschwundenen Stift sind Highlights des TV-Jahres. Auch sehr empfehlenswert ist übrigens die DVD-Box der ersten Staffel: Massig Outtakes und mindestens ein Audio-Commentary zu jeder Episode liefern ein exzellentes Preis-Leistungsverhältnis und reichlich Füllmaterial für langweilige Winterabende.
upupup

Castle

gehört auch weiterhin in die Comedy-Schublade und ist die erste Serie, die endlich ohne jegliche Kompromisse an die großen Krimikömdien-Serien aus den 1980ern (Hart to Hart, Scarecrow and Mrs King, Moonlighting, Remington Steele, Murder She Wrote, Riptide, Fall Guy, Simon & Simon, A-Team …) anschließen kann. Jede Woche ein mehr oder minder verworrener und über viele Ecken und Red Herings zu lösender „Case of the week“, den aber kaum ein Zuschauer wirklich interessiert. Die eigentlichen Gründe warum das eine Must-See-Show ist, heißen weiterhin in dieser Reihenfolge Nathan Fillion, Nathan Fillion und Nathan Fillion (ebenso wie seine Chemie mit Stana Katic). Im Moment sehe ich keinerlei Anzeichen, wie diese einfach gestrickte Show in nächster Zeit an Unterhaltungswert verlieren könnte, insbesondere wenn sie auch weiterhin einmal pro Halbjahr eine kleine „Firefly“-Anspielung („just a tv show I used to love“) unterbringen.
upup

Chuck

ist diese kleine Show „that just wouldn’t die“. Kaum eine andere Serie wurde schon so oft totgesagt oder am Abgrund gesehen und nun gibt es schon wieder erste vorsichtige Anzeichen für eine erneute Verlängerung. Allerdings muss man auch zugeben, dass dieses ständige Hin-und-Her nicht ohne Konsequenzen für die Show blieb, das Budget ist offensichtlich mittlerweile ein Witz, die Show musste schon mehrere Beinahe-Finals mit einem neuen Story-Arc überdecken. Immerhin dürfen sich die Charaktere weiterentwickeln und die Beziehung zwischen Chuck und Sarah ist immer noch unterhaltsam und abwechslungsreich. Zudem bin ich der letzte, der sich über die zunehmende Anzahl von Szenen mit einer sehr dürftig bekleideten Yvonne Strahovski beschweren würde, aber bei all den „evil empire“-Organisationen blickt man ja kaum noch durch und die Story wird weiterhin von Scheunentor-grossen Logiklöchern geplagt. Es ist auch hier abzusehen: Sollte es wirklich noch eine fünfte Staffel geben, wäre es vielleicht wirklich am besten, die Show zu einem versöhnlichen Ende zu bringen bevor alleine schon das Catering-Budget von „Glee“ höher ist als das Gesamtbudget von „Chuck“.
up

Eureka

ist noch etwas extremer in Hinsicht auf das (nicht) verfügbare Budget und auch hier freue ich mich zwar immer noch über neue Episoden, aber mehr als ein optionaler Lückenfüller ist sie nicht mehr. Der Zeitreise-Arc und der Sprung in die alternative Parallel-Realität war ein netter Trick, um die Serie (dauerhaft?) neuzubooten — dieses Device können wirklich nur ganz wenige Serien erfolgreich nutzen. Aber dennoch oftmals zu harmlos. Gleiches gilt für die Schwesterserie …
up

Warehouse 13

Auch hier dominiert der „Job of the week“ mit ein paar dünnen übergreifenden Arcs. Leider sind diese wöchentlichen Aufträge oftmals zu simpel gestrickt und zu vorhersehbar, da macht sich dann gerne Langeweile breit. Aber gelegentlich kann die Show mit interessanten Ideen überraschen wie einem weiblichen H.G. Wells.
updown

Stargate Universe

schaut wohl mittlerweile auch der definitiven Absetzung entgegen, daher nicht mehr viele Worte, außer: Mir hat’s eigentlich wirklich gut gefallen. Kein Must-See, aber für jemanden, der bisher so gut wie keinen Kontakt mit dem Stargate-Universum (no pun intended) hatte, waren das immer passable 40 Minuten Standard-SciFi-Kost.
up

Weeds

hat sich recht erfolgreich „neugebootet“, indem man einige alte Story- und Charakter-Zöpfe abgeschnitten hat und aus den Resten ein „Back to the roots“-Roadtrip-Familiendrama zusammenstrickte. Dadurch konnte sich die Show wieder mehr auf das eigentliche Interessante fokussieren: Die absolut dysfunktionale Familie rund um Nancy. Durchweg unterhaltsamer und abwechslungsreicher als das was in den Vorjahren so präsentiert wurde.
up

Rubicon

war eine der wenigen Drama-Neustarts, die ich verfolgt habe. Und die wurde dann auch prompt nach der ersten Staffel abgesetzt. Noch bin ich nicht ganz durch, aber diese smarte und spannende Verschwörungstheorien-Drama hat mich bisher durchweg fasziniert. Angeblich empfanden viele Zuschauer die Serie als „zu langsam“ und ihnen fehlte die Action. Hachjeh, die gibt es bei „Mad Men“ auch nicht.
up

Stattdessen gibt es ja …

The Walking Dead

mit reichlich Action und richtig viel Tempo. Viel, viel zuviel Tempo sogar — da wurde soviel Handlung in lächerliche sechs Episoden gepresst, dass manche Erzählstränge wie ein Schnellzug am Zuschauer vorbeirasten. Der Vater, der seine Familie sucht? In zwei,drei Episoden abgehakt. Das große Finale um einen letzten Wissenschaftler? In einer Folge durchgehetzt, obwohl man da noch soviel Kapital für eine gute halbe Staffel herausschlagen könnte. Dadurch entstehen dann auch ein paar Plausibilitäts-Probleme (yeah, i know we’re talking about a show about ZOMBIES) wie beispielsweise der Shut-Off-Timer, der „zufälligerweise“ genau an dem Tag abläuft, an dem die Truppe dort ankommt. Unter die Räder kommt dabei auch die Charakterentwicklung, die aber wohl eindeutig der große Schwerpunkt der Serie sein soll. Denn um eine Aufarbeitung des „Wie, Warum, Wo?“ geht es bei dieser Zombie-Apokalypse ganz offensichtlich nicht wie die finale Episode mit ihren Millionen ungestellter Fragen bewies.
Ich kenne die Comic-Vorlage nicht im Detail, daher kann ich nicht beurteilen, wie sehr sie der Vorlage entspricht. Aber für mich zählen eh andere Kriterien, in erster Linie wie gut mich eine Serie im Jahre 2010 unterhalten kann und da hat „The Walking Dead“ massive Defizite. Wäre das die erste Zombie-Produktion seit Generationen und hätte es nie die UK-Produktion „Dead Set“ oder die Mainstream-Film-Hits „Shaun of the Dead“, „Zombieland“ oder den Pilot „Babylon Fields“ gegeben, würde mein Fazit sicherlich anders ausfallen. Heutzutage kann zumindest ich wohl keinen Zombie-Film/Serie mehr schauen, ohne eine ironische Brechung zu erwarten. „The Walking Dead“ nimmt sich hingegen richtig todernst und setzt den Fokus auf Charakterdrama und den hoffnungslose Kampf gegen die übermächtige Apokalypse. Leider sind die Charaktere dazu zu uninteressant, farblos und eindimensional. Was aber wiederum an dem hohen Tempo liegt. Vielleicht hätte amc doch lieber noch warten sollen, bis der Wunsch-Regisseur/-Autor für eine längere Zeit verfügbar gewesen wäre und statt 6 mindestens 12 Episoden produziert. Ob ich mir die zweite Staffel anschauen werde, ist jedenfalls nach dieser Enttäuschung noch mit einem großen Fragezeichen versehen.
downup

Doctor Who Weihnachtsspecial

hat mir ausserordentlich gut gefallen. Was für eine bezaubernde Zeitreise-Variante des „Ghosts of Christmas“-Konzept, die in jeder Szene vor typischen Moffat-Inspirationen nur so sprüht. Alleine schon das Konzept der fliegenden Fische? Traumhaft. Dazu eine ganze Reihe von erstklassigen und hochamüsanten Dialogen, die zu dem besten zählen, was dem Doctor in der Neuzeit über die Lippen kam („Ah! Yes, blimey sorry! Christmas Eve on a rooftop, saw a chimney, my whole brain just went „What the hell!?“ | „Look – it’s either this or going to your room and designing a new screwdriver: Don’t make my mistake.“ ). Mag sein, dass Moffat mit der Konzeption einer wöchentlichen Who-Show ein wenig überfordert ist, aber er ist und bleibt ein ganz großer Geschichtenerzähler mit einer fantastischen kindlichen Vorstellungskraft und Phantasie. Matt Smith wiederum konnte erneut unterstreichen, welch eine absolut perfekte Wahl er für diese Rolle war. Lang lebe Doctor Who!
upup

Der große Rest und 2011

Andere Serien tauchen hier nicht auf, weil ich einfach nicht genug gesehen habe (Dexter 5, Misfits 2, Men of a Certain Age 2, Friday Night Lights 5, Parenthood 2, Life Unexpected 2 (eh schon abgesetzt), …)

In der Midseason kommen nun noch eine kleine Handvoll vielversprechender neuer Produktionen, in erster Linie „The Cape“ und „Mr. Sunshine“. Außerdem kommen „V“ (downdown), „Californication“ (down) und „Parks & Recreation“ (upup) zurück.

Wie sieht’s bei euch aus? Schaut noch irgendjemand „No Ordinary Family“ oder eine der anderen Neustarts?

"Chuck" und "V" bekommen weitere Staffel

Freitag, 14. Mai, 2010

Es hatte sich in den vergangenen Wochen bereits abgezeichnet, dass die Chancen für „Chuck“ auf eine Verlängerung recht gut stehen und seit heute ist es auch offiziell: NBC hat 13 weitere Folgen bestellt. Der Großteil der dritten Staffel war in meinen Augen nicht so unterhaltsam wie Season 1 und 2, aber die jüngsten Folgen der nachträglich georderten „Staffel 3.2“ machen mit ihrem „Hart to Hart“-Spy-Couple-Konzept wieder Lust auf mehr. Die häppchenweise Verlängerung von „Chuck“ der letzten Jahre hat allmählich schon „Veronica Mars“-esque Ausmaße.

Bei ABC hat man unterdessen wohl das „kleinere Übel“ gewählt und „V“ eine weitere Staffel genehmigt (wohl auch mit nur 13 Episoden). Bei „Flash Forward“ liegt zwar noch keine offizielle Bestätigung vor, aber es deutet nun alles auf eine Absetzung nach der verkorksten ersten Staffel hin. Offensichtlich wollte man dann doch nicht beide SciFi-Shows gleichzeitig absetzen und damit noch größere Lücken in das Full-Hour-Portfolio des Networks reißen.

Auch die Zukunft von NBCs „Heroes“ ist noch unklar: Hier hört man aus der Gerüchteküche, dass die Show möglicherweise mit einem mehrstündigen TV-Movie-Special verabschiedet werden soll.

Das wird sich möglicherweise alles nächste Woche klären, wenn die Networks mal wieder zu den alljährlichen Upfronts einladen. Ein paar „Bubble-Shows“ sind noch übrig („Life Unexpected“?) und natürlich wird es schon mal einen ersten Blick auf die neuen Serien geben. Der Trend geht nach dem ersten Eindruck vor allem hin zu Comedies und Law/Cop-Prozedurals (wobei Ur-Oldtimer „Law & Order“ interessanterweise nach 20 Jahren abgesetzt werden soll).

Hart to Hart with Scarecrow and Mrs. King

Donnerstag, 6. Mai, 2010

Nachdem die jüngste „Chuck“-Folge (die Show macht übrigens wieder richtig Spaß) mit einer grandiosen Hommage an das legendäre „Hart to Hart“-Crime-Prozedural begann, blieb mir ja gar nicht anderes übrig, als mich in den Untiefen von YouTube zu verlieren.

Das Original:

„Chuckified“:

Eine Hommage an „Lost“ war da möglicherweise am Ende auch noch drin 😉

Dabei bin ich auch noch über ein anderes längst vergessenes Goodie gestolpert: Die Opening Credits zur Serie „Scarecrow and Mrs. King“, die in den späten 1980ern unter dem deutschen Titel „Agentin mit Herz“ recht erfolgreich nachmittags im ZDF lief. Direkt nach der „tele illustrierten“(?) und mit einer Werbeunterbrechung mittendrin. Diese Nachmittags-Serien in ZDF und/oder ARD waren damals immer ein wichtiger Termin, den man beim Spielen im Auge hatte, damit man sich wieder rechtzeitig aufs Fahrrad schwingen konnte und pünktlich zu den Opening Credits zu Hause war. Und damals hatten die Serien noch richtige Themesongs, dieser hier erinnerte mich bizarrerweise stellenweise an das Star-Trek-Motto. Season 1 von „Scarecrow and Mrs. King“ ist übrigens gerade in den USA auf DVD erschienen.

Und von hier ist es nur noch ein kurzer Weg zu den Theme-Songs von „The Fall Guy“, „Simon & Simon“, „Riptide“, „Remington Steele“ und einem vergeudeten Nachmittag 😉

Chuck Bartowski — Man of Action

Samstag, 22. August, 2009

Früher war der Samstag-Nachmittag im deutschen Fernsehen doch eigentlich mal ein guter Sendeplatz, oder? Dort liefen fast alle großen Teen/Twen-Serien in der deutschen Erstausstrahlung, entweder auf RTL oder Pro7, zum Teil auch auf Sat.1. Ob „Beverly Hills“, „Melrose Place“ (die Originale), „Party of Five“, „Popular“, „Roswell“ oder „Charmed“. Das war eine kleine „Twen-PrimeTime“. Die Zeit war ideal, weil in auch in den 90ern noch nicht jeder Teenie einen eigenen TV im Zimmer stehen hatte und es so keine Familienstreitigkeiten um die Fernbedienung gab (zumindest bis zum Beginn der Sportschau ;-). In den letzten Jahren hat sich das deutlich geändert, RTL hat dank der Formel-1-Übertragungen kein regelmäßiges Samstag-Nachmittag-Programm mehr und selbst die „Simpsons“ laufen nun schon in der „Erwachsenen“-Primetime um 20:15 Uhr. Die Zeiten des gemeinsamen Familien-Fernsehabends sind wohl auch längst vorbei (erleben bestenfalls eine Renaissance dank des Trends zum „Heimkino“).

Das Resultat: Die Ankündigung zum „Chuck“-Sendestart heute auf ProSieben um 17 Uhr (nach vier(!) Episoden „Scrubs“) wird allerorten mit einem Kommentar begleitet: „Fürchterlicher Sendeplatz“. So ändern sich die Zeiten.

Aber früher hatte der Samstag-Nachmittag auch keine Konkurrenz durch das Internet und DVDs. Wenn man eine Serie mit O-Ton oder überhaupt vor der deutschen Erstausstrahlung sehen wollte, musste man sich von Freunden VHS-Kassetten besorgen. Und die waren dann oft NTSC-Kopien der dritten Generation, jegliche Farbe war längst aus den Videos „herausgewaschen“. Nörgeleien zu den deutschen Synchronisations-Stimmen hatten damals Seltenheitswert — man hatte ja in der Regel gar keinen Vergleich. Wie das heute aussieht, wissen wir alle. Da genügen ein paar Klicks in Google und Youtube und ich kann mir (dank der bereits erfolgten deutschen Ausstrahlung im Schweizer Fernsehen) einen Eindruck vom deutschen Beginn der zweiten Episode von „Chuck“ verschaffen.

ProSieben-Sendeplatz hin oder her, „Chuck“ ist meiner Meinung nach eine der unterhaltsamsten Serien der letzten Jahre, sie bietet Drama, Comedy und Action wohldosiert mit vielen mehr oder weniger versteckten Popkultur-Referenzen, die hoffentlich in der deutschen Fassung nicht zu sehr untergehen oder seltsam klingen werden („Cpt. Awesome“ = „Cpt. Abgefahren“?). Das ist auch nicht nur eine Serie für Teens und Twens, sondern bietet auch viel Unterhaltung für ältere Jahrgänge, die mit „Trio mit vier Fäusten (Riptide)“ und „Colt für alle Fälle (Fall Guy)“ aufgewachsen sind.

Und wenn ich schon beim Thema „Chuck“ bin, noch ein Fan-Trailer für Season 3:

(via Give Me My Remote)

"Chuck" offiziell verlängert, T:SCC abgesetzt

Montag, 18. Mai, 2009

Yay! NBC gibt „Chuck“ 13 weitere Episoden, allerdings mit heftigen Budget-Kürzungen.

http://www.thefutoncritic.com/news.aspx?id=8105
http://ausiellofiles.ew.com/2009/05/its-official-nb.html

Die „Sarah Connor Chronicles“ wurden währenddessen von FOX ebenso offiziell beerdigt.

http://ausiellofiles.ew.com/2009/05/bubble-show-upd.html
http://tvbythenumbers.com/2009/05/17/terminator-the-sarah-connor-chronicles-canceled/18840

So viele Serien, so wenig Zeit (III): War sonst noch 'was?

Freitag, 17. April, 2009

Nachdem sich mein Server-Hoster nun wieder von einem Kurzschluss in der Klimaanlage erholt hat, noch ein paar sonstige Anmerkungen zum Programm der letzten Wochen:

Dollhouse

dollhouse_sierra
Das Dauer-Thema „Dollhouse“ kann auch heute nicht unerwähnt bleiben. Die im Vorfeld groß gehypte Episode 1×06 war zwar endlich der vielfach erhoffte Neuanfang der Serie, aber so richtig hatte diese Folge mich auch nicht überzeugt. Interessanterweise sprach kaum jemand im Vorfeld über Episode 1×09, die zumindest in meinen Augen der eigentliche Quantensprung der Serie war, weil hier die Stärken und das Potential der Show deutlicher und effektiver ausgespielt wurden. Das Prinzip des Storytellings aus der Sicht verschiedener Charaktere, deren Geschichten sich langsam zu einem Gesamtbild zusammenfügt, ist gewiss nichts Neues in der TV-Welt, aber Dollhouse nutzte es in dieser Episode auf sehr ansprechende Art und Weise. Die Serie ist zwar immer noch ein gutes Stückchen davon entfernt, für mich ein Favorit wie „Firefly“ zu werden, aber die anfängliche Enttäuschung über das Produkt „Dollhouse“ ist nach neun Episoden nun endlich verflogen. Nun bleibt nur die Hoffnung, dass die eigentliche Entdeckung der Serie, Dichen Lachman („Sierra“) in den wenigen verbleibenden Episoden noch mehr in den Vordergrund gerückt wird.

Übrigens wird FOX nun 12 Episoden ausstrahlen, inklusive des Season Finales. FOX hatte ursprünglich die üblichen 13 Episoden bestellt (und „bezahlt“), aber aus kreativen Gründen wurde die erste Episode nie ausgestrahlt (und Whedon baute das Konzept der Serie anschließend um). So blieben die 12 Folgen, die FOX nun ausstrahlen wird. Für die internationalen TV-Märkte benötigte das von FOX unabhängige Produktionsstudio aus vertraglichen Gründen aber 13 Episoden. Die ursprüngliche erste Folge machte aber im Kontext der Serie nun keinen Sinn mehr und so filmte Whedon quasi zum halben Preis eine zusätzliche Epilog-Episode (also eigentlich schon Episode #14), die FOX aber nicht bezahlen und somit auch nicht ausstrahlen will. Bleiben nur die DVDs oder internationale Ausstrahlungen. Verrücktes TV-Business.

Only one show to save

Ähnlich wie letztes Jahr finde ich mich gegenwärtig in einer recht entspannten Situation was die weitere Zukunft meiner TV-Lieblinge angeht. Da waren die Wochen vor den Upfronts früher deutlich spannender. Gut, „Pushing Daisies“ und „Life“ haben es nicht geschafft, aber so richtig nachtrauern muss ich bisher noch keiner Serie. Die größte Überraschung kam dabei aus dem Lager NBC/DirectTV, die das TV-Highlight „Friday Night Lights“ gleich für zwei Jahre verlängerten. Das entspricht zwar „nur“ 26 Episoden, aber besser konnte es kaum laufen, damit hatte wohl kaum jemand gerechnet. Auch „skins“ ist trotz Finanzkrise bei Channel 4 für eine weitere Staffel gesichert (und soll 2010 mit dem unvermeidlichen amerikanischen Remake bestraft werden). Die Weiterführung von „How I Met Your Mother“ (die übrigens richtig viel Spaß beim Nicht-Verstecken der beiden Schwangerschaften haben) ist auch nur noch eine Formsache. „Castle„, „Dollhouse“ und „Cupid“ werden diese Season wohl auch nur mit einem kleinen Wunder überstehen, aber das würde ich ebenso verkraften wie ich mich bereits mit dem Ende von „Better off Ted„, „Kings“ und „Samantha Who“ abgefunden habe. Das Ende von „Scrubs“ wird zwar etwas zwicken, aber acht Staffeln sollten wirklich genug sein — trotz J.D.&Elliot-Reunion ist die Show zur Zeit locker-flockig gut, jedoch allmählich kamen alle Gags schon zweimal vor. Dass „Knight Rider„, „Old Christine“ wohl enden werden ist mir genauso egal wie das komplette CW-Lineup. „Heroes“ wird wohl zurückkommen, vielleicht gebe ich der Show dann sogar wieder eine finale Chance — die Reviews der letzten Wochen wurden ja inkrementell besser. Sollte es nicht zurückkehren — fine with me. Ähnliches gilt für „Fringe„.

Aber wegen einer einzigen Show werde ich doch Mitte Mai(?) gespannt die Non-Upfronts von NBC verfolgen: „Chuck„. Sollte NBC dieser Serie tatsächlich den Stecker ziehen, würden sie all das gute Karma für die FNL-Verlängerung gleich wieder in die Tonne kicken. „Chuck“ ist ein großer, nerdiger Spaß, der mit all seinen Referenzen an die 1980er- und Gegenwarts-Popkultur nicht mehr aus dem TV wegzudenken ist. Einfach nur gute Comedy mit viel Herz. Eine Absetzung wäre ein herber Verlust.

My Boys

Ich wollte eigentlich nur darauf hinweisen, dass die dritte Staffel begonnen hat und wieder herrlich silly ist.

Doctor Who

Ein paar Sätze will ich auch gerade noch zum Oster-Special unseres Lieblings-Doktors verlieren. Dass die Stories immer eintöniger werden, daran habe ich mich ja schon gewöhnt. Dass sie aber derart oberflächlich und nach „Schema F“ strukturiert sind, hätte ich für ein so genanntes „Special“ nun wirklich nicht erwartet. Da durfte man wirklich nicht viel nachdenken, die Story und die Hauptfiguren waren dünn wie Nudelsuppe in der Mensa. Einziger Lichtblick war „Bionic Woman“ Michelle Ryan, deren Charakter den Doctor eigentlich wunderbar ergänzte und im Grunde auch sehr plausible Argumente für eine dauerhafte Rolle als Companion für den Doctor vorbrachte. Doch der musste natürlich ablehnen. Arrgh-Grmpf. Vielleicht hätten sie sich diese „Specials“ auch noch schenken sollen. Hoffen wir auf 2010 — allerdings weiß ich nicht, ob sich die Gerüchte um Hannah Murray („skins“) als Companion mittlerweile bestätigt haben.

Parks and Recreation

Dazu gebe ich mal noch keine Meinung ab, da es beim Vorbild „The Office“ bekannterweise auch einige Episoden dauerte, bis die Show ihren eigenen Ton fand und der „Bäh! Kopie!“-Beissreflex beim Zuschauen abgeflaut war. Auch bei „Parks and Recreation“ kommt diese grundsätzliche Ablehnungshaltung gegenüber simplen Kopien erstmal auf, aber das Potential sehe ich durchaus. Die erste Folge machte auch durchaus Spaß, aber ich denke mal ein Großteil davon ist noch auf meine uneingeschränkte Begeisterung für Amy Poehler aus ihren SNL-Zeiten zurückzuführen. Solange es nicht vollends grottenschlecht wird, harre ich mal der Dinge, die da kommen.

Und das war’s für dieses „Mega-Update“ im sablog. Ich weiß nicht, wann ich wieder Gelegenheit zum Posten haben werde (sprich: Urlaub), also vergesst mich nicht ;-). An dieser Stelle nochmals der Hinweis auf meinen Twitter-Feed, den ich immerhin etwas öfter befülle.

Die Absetzungskandidaten

Samstag, 8. November, 2008

Die folgenden Serien haben nur noch geringe Chancen, im nächsten Herbst für eine weitere Staffel auf die Bildschirme zurückzukehren. Es gibt noch einige mehr, aber fangen wir mal mit den Produktionen an, die bereits mindestens im zweiten Jahr sind.

The Sarah Connor Chronicles
Ein kleines Stehaufmännchen haben wir hier. Die Qualität der einzelnen Episoden oszilliert heftig irgendwo zwischen 80er-Jahre-Action-Serie-Einerlei und hochspannender Charakter-Psychoanalyse. Die Episode mit dem Besuch der Connors beim Kinderpsychologen und der Enthüllung um die kleine bemitleidenswerte Tochter von Shirley Mansons Charakter gab zumindest wieder neue Zuversicht, dass die Macher durchaus wissen, wie sie das echte Potential der Serie und ihrer Charakter nutzen können. Aber auf der anderen Seite gibt es auch immer noch irritierend-langweilige Bösewicht-der-Woche-Storylinies. Summer Glau hingegen ist wohl in der Tat auf dem Weg zum besten „Terminator“ aller Zeiten. Volle 22 Episoden für Season 2 sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt sicher, die Chancen für eine dritte Staffel hängen von der zukünftigen Performance (und FOX‘ Erwartungen) in dem undankbaren Freitag-Sendeplatz ab.

Life
Kann es sein, dass diese Show in Season 2 sogar noch besser als in Season 1 ist? Im Grunde ist das ja auch nur wieder ein Crime-Procedural mit schrulligem Hauptcharakter, aber gleichzeitig mindestens soviel Spaß wie „Monk“ zu seinen besten Zeiten. Ich bin kein sonderlich großer Fan von Krimiserien, aber diese Serie ist dank der perfekten Chemie zwischen den Hauptcharakteren, den gewitzten Dialogen, dem gut gewählten Soundtrack und dem zuweilen herrlich trockenen Humor immer noch ein Must-See. NBC hat der Serie gerade eine volle 22-Episoden-Staffel gegönnt, aber die Chancen für eine Verlängerung darüber hinaus sind sehr gering — schon diese „Backorder“ kam überraschend.

Eli Stone
Diese Mystery-Anwaltsserie ist weiterhin eine charmante Serie und sie leidet wohl ein wenig unter der allgemeinen Quotenschwäche von ABC. Mit einem Grossaufgebot von Gaststars (Katie Holmes, Sigourney Weaver, …) versucht die Produktion derzeit neue Zuschauer anzulocken, aber bisher mit wenig Erfolg. Dabei haben die Autoren eine gelungene Auflösung für den Cliffhanger der ersten Staffel gefunden und auch die „Cases of the week“ fallen zumindest in die Kategorie „nette Unterhaltung“. Quasi die etwas lockere Variante von „Medium“ und sicherlich nicht bizarrer als „Ally McBeal“, aber nicht mal ansatzweise mit ähnlichem Zuschauerinteresse.

Pushing Daisies
Auch das Schicksal dieser Show ist wohl schon so gut wie besiegelt, nach 13 Episoden in der zweiten Staffel dürfte das Ende für den Kuchenbäcker anstehen und Chefautor Fuller hat ja schon angedroht, im Falle der Absetzung von „Daisies“ wieder zu den „Heroes“ zurückzukehren (ob da allerdings noch ‚was zu retten ist?). Auch ich bin etwas „on the fence“ was „Daisies“ angeht, die Serie ist nachwievor sehr over-the-top und ungemein zuckersüß und sicherlich ein einzigartiges TV-Projekt. Sowas kann sich aber auf Dauer abnutzen und der Faktor des Neuen und Ungewöhnlichen hat sich im Falle von „Daisies“ nach nicht mal insgesamt 15 Episoden als nicht sonderlich alltagstauglich erwiesen. Trotzdem ist es schade, dass die Serie so katastrophale Quoten eingefahren hat. Auf jeden Fall bin ich aber noch auf das für Folge 8 angekündigte „Wonderfalls“-Crossover gespannt.

Chuck
Auch bei dieser Serie kann ich immer noch nicht nachvollziehen, warum sie solch eklatante Quotenprobleme hat und NBC nicht mal irgendeinen anderen Sendeplatz testet. Die Serie macht einfach immer noch richtig viel Spaß, weil sie ohne jeglichen Respekt munter im Agentenfilm-Genre (und im Soundtrack der 80er) drauflos wildert und gleichzeitig eine große Palette an sympathischen Charakteren zur Verfügung hat. Dabei kann sie auch neben all der Albernheit und Popkultur-/Nerd-Referenzen auch mal ruhigere Töne anschlagen und den Figuren und ihren Beziehungen untereinander somit auch erlauben, sich weiterzuentwickeln. Die Show verlangt dem Zuschauer also nicht sonderlich viel ab, ist dennoch ein munterer Zeitvertreib — aber vielleicht doch ein Stückchen zu „geeky“? Eventuell gibt es dieses Jahr mit Shows wie den oben genannten „Life“, „Pushing Daisies“, „Eli Stone“ auch einfach zu viele Shows mit überzeichneten und/oder skurrilen Charakteren und Handlungsbögen.

Und aus der Katgeorie „Ferner liefen“: Ebenfalls kritisch ist die Lage für Dirty Sexy Money, Numbers sowie Prison Break und Lipstick Jungle.

Das Glas ist halb voll (hat aber ein Loch)

Donnerstag, 16. Oktober, 2008

Eine schöne Umschreibung für „katastrophalen Quotenflop“ hat Variety in diesem schönen Übersichtsartikel zum bisherigen Verlauf der ersten Wochen der neuen TV-Season gefunden: „slow starter„. Musterbeispiel für diese „slow starters“ ist weiterhin „Pushing Daisies“, das gestern trotz schwacher Konkurrenz auf den anderen Networks auf gerade mal 6,3 Millionen Zuschauer kam und in der Zielgruppe nicht mal mehr mehr einen 2er-Share erreichte (1.9/ 6). Das ist kein Start, das ist ein Shutdown.

Die höhere Zuschauerzahl im Vergleich zur Vorwoche (5,5 Millionen) ist wohl lediglich auf das letzte TV-Duell der Präsidentschaftskandidaten zurückzuführen, das in einigen Regionen der USA wegen der Zeitzonen-Unterschiede bereits um 20 Uhr beendet war und insgesamt mehr Zuschauer um diese Zeit an die Bildschirme lockte. Das wird somit sehr, sehr eng für „Pushing Daisies“ — mehr als 13 Episoden werden das wohl nicht mehr, wir können uns schon mal langsam auf den Abschied vorbereiten.

Noch so ein „langsamer Starter“ ist auch weiterhin „Chuck“, dem zwar nach wie vor die sablog-Trophäe der aktuell besten Broadcast-TV-Show zusteht (und mich auch wieder die „Best Of“-CD von Huey Lewis and the News hervorkramen lies), aber auch unverändert mit miserablen Quoten zu kämpfen hat.

Im Grunde ist wohl die komplette TV-Season bisher ein „slow starter“, die großen Breakout-Hits fehlen und viele Newcomer-Serien aus der letzten Season werden wohl noch vor 2009 die Produktion einstellen.

Somit kann man sich schon mal in Richtung Midseason orientieren — vielleicht beginnt die „neue“ TV-Season erst richtig im Januar/Februar, wenn auch die US-Wahlen (und hoffentlich die Finanzkrise) nicht mehr die Newszyklen dominieren sowie diverse neue Serien starten. Möglicherweise wird man in späteren Jahren rückblickend den Herbst von 2008 auch eher als Anhängsel der 2007/08-Season bezeichnen. Und dann wird man vielleicht auch versuchen, die Frage zu beantworten, ob der Autorenstreik Shows wie „Pushing Daisies“ und „Sarah Connor“ geschadet hat. Bisher wurde des öfteren argumentiert, dass der Streik diesen Shows die Chance zum dringend notwendigen „Reboot“ gab und dass sie unter normalen Umständen nicht über eine reguläre Staffel verlängert worden wären. Eine normale Staffel hätte aber immerhin 22 Episoden umfasst — um diese Zahl muss „Pushing Daisies“ jetzt schon kämpfen (9+13=22).

Miserable Quoten für "Chuck" und "Pushing Daisies"

Freitag, 3. Oktober, 2008

Es ist wohl der Fluch der zweiten Staffel: Gleich reihenweise beginnen Serien ihre Sophomore-Season mit enttäuschenden Quoten. „The Sarah Connor Chronicles“ steht kurz vor dem Abgrund und wie redlock schon in den Kommentaren anmerkte, hat auch „Pushing Daisies“ trotz einer „bee-autiful“ Episode (inklusive winziger „Dead Like Me“-Referenz: „Happy Time“) diese Woche mit derart schlechten Einschaltquoten eröffnet, dass man sich ernsthaft Sorgen um die Zukunft der Serie machen muss. Die Season-Premiere blieb sogar hinter „Knight Rider“ zurück.

Nicht viel anders geht es der Spy-Comedy „Chuck“, die eine der besten Folgen der Serie ablieferte, aber ebenfalls zu wenige Zuschauer (6,7 Mio, 2.7 Share in der Zielgruppe) für eine Season-Premiere an die Bildschirme lockte. Und da hört es nicht auf, auch die neuen Staffeln von „Dirty Sexy Money“ (ABC), „Life“ (NBC) sowie „Lipstick Jungle“ (NBC) konnten die Erwartungen nicht erfüllen und dümpeln bestenfalls im unteren Mittelfeld dahin.

Zwar sind insgesamt die absoluten Live-Einschaltquoten auf Talfahrt, weil immer mehr Zuschauer digitale Videorekorder (DVRs) oder Online-Dienste nutzen, aber auch die relativen Zahlen der noch verbliebenen Zuschauer verkünden eine düstere Zukunft für Shows wie „Pushing Daisies“. Im gewissen Sinne waren diese schwachen Resultate zu erwarten gewesen, da diese Serien auch schon letzte Season vor dem Autorenstreik keine sonderlich guten Quoten erzielten und vermutlich in einem regulären TV-Jahr keine Verlängerung in eine zweite Staffel erhalten hätten.

Nun bleiben Fans dieser Shows im Grunde noch ein paar Hoffnungen, dazu zählen vor allem die Download-Zahlen auf den Portalen der Networks, die DVR-Nutzungsstatistiken sowie die detaillierten Quotenauswertungen in den gutverdienenden und/oder jungen Zielgruppen und nicht zuletzt die DVD-Verkaufszahlen der jeweiligen First-Season-Sets. Zumindest „Chuck“ hat schon eine offizielle Order über eine volle 22-Episoden-Staffel, aber die Frage ist natürlich, wieviel solch eine „Garantie“ eines Networks in der heutigen schnelllebigen Zeit noch wert ist.

Und wer sich fragt, was die Leute denn stattdessen noch einschalten: Es sind vor allem die Crime-Prozedurals, die gut laufen. „Bones“, „NCIS“, „House“, „CSI“, „The Mentalist“ und „Criminal Minds“ sind auf der Erfolgsstraße, ebenso wie die Event-Show „Dancing With the Stars“. Das sind meiner Meinung nach aber auch genau solche Produktionen, die man auch „mal eben so“ nebenbei schaut und nicht unbedingt zeitversetzt mittels DVR für später aufzeichnet, was möglicherweise eine Erklärung für die guten Quoten dieser Shows sein könnte. Aber immerhin scheint auch „How I Met Your Mother“ der Absetzungsgefahr endlich mal entronnen zu sein.

Chuck: Fun Ride

Sonntag, 2. Dezember, 2007

Wenn man die besten neuen Serien der Broadcast-Networks Revue passieren lässt, kommt man eigentlich an einer Show nicht vorbei: Chuck. Diese Full-Hour Comedy von Josh Schwartz („The O.C.“) und Chris Fedak zählt meines Erachtens derzeit zu den unterhaltsamsten Shows, die sich im Verlauf der Staffel auch zu einem echten Hit gemausert hat und gehört somit zum Favoritenkreis bei den sabawards’07.

chuck.jpgDas Setup von „Chuck“ ist ohne Frage arg weit hergeholt und sah zu Beginn der Staffel auch noch schwer verdaulich aus: Eine geheime und experimentelle Faktendatenbank der großen amerikanischen Geheimdienste landet ausgerechnet in dem Gehirn eines Nerds, der als kleiner Angestellter in einem Elektromarkt arbeitet. Fortan hat der arme Kerl ständig unkontrollierbare Informations-Flashbacks, sobald er Spione sieht oder Geheimdienst-Projekten begegnet. Chuck ist nun nicht nur ein wichtiges Asset von FBI, CIA und Co. sondern gerät auch zunehmend ins Kreuzfeuer böser Agenten und multinationaler Gangster — eben wie es sich für eine bunte Comic-inspirierte Actionserie „gehört“. In den A-Stories darf Chuck und seine Beschützer Sarah (die sexy Yvonne Strahovski) und John (der brillante und knochentrockene Adam Baldwin) üblicherweise irgendwelche gefährlichen Abenteuer bestehen während in den B- und C-Stories mehr oder weniger kuriose Begebenheiten im Alltag der Kollegen von Chucks Arbeitsstelle oder von Chucks Schwester (Sarah Lancaster) zum Zuge kommen. Aber natürlich ist solch ein Geek-Märchen nicht komplett ohne ein „Will-they-or-wont-they“-Knistern zwischen Chuck und Sarah, die sich zur Tarnung als seine Freundin ausgibt.

Im Prinzip weist die Show einige Ähnlichkeiten mit CWs „Reaper“ auf, da beide eine Variation des Loser-als-Held-Konzepts verfolgen. Es sind die ewigen Nebencharaktere wie Xander (aus „Buffy“) oder Seth („The O.C.“), die dieses Jahr in den Mittelpunkt zweier sehr ähnlicher Shows rückten. Doch zumindest in meinen Augen hat „Chuck“ einen wesentlichen Vorteil: Diese Serie ist höchst unterhaltsam und verdient sich sogar öfters das Prädikat „brüllend komisch“. Das sind jede Woche wunderbare 42 Minuten amüsante und sinnfreie Unterhaltung zum Relaxen. Da werden Geek- und Nerd-Klischees gleich im Zehnerpack abgearbeitet, aber man hat als Zuschauer auch das Gefühl, dass die Autoren insgeheim selber richtig große Nerds sind und mit großer Freude (und einem zwinkernden Auge) Chuck von einem kuriosen Abenteuer ins nächste schicken. Im Gegensatz zu dem „Love-Interest“ des Hauptcharakters in „Reaper“ haben Chuck und Sarah wirklich sowas wie eine gemeinsame Chemie und man interessiert sich für die Charaktere — ein Faktor, der auch in einer locker-leichten Comedy nicht zu vernachlässigen ist. Und selbst wenn die Show hie und da mal etwas arg dick aufträgt, so kann man sich ja immer noch einreden, dass das alles von den Autoren nur ironisch gemeint sei ;-). Allerdings muss ich auch sagen, dass die eigentlichen Highlights der Show in Wirklichkeit die süffisanten Kommentare und Auftritte von Adam Baldwin als kauziger Geheimagent sind, der seit „Firefly“ nicht mehr eine solch perfekte Paraderolle hatte.

Zudem wird die Serie auch von weiteren wunderbar bunten Nebencharakteren und -darstellern gestützt, sei es der korpulente (aber nicht minder bewegliche und schnelle) Chef des Elektromarktes Big Mike oder die schrille Computerexpertin Anna Wu (Julia Ling, „Studio 60“) sowie Chucks bester Freund Morgan (Joshua Gomez, „Without a Trace“), die alle immer wieder zum Zuge kommen und eigene sehenswerte Momente haben. Sie runden die Show auch in den Szenen ab, in denen Chuck nicht präsent ist.

Und dann sind da noch die Opening Credits, die eine eigene Erwähnung verdienen. Eine Show, die einen Cake-Song als Theme verwendet („Short Skirt, Long Jacket“) muss wohl zu „den Guten“ gehören. Aber es ist nicht nur der Song, auch die sanfte Parodie auf die Opening Credits der 007-Spielfilme macht bereits die 30 Sekunden der „Chuck“-Eröffnungssequenz zu den wöchentlichen TV-Highlights.

Mag sein, dass NBC auch hier vielleicht wieder nur ein One-Season-Wonder hat, dessen Stern in einer zweiten Staffel mit „Heroes“-ähnlicher Geschwindigkeit wieder verglüht und ich sitze hier in 12 Monaten und nörgele dann wieder irgendwas von „die erste Staffel war besser“ herum. Aber bisher ist es ein verdammt gutes „Wunder“ und ich genieße jede einzelne Minute dieses Fun Rides.

 

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen