Kloiber verkauft "King of Queens" an Kabel1
Na, das nenne ich mal eine faustdicke Überraschung: Wie Kabel 1 heute morgen mit stolzgeschwellter Brust per Presseerklärung bekanntgab, haben sie in einem nicht näher angegebenen Deal die Rechte an allen Staffeln der CBS-Sitcom „King of Queens“ (KoQ) vom Rechtehändler Kloiber (Tele München Gruppe) übernommen. Der Sender wird die neue sechste Staffel dann auch gleich ab Anfang September in der Access PrimeTime (19:15) zeigen und danach die ersten fünf Staffeln wiederholen.
Das dürfte bei RTL2 sicherlich nicht sonderlich gut angekommen sein — da würden mich die Hintergründe dieses Deals brennend interessieren. Was könnte Kloiber dazu bewogen haben, „KoQ“ an die Pro7Sat1 Gruppe abzugeben? Sicherlich wechselte da im Gegenzug ein hübsches Sümmchen Teuros den Besitzer – aber nur wegen einer Serie würde sich Kloiber doch nicht die gute Geschäftsbeziehung mit RTL(2) vermiesen. Zudem hält er selbst ja Anteile an RTL2 (31,5 %). Ich könnte mir gut vorstellen, dass KoQ nur die Spitze eines größeren Eisberges ist.
Und mal ganz unabhängig davon: Ich wusste noch nicht mal, dass Kloiber die Rechte an dieser Sony/Columbia TriStar-Produktion hatte. Das sollte man sich mal im Hinterkopf behalten, vielleicht hat Kloiber ja noch andere Sony/Columbia Produktionen an deutsche Sender vermittelt.
Weiss eigentlich jemand, ob immernoch 50% der Tele München Gruppe zu ABC/Capital Cities gehören? Ende der Achtziger gab’s da ja mal ein Deal…
5. August 2004 um 11:16 Uhr
ABC/Capital Cities wurde ja von Disney aufgekauft, und bei Disney Beteiligungen ist auch die TMG — als Minderheitsbeteiligung — aufgeführt. siehe: http://www.ketupa.net/disney1.htm
25. August 2004 um 23:07 Uhr
Sony/Columbia-Tristar ist zwar an sich der internationale Verleih, aber hat in Deutschland keine Lizenzgeber-Funktion. Sprich: Tele München kauft, wie jeder andere deutsche Lizenzgeber auch, von diversen internationalen Verleihern Serien etc. und vermittelt diese an deutsche TV-Sender. Dazu gehör(t)en u.a. „King of Queens“, „Jesse“, „Nash Bridges“ etc., die daher auch alle nicht im Auftrag des Senders, sondern direkt im Auftrag des Lizenzgebers synchronisiert wurden, was meist einen sehr positiven Einfluss auf die Synchros hat, da die TV-Redakteure der Sender viele Synchros leider verpfuschen (Ausnahme: Nick Hainzl von RTL). Aktuell wurde übrigens die Serie „Dead Zone“ von Paramount über Tele München vermittelt und im Mai bei der Studio Hamburg Synchron GmbH synchronisiert.