Robot Chicken
Auch im Zeitalter von Special-Effect-lastigen SciFi-Serien gibt es immer mal wieder Beweise dafür, dass man auch heute noch mit vermeintlich primitiven „Hausmitteln“ gelungene Fernsehunterhaltung produzieren kann. Seien es „Wallace & Gromit“, „South Park“ oder „Chicken Run“ — auch mit der mittlerweile über 100 Jahre alten Stop-Motion Technik lassen sich noch „Kult“-Hits produzieren. Mit diesem Prinzip, das jedes Kind mit einer billigen Videokamera nachahmen kann, arbeiten auch die Macher der schrägen Comedyshow „Robot Chicken“ auf Comedy Central — die wohl verrückteste Serie seit der Erfindung von Playmobil.
Das Konzept der jeweils 15-minütigen Episoden ist schnell erklärt: In kurzen „Einspielern“ wird mit Knetfiguren und/oder Playmobil-artigen Spielzeug alles aufs Korn genommen, was in den letzten Jahrzehnten medial auf uns eingeprasselt ist, vor allem aber TV-Produktionen aller Art werden genüsslich auseinandergenommen, verarscht und parodiert. Man feiert ein Wiedersehen mit einer reichhaltigen Auswahl von Actionfiguren zu Serien und Filmen der letzten 20 Jahre. Manche Einspieler sind nur wenige Sekunden lang, haben keinen Dialog — andere erzählen kleine Geschichten. Selten dauert ein „skit“ aber länger als 1 Minute. Darunter sind Einspieler wie „World’s Most One-Sided Fistfights“, die Serie „Oz“ mal mit dem „echten“ Oz oder „Jesus in Kill Bunny“…
Die Show ist voll mit Gags und selbst wenn mal einer nicht zündet (oder man die Anspielung nicht rafft) — ist’s auch egal, denn der nächste kommt sofort. Man hat oftmals noch nicht mal genüged Zeit, um die Stimmen der Sprecher zu identifizieren. Und da gäbe es einiges zu „entdecken“. Der gesamte Cast der „70’s show“, dazu Sarah Michelle Gellar, Conan O’Brien, Burt Reynolds, Mark Hamill, Alex Borstein, Scarlett Johannson und *viele* mehr leihen den Figuren (oftmals den in Knetmasse verweigten Abbilder ihrer selbst) die Stimmen. Am häufigsten hört man aber die Stimmen der Autoren und Produzenten der Show: Seth Green („Greg The Bunny“, „Buffy“, „The Wonder Years“) und sein Kumpel Matthew Senreich.
Über das Niveau der Scherze lässt sich – wie auch bei „South Park“ – trefflich streiten. Vieles basiert auf simpler Hau-drauf-Komik, die sicherlich schon auf Schulhöfen rund um den Globus Lacher generierte — was die Sache aber nicht weniger amüsant macht. Jugendfrei ist die Show sicherlich nicht, hier geht’s teilweise recht deftig zu Werke. Kurz: Es ist eine Show zum Ablachen — nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Übrigens lohnt sich das Inspizieren des Abspanns: eine gewisse S. Gellar und M. Kunis bekommen hier immer eine ganz besondere Widmung…
Die erste Staffel umfasst 20 Episoden und lief bis letzten Sonntag auf Comedy Central. Die zweite Staffel wird für 2006 erwartet. Ausschnitte gibt’s auf adultswim.com.
21. Juli 2005 um 15:53 Uhr
bezüglich ablachen hab ich noch einen Supertipp für Leute, die gerne auch mal gut gemachte Albernheiten witzig finden: Stella.
22. Juli 2005 um 10:54 Uhr
uh, Stella, das hängt bei mir in der Kategorie „kann ich nix mit anfangen“. Das ist mir dann doch zu „crazy“.