Stephen King über "Lost"
In Artikel für Entertainment Weekly hat sich Stephen King an die Produzenten und Autoren von „Lost“ gewandt und sie dazu aufgefordert, die Serie zu beenden, solange sie noch auf ihrem Höhepunkt ist.
The hard part will be telling ABC that Lost is going to conclude with season 3 or season 4, while the audience is still crazy about the show. ABC parent Disney, of course, will scream bloody murder.
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None of that changes the basic facts: When a meal is perfectly cooked, it’s time to take it out of the oven. And when a story is perfectly told, it’s time to fade to black.
Unterdessen sind schon die üblichen Gerüchte über einen möglichen Kinofilm aufgetaucht.
7. September 2005 um 15:56 Uhr
Von Start an habe ich die Serie ignoriert, weil ich dachte es sei doch nur grosser Mist. Aber wirklich nur aus Vorurteil. Seit sie jetzt auch in Deutschland über den Schirm flimmert habe ich mal reingeschaltet. Es reichten nur jeweils 10 Minunten aus zwei Episoden und ich überlegte mir mal eine ganze Folge anzusehen. Seit gestern habe ich mir mal die komplette Staffel vorgenommen. 🙂
Wieder einmal voll erwischt. Und ich dachte ich wäre geheilt…
7. September 2005 um 22:05 Uhr
Von Start an habe ich die Serie ignoriert, weil ich dachte es sei doch nur grosser Mist.
Tja, das habe ich anfangs auch gedacht – bis ich mir letzten Juni aus purer Neugier die ursprüngliche Version des Pilotfilms angesehen habe und danach den eigentlichen Start der Serie kaum mehr abwarten konnte…
Die Gerüchte über einen Kinofilm sind übrigens genau das: Gerüchte! Die Geschichte ist zuerst bei Contactmusic.com aufgetaucht (natürlich ohne „richtige“ Quellenangabe) und wurde dann von anderen Seiten übernommen. Allerdings scheint es, als wüssten nicht einmal die Leute, die neben den Schauspielern am ehesten davon wissen sollten, nämlich die Produzenten und Autoren, etwas über einen geplanten Film!
-> http://www.livejournal.com/community/javiminions/100887.html (Kommentare von Chaodai)
7. September 2005 um 23:50 Uhr
aehnlich erging es mir bei deadwood. wochenlang schlummerten die ersten beiden folgen bei mir auf der festplatte, bis ich irgendwann mal nix besseres zu tun hatte und sie mir angesehen habe. danach gabs natuerlich kein zurueck mehr. ian „lovejoy“ mcshane ist gott!! nur bloed, dass erst naechsten maerz neue folgen kommen.
8. September 2005 um 10:30 Uhr
Der 2-teilige Pilot (mehr hab ich nie gesehen) war für mich quälender Schrott.
a) Verwirrende Kamera, die ausser Desorientierung nichts zu bieten hat.
b) Unfassbar dämliche Szenen im 5-Minuten-Takt. In Erinnerung gebliebene Beispiele:
– Mensch geht möglichst nah an ohrenbetäubend kreischender Perpetuum-Mobile-Flugzeugturbine vorbei, um flugs reingesaugt zu werden.
– Biestig-rechthaberische Freundin eines nett-unbedarften Jungen (als Jungpärchen unbedingt glaubwürdig) klappt einen mitgebrachten Urlaubsliegestuhl inmitten des von verwesenden Leichen stinkenden Trümmerfeldes auf, um sich entspannt zu sonnen.
– Ausländisches Paar streitet sich über 90 Minuten ständig und ausgiebig, ohne dass man den Dialog mitkriegt. So führt man Charaktere ein!
– Pilot stirbt Einstellung für Einstellung nach Horrorfilm-Trottelschema Nr.1 (also mindestens die 65.473 Version, obwohl schon die allererste Version scheisse war).
c) Streitereien voller Energie und Ego, insbesonders um die Hackordnung im Erwachsenen-Rudel, sind eine sehr interessante und psychologisch naheliegende Idee nach einem Flugzeugabsturz.
d) Irgendwie ist Irgendwas auf dieser Insel. Extremst gruselig! (Ich spekuliere mal, dass 10 Folgen später dann endlich klar sein sollte: Irgendwie ist Irgendwas definitiv auf dieser Insel.)
Warum die Serie ein Hit ist, wird mir immer verborgen bleiben.
8. September 2005 um 18:10 Uhr
natuerlich wird es dir verborgen bleiben, denn du hst die serie ja nicht gesehen. lost weist zweifellos eine ziemlich clevere dramaturgie auf. auch die charactere sind laengst nicht so eindimensional wie es anfangs vielleicht scheint.
8. September 2005 um 18:49 Uhr
Zumindest mit d) liegt nop ja nicht falsch.
Mich zumindest hat die Serie in den Bann gezogen.
8. September 2005 um 19:07 Uhr
… aus welchem ich nach S1 auch schon wieder größtenteils raus bin. Objektiv betrachtet, ist sie prinzipiell nur eine Ansammlung von Klischees (sorry, aber die Charakter sind wandelnde Abziehbildchen und tendieren trotz allem zur flachen Klasse an Figuren) aufbereitet in einem Heißluft-Kuchen. Suspension ist als stilistisches Mittel ja hier und da üblich, notwendig und auch okay, aber wenn man zwangsläufig den Eindruck hat, dass außer dieser sonst nicht viel inhaltliches übrig bleibt, dann läuft irgendwas gehörig schief. Und dann läuft es darauf hinaus, dass man besser auf Meinungen, wie die von King, gehört hätte.
Das Rezept der Show kann bzw. sollte besser nicht aufgehen, aber was soll’s – so lang’s die Leute unterhält. Schaut man nämlich darüber hinweg, ist es zwar seicht, aber immernoch recht nette hochglänzende Unterhaltung. Dass aber gerade diese Serie so einen teilweise dummen Hype mitsamt entsprechendem Fankult nach sich zieht, ist schon bemerkenswert.