Emmys 2005
„Bizarr“. Das fasst die diesjährige Emmy-Verleihung wohl am besten zusammen. Die Show wurde von CBS gegenüber den Vorjahren leicht aufgefrischt und ein wenig unverkrampfter inszeniert. Zumindest versuchte man es. Ellen DeGeneres lieferte eine passable StandUp-Einleitung ab, war aber anschliessend eher unauffällig. Leider gab es auch dieses Jahr wieder recht wenige der früher üblichen Einspieler – lediglich die Family Guy Clique durfte ein paar Kommentare absondern. Dies wurde aber deutlich ausgeglichen durch Gesangseinlagen diverser Seriendarsteller, die allesamt locker in der Hitliste der surrealsten Momente der TV-Geschichte zu finden sein werden. William Shatner „singt“ den „Star Trek“ Themesong? Kristen Bell tanzt das „Fame“-Opening? Ich hätte nicht gedacht, dass man mal bei den Emmys so offensichtlich auf den „so schlecht, dass es schon wieder gut ist“-Effekt setzen würde. Obwohl, angesichts der zahlreichen Auszeichnungen für „Raymond“ …
Gelungen auch die „selbstgemachten“ Trailer der Kategorie „Best Writing for a Variety Show“ — sprich „Da Ali G Show“, „Daily Show“ und „Late Night“.
Und noch was Positives: Lauren Graham hatte mal einen Emmy in der Hand. So nahe wird sie vermutlich nie wieder an diese Trophäe ‚rankommen – das WB erhielt wie erwartet keinen einzigen Preis, nicht mal bei den „creative awards“. Gleiches gilt auch für Angela Lansbury („Murder … she wrote“) die heuer zum achtzehnten(!) Mal nominiert war und wieder mit leeren Händen nach Hause ging.
Ein Fall für FastForward waren wie üblich die Dankesreden. Als Felicity Huffman tatsächlich auch noch eine vorgeschriebene Rede auspackt (immerhin kam sie nicht auf die Idee, den Zettel in ihr Dekolleté zu stecken…) kam immerhin Applaus für die Nennung von Aaron Sorkin und SportsNight auf.
Ansonsten … die Gewinner … nun, was soll man sagen. Wie üblich eine bunte Liste aus „Die hatten es verdient“ (Jon Stewart; Arrested Development) und „Was zur Hölle?“ (Doris Roberts) — nachzulesen unter http://www.emmys.tv. „Lost“ als beste Drama-Serie ist okay; ist eigentlich „Six Feet Under“ nächstes jahr noch mal zugelassen für eine Nominierung? Auch Patricia Arquette als beste Drama-Darstellerin war eine positive Überraschung.
Erfreulich wenig Auszeichnungen gab’s für „Will & Grace“: Lediglich 2 „Creative Awards“ und das trotz der Gaststar-Schwemme. Sieger sind ganz klar „Lost“ und „Desperate Housewives“ mit jeweils 6 Auszeichnungen (4 „creative“ + 2 „main categories“). Knapp dahinter „Deadwood“, das nur 5 Creative Awards erhielt. Mit 27 Preisen liegt wie erwartet HBO vor ABC (16) und CBS (11) in der Network-Hitliste.
Und noch ein Wort an ProSieben: Schiebt euch den &$?)!|##&%§$ Marc Terenzi dorthin, wo die Sonne nicht scheint. Danke.
20. September 2005 um 12:18 Uhr
Also, ein »Warum nur?« kann man sicherlich generell in den Raum stellen, aber ich fand Kristen Bells Darbietung nun wahrlich nicht schlecht. Und immerhin gibt es da ja diese indirekte Verbindung zu Fame durch Erica Gimpel. Außerdem, nach einer Staffel schon ein Auftritt bei den Emmys, das ist doch was! 🙂
Und was William Shatner angeht – der Mann ist nun mal ein absolut surrealer Freak, den man doch einfach lieben muss, oder? Man vergesse hierbei auch nicht, dass dies bereits sein zweiter Emmy hintereinander gewesen ist!
Ich persönlich freue mich neben Lost besonders für Blythe Danner. Oliver Platt hätte ruhig auch noch gewinnen können. Ach ja, und Jon Stewarts Katrina-Ansprache war natürlich auch ein echtes Highlight! »Oh, and George Bush hates blacks…sabbath.« Nenene, so was hätte es bei ABC nicht gegeben! 😉
20. September 2005 um 13:24 Uhr
Ich habe mir die Veranstaltung Live angesehen und bin in der Zeit um mindestens drei Jahre gealtert. Das war der größte Bullshit, den sich die Academy in den letzten Jahr geleistet hat.
Die ganzen Awards für ELR waren die größte Frechheit überhaupt. Doris Roberts hat jetzt vier davon. Jessica Walter hätte ihn zwanzig mal mehr verdient. Die Show hätte ihn dringend gebraucht! Und lasst uns nicht von Best Comedy anfangen. Dann dürfte ja klar sein, wer nächstes Jahr abräumen wird – W&G.
Der Sieg von LOST kam zu spät, als dass er den üblen Eindruck noch irgendwie verbessern konnte.
Felicity als beste Comedy Actress, war für mich eine verspätete Auszeichnung für Sports Night. In DHW hatte sie doch kaum etwas in der Richtung zu tun. Außer ins Wasser zu hüpfen und „peinliche“ Outfits zu tragen. Das war ihr sicher auch klar, sonst hätte sie Aaron und die Show nicht so prominent erwähnt. Daily Show Awards waren alle gerechtfertig, Writing für House und Arrested zufriedenstellend, aber leider eine für für den (gemeinen(!)) Zuschauer viel zu unwichtige Kategorien. Obendrei zu früh in der Show, als dass sich die Leute noch an den Programmhinweis von Mitch erinnern könnten.
Wir haben da wohl das öffentliche Lynchen von AD erlebt. Die Emmys waren eine der letzten Chancen die AD noch hat. Jetzt heißt es Zittern wegen der Quoten. Und wir wissen alle, wie die aussehen werden.
> ist eigentlich “Six Feet Under” nächstes jahr noch mal zugelassen für eine Nominierung?
Ja, mit der 5. Staffel.
Je nachdem ob Sopranos noch rechtzeitig läuft, ist die Kategorie aber schon vergeben.
> Schiebt euch den &$?)!|##&%§$ Marc Terenzi dorthin, wo die Sonne nicht scheint.
Es war meine erste Berührung mit ihm.
Ich wusste garnicht, dass Roxette einen Sohn hatten.
20. September 2005 um 16:28 Uhr
Bezüglich Herrn Romano: Am Montag in der Sneak lief „Junfrau (40), männlich, sucht…“ und der Film ist sehr spaßig und man hat eigentlich immer ein Schmunzeln im Gesicht, nur in einer Szene nicht: Ein Ausschnitt von „Alle lieben Raymond“ wird gezeigt. Nachträglich betrachtet war das aber auch irgendwie urkomisch.
Zu den Emmys: Da Farscape nicht als beste Miniserie gewonnen hat, kann das ganze eigentlich nur Pfusch sein 😉
20. September 2005 um 18:22 Uhr
Die Auszeichnungen für „Everybody loves Raymond“ waren wirklich ein Scherz. Mal wieder typisch, dass bei den Emmys so ne langweilige und schlechte Serie ausgezeichnet wird.
Meine favourite moments waren der Sieg von Felicity (das war süß) und der Auftritt von Kristen Bell….zu Kristen Bell brauche ich doch nichts zu sagen, oder? 😉
Ansonsten war ich recht enttäuscht. Zach Braff gewinnt keinen Emmy, „Six Feet Under“ verliert gegen „Lost“ (hallo?) und Frances Conroy verliert gegen die „Medium“- Tante…
Na joah..
21. September 2005 um 01:01 Uhr
rofl… six feet under … der war gut ^^
21. September 2005 um 08:29 Uhr
denke mal, dass six feet under im nächsten und letzten versuch ebenfalls nur chancen für das beste script haben wird. irgendwie scheint die jury mit dem kapitel durch zu sein…schade eigentlich.
ich konnte ehrlich gesagt ausser ellen, felicity huffman, der dame aus lackawanna blues und john stewart nicht viel erfreuliches ausmachen.
geärgert hab ich mich wie viele andere auch über die raymond-auszeichnungen, und das nicht, weil ich die sendung nicht mag, sondern weil es einfach überflüssig ist, jahr für jahr an dieselben leute dieselben auszeichnungen zu vergeben.
21. September 2005 um 10:16 Uhr
Naja, wenn bei diesen Emmys nur die vierte Staffel von SFU ins Rennen ging, dann ist es durchaus verständlich, dass da keine Preise bei ‚rum kamen. Denn Season 4 war recht schwach — und der Anfang von 5 ja auch. Erst so ab dem zweiten Drittel von Season 5 kam die Show wieder in Schwung und schloss dann mit dem (bereits oft erwähnten) fulminanten Finale.
Frau Kuttner schien in ihrer gestrigen Sendung von dem Finale übrigens auch recht beeindruckt 😉 Die Frau hat wahrlich einen guten Seriengeschmack: SFU, Nip/Tuck und Sopranos. Nur sich mit Spoilern zurückhalten — das muss sie noch üben.
21. September 2005 um 11:40 Uhr
> Frau Kuttner schien in ihrer gestrigen Sendung von dem Finale übrigens auch recht beeindruckt
Die DVDs sind noch nicht raus und in Deutschland ist es auch noch nicht gelaufen. HM!
21. September 2005 um 11:56 Uhr
Heh, ja, die gestrige Anmerkung à la „die hat mir jemand in den USA vom Fernsehen auf DVD gebrannt“ dürfte der Kuttner-Redaktion ein oder zwei Briefchen von Leuten mit umfangreichen Briefköpfen einbringen. Aber so lange sie nicht behauptet, dass sie es aus dem I-Net heruntergeladen hat, könnte sie sogar noch in einer sicheren Grauzone befinden. Es sei denn HBO verbietet seinen Abonnenten ausdrücklich, einzelne Aufzeichnungen kostenfrei an Freunde weiterzugeben. Und selbst dann hätte nicht Sarah Kuttner sondern der jeweilige Abonnent ein Problem.
30. November 2005 um 22:43 Uhr
Die Emmys waren dieses Jahr nicht so toll, aber Kristen Bell war ein Highlight! Sie war so süß in den Stulpen und High Heels, als sie „Fame“ gesungen hat! Sie hat eine tolle Stimme!
Grüße!