Still Lost.
Meine Meinung zum Season 2 Finale von „Lost“?
Herrlich & Fürchterlich. (Spoiler für das Seasonfinale voraus)
Allmählich baue ich zu „Lost“ eine Art intensive Hassliebe-Beziehung auf. Es werden eine Handvoll Antworten gegeben … nur um dann gleich doppelt soviele neue Fragen zu stellen. Man erfährt soviel mehr … und dennoch ist man anschliessend noch ahnungsloser als vorher. Aber ich liebe es. Keine andere Show schafft es, mich auf eine solch verrückte Achterbahnfahrt zu schicken. Es überwiegt zwar das frustriert-irritierte „What the hell?!“ oder in Anlehnung an die Sesamstrasse: „Wer? … Wie? … Was? … Wieso? … Weshalb? … Warum? …“, aber gerade deshalb ist es immer noch „a hell of a ride“. Der Weg ist das Ziel.
Immerhin war das Season 2 Finale etwas aufschlussreicher als das Finale der ersten Staffel und zunehmend bildet sich aus all dem abstrusen Story-Durcheinander der letzten 45 Episoden ein ungefähres Gesamtbild ab. Nachdem ich eine halbe Stunde lang die Lostpedia durchforstet hatte um meine Gedanken zu sortieren (und nachträglich all die Details zu entdecken, die ich beim Anschauen verpasst habe, wie bspw. ein gewisser Busengrabscher) habe ich schließlich eine Formulierung einer Theorie für das Seasonfinale (und den Rest der Show) gefunden, die sich weitesgehend mit meiner deckt:
I think the island maybe a modern day Philadelphia Experiment. Desmond said it was like being in a snowglobe. So I am guessing that no one can get out of this magnetic field unless they know where the porthole is and no one from the outside can see the island. This is why they don’t care if Michael and Walt leave. If they told anyone, they would never be able to find it, unless it was during a system failure. In its‘ invisable state, it is a very convinient place to run top secret experiments. I am also guessing that Penelope caught wind of desmond being there, but could not get the location out of her father.
Kurz, die „Lost“ Insel ist eine Art Bermuda Dreieck, deren natürliche „Magnetismus-Vorkommen“ und deren Auswirkungen auf den Menschen industriell erforscht werden sollten … bis etwas schief lief. Das ist meine „Arbeitstheorie“ für die nächste Zeit bis sie vermutlich in einer der ersten Episoden von Season 3 für unplausibel erklärt werden muss. Aber das wäre mir dann wohl auch egal.
So ist mir dann auch vollkommen schnuppe, ob die „Lost“-Autoren schon längst einen „Masterplan“ für die nächsten Jahre haben oder sich jede Woche irgendeine wirre Story aus den Fingern saugen. Wenn sie ihrem Stil treu bleiben, können sie das noch locker einige Jahre durchziehen. Und ich werde wohl oder übel dranbleiben müssen.
So oder so, eines hat die Show auf jeden Fall geschafft: Spoiler kommen mir nicht mehr unter die Augen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Ana-Lucias und Libbys famoser Abgang so beeindruckend eingeschlagen hätte, wenn ich von dem bevorstehenden Unheil gewusst hätte. Das war eine wertvolle Lektion 🙂
30. Mai 2006 um 20:35 Uhr
FullACK, genau das macht Lost aus und mit den Spoilern gebe ich dir auch Recht. Seit 2×20 bin ich fast spoilerlos und hab es bisher nicht bereut.
30. Mai 2006 um 21:20 Uhr
Ich fands sehr unterhaltsam.
Und ich gehe schon die ganze Zeit bei jeder Serie jedem Spoiler aus dem Weg. Das praktiziere ich jetzt schon seit einigen Jahren. So war ich auch ungespoilt über die zwei Toten im Hatch. Oder wer bei Buffy im Finale nicht überlebte. 😉
Aber es ist fast unmöglich Lost Spoilern aus dem Weg zu gehen. Man darf quasi nach der US Ausstrahlung nirgendswo mehr online gehen, bevor man es nicht gesehen hat. Ich wurde in einem politischem Blog in einem Kommentar gespoilt. Einfach wie aus dem Nichts vergleicht ein User irgendeinen Bush Mann mit „dem Charakter aus Lost“, der „gestern gestorben ist“.
SEUFZ!
30. Mai 2006 um 21:48 Uhr
tjo, ich spoiler mich never nie!
liegt aber vielleicht auch daran, daß ich keinerlei die serien betreffenden seiten besuch (huch, was mach ich denn dann hier *g*)
jedenfalls war der schwund diesmal – im gegensatz zum vorher ja angekündigten tod von shanon (wie blöd kann man eigentlich sein …) schön überraschend.
und mal sehen, ob Sawyer am ende von S3 wieder in der scheiße steckt 🙂
vor allem gespannt bin ich, was sie mit libby noch vorhaben (war in der klapse, war ne bootserbin)
naja, gimme more! 🙂
31. Mai 2006 um 00:16 Uhr
Klare Sache, wer sich selbst ›spoilert‹, ist’s auch selbst Schuld. Aber es gibt eben solche Menschen, die sich auch vor dem Film drei Making-Ofs und 20 Trailer ansehen oder bei Büchern zuerst das letzte Kapitel lesen.
Natürlich will man ja informiert sein, daher ist es oft eine gefährliche Gratwanderung zwischen aktuellen News und Spoilern auf den Seiten der Herren Ausiello & Co. Muss eben jeder selber wissen.
Was Lost angeht, so hatte ich in den letzten Jahre so viele stets nur temporäre Theorien, derer gleich zwei im Finale dieser Season, dass ich inzwischen eher gar keine mehr zu haben gedenke und genau wie Sascha die Dinge auf mich zukommen lasse und indes die grandiose Story samt großartiger Schauspieler an sich genieße.
Aber eines kann ich Euch sagen – wenn J.J., Carlton und Damon mal tödlich verunglücken, z.B. bei einem Flugzeugabsturz, ahem 🙂 , und ich würde damit beauftragt, mir nun eine Story, die am Ende all das bisher Gesehene erklärt, aus den Fingern saugen – ich könnte es nicht, beim besten Willen nicht. Aber genau das macht Lost ja so interessant…
Ich bin mir allerdings noch nicht sicher, ob die neue Ausstrahlungsmethode mit sechs Folgen samt erneutem Cliffhanger in diesem Jahr, gefolgt von einer laaangen Pause mit den anschließenden restlichen 18 Folgen ab Februar 2007 ohne Reruns gut oder schlecht finden soll. Schließlich bedeutet das gerade mal viereinhalb Stunden Lost für die nächsten neun Monate! Seufz… 🙁
31. Mai 2006 um 18:49 Uhr
Ey cool! Vielen Dank!! (Hätte nicht gedacht, dass du noch Lost guckst. Aber mir geht es genauso wie dir. Eigentlich ist Lost meine Lieblingsserie doch zwischenzeitlich ist man so wütend, dass man nie wieder gucken möchte. (Da ist wirklich auf die DVD warten besser!)
Zu den Spoilern: Ich habe es nicht ausgehalten Spoiler zu Lost zu lesen und so habe ich auch den Libby/Ana-Spoiler gelesen, doch 1. wusste ich nicht, dass Michael!! der Bösewicht ist, und 2. war ich trotzdem sooo geschockt, dass ich gezittert habe. Wenn ich jetzt noch dran denke bekomme ich eine Gänsehaut. Trotzdem ist meine Spoilersucht doof!
Das mit dem Experiment, vermute ich seit der 1. Folge und hoffe auch, dass das die Lösung ist. Doch ich lass mich überraschen.
Bis dahin grübel ich, was diese komische (, aber geile) Statue ist!!
2. Juni 2006 um 21:48 Uhr
Welcher „gewisse Busengrabscher“ ?!?
Scheinbar habe ich das auch verpasst. Kann mich jemand aufklären?
Mit meiner Lost-nurFragenaberkeineAntworten-Frustration verhält es sich allerdings anders. Diese Phase habe ich schon Mitte/Ende der 1. Staffel hinter mich gebracht, wo man absolut gar nichts wusste und ich kurz davor war nicht mehr weiter zu schauen.
Dagegen sind wir jetzt und in der ganzen 2.Staffel doch geradezu mit Wissen überschüttet worden. Man denke doch nur mal an 2.01!
Ich bin übrigens auch 100% spoilerfrei – na gut 90%.
3. Juni 2006 um 22:58 Uhr
Betr. Busengrabscher: Alex ist die „Übeltaeterin“, Kate das „Opfer“. Nix Wildes.
6. Juni 2006 um 22:09 Uhr
Ich hab mich seit einiger Zeit damit abgefunden, dass bei Lost immer mehr Fragen gestellt als beantwortet werden. Ich geh auch schon davon aus, dass nicht alle Fragen zu meiner Zufriedenheit beantwortet werden können.
Dafür liebe ich den Cast und quasi alle Charaktere, die Serie ist – wie du schon sagst – one hell of a ride, dazu noch mit toller Kulisse und… hey! Clancy Brown! In zwei Episoden! Couldn’t be happier.