TheWB wird wiederbelebt … im Netz
Totgesagte leben länger … und offenbar gilt das auch für aufgegebene Networks. Laut Mediaweek will Warner Brothers die TV-Marke „theWB“ im WWW wieder auferstehen lassen.
Unter der Webadresse wb.com soll in den nächsten Monaten ein Video-Streaming-Angebot aufgebaut werden, im Mittelpunkt werden die alten Serien des ehemaligen WB-Networks wie beispielsweise „Gilmore Girls“ und „Everwood“ stehen. Noch ist unklar, ob nur Warner-Serien auf der Plattform zu finden sein werden, oder auch andere ehemalige WB-Shows von anderen Studios (wie „Buffy“, „Dawson’s Creek“ und „Felicity“) lizenziert werden. Die einzelnen Folgen sollen wohl nur als werbefinanzierter Stream angeboten werden, jede Episode wird dazu in bis zu zehn(!) Einzelsegmente von einigen Minuten Laufzeit unterteilt. Ich bezweifle, dass sich da ernsthaft jemand ’ne ganze Staffel als Stream anschaut, aber zum Reinschnuppern oder „in-alten-Zeiten-stöbern“ könnte es ganz nett sein.
Unklar ist noch, ob auch das Maskottchen des ehemaligen Networks als Zombie-Frosch zurückkehrt.
9. März 2008 um 11:30 Uhr
Alte Serien als Stream? Gute Marketing-Idee von Time Warner. Aufsplitten der Streams einzelner Folgen in kleine Stücke? Schlechte Idee von Time Warner. Ich will doch nicht alle 3, 4 Minuten an meinen Rechener gehen um ein neues Video zu starten. Ich will einen Stream starten und mich dann zurück lehnen um die Serie zu genießen. Seiten wie das vor kurzem geschlossene Stage6 haben doch gezeigt wie so was geht. So oder so ähnlich sollte Time Warner es doch auch umsetzen können. Von mir aus können sie die Seite mit Werbung zupflastern und mir vor und nach der Sendung noch einen 5-Minuten Werbeblock zeigen. Das wäre mir dann egal. Außerdem hat das Zerteilen einer Serie in kleine Stücke noch einen weiteren Nachteil: Es funktioniert nicht. Wie uns das Scheitern von Quarterlife bei NBC gezeigt hat, funktioniert eine Serie nur so, wie sie produziert wurde. Quarterlife wurde darauf hin ausgelegt, möglichst viel Inhalt in 10 Minuten zu quetschen und den Zuschauer damit zu fesseln. 10 Minuten und nicht 1 Stunde. Dann wirkt es schon wieder zu gehetzt und man verliert das Interesse. Der Rückweg funktioniert, jedenfalls meiner Ansicht nach, im Umkehrschluss auch nicht. Nehmen wir ein Beispiel, sagen wir Everwood. Innerhalb von 10 Minuten passiert schon etwas in der Serie, doch je nach Schnitt, würde die Serie nach 10 Minuten irgendwo aus einem Dialog rausspringen und man würde den Zusammenhang und teilweise auch die Stimmung verlieren. Ergo schafft man es auch nicht, den Zuschauer bei Laune zu halten. Der denkt sich doch nach spätestens 3 solchen Vorfällen: „Warum tue ich mir das an? Dann kauf ich mir doch gleich die DVDBox oder lade mir die Folge aus dem Netz“Meine Idee für Time Warner: Veröffentlichung von Halbstaffeln als Stream, mit ganzen Folgen natürlich und davor und danach je einen schönen Werbeblock mit einen Verweis auf entweder Amazon oder den Time Warner internen Shop zum Erwerb der Serien. Damit könnte Time Warner richtig Geld machen. Und wer weiß, vielleicht werden so ja auch ein paar alte Serien wiederbelebt. Mein o.g. Beispiel Everwood als eine Serie. Das Serienfinale war nicht schlecht, jedoch dachte ich mir damals „Da geht noch was“. Damit andere Leute auch noch was zu sagen haben mach ich hier mal Schluss. Meine Meinung ist, wie so oft, doch wieder etwas ausgeartet.Keep on watching TV. It doesn’t harm anyone. Jason
10. März 2008 um 16:11 Uhr
@The Geek bzgl. „Everwood“. Da ging mit Sicherheit noch was. Das Finale war damals mehr oder weniger eine schnelle Lösung, nachdem ein relativ schnelles Ende von TheWB und damit auch vorzeitiges Aus von „Everwood“ bekannt war. Greg Berlanti sprach mal in einem langen Interview über Inhalte, die er noch für 1-2 weitere Staffeln in der Schublade hatte. Sehr vielversprechend aber leider wurde aus bekannten Gründen nichts daraus. Eine Fortführung zwangsläufig abgesetzter Serien durch einen Relaunch von TheWB wäre wünschenswert, aber für das geplante Geschäftsmodell vorerst wohl undenkbar.
So long, Micha
25. März 2008 um 13:23 Uhr
Bei Mediaweek gibt es ein paar interessante Gerüchte zum möglichen Hintergrund vom wb.com-Start:
Man ist wohl bei Warner sehr unzufrieden, wie das CW derzeit vermarktet wird und welch heftigen roten Zahlen das kleine Network schreibt.