"Glee"
Nein, ich bin kein großer Fan von Musicals. Ausnahmen wie das gelegentliche Whedon-Special alle paar Jahre bestätigen lediglich diese Regel. Insofern ist es wohl kaum verwunderlich, dass ich meine Lobpreisung zu der neuen FOX-Comedy „Glee“ über einen ungewöhnlichen High-School-Chor mit einem gigantischen „aber“ einschränken muss.
Ich liebe Jane Lynch als militärisch-verbissene und über Leichen gehende Trainerin, ich liebe Jayma Mays als brillant gecastete Mischung einer süß-schüchtern-verkrampften Lehrerin mit einem OCD-Tick (die Szene in Episode 2, in der sie Trauben einzeln reinigt war reinstes OCD-Porno) und ich liebe die Skripte der ersten Episoden, die mit amüsanten Dialogen und ausgeflippten, aber dennoch bodenständigen Charakter-Profilen des Kalibers „Better Off Ted“ gespickt waren. Das ist in ihren Grundfesten eine unterhaltsame und Comedy-typisch überzeichnete „just-for-fun“-Show um den alltäglichen Krieg zwischen Losern und Jocks an High-Schools, die einen interessanten Fokus auf das Lehrpersonal setzt. Eine Aufgabe, an der schon andere Serien („Teachers“, „Miss Guided“, „Sit Down, Shut Up“) gescheitert sind. Bei „Glee“ fühlte ich mich bisher eigentlich jedesmal gut unterhalten.
Zumindest (und jetzt kommt mein „aber“) bis die Gesangseinlagen beginnen. Ja, ich weiß, das soll die Hauptattraktion der Show sein und Millionen von Zuschauern scheinen es zu lieben (zwei Songs haben es schon in die US-Charts geschafft), aber ich kann damit gar nichts anfangen. Und das zieht die „Gesamtnote“ für die Serie natürlich mächtig herunter. Alles andere als hilfreich ist dabei auch das allzu offensichtliche Lip-Synching der Darsteller zu den professionell hochgestylten Musikproduktionen.
Ich hoffe regelrecht, dass im Laufe der Season weniger Produktions-Zeit für diese aufwendigen Musik-Produktionen bleibt, aber gleichzeitig der sympathische Bizarro-Faktor beibehalten werden kann. Ein Must-See wäre es dann zwar immer noch nicht für mich, aber ich würde nicht mehr so oft mit den Augen rollen.
[poll id=“25″]
19. September 2009 um 13:43 Uhr
Ich mag alles an Glee. Den Piloten fand ich verdammt rund. Ich konnte mir in keinster Weise vorstellen, wie man das Konzept über eine ganze Staffel strecken kann. Nach Folge 3 bin ich mir sicher, dass dies ohne Probleme funktioniert.
Die Charaktere sind alle auf ihre Art und Weise total ausgeflippt. Ich musste so lachen als der männliche Sänger seine Erinnerung hochgerufen hat, damit er nicht „übers Ziel hinausschießt“. Zudem ist die Sportlehrerin natürlich ein absolutes Highlight. Egal wo die Dame mitspielt…….ihre Rolle ist erstklassig (Two and a half men, Party Down).
Mit meinen 27 Jahren gehöre ich sicherlich nicht in die Zielgruppe dieser ganzen Highschool Musik-Serien. Trotzdem gefällt mir die Musik ausgesprochen gut. Ich hoffe man behält das Konzept bei. Die Mischung aus Charakterentwicklung und Gesang ist momentan perfekt.
19. September 2009 um 14:20 Uhr
Mir gefällt die Show – auch die Gesangseinlagen. Dieser Musical-Kram ist eine Art guilty pleausre :). Allerdings muss ich dir bei der Produktion recht geben: Die Lippensynchro ist schrecklich und auch das Production Value ist zu hoch. Wenn die Damen und Herren in ihren Proberäumen stehen, dann wirkt diese perfekte Abmischung mit glasklaren Sounds einfach ZU sauber. Wirkt falsch.
Trotzdem, alles in Allem: Mir gefällts.
(Und wie toll war bitte die Szene, wo der daumenlose die Torte bekommt und dann erst mal den Daumen abbeißt!? Wohow!)
19. September 2009 um 18:30 Uhr
Mir gefällt „Glee“ bisher ganz gut. Hat ein wenig was von Ryan Murphys „Popular“, was ich damals auch recht gerne, wenn auch nicht regelmäßig sah. Allerdings bin ich nicht wirklich süchtig nach der Serie und warte dementsprechend nicht sehnsüchtig auf die nächste Folge, ich fühle mich lediglich gut unterhalten. Ich persönlich mag Musical-Nummern so lange sie nicht zu kitschig sind (–> Wicked)und der ganzen Highschool-Klischees der Serie ist man sich scheinbar auch selbst bewusst.
Ich bin mal gespannt, ob die Serie in den kommenden Folgen auch so verrückt wie Popular früher wird. Auf jeden Fall bleibt die Serie vorläufig auf meiner Watch-Liste.
Was die Zielgruppe angeht, es stehen ja bisher mehr die Erwachsenen im Vordergrund als die Kids, daher sollte die Zielgruppe eigentlich recht breit sein von den Altersgruppen.
19. September 2009 um 20:48 Uhr
Ich liebe Glee und zwar inklusive der Gesangseinlagen. Dort stört lediglich, dass sie prerecorded sind, was zum Beispiel in Episode 2 bei „Gold Digger“ sehr seltsam anmuted, wie eine komische Playbackshow. Das hast Du ja auch angesprochen.
Was Jane Lynch und Jayma Mays betrifft kann ich nur zustimmen. Allerdings, meine Favoritin ist ganz klar Lea Michelle, also Rachel.
Auf meinem Blog hatte ich auch bereits zwei Beiträge/Reviews zu Glee geschrieben, der aktuellere ist dieser hier:
http://tvundso.com/2009/09/10/glee-ist-wieder-da/
Ich freu mich jedenfalls darüber, dass es die Serie gibt und hoffe, dass sie viele Folgen bekommen wird. Und die CD ist so gut wie gekauft 😉
20. September 2009 um 11:08 Uhr
Mir gefällt es ganz gut aber die Macher sollten sich demnächst mal einig werden, was das Ganze eigentlich werden soll. Auch was die einzelnen Charaktere angeht, weiß man wohl noch nicht so genau wo die Reise hinführen soll. Erst war Will the teacher total darauf aus, den Glee Club zu leiten, und jetzt ist er in drei Folgen schon zwei Mal ausgestiegen, ein Mal sogar um lieber sein eigenes Ego zu stillen und weil er beleidigt war? Nicht sehr überzeugend. Auch die Tatsache, dass ihm die Worte eines 16-jährigen Mädels immer so nahe gehen, spricht nicht unbedingt für ihn.
Die Musiknummern sind ok. Ich bin auch kein großer Fan von Musicals aber hier funktioniert’s irgendwie.
Ich wäre dafür, sich mehr auf die Kids zu konzentrieren, sie sind bisher interessanter als die Erwachsenen (minus Jane Lynch natürlich).
21. September 2009 um 19:57 Uhr
Ich muss zugeben, mir ging’s genau andersherum. Gerade Will und seine komplizierte Beziehung zu der leicht psychotischen Terri in der Kombination mit der auch nicht ganz „normalen“ OCD-Emma fand ich klasse. Vielleicht steht mir aber auch einfach nicht mehr der Sinn nach Teen-Beziehungsdramen. Auf der anderen Seite fand ich neulich „10 Things I Hate About You“ so guilty-pleasure-gut, dass ich die ganze (halbe) Staffel drangeblieben bin.
22. September 2009 um 19:43 Uhr
Okay, einer muss wohl den Anfang machen: Ich bin männlich, über dreißig, entschieden heterosexuell und ich liebe Musicals (in diesem Jahr schon drei live gesehen). Insofern ist es wohl keine Überraschung, dass mir die Show bisher sehr gut gefällt. Auch, und gerade wegen der Gesangseinlagen. Mal sehen wie sie sich noch entwickelt.