5,3 Millionen sehen "True Blood" / plus: "Skins" (US)

Die Pilot-Episode von „True Blood“ hatte seinerzeit gerade mal 1,4 Millionen Zuschauer, nun steht schon eine dicke fünf vor dem Komma. Was letztes Jahr noch beinahe nach einem kurzlebigen Flop aussah, entwickelt sich für HBO zu einem fulminanten Hit und die DVD-Verkäufe lassen ordentlich die Kasse klingeln. Jetzt fangen sogar schon die ersten „Sopranos“-Vergleiche an. Aber bis dahin ist noch ein weiter Weg, die Show kam regelmäßig über 12 Millionen Zuschauer. Bei Wachstumsraten von derzeit rund 20% pro Woche erscheint das Ziel aber nicht unwahrscheinlich.

Da bin ich wirklich mal gespannt, ob der Vampir-Hype von „Twilight“ und „True Blood“ ausreicht, um „The Vampire Diaries“ in ein paar Wochen (10. September) auf CW zum Network-Retter zu pushen. Wenn CW das vermasselt, dann kann es wirklich die Lichter ausknipsen. Und ich will gar nicht wissen, wieviele Serien mit übernatürlichen Hauptcharakteren nun bei vielen Studios und Networks auf die Überholspur in der Entwicklungs-Pipeline geschoben wurden.

Ich bin mir auch noch nicht so sicher, ob ich in diesem Kontext froh sein soll, dass dem CW die US-Remake-Rechte für „Skinsdurch die Lappen gegangen sind, schließlich darf nun MTV versuchen, das Show-Konzept zu ruinieren. Viel lieber hätte ich das Projekt bei Showtime oder HBO gesehen, aber für welche Serie wünscht man sich das nicht? Man kann die Serie zwar spät zeigen und die Schimpfwörter mit „beeps“ überblenden, aber kann man die Atmosphäre des Original-Konzepts wirklich auf Baltimore, USA übertragen? Prinzipiell sollte das meiner Meinung nach möglich sein, aber die Vorurteile gegen Serien-Kopien kommen nicht von ungefähr. Immerhin soll die US-Version von Company Pictures produziert werden, welches auch für das britische Original verantwortlich ist. Ebenso wird Chefautor Bryan Elsley zumindest die Pilot-Episode schreiben und co-produzieren. Aber ich habe gerade Schwierigkeiten, mich an die letzte MTV-Serie zu erinnern, die ich gesehen habe. Vielleicht eine der frühen Staffeln von „The Real World“? Auf der anderen Seite: MTV ist auch nicht ganz unschuldig an der Popularität von „My So-Called Life“, das dort in den späten 1990ern in einer Art Dauer-Wiederholung lief. Das CW hingegen hat sich bisher in meinen Augen vor allem durch die Absetzung von „Veronica Mars“ einen (schlechten) Namen gemacht.

Die zweite Folge von „Mad Men“ auf amc erreichte übrigens 1,91 Millionen Zuschauer, zwar deutlich weniger als die Season-Premiere, aber immer noch besser als Season 2.

10 Antworten

  1. 1
    Don schrieb:

    Die True Blood-Quoten sind wirklich gigantisch. Ich hatte die Serie ja ziemlich schnell abgesetzt, als ich von der Pilotfolge enttäuscht war, die weder den Charme der Buchserie noch Alans Ball brillianten Schreibstil einfing.

    Dann versuchte ich mehrere Male der Serie wieder eine Chance zu geben, aber brach meinen Nachhol-Marathon immer wieder nach ein paar Folgen ab. Als ich es dann aber doch unerwarteter Weise durch die erste Staffel schaffte, hat mir die Serie dann doch langsam gefallen und die zweite Staffel macht momentan verdammt viel Spaß, auch wenn ich immer noch nicht weiß, ob ich die Show als gut oder schlecht bezeichnen soll.

  2. 2
    bmk schrieb:

    Als devils advocat will ich nur mal kurz anmerken, dass sowohl Episoden von True Blood als auch von Mad Men während einer Woche mehrfach gezeigt werden. Während die Entwicklung der jeweils ersten Ausstrahlung zwar „nett“ zu verfolgen ist und sicherlich auch eine Indikatorfunktion hat, zählen letztendlich die Gesamtquoten einer Woche.

    Davon ab: Habe gerade mal wieder die ersten vier Episoden Veronica Mars gesehen. Ach, Paris Hilton. Ach, Aaron Ashmore. Haaaach, Vroni.

  3. 3
    juliaL49 schrieb:

    Wurde das britische Original von Skins überhaupt in den USA gezeigt? Und was haben die gegen UK-Serien? Warum kann man Life on Mars, The IT Crowd oder Skins nicht im Original zeigen? Angst vor der Sprache kann es ja nicht sein, oder? In Österreich werden ja auch deutsche Serien bzw. deutsch synchronisierte ausländische Serien gezeigt.

    PS: Ist das Feld mit der Twitter-ID ein Plugin oder eine selbst gebaute Abfrage?

  4. 4
    sab schrieb:

    @Don: Ich habe auch nach Season 1 aufgehört, werde aber wohl auch irgendwann mal den Rest in einem Rutsch nachholen.

    @bmk: Klar, korrekterweise müsste man die Wiederholungen auch einrechnen, mir geht es ja in erster Linie um die Indikatorfunktion und da sind 5,3 Mio für die Erstaustrahlung eine imposante Zahl. Wenn man auch noch DVRs und On-Demand-Viewing hinzurechnet, kam man bereits in der Vorwoche laut HBO-PR auf über 11 Millionen Zuschauer für „True Blood“. Solche Summenspielchen sind dann aber nur noch schwer mit den alten „Sopranos“-Zahlen vergleichbar.

  5. 5
    sab schrieb:

    @Julia: „Skins“ wurde in den USA von BBC America ausgestrahlt. Ich glaube die zeigen auch gerade Season 3. Die haben dafür auch letztes Jahr die Werbetrommel gerührt, insofern müsste die Show zumindest einen kleinen Bekanntheitsgrad haben.

    Was die Originalversionen angeht: Die Amerikaner haben irgendwie eine grundsätzliche Abneigung gegen Auslandsproduktionen. Klar gibt es genug Nischen wie eben BBC America, wo auch britische Produktionen gut laufen, aber wenn man breiten Erfolg haben will, dann muss die Serie in den USA spielen. Das hat viel mit der Identifizierung des Zuschauers mit den Hauptcharakteren und deren Lebensumständen zu tun. Da gibt es zwischen UK und US viel größere Unterschiede als zwischen Österreich und Deutschland. Zudem achten natürlich auch die US-Studios darauf, sich nicht von ausländischen Produktionen aus dem Markt drängen zu lassen. Zudem bevorzugen die Networks auch Serien mit mehr als 8-10 Episoden pro Staffel.

    Das Twitter-Feld kommt von dem Twitter-ID-Plugin.

  6. 6
    Philipp schrieb:

    Aber ich habe gerade Schwierigkeiten, mich an die letzte MTV-Serie zu erinnern, die ich gesehen habe.

    Na das war doch sicherlich „The Paper“ 😉

  7. 7
    sab schrieb:

    Aaaah! Stimmt, „The Paper“ hatte ich vergessen. Und die war ja sogar irgendwie gut gemacht.

  8. 8
    mb schrieb:

    Bei „True Blood“ kam halt alles zusammen. Der Hype um Vampire wegen Twilight, Anna Paquins *ähem* Körpereinsatz und ein Kabelsender, der mangels Alternativen einfach Geduld haben musste.

  9. 9
    zarina schrieb:

    „The Paper“ hab ich nach dem Beitrag hier in einem Rutsch durchgeguckt, so begeistert war ich von Amanda Lorber 😉 Ich gucke überhaupt kein Reality TV (und dazu zählte das ja sicherlich) aber diese Serie fand ich klasse…
    Anyway…Skins Remake? Ich fand das Original schon überschätzt, daher erwarte ich vom Remake auch nichts. Saufende, Drogen-nehmende, rumschlafende britische Teenager? Wahnsinn. Ok, klar, im Vergleich zu sonstigen Teen-Serien gab es natürlich gravierende Unterschiede aber mich hat so einiges gestört. Nicht zuletzt waren das die sehr unterschiedlich talentierten Darsteller, besonders natürlich Mr Slumdog Millionaire persönlich, Dev Patel, der damals einfach grottig war und jede Szene ruiniert hat IMHO. Aber auch die anderen Schauspieler wirkten irgendwie oft deplaziert und überfordert von der Aufgabe, ach-so-schockierende Charaktere zu spielen. Nicholas Hoult war noch einer der wenigen, die es jedes Mal hingekriegt haben, was vermutlich mit seiner Erfahrung zusammenhing.

    True Blood hab ich immer noch nicht gesehen *schäm*

  10. 10
    sab schrieb:

    Aber auch die anderen Schauspieler wirkten irgendwie oft deplaziert und überfordert von der Aufgabe, ach-so-schockierende Charaktere zu spielen.

    Ich fand eigentlich genau das so charmant an der Show. Denn dadurch wirkten die Charaktere in meinen Augen authentischer, eben weil sie natürlicher und „roher“ an die Sache herangingen. „Überfordert“ sehe ich sie da im Sinne von: „überfordert vom Leben“.

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