Viacom: Wie nutzen wir den VIVAplus Kabelplatz sinnvoll?

Letzte Woche hatte US-Mediengigant Viacom (zu dem unter anderem CBS, UPN, MTV, VH-1, Nickelodeon, Paramount und Showtime gehören) ja die erfolgreiche Übernahme der VIVA AG (samt Brainpool) bekantgegeben. Doch dies solle nicht der letzte Schritt in einer langfristigen Expansionspolitik sein, so Viacom’s Co-Präsident Tom Freston.

Wenn Viacom auch offiziell angibt, ein Hauptgrund für das Interesse an der defizitären VIVA AG sei die ebenso rote Zahlen schreibende Produktionsfirma Brainpool (Anke, Raab) gewesen, so glaube ich eher dass ein anderes Schätzchen im VIVA-Portfolio Viacom mehr als 350 Millionen Euro wert war: Und zwar die sicheren Kabelplätze von VIVA und VIVA plus. Will man heutzutage einen neuen Sender in Deutschland starten, ist trotz DVB-T und Satellit ein Platz im Kabel immer noch unverzichtbar. Und letztere sind begrenzt und sehr schwer zu bekommen. Mit der VIVA-Übernahme hat Viacom jetzt aber gleich zwei weitere dieser begehrten „Slots“ ergattert. Und auf Dauer wird Viacom sicherlich nicht vier Musik-Abspielstationen (MTV, MTV2, VIVA, VIVA plus) weiterführen – wie der taufrische Vicaom Co-Präsident Tom Freston laut Spiegel auch schon verlauten liess.

Nickelodeon wurde gestern von Freston selbst als heisser Kandidat für einen dieser Kabelplätze und somit für eine Wiedergeburt in Deutschland ins Spiel gebracht – auch wenn die SuperRTL im deutschsprachigen Raum bereits einige langfristige Output-Verträge für amerikanische Nickelodeon Produktionen in der Tasche hat. Allerdings fragt sich, ob neben KiKa, SuperRTL und dem RTL2-Vormittagsprogramm wirklich noch Platz in Deutschland für einen weiteren Kindersender ist — die Nickelodeon-Fans sollten sich also nicht zu früh freuen. VIVA als Marke einzustellen würde sicherlich nicht viel Sinn machen, daher dürfte der Sender VIVA wohl auch in Zukunft weiterexistieren — fragt sich nur, in welcher Form und mit welchem Programminhalt — nur eines dürfte sicher sein: jugendlich wirds bleiben.

Aber vielleicht gibt es jetzt ja auch wieder Hoffnung für das ältere Publikum (jenseits der 25) — der Verlust des deutschen VH-1 in den 90ern hat bis heute eine (Markt?-)Lücke hinterlassen und MTV2 hat bis heute auch nicht wirklich eine Daseinsberechtigung. Und dann wäre da noch der gigantische Sendematerialvorrat von Paramount, CBS, UPN und Showtime. Ein Comedy-Spartenkanal (sinnigerweise einfach „Paramount“ genannt), wie man ihn in UK kennt, ist jedoch eher auf einer digitalen PayTV-Plattform vorstellbar. Aber vielleicht ist ja gerade solch ein Ausflug in PayTV-Bereiche ein Teil der Expansionspläne von Viacom, unabhängig von dem VIVA-Erwerb.

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