Was diesmal meine Pläne durchkreuzt hat…
Alan Sepinwall dürfte durch seinen alten Blog „What’s Alan Watching“ und seiner Tätigkeit bei hitfix.com in der Serien-Community bekannt sein. Er ist einer meiner favorisierten TV-Kritiker. Sein im Eigenverlag veröffentlichtes neues Werk „The Revolution was Televised“ habe ich mir selbst unter den Weihnachtsbaum gelegt und bisher noch nicht bereut. Er schaut hinter die Kulissen und auf die Entstehungsprozesse namhafter „Quality TV“-Serien wie Oz, Sopranos, The Wire, Buffy, Friday Night Lights, Deadwood, Shield, Lost, uvm. Es ist ein unterhaltsamer „trip down memory lane“ und wirklich eher was für eingefleischte „ich will Hintergründe wissen“-Serienfans. Noch bin ich nicht durch mit dem Werk, aber falls noch jemand eine nette TV-Lektüre für „zwischen die Jahre“ sucht, sollte er/sie da mal reinschauen. Gibts neben der „Toter-Baum-Edition“ auch als Kindle-EBook.
Unter anderem bietet Sepinwall einen zusammenfassenden Blick auf die schier endlose und verworrene Entstehung von „Lost“ und viele kleine Factoids, die man irgendwo im Hirn unter der Kategorie „TV-Smalltalk-Futter“ abheften kann. So zum Beispiel hätte sich HBO Ende der 1990er als Nachfolger von „Oz“ beinahe für eine neue Drama-Serie von Winnie Holzman („My So-Called Life“) entschieden. Eigentlich wollte HBO mit der Holzman-Show, die sich um eine junge, ehrgeizige Karriere-Frau drehen sollte, eine andere Zielgruppe als mit „Oz“ ansprechen. Schliesslich wählte HBO aber eine andere Produktion … sie hiess „The Sopranos“.