MAI7
Tja, die einstmalig so wichtigen Upfronts werden zunehmend von den Sendern übergangen, zumindest was die Ankündigung des Serien-Programmes für den Herbst anbetrifft. Wie schon letztes Jahr bei „Everwood“ hat das WB vorzeitig die 13-Episoden Order einer neuen Serie bekanntgegeben. Die Pressemitteilung lässt sich beim Futoncritic einsehen. „Jack & Bobby“ handelt von zwei jungen Brüdern, von denen einer in seinem späteren Leben einmal zu den wichtigsten Menschen ihrer Zeit gehören wird. Der eine Bruder wird in der Zukunft ein bedeutender Visionär seiner Zeit und der andere Bruder wird „one of the greatest“ Präsident der Vereinigten Staaten. Der Schwerpunkt der Serie liegt – trotz diverser „Vorschauen“ auf die Zukunft – in unserer Gegenwart, also in der Jugend der beiden Brüder. Sozusagen als übergreifender „Arc“ soll gezeigt werden, welchen Einfluß Familie und Freunde auf die Entwicklung dieser Männer hatten, die in ihrer Jugend ganz normale Teenager waren und in der Highschool die Hänseleien ihrer Mitschüler ertragen mussten. Sie soll in einer Art Dokumentar-Stil aus der Sicht des Jahres 2050 erzählt werden. Die Serie handelt *nicht* von den Kennedy-Brüdern – wenn auch die Namen Jack und Bobby sicherlich nicht zufällig gewählt wurden 🙂
Hinter der Serie stehen einige verdiente Namen der jüngeren TV-Serien-Ära: Greg Berlanti war zunächst Autor bei „Dawson’s Creek“ (und „Young Americans“), bevor er für spätere DC-Staffeln auch als Co-Produzent einstieg. Danach kreierte er seine eigene Serie „Everwood“, die zu den gegenwärtig erfolgreichsten Serien beim WB zählt. Thomas Schlamme war schon Regisseur bei einzelnen Epsioden von „The Wonder Years“, „ER“ und „Spin City“, bevor er als Ausführender Produzent „Sports Night“ mitverantwortete und schliesslich massgeblich als Produzent in den ersten „West Wing“ Staffeln beteiligt war und einen Emmy gewann. Sicherlich war Schlamme’s Arbeit an „West Wing“ Hauptinspiration für die neue Serie – auch in „West Wing“ wurde mehrmals in Rückblenden auf die Jugend des Präsidenten und den Einfluss seines Umfelds eingegangen. Edited to add: Das WB nennt Ex-Präsidentenwahlkampfhelfer Steve Cohen und Autor Brad Meltzer („Brad spent almost three years researching First Daughters“) als Ursprung für das Konzept der Show.
„Jack & Bobby“ wird voraussichtlich ab Anfang Oktober auf dem WB ausgestrahlt – ein genauer Sendeplatz steht noch nicht fest (könnte aber dienstags um 21 Uhr nach „Gilmore Girls“ sein).
Ausführliche Informationen zu den Charakteren gibt auch die Casting Ausschreibung vom Beginn dieses Jahres:
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MAI5
Wie der Hollywood Reporter berichtet, hat 20th Century Fox Television eine neue Tochterfirma namens Fox21 gegründet, die sich auf die Produktion von ungewöhnlichen und neuartigen TV-Serien von jungen Autoren konzentrieren soll. Ähnlich wie Fox Searchlight im Filmbereich eine Art Qualitätsmarke für den jungen, „besonderen“ (und wohl meist auch nicht unbedingt massenkompatiblen) Geschmack darstellt, soll nun Fox21 eine Plattform für kreative freiere (vielleicht in Konsequenz auch günstigere) TV-Produktionen bieten. „Wonderfalls“ dürfte ein gutes Beispiel für solche „jungen“ Projekte darstellen.
Ob das unbedingt viel bringt, eine eigene Produktionsgesellschaft für solche „TV-Indie“-Serien zu gründen, bezweifle ich. Das TV-Business funktioniert doch eine Ecke anders als das Filmgeschäft. Serien werden so oder so produziert – auch solche neuartigen Konzepte wurden in den vergangenen Jahren erfolgreich entwickelt und aufgebaut. Es liegt nachwievor an den Networks/Netlets, solche Serien zu kaufen, zu promoten, zu senden … und ihnen treu zu bleiben. Die Produktionsfirma – insbesondere solch kleine Studios – haben auf die Abläufe beim Sender keinen großen Einfluss.
MAI5
Während es im US Sitcom Bereich derzeit scheinbar kein anderes Thema als das bevorstehende Ende von „Friends“ gibt, hat eine andere ehemalige Hit-Show still und leise die finale Episode abgedreht: Die Drew Carey Show (lief bei uns mal auf Sat.1). Nach 9 Staffeln, von denen die letzten 4 eigentlich keiner mehr sehen wollte, war nun Schluß. Das Seltsame an der Sache ist, dass die „Drew Carey Show“ schon seit über einem Jahr nicht mehr im ABC Programm auftauchte und nach zahlreichen Programmänderungen auf einem unbeachteten Sommer-Sendeplatz mit miserablen Quoten landete. Doch ABC hielt an der Show fest, da sie bereits im Jahre 2001 einen langfristigen Vertrag mit Warner Brothers abgeschlossen hatten, der die Existenz der Sitcom bis 2004 garantierte. Doch ABC und die Zuschauer haben seitdem längst das Interesse an der Serie verloren, die Produzenten konnten die Serie in der letzten Staffel nun auch fast ohne Einflussnahme von ABC abdrehen – was natürlich auch die künstlerischen Freiheiten für die Autoren erweiterte 😉
Die neunte und letzte Staffel von Drew Carey läuft ab 2. Juni auf ABC.
MAI4
Wie Quicken.com – News Center unter Berufung auf das Wall Street Journal berichtet, will das WB zukünftig keine neuen Serien mehr an so genannten „Focus Groups“ testen. Diese Methode habe sich als recht unzuverlässig erwiesen, so Jordan Levin, co-CEO von The WB. Als Beispiele nannte er „Tarzan“, das bei Testscreenings hervorragend ankam, aber nach 8 Wochen wegen schlechter Quoten abgesetzt wurde. Umgekehrt sei der Fall bei „7th Heaven“ gewesen, das von einer Test-Zuschauergruppe abgelehnt worden wäre.
Die Manager beim WB wollen nun nur noch ihrem eigenen Gefühl vertrauen — naja, warten wir mal ab, was das wird…
MAI3
Das Release von Staffel 1 ist nur ein paar Tage entfernt, da wird schon auf TvShowsOnDVD.com berichtet, dass Season 2 von „Party of Five“ bereits im Herbst erscheinen soll. Season 1 ist sicherlich ein Must-Have für Fans des Teen-Angst-Genres – alleine schon aus „historischen Gründen“, ob das allerdings auch für die darauffolgenden Staffeln gilt, muss jeder für sich entscheiden 😉 [Okay, Season 2 sicherlich auch noch wegen den ersten Auftritten von Jennifer Love Hewitt und der teilweise wirklich guten Drehbücher. Ab Staffel 3 u.a. mit Bailey’s Alkoholsucht beginnt dann allerdings der Abstieg … IMHO]
MAI2
Bjoern hat es ja schon in einem Kommentar erwähnt: Kabel 1 wird seinem Konzept der besten Wiederholungen etwas untreu und zeigt ab Juni Free TV Premieren: Eine der interessantesten US-Newcomer Shows des Jahres „Cold Case“ läuft ab 9. Juni jeden Mittwoch mit dem deutschen Beititel „Kein Opfer ist je vergessen“ um 20:15 auf Kabel 1. Die Serie lief erst Ende September 2003 in den USA an und sollte eigentlich auf Pro7 starten. Offenbar ist die Krimi-Serie, in der eine ehrgeizige Kriminalbeamtin alte, ungelöste Fälle („Cold Cases“) aufarbeitet, für Pro7 dann doch etwas zu „schwierig“ und man schob die Serie zusammen mit neuen Episoden von „Without a Trace“ (mittwochs, 21:15) an Kabel 1 ab. Dort hat man durchaus etwas bessere Erfahrungen mit Krimiserien und nicht gar so hohe Quotenanforderungen, die „Without a Trace“ auf Pro7 das Leben schwer machten.
Pro7 wird mittwochs zeitgleich Doppelfolgen von „Charmed“ zeigen. Und mit Serien wie „Everwood“, „The O.C.“ und „Joan of Arcadia“ in der Hinterhand, kann sich die SevenOneMedia AG solch eine weitere Fokussierung von Pro7 auf die Teen- und Twen Zielgruppe durchaus leisten. Interessant wird jedoch jetzt die Frage, wo „The Guardian“ und „The Shield“ ausgestrahlt werden: Pro7 oder Kabel 1? Oder vielleicht gar Sat.1? Neh.
Ferner zeigt VOX das „Law & Order“ Spin Off „Criminal Intent“ im Spätsommer in der Prime Time.
MAI2
Immerhin einen Monat hat es gedauert, bis die Auseinandersetzung zwischen 20th Century Fox und den Sprechern der „Simpsons“-Charaktere beigelegt wurde. Seit Ende März waren die Schauspieler, die Homer, Marge, Bart und den anderen Figuren ihre Stimmen leihen, wegen Unzufriedenheit über die Höhe ihres Gehaltes in den Ausstand getreten.
Wie berichtet wird, kam es vergangene Woche schließlich zu einer Einigung zwischen den Sprechern und der „Simpsons“-Produktionsgesellschaft. Über Details des Deals wurde Stillschweigen vereinbart – gefordert waren $360.000 statt bisherigen $120.000 pro Episode und Sprecher.
Die Simpsons gehen im Herbst in ihre sechzehnte Staffel.
Update: FutonCritic meldet einen Betrag von $250.000, auf den sich Sprecher und 20th Century Fox geeinigt hätten. Das bedeutet, dass jeder Sprecher der Hauptcharaktere etwa $5,5 Millionen pro Season verdienen wird. Und das bei etwa 7 Stunden Arbeit pro Episode – ein Stundenlohn in Höhe von $36.000!
MAI1
Happy Birthday BASIC zum 40. 🙂 Wie heise.de schreibt: „Die Stunden und Tage, die Jugendliche heute in das Meistern von Sacred stecken, verbrachten frühere Generationen mit dem Abtippen von BASIC-Programmen.“ … ohja… stundenlanges Abtippen aus Magazinen wie „Schneider International“ in den CPC464 und dann auf Cassette abspeichern — seinerzeit habe ich mir meine Computerprogramme noch mit harter Tipparbeit „verdient“ 😉 Und wehe, wenn die Cassette danach nicht mehr funktionierte. Aber damals waren 64KB wirklich noch genug…
APR.29
Laut Sci Fi Wire, die wiederum TVGuide zitieren, hatte das WB nie vor, „Wonderfalls“ in die engere Auswahl für das Herbstprogramm zu nehmen. Entsprechende Gerüchte seien falsch.
APR.29
Vor einiger Zeit hatte ich hier ja schon mal eine Review zu „Donnie Darko“ gepostet, der seit Anfang des Jahres bei uns auf DVD erhältlich ist. Als der Film seinerzeit (kurz nach dem 11. September) in die Kinos kam, war er nur ein mäßiger Erfolg. Nun kommt er allerdings erneut in den USA in die Kinos – und zwar in einer neuen „Director’s Cut“ Fassung mit neuem Soundtrack und bisher unbekannten Szenen (die auch auf der Bonus DVD noch nicht enthalten waren). Der Film soll über zwei Stunden dauern und wie Regisseur Richard Kelly in einem Interview behauptet, „it’s not trying to cash-in on the fan-base, it’s a wholly new theatrical experience“. Naja, lassen wir uns mal überraschen. Re-Releases sind ja so ’ne Sache für sich…