Great women in mediocre shows

Vor ein paar Tagen schrieb ich noch, dass der durchschnittliche Serien-Charakter wohl männlich sei, zwei neue Serienstarts mit überwiegend weiblichen Darstellern könnten diese Statistik aber etwas anders ausfallen lassen.

„Women’s Murder Club“ macht insgesamt keinen schlechten Eindruck. Allerdings ist es eben mal wieder eine Cop-Show und davon gibt es auf dem Schirm nun wirklich genug. Sie ist aber zumindest (basierend auf der Pilot-Episode) eine Serie, die einen eigenen Ton in dieses übliche „Fall der Woche“-Format einbringt und recht unterhaltsam ist. Dass sich eine Gruppe von Freundinnen regelmäßig beim Bearbeiten von Kriminalfällen gegenseitig unterstützen, ist eine interessante Idee, auch wenn diese Art der Kooperation zwischen Ermittlerin, Staatsanwältin, Journalistin und Leichenbeschauerin in der Praxis wahrscheinlich so nicht möglich wäre (die arbeiten zufälligerweise immer zusammen am gleichen Fall?). Aber who cares, in der Fiktion ist alles erlaubt und so muss man eben hauptsächlich als männlicher Zuschauer die „Schema F“-Lovestories der Protagonistinnen „ertragen“, nur um Laura Harris eine Zeit lang auf dem Bildschirm genießen zu dürfen. Die ehemalige „Dead Like Me“-Darstellerin ist (zumindest in meinen Augen) der Hauptgrund, diese Show einzuschalten. Nicht nur dass sie gut aussieht (duh!), auch ihr Charakter macht in der ersten Episode einen unterhaltsamen, aber bissigen und aufgeweckten Eindruck, der die Show deutlich belebt. Die Serie könnte ein guter „guilty pleasure“-Kandidat werden.

„Samantha Who“ ist ebenfalls eine unausgewogene Angelegenheit. Christina Applegate ist eine sehr gute Comedy-Darstellerin, was sie auch in dieser Produktion erneut unter Beweis stellt — sie ist das Highlight dieser kleinen Show um eine junge Frau, die ihr Gedächtnis verloren hat. In vielen Szenen (bspw. beim Treffen der anonymen Alkoholiker) liefert sie eine herrliche Performance ab und es ist ein Genuss, ihrem energiegeladenen Auftritt zuzuschauen. Aber in der Pilot-Episode wirkt ihre gute Leistung fast schon etwas verloren, der Rest des Casts und auch die (vom grundlegenden Konzept eigentlich sehr vielversprechende) Story selbst kann mit ihr nicht recht mithalten. Immerhin hat es mich gefreut, Melissa „Sookie“ McCarthy mal wieder im TV zu sehen, aber sie hat in der ersten Episode noch recht wenig zu tun. Jennifer Esposito kann nicht sonderlich überzeugen, was aber auch an ihrer noch sehr oberflächlichen Rolle liegen mag. Aber die Grundidee der Serie finde ich recht amüsant, insbesondere dass die aus dem Koma erwachte Sam feststellen muss, dass viele Menschen geradezu glücklich über ihren Unfall waren. Jedoch frage ich mich auch, wie die Prämisse der Show mehr als 7-8 Episoden tragen soll, wenn man nicht immer wieder die gleichen Storykonstrukte in neuer Verpackung präsentieren will.

Der durchschnittliche Serien-Charakter

Jemand sollte sich wirklich mal hinsetzen und die Eigenschaften aller aktueller TV-(Haupt-)Charaktere statistisch erfassen und die häufigsten Merkmale auflisten. Ich glaube da käme zur Zeit so etwas heraus:

  • männlich
  • weiß
  • Mitt-Dreißiger
  • hetero, verheiratet (aber in einer kriselnden Beziehung)
  • einsilbiger Vorname („Chuck“)
  • kein Übergewicht
  • Nichtraucher
  • Journalist (beim San Francisco Chronicle) oder Polizeibeamter (Very Special Task Force)
  • Besitzer eines Apple iPhone und/oder Mac(Book) Pro, nutzt aber nie MacOSX
  • kennt zwar den Begriff „googlen“, nutzt aber immer irgendeine andere obskure Suchmaschine
  • seine Tischtelefone haben einen gigantischen „Cisco“-Aufkleber
  • er hat ein dunkles Geheimnis (kriminelle Vergangenheit oder Gegenwart)
  • paranormale Ereignisse sind für ihn nichts ungewöhnliches, hat vielleicht sogar selbst Superkräfte (muss nie auf’s Klo, steckt nie im Stau fest und findet immer sofort einen Parkplatz)
  • führt oft Selbstgespräche (oder „denkt laut“)
  • hat eine Affaire (mit einem Transsexuellen ?) oder kennt jemanden, der eine Affaire hat
  • hat einen engen und sehr stabilen Freundeskreis (maximal vier Personen, natürlich alle gut aussehend)
  • hat eine flippige, kaputte oder sonstwie ungewöhnliche Familie
  • wird pünktlich jede Woche mit einem neuen Problem konfrontiert, das er dann auch in maximal sieben Tagen bewältigt
  • im Sommer führt er ein sehr ereignisarmes Leben, große Veränderungen in seinem Leben passieren eigentlich nur in den Monaten Oktober, November, Februar und Mai
  • lebt in New York oder Kalifornien, in einem netten Häuschen in der Vorstadt
  • fährt einen Toyota Prius

Nächster Schritt: Das dazu passende Drinking Game… 😉

Stand der Dinge

Langsam wird es Zeit für einen großen Rundumschlag. Drei Wochen in der neuen Season fällt das Fazit aber eher ernüchternd aus. Kann es sein, dass der diesjährige (von Cable-Produktionen geprägte) TV-Sommer qualitativ deutlich über der Leistung der aktuellen „Fall Season“ lag? Ich sehe mich derzeit mit einer ganzen Breitseite an aufwändig produzierten, aber dennoch bestenfalls mittelmäßig interessanten Serien konfrontiert. Die Broadcast-Networks haben zwar Unsummen in ihre neuen Shows gesteckt, aber viele fallen schon in den Pilot-Episoden in sich zusammen. Und hinter jeden Satz müsste man derzeit eigentlich schreiben: „Mit der Ausnahme von ‚Pushing Daisies'“.

Und es ist nicht nur so, dass die Newbies einen holprigen Start hinlegen, nein, auch die großen Hoffnungen der letzten Season(s) befinden sich in unerklärlichen Performance-Tiefen, und das schon teilweise drei Folgen hintereinander. Aber gehen wir mal in die Einzelkritik.

Gelungene Newcomer

Pushing Daisies
Da kann man immer noch keine endgültige Beurteilung wagen. Man muss wohl beide bisher gezeigten Episoden als Pilot-Doppelfolge einordnen — auch die zweite Folge sah einfach sündhaft teuer aus. Und es sind vor allem die unvergleichliche Bildsprache und der aufwändige Produktionsstil, die mich bei der Show so beeindrucken. Jedoch wie wird die Serie in drei bis vier Wochen aussehen, wenn Barry Sonnenfeld nicht mehr hinter der Kamera steht und ABC angesichts der sinkenden Einschaltquoten auf Kostenreduktion besteht? Wird der „Todesfall der Woche“ genügend Abwechslung in die Show bringen? Wie lange kann das Chuck&Ned-Geplänkel funktionieren? Aber all diesen Defätismus mal beiseite, die beiden ersten Episoden waren mit Abstand das Beste, was die Broadcast-Networks diesen Herbst auf den Bildschirm gebracht haben. Alleine die Off-Screen-Stimme des Harry-Potter-Hörbuch-Erzählers verleiht der Show eine faszinierende Stimmung und der könnte von mir aus auch das Telefonbuch vorlesen. Und so lange „Pushing Daisies“ es sich finanziell leisten kann, solch traumhaften Ausflüge in die Vergangenheit wie zu Beginn von Episode 2 zu unternehmen, muss man sich eigentlich auch keine Sorgen um diese rundum liebenswerte Show machen. Aber um bei der großen Masse der Zuschauer nicht den Anschluss zu verpassen, darf sie nicht zu sehr den Bodenkontakt verlieren.

Chuck
Ich bin selbst überrascht, wie viel Spaß mir die Show macht. Eine Comedy von Geeks für Geeks, die „Reaper“ ziemlich blass links liegen lässt. Natürlich wirft NBC der Show auch einiges an Geld hinterher, aber so stelle ich mir locker-leichte-sorgenfreie Unterhaltung vor, die sich selbst nicht ernst nimmt. Selbst die Nebencharaktere bekommen schon nach zwei Episoden köstliche Throw-Away-Lines. Selbstverständlich darf man da nicht mit „Anspruch“ oder „Niveau“ kommen, aber wer den Anschlag auf Oceanic Flight 815 im Vorbeigehen referenziert, bekommt ohne großes Zögern schon mal 100 Popkultur-Trivia-Bonuspunkte vom Zuschauer auf „Gilmore-Girls“-Entzug. Weitere 100 Punkte gibt’s für das Casting von Adam Baldwin.

Wackelkandidaten

Dirty Sexy Money
Hier habe ich zu meiner Pilot-Review nicht mehr viel hinzuzufügen. Die Charaktere der Darling-Familie schwanken mittlerweile heftig zwischen „extrem schrill“ und „durchaus menschlich“, demonstrieren aber gleichzeitig durchaus die smarte Charakterentwicklung der Serie, die schon früh mit der Erwartungshaltung der Zuschauer spielt. Man muss ihr wohl noch etwas mehr Zeit zum Entwickeln der zahlreichen Schauplätze geben. Aber Peter Krause ist immer noch eine perfekte Besetzung und es macht vor allem wegen ihm (und seinem bodenständigen und gutgläubigen Charakter) großen Spaß, zuzuschauen.

Life
Dazu hatte ich auch schon eine kurze Review geschrieben und nach drei Wochen kann ich eine positive Entwicklung feststellen: Die Show wurde ein Stückchen besser, da die plumpen Comedy-Momente um Charlies‘ Kampf mit der neumodischen Technik zurückgefahren wurden. Der „Big-Mystery-Story-Arc“ wird geschickt dosiert in die einzelnen Episoden eingearbeitet. Außerdem mag ich die störrische Gelassenheit à la „House“ des Hauptcharakters und sein eiskalter Umgang mit früheren Weggefährten. Dafür hat die Show nun Defizite bei den allwöchentlichen Cop-Stories. Da will man wohl möglichst unvorhersehbare Fälle mit einigen Twists präsentieren, aber insbesondere der Fall in Episode drei war konfus, unlogisch und richtig schwach. Solch eine Show fällt bei einem vollen TV-Kalender schnell unter den Tisch.

Bionic Woman
Okay, ich geb’s zu: Ich kann Isaiah Washington nicht leiden. Vielleicht wurde ihm ja wirklich übel mitgespielt, vielleicht war wirklich alles nur ein Missverständnis am Set von „Grey’s Anatomy“ — aber spätestens nach seinem „Bionic-Woman-Spin-Off“-PR-Vorprescher steckt er bei mir erst mal in der „arroganter Großkotz“-Schublade. Kann gut sein, dass er da irgendwann wieder ‚rauskommt, aber es trägt sicherlich nicht dazu bei, meine Begeisterung für „Bionic Woman“ zu erhöhen, zudem ist sein Charakter in der Show bisher auch vollkommen überflüssig. Er wurde eindeutig recht kurzfristig nachträglich als Casting-Stunt hineingeschrieben. Aber auch die Show selbst lädt nicht gerade zu Lobeshymnen ein — das wirkt alles noch sehr nach „Schema F“ produziert und ich hatte sie nach der miserablen Episode 2 schon so gut wie abgeschrieben. Aber dann durfte Katee Sackhoff in Folge drei noch mal zu Hochform auflaufen und auch Michelle Ryan konnte eine bessere (und mehrschichtige) Performance zeigen. Aber allzu oft rutscht die Show ins Seichte (die ständigen Versöhnungen mit ihrer Schwester) oder ins Unglaubhafte (Sarah hat vor wenigen Wochen Jamies ungeborenes Kind und Ehemann umgebracht, aber Jamie ist dennoch teilweise fast freundlich und verständnisvoll). Mal sehen, was daraus noch wird.

Bestenfalls Durchschnitt

Aliens in America
Diese Comedy hatte ich noch lange in der „Wackelkandidat“-Rubrik, aber schließlich fiel sie dann doch durch. Scott Patterson macht seine Sache überraschend gut (auch wenn die neugedrehten Szenen in der Pilot-Episode überdeutlich ins Auge fielen) und auch einige Storyelemente haben sicherlich ernstzunehmende „Teenage Angst“-Momente mit Tiefgang. Dazu spuckt die Serie dann auch noch von Zeit zu Zeit solche Goldstücke wie die süße „Say Anything“/Cameron-Crowe-Hommage aus. Aber die Show macht es sich dann doch viel zu oft zu einfach mit vorhersehbaren und billigen Auswegen aus ihrem „Sozial-Problem der Woche“, kombiniert mit einem erdrückenden Zaunpfahl-Voice-Over. Ich glaube, da hätte man noch mehr draus machen können. Und es könnte sich sogar lohnen, gegen Ende der Staffel noch mal einzuschalten, wenn die Show hoffentlich etwas selbstbewusster ihren eigenen Weg geht. Sofern es das CW dann noch gibt 😉

Journeyman
Ich glaube, die Show hat nur einen großen, aber gravierenden Fehler: Das ganze Mysterium um Dans Ex-Freundin Livia. Man hat sie deutlich zu früh in die Serie eingeführt. Es ist einfach zuviel auf einmal, und die Chemie zwischen den beiden Darstellern stimmt gar nicht. Die beiden sollen einmal ein Paar gewesen sein? Nah, oder? Was hingegen gut funktioniert ist das Zusammenspiel von Dan und seiner Ehefrau — aber nur so lange, wie sie ihm bei seinen Recherchen unter die Arme greift und ihn nicht ständig wieder anzweifelt (obwohl sie bereits in der Pilot-Episode einen hundertprozentigen Beweis bekommen hat, hat sie immer mal wieder diesen „ist er verrückt?“-Ausdruck im Gesicht). Dieses Zweifeln sollten sie lieber den anderen Charakteren überlassen. Vor allem wenn dann aber noch solche 08/15-Eifersucht-Szenen dazu kommen, wird es ungemütlich. Die „Fälle der Woche“ waren in den letzten beiden Wochen eigentlich recht passabel und abwechslungsreich. Aber leider auch nicht mehr. Vielleicht hätte man sich lieber dem Remake-Trend anschließen und eine Neuauflage von „Quantum Leap“ produzieren sollen.

Cane
Gossip Girl
Private Practice
K-Ville

Für diese Serien gilt: Mögen vielleicht ganz nett sein, sind aber gar nicht meine „Baustelle“. Dass „Gossip Girl“ trotz grottenschlechter Quoten für eine ganze Staffel verlängert wurde, zeigt wohl nur wie verzweifelt das CW nun ist: Man versucht durch das Zusichern einer vollen Staffel die Zuschauer zu beruhigen.

Richtig Schlecht

Reaper
Ach herrjeh, was soll man da noch sagen. Mir tun die Darsteller und Macher ja schon beinahe Leid. Da prangt jede Woche ganz stolz die nichtssagende Zeile „Consultant: Kevin Smith“ in den Opening Credits, aber die Show röchelt bereits nach wenigen Minuten mit verreckenden oder gänzlich fehlenden Gags vor sich hin und bettelt regelrecht um die baldige Absetzung. In Episode drei war nicht einmal ein einziger Lacher, alles nur eine hoffnungslose Aneinanderreihung von Ideen, die auf dem Papier oder bei der Autorenkonferenz wohl auch irgendwann mal ganz witzig klangen, aber in der gefilmten Fassung einfach nur mühsam und gezwungen wirken. Der in der Pilot-Episode noch hie und da auftauchende bitter-böse Witz ist komplett verschwunden und wurde mit einer sinnfreien Romanze ohne jegliche Onscreen-Chemie zugeschüttet. Nah, da schaue ich ja lieber „Jersey Girl“.

Moonlight
Wieso bringt so ein halbgares Mischmasch eigentlich Quote? Ich versteh’s nicht. It’s not TV, it’s CBS.

Back to You
Nicht mein Ding. Da wäre wohl selbst eine Wiederbelebung von „Frasier“ unterhaltsamer gewesen.

Big Shots
Dazu habe ich schon alles gesagt.

Carpoolers
Achgott, wie schlecht. War da wirklich irgendwo ein Lacher?

Cavemen
Die ursprüngliche Pilot-Episode war wenigstens noch etwas politisch unkorrekt. Die „neue“ Show ist nur noch „Happy Hour“ mit vielen Haaren.

The Big Bang Theory
Kein Kommentar. Für sowas müsste es eigentlich Schmerzensgeld geben.

Die Oldbies

Heroes
Die stecken immer noch fest. Claire macht Doktor-Spielchen bei der Pediküre aber ansonsten passiert irgendwie gar nix. Letztes Jahr gab es ein hochspannendes Vorspiel aber ein laues Pay-Off, dieses Jahr ist es allem Anschein nach umgekehrt.

Friday Night Lights
Der QualityTV-Star der letzten Season ist in einem massiven Logikfehler gefangen und setzt auch noch einen fetten Dämpfer von Shark-Jumping-Dimensionen oben drauf. Warum zum Teufel zieht die Taylor-Familie nicht nach Austin? Julie und Matt sind offenbar in einer Krise, also kann das auch kein Hinderungsgrund mehr sein. Stattdessen müssen die Autoren nun irgendeinen Weg finden, um Coach Taylor wieder zurück nach Dillon zu bringen. Ich werde das Gefühl nicht los, dass man sich in Erwartung einer Absetzung am Ende der ersten Staffel in eine Ecke geschrieben hat. Und über das Tyra/Landry-Debakel wurde ja im Web schon zur Genüge geschrieben. Trotzdem: Die Show vereint nach wie vor einige der besten Schauspieler-Leistungen im aktuellen TV und auch wenn die zuvor genannten Patzer einen dunklen Schatten auf die Serie werfen, bleibt sie immer noch ein Highlight (allerdings auf Bewährung).

How I Met Your Mother
Wann gab es schon mal bei HIMYM eine derartige Negativ-Serie mit drei mittelprächtigen Episoden hintereinander? Die Serie läuft derzeit etwas orientierungslos ihrer Hochform hinterher. Sobald Robin und Ted auf sich alleine gestellt sind (was wohl nun für den Rest der Serie gelten dürfte), sind ihre Charaktere die Schwachpunkte der Show. Das wahre Comedy-Schwergewicht stemmen derweil Lily, Marshall und Barney. Sind das etwa erste Abnutzungseffekte?

The Office
Eine ganze Stunde ist wohl doch etwas lang. Die Gags sind nicht mehr so dicht gepackt wie früher und manche Stories werden zu weit getrieben. 30 Minuten Nettolaufzeit wären ein guter Kompromiss.

Veronica Mars
Wurde abgesetzt. Darn. Hat sich mal jemand die „Reaper“-Quoten angeschaut? Das weckt Erinnerungen… 😉

Fazit: Also von mir aus könnte jetzt langsam die Midseason losgehen…

Heroes: Bloß keine Untertitel!

Meine Güte, die haben in der deutschen Fassung ja sogar Hiro und Ando synchronisiert… Offensichtlich traut man (RTL2?) dem deutschen TV-Zuschauer wirklich nicht einmal zu, ein paar Sätze vom Bildschirm abzulesen. Dass es dabei zu bizarren Szenen kommt, in denen Hiro und ein Dolmetscher die gleiche Sprache wie die New Yorker Cops sprechen, interessiert wohl keinen.

Und warum komme ich mir jetzt schon vor wie der „Comic Book Guy“ aus „The Simpsons“?

Bringt ABC nach 10 Jahren "Cupid" zurück?

Wunder geschehen also doch noch: Laut Variety will ABC die einst kurzlebige romantische Dramedy „Cupid“ wiederbeleben. „Cupid“ war das erste große Projekt von Rob Thomas („Veronica Mars“), das bereits in der Season 1998/1999 auf ABC lief, aber nach 15 Episoden wegen schwacher Quoten abgesetzt wurde. In den Hauptrollen mit Jeremy Piven („Entourage“) und Paula Marshall („Snoops“) besetzt, handelte die Serie, die in Deutschland unter dem Titel „Amor – Mitten ins Herz“ lief, von einem vermeintlich verrückten Mann, der davon überzeugt ist, der Liebesgott Cupid (Amor) zu sein. Er glaubt, dass er 100 Paare zusammenbringen muss, um wieder zurück in den Himmel zu den anderen Göttern zu kommen, da er bei Zeus in Ungnade gefallen sei. Paula Marshall spielte die ihm von Amts wegen zugewiesene Psychotherapeutin.

„Cupid“ war eine charmante und amüsante Show, die vor allem von der Spritzigkeit ihrer beiden Hauptdarsteller profitierte (die aber hinter der Kamera überhaupt nicht miteinander klar kamen). Nach der Absetzung hofften Fans jahrelang auf eine Veröffentlichung der Serie auf DVD, doch es kam nie dazu. Nun hat Rob Thomas einen einjährigen „development deal“ mit ABC Studios unterzeichnet und „Cupid“ ist eines von zwei Projekten, das nun bei dem Studio in der Planung ist. Sicher ist bisher nur, dass Jeremy Piven nicht erneut mitspielen wird.

Auch wenn es weitere Veränderungen geben wird (neue Opening Credits, Location Los Angeles statt Chicago), soll die neue Serie doch im Prinzip dem Original treu bleiben, sagt Rob Thomas:

I’m not going to reinvent it. What they’re buying is the show. [..] The zeitgeist is better for the show now, and ABC is a much better network for it now. They’ve got a lot of shows that could lead into it.

Bisher gibt es wohl allerdings erst eine Script-Order, es wird sich zeigen müssen, ob es das Projekt nächstes Jahr wirklich auf den Bildschirm schafft. Aber man scheint in der Planung schon recht weit fortgeschritten und sich der Sache recht sicher zu sein.
Neben „Cupid“ arbeitet Thomas für ABC Studios außerdem an einer Adaption einer neuseeländischen TV-Serie namens „Outrageous Fortune“ um eine Familie von Kriminellen.

Deadwood: Endgültig tot?

Versuchen wir es anstatt der Link-Sammlungen mal mit kleineren Blogpostings. Die lassen sich auch besser taggen.

Cinematical meldet unter Berufung auf Darsteller Ian McShane, dass die „Deadwood“-Spielfilme wohl endgültig ad acta gelegt werden können. Angeblich seien die Sets gerade zerstört worden, da absehbar sei, dass die TV-Movies in nächster Zeit nicht produziert werden. Auch wenn eine offizielle Bestätigung seitens HBO weiterhin aussteht: Das war wohl absehbar nach all den halbherzigen Aussagen der Verantwortlichen in den letzten Monaten.

Dirty Sexy Money

Mir fehlt die Zeit für ausführlichere Einträge, daher gibt’s wieder mal nur Kurzfassungen. Bei vielen Shows muss man eh noch einige Episoden abwarten für endgültige Urteile.

Dirty Sexy Money, ABC: Dramedy um eine steinreiche und sehr exzentrische Familie und ihren „einfachen“ Anwalt.

Im Gegensatz zu „Big Shots“ stellt es „Dirty Sexy Money“ da schon deutlich geschickter an mit der Mischung aus Drama und Comedy. Die Charaktere sind schrill und bizarr, gnadenlos überzogen, eine Mischung aus „Arrested Development“ meets „Brothers & Sisters“. Die „Darling“-Familienmitglieder könnten glatt 1:1 aus einer beliebigen Boulevard-Zeitung zusammengestückelt worden sein, aber die Show steht offen zu dieser Überzeichnung und hat ihren Spaß damit, die Charaktere ans Limit zu treiben. Die Episode hat dadurch in vielen Szenen einen hohen Unterhaltungsfaktor und kann auch von den guten Schauspielern profitieren, aber es ist nicht alles Gold, was glänzt. Nick (Peter Krause) ist einfach ein zu perfekter Allround-Typ, der fast jede Situation lösen kann und wirkt dadurch unangreifbar. Dass er nun auch noch die Ermordung(?) seines Vater aufklären will, ist für diese auf den ersten Blick etwas unkonventionelle Show dann wieder zu billig und „cheesy“. Man musste wohl noch einen Mystery-Baustein in den Mix werfen um etwas mehr Ernsthaftigkeit hinein zu kriegen, aber ich denke, dass die Serie diesen Storybogen zu Beginn besser etwas im Hintergrund halten sollte.

In einem klassischen Fall von „Wo habe ich die denn schon gesehen?“ brachte mich auch erst die IMDb weiter, als ich die Darstellerin der „Juliet Darling“ (Samaire Armstrong) nicht einordnen konnte: Sie spielte Seths Freundin Anna in „The O.C.“.

Diese Show hat also durchaus Potential, wenn sie ihre Karten richtig spielt. Ich bin mal gespannt, wie die Charaktere in den nächsten Folgen weiterentwickelt werden. Aber ein TV-Hit ist auch sie noch lange nicht.

Big Shots

Mir fehlt die Zeit für ausführlichere Einträge, daher gibt’s wieder mal nur Kurzfassungen. Bei vielen Shows muss man eh noch einige Episoden abwarten für endgültige Urteile.

Big Shots, ABC: Dramedy um vier Freunde.

Michael Vartan („Alias“), Dylan McDermott („The Practive“), Christoper Titus („Titus“) und Joshua Malina („Sports Night“) sind bekannte Gesichter auf dem TV-Schirm. Und nun spielen sie vier beste Freunde, die all ihre Probleme miteinander teilen und sich in schwierigen Situationen helfen. Fast schon eine Art männliches „Sex and the City“. Aber nur fast. Denn was diese Show darstellen soll, ist mir nach der Pilotepisode ein Rätsel. Viel Skurrilitäten, die aber (meist) nicht amüsant sind. Dann wildert die Show aber auch intensiv im Drama-Genre, aber dieser Wechsel zwischen Comedy und Drama gelingt der Serie bei weitem nicht so geschickt wie beispielsweise dem Soap-Giganten „Grey’s Anatomy“. Das hinterlässt alles noch einen sehr plump und gezwungenen Eindruck und die durch die bizarren Comedy-Elemente überzeichneten Charaktere wirken in den ernsten Drama-Szenen dann weniger glaubwürdig. Die Darsteller liefern alle solide Arbeit ab, aber das Skript ist bestenfalls Stückwerk. Im Moment kann ich mir nicht vorstellen, dass aus dieser Show ein größerer Erfolg wird. Da fehlt einfach der kreative Funke.

Und schon wieder läuft „Young Folks“ von „Peter Bjorn and John“ in einer Pilotepisode. Das und „1,2,3,4“ von Feist sind wohl derzeit die Top-US-Ohrwürmer ;-). Und wo wir gerade schon beim Thema „Serien-Soundtrack“ sind: Schade, dass es kaum noch Opening Credits mit langem Themesong gibt. Gerade in der ersten Staffel sollten Shows in meiner Meinung nicht darauf verzichten, sie bilden doch ein wesentlichen Teil zur „Identität“ einer Serie. In späteren Staffeln kann man sie ja weglassen und/oder den Themesong verkürzen.

Moonlight

Mir fehlt die Zeit für ausführlichere Einträge, daher gibt’s wieder mal nur Kurzfassungen. Bei vielen Shows muss man eh noch einige Episoden abwarten für endgültige Urteile.

Moonlight, CBS: Ein Vampir als Privatdetektiv.

Meine Güte, die haben ja die komplette Show generalüberholt, die Trailer hatten mit der fertigen Show nicht mehr viel zu tun. Allerdings was dabei ‚rausgekommen ist kann nicht durchweg überzeugen. Einige Darsteller (vor allem in den Nebenrollen, beispielsweise der sehr hilfsbereite Cop) erscheinen reichlich überfordert und rattern in vielen Szenen ihr Skript unmotiviert herunter. Dadurch wirken insbesondere die Szenen zu Beginn der Episode sperrig. Und setzen die etwa ernsthaft einen Weichzeichner bei der weiblichen Hauptdarstellerin ein? Haben wir etwa 1950? Aber auch die Charaktere wirken recht oberflächlich und erinnern im Stil arg an „Ghost Whisperer“. Da gibt es die übermotivierte Journalistin, die natürlich überall Beziehungen hat (der Cop ging mir wirklich auf den Keks), dazu der düstere Detektiv mit triefendem Voice-Over und beide in einem mauen „Fall der Woche“. Die Backstory, die beide Charaktere verbindet, hilft auch nicht gerade dabei, die Show ansehnlicher zu machen („I can’t let you hurt that girl!“) . Überhaupt wirkt alles sehr überhastet zusammengesetzt, selbst das vermeintlich kesse „Interview mit einem Vampir“ zu Beginn hat im weiteren Verlauf der Story eher zu Verwirrungen gesorgt (sind die Vampire nun „public“ oder nicht?). Jason Dohring ist zwar eine ganz nette Idee als ältester Vampir, aber irgendwie habe ich doch das Gefühl, dass er etwas überfordert ist.

Aber es gibt auch etwas zu loben: Die Special Effects und die Stunts sind gelungen und richtige Hingucker. Kudos auch erneut an Apple, für eine erneute Produktplatzierung des iPhones.

Vielleicht findet die Show ja noch ihren eigenen Ton und Charme, aber nachdem nun auch David Greenwalt die Serie als Showrunner verlassen hat, habe ich meine Zweifel. Diese Serie wirkt kaputt optimiert und gerade CBS hat bei schwachen Quoten wenig Geduld.

Links für 21.-27. September 2007

Die sablog-Links für den 21.-27. September 2007 (Alpha- bis Gamma-Betrieb):

 

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