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Aaron meets Tina

Donnerstag, 5. Mai, 2011

Aus einer grossartigen Episode einer wiedererstarkten Serie.

http://youtu.be/gjUWs-Y0lnM

Weil´s hier gut passt: Ich kann mir nicht helfen, trotz des „Studio 60“-Flops kann ich es kaum erwarten, Sorkins neue HBO-Serie „More As The Story Develops“ zu sehen. Endlich macht er die Show, die ich schon immer von ihm sehen wollte: Ein Blick hinter die Kulissen einer TV-Produktion — jepp, schon wieder — aber diesmal wird eine Cable News Show im Mittelpunkt stehen. „West Wing“ meets „Sports Night“ und das noch im PayTV: Das muss einfach die „Aaron-Sorkin-Show“ schlechthin werden.

Wenn auch das floppt, dann hat er alle Chancen gehabt, die man ihm geben kann und er sollte sich wirklich nur noch aufs Film-Business fokussieren („The Social Network“ war exzellent IMHO und zurecht ein Oscar-Gewinner).

GQ-Interview mit Aaron Sorkin

Mittwoch, 13. August, 2008

Den vollen Text des Interviews gibt es dort.

Why didn’t Studio 60 work?
I made too many mistakes. I would give anything to go back and get another bite of that apple. Basically, to use a sports analogy, you can have the best team in football playing the worst team in football. But if the best team in football throws four interceptions, they’re not going to win.

Wenigstens sieht er ein, dass er seinerzeit Mist fabriziert hatte.

Interessanterweise spricht er aber auch recht offen darüber, dass er während dem Autorenstreik Anfang des Jahres zu einer Gruppe von TV-Autoren und -Produzenten gehörte, welche die Gewerkschaftsführung auf ein Ende des Streiks drängte.

We all agreed that we had been irresponsible and that, in an effort not to seem elitist, we had remained quiet during this strike. We hadn’t voiced our objections. We hadn’t put pressure on Patric Verrone and the other heads of the union to end this thing. It wasn’t a strike we were passionate about.

Dafür wird er dann auch prompt in Nikki Finkes Blog geteert und gefedert.

Derzeit ist er in Gesprächen mit HBO für eine neue Show.

Studio 60: What kind of show has it been

Samstag, 30. Juni, 2007

Vor fast genau einem Jahr gab es (auch hier im Blog) kaum ein wichtigeres TV-Thema als die Vorfreude auf die neue Aaron Sorkin-Show „Studio 60 on the Sunset Strip“. Kaum jemand zweifelte, dass „Studio 60“ das TV-Event des Jahres werden würde. 12 Monate und 22 Episoden später haben wohl alle Beteiligte etwas gelernt: NBC musste erfahren, dass viel Geld und ein großer Name alleine nichts bewirkt. Manchmal muss man dem Autor eben auch mal auf die Finger klopfen, offenbar kann zuviel „Freiheit“ auch schaden. Sorkin hat (hoffentlich) gelernt, dass er kein Allround-Talent ist und sein selbstüberschätzter Predigt-Stil nicht bei der großen Masse ankommt. Und der Zuschauer hat erfahren, dass ein Network mal nicht Schuld an dem Scheitern einer Show sein kann ;-).

Am Ende war „Studio 60“ im Grunde nur noch eine „West Wing“-Spin-Off-Show. Sorkin zog die finale Storyline einfach über fünf(!) Episoden und pappte sie dann am Ende zu einem hübschen Happy-Happy-Happy-End zusammen, was man im Grunde gleichzeitig als Zugeständnis und Affront an den noch verbliebenen Zuschauer interpretieren kann. Und da er wohl merkte, dass seine Show-in-a-Show-Skripte nicht den gewünschten Erfolg brachten, schrieb er halt wieder über Politik und den Krieg. Manche sahen in diesem Fünf-Teiler sogar eine indirekte „Entschuldigung“ für seine legendäre Post-911-Episode von „The West Wing“.

Aber man kann nicht behaupten, dass Sorkin grundsätzlich kein guter Autor sei. Er hatte wohl einfach seine Storytelling-Fähigkeiten in diesem Serien-Konzept überschätzt. Auch wenn viele Storylines (insbesondere die vermeintlich „romantischen“) absolut in die Hose gingen — bis zum Schluss waren die Dialoge durchweg sehenswert. Da kam ihm natürlich auch der exzellente Cast zu Gute, insbesondere Steven Webber und Matthew Perry, deren Karrieren durch den Studio-60-Flop sicherlich keinen Schaden davongetragen haben dürften. Auch von der handwerklichen Umsetzung war „Studio 60“ durchweg ein Genuss, das beginnt beim beeindruckenden Set und endet bei dem hervorragenden Regie-Stil von Thomas Schlamme.

Und ich bin immer noch der Meinung, dass es nur einen vergleichsweise kleinen „Tweak“ gebraucht hätte, um die Show zu einem Hit zu machen: Anstatt dem Blick hinter eine SNL-ähnliche Comedy-Show hätte er einfach einen FOX-NEWS-ähnlichen Sender in den Mittelpunkt stellen müssen und er hätte den kompletten Cast, fast alle Drehbücher und seinen Besserwisser-Schreibstil 1:1 übernehmen können.

Naja, beim nächsten Mal wird’s wieder besser. Mal sehen, ob es mit „Charlie Wilson’s War“ auf der großen Leinwand funktioniert. Alleine die Cast-Liste des an Weihnachten in die Kinos kommenden Films ist schon ähnlich wie bei „Studio 60“ überaus beeindruckend: Tom Hanks, Phillip Seymour Hoffman, Julia Roberts, Lilly Tomlin, Emily Blunt, Amy Adams und Shiri Appleby lassen den Film schon vor dem Start in den engeren Kreis der Oscar-Hoffnungen aufrücken. Und diesmal stammt auch nur das Drehbuch von Sorkin. Die Literaturvorlage um die USA-Verwicklungen in den Widerstand gegen den sowjetischen Einmarsch in Afghanistan in den 1980er Jahren wurde von dem Reporter George Crile verfasst.

Studio 60 on the Sunset Strip

Sonntag, 27. August, 2006

Inhalt in einem Satz: Eine „Saturday Night Live“-ähnliche Show bekommt nach Turbulenzen zwei neue Chefs. Drama, NBC.

studio60.jpg

Quick-Preview: Ich kannte zwar schon weite Teile des Scripts, aber das konnte nicht viel von der Freude über diese Pilot-Episode nehmen. Sorkin is back. Und er lieferte ein rundum solides Werk. Vielleicht schon fast zu solide — irgendwie kann man die Anspannung durch die hohen Erwartungen, die auf Cast & Crew lasten, in fast jeder Einstellung spüren. So richtig vom Sockel hauen kann die Show dann nicht unbedingt — die Eröffnungssequenz mit dem Ausraster des „Studio 60“-Chefs las sich auf Papier irgendwie besser.

Die Dialoge sind nicht ganz so flott wie im „West Wing“ und ein paar Anspielungen auf die TV-Industrie verlangen zumindest etwas Hintergrundwissen über die Gepflogenheiten in diesem Gewerbe — was wohl nicht jeder Zuschauer mitbringt. Dennoch ist es eine spannende Show mit interessanten und sorgsam ausgearbeiteten Charakteren auf sehr hohem Niveau. Ich hatte schon beim Lesen des Scripts „angebissen“ — insofern musste mich die Episode kaum noch überzeugen.

Matthew Perry gefällt mir deutlich besser, als ich von den ersten Ausschnitten erwartet hätte, während Amanda Peet noch etwas eindimensional wirkt. Sarah Paulson („Jack & Jill“) unterstreicht wiedermal ihre „Geheimtipp“-Qualitäten.

Ansonsten fällt mir zu der Pilot-Episode nichts ein — es ist einfach ein sehr gutes Drama, auch wenn der (erhoffte?) „Wow“-Effekt ausblieb. Dazu waren die Erwartungen auch schon zu hoch. Und Sorkin spielt seine Stärken bekanntermassen ja vor allem in der konstant hohen Qualität seiner Episoden über den Verlauf einer Staffel aus.

Fazit: Must-See TV. Wenn es auch im Grunde nichts sensationell neues ist, sondern im Grunde nur eine solide Fortführung der erfolgreichen „Sports Night“/“West Wing“-Ära von Schlamme und Sorkin, so zeigt der Pilot auf jeden Fall, dass die beiden ihr Handwerk nicht verlernt haben. Ob es allerdings langfristig der große Zuschauerhit wird, ist meiner Ansicht nach noch recht offen: Die Pilot-Episode dürfte zwar dank des immensen Buzz im Vorfeld Top-Einschaltquoten für NBC einfahren. Aber ob sie sich auf diesem hohen Niveau halten kann, ist fraglich. Die Konkurrenz im Drama-Genre hat aufgeholt und daher wird viel davon abhängen, wie die ersten paar Episoden beim Durchschnitts-Amerikaner ankommen. Emmys wird es aber wohl so oder so regnen.

 

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