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Happy Town

Donnerstag, 13. Mai, 2010

Achje, „schon wieder so ein 0815-Mystery-Drama“ möchte man meinen angesichts der sehr auf „Twin Peaks“ getrimmten Trailer und Promos für „Happy Town“. Erneut ein kleines Städtchen, in dem es ein großes, dunkles Geheimnis gibt und seltsame „Unfälle“ das vermeintliche glückliche Kleinstadtidylle trüben.

Sei es „Point Pleasant“, das letztjährige „Harper’s Island“ oder Kultvorbilder wie das bereits genannte „Twin Peaks“: Irgendwie hat man das alles schon mal gesehen. Es ist zwar immerhin so, dass „Happy Town“ sich bemüht, die Fehler der Vorgänger nicht zu wiederholen und nur die erfolgreichen Aspekte zu reproduzieren, doch genau das scheint auch wieder ihr größtes Manko zu sein: Eine Reißbrett-Serie, penibel durchgeplant und zusammengesetzt aus dem Baukasten erfolgreicher Mystery-Genre-Shows, mit einem „Whodunit“-Arc, aber ohne echte eigene „Must-See“-Qualitäten oder Innovationen.

Es wirkt schon regelrecht verkrampft, wie die Mystery-Informationsbrocken dem Zuschauer wieder und wieder aufgetischt werden (damit der auch ja nix verpasst) und wiederholt mit dem ganz dicken Zaunpfahl auf all die „seltsamen“ Sonderlichkeiten hingewiesen wird. Sicherlich, die Autoren von „October Road“ und „Life on Mars (US)“ machen in dem handwerklich eigentlich recht soliden „Happy Town“ einiges besser als ihre unsäglichen Vorgänger von „Harper’s Island“, bei der ich schon bei der Pilot-Episode ins Kissen biss.

Aber auch die „Happy Town“-Pilot-Episode hatte nichts, was mich auf Anhieb richtig begeistert oder fasziniert hätte — wenn auch nichts, das mich direkt abgestoßen hätte. Weite Strecken der zweiten Folge waren trotz der Cliffhanger-Hoffnung vom Beginn der Folge ebenfalls nur wenig begeisternd oder spannend, Episode drei werde ich mir wohl schon schenken.

Als Sommerserie ist sie sicherlich nicht ganz falsch terminiert (wohl eher noch ein paar Wochen zu früh), die Chancen des „Dranbleibens“ erhöhen sich dank des allmählichen Schwindens der Konkurrenz, die sich in die Sommerpausen verabschiedet. Aber das von ABC erhoffte „Twin Peaks 2.0“ oder gar der „Lost“-Lückenfüller ist es in der Form bei weitem nicht. Und da ABC die Ausstrahlung der weiteren Episoden wegen schlechter Quoten auf Juni verschoben hat, sollte man sich gut überlegen, ob man da überhaupt noch Zeit investieren will.

Arme Amy Acker: Wegen „Happy Town“ fehlte sie in der finalen Season von „Dollhouse“ und nun ist diese Show wohl ebenfalls ein Flop.

 

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