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Hustle

Donnerstag, 5. November, 2009

hustle„Hustle“ war in den ersten drei Staffeln eine meiner Lieblings-Produktionen aus Großbritannien. Eine smarte Crime-Show um eine Bande von Edel-Gangstern, die sich einem Ganoven-Codex verpflichtet fühlen und sich nur bei den Gierigen bedienen. Sie haben ihre gewitzten Raubzüge in eine regelrechte Kunstart transformiert, in die sie viel Sorgfalt und Ideenreichtum stecken.

Die Serie um diese „con artists“ ist am ehesten vergleichbar mit Filmproduktionen wie „Ocean’s Eleven“ und hat in der US-Serie „Leverage“ einen recht offensichtlichen Nachahmer gefunden. Hauptdarsteller der ersten Staffeln sind Robert Glenister als Technik-Experte Ash Morgan, Robert Vaughn („The Man from U.N.C.L.E.“ ) als amerikanisches Gangster-Urgestein, Adrian Lester als smarter Chef-Planer Mickey Stone, Marc Warren als kesser Neueinsteiger Danny Blue, Jaime Murray („Dexter“) als aufgeweckte und sexy Verführung Stacie Monroe und schließlich Rob Jarvis als treuer, aber meist charmant-überforderter Lieblings-Barkeeper der Truppe.

Wie üblich für viele britische Produktionen bringt es auch „Hustle“ auf lediglich sechs Episoden pro Staffel. Diese je sechs Episoden sind aber zumindest in den ersten Staffeln jedesmal richtig smarte und spritzige Unterhaltung. Da gibt es keine Füllerepisoden — angesichts des prozeduralen Formats auch nicht überraschend. Die Serie ist spannend inszeniert mit vielen spektakulären Wendungen (die man aber nach einiger Zeit auch schon regelrecht erwartet — soviel zur Zuschauer-Konditionierung). Welch wichtigen Teil des Erfolgs der Serie aber die Hauptdarsteller bilden, spürt man ab Staffel 4. Adrian Lester stand wegen anderer Verpflichtungen nicht für die Dreharbeiten zur Verfügung und so musste die Truppe quasi ohne ihren Chef auskommen. Dieser Verlust war noch halbwegs zu verschmerzen, auch wenn der Show einiges an Dynamik zwischen den Charakteren verloren ging.

Dramatisch wurde es allerdings dann in Season 5. Zwar kehrte Adrian Lester zurück und auch Robert Glenister war erneut mit von der Partie, jedoch fehlte Robert Vaughn in den ersten Episoden und Marc Warren sowie Jamie Murray standen gar nicht mehr zur Verfügung. Ihre Lücke wurde durch zwei neue Darsteller gefüllt, doch sie konnten die großen Schuhe ihrer Vorgänger nur unzureichend füllen und es entstand auch inhaltlich eher eine Spin-Off-Produktion als eine echte Fortsetzung der ersten Staffeln. Mit dem Weggang der Darsteller verlor die Serie somit eine Großteil ihres Charmes, was angesichts der Austauschbarkeit der Stories doch etwas überraschend erscheint. Es ist einfach nur schade, wie eine solch knuffige Serie so stark an Attraktivität einbüßen konnte.

Eine weitere sechste Staffel ist geplant, auch da soll sich das Schauspieler-Karussell wieder munter drehen. Sonderlich wild bin ich nicht mehr darauf.

„Hustle“ läuft ab 6. November 2009 freitags um 21:40 Uhr auf dem neuen ZDF-Digitalkanal „zdf_neo“ (auf dem der FreeTV-Start von „30 Rock“ eine für Amis „sensationelle“ 0,0-Quote hingelegt hat, woran der fürchterliche Radio-Werbespot wohl auch nichts ändern wird).

Spielfrei

Donnerstag, 29. Juni, 2006

Erst an spielfreien Tagen merkt man, wie stark die WM innerhalb der letzten knapp drei Wochen den Tagesrhythmus beeinflusst hat. Eigentlich hatte ich mir ja vorgenommen, die WM soweit wie möglich zu ignorieren, aber obwohl ich alles andere als ein Hard-Core Fußball Fan bin, hat mich der Virus dann doch auch dieses Jahr wieder gepackt und ich habe wohl knapp die Hälfte der bisherigen 50+ Spiele (mehr oder weniger aufmerksam) am TV verfolgt. Und ich muss sagen, es war über weite Strecken sehr unterhaltsam (Ausnahmen bestätigen die Regel). Gut zu wissen, dass trotz all des gigantischen Werbe-/Kommerz-Bullshits dann doch immer noch Fußball gespielt wird. Und in fast einer Woche ist das Theater ja dann auch schon wieder vorbei und die Karawane zieht weiter — zur Tour de France 😉 Dann muss man auch nicht mehr bei der Planung der Heimfahrt vom Büro quer durch die Saarbrücker Innenstadt den WM-Spielplan zu Rate ziehen — nicht dass man mal wieder mitten in den Feierlichkeiten der Italiener steckenbleibt 😉

Aber ja, auch das Bloggen leidet natürlich unter dieser unerwarteten wiedererweckten Fußball-Freude. Dabei gäbe es ja trotz Sommerloch einiges zu diversen TV-Themen zu schreiben. Da heisst es nun auch endlich offiziell „Back to the Futurama“ (ab 2008 auf Comedy Central), „Huff“ wiederum wird eingestellt, FOX beginnt mit der neuen TV-Season bereits am 21. August („Prison Break„) aber ordert nur 16 Episoden von „The O.C.“ (ab November), der gescheiterte (aber sehr originelle) „Nobody’s Watching„-Pilot vom „Scrubs“-Macher zieht dank YouTube plötzlich „Global Frequency“-ähnliche Wiederbelebungshoffnungen auf sich, das smarte BBC-Krimidrama „Hustle“ wird verfilmt, für „Commander in Chief“ reicht’s immerhin noch zu einem TV-Movie, HBOs „Entourage“ entwickelt sich endgültig vom Geheimtipp zum (verdienten) Hit und hat möglicherweise gar den Anstoss für eine echte „Aquaman“-Verfilmung gegeben … und nee, dafür suche ich jetzt keine URLs mehr ‚raus 🙂

Und als wäre das nicht schon genug Material, habe ich auch noch ein gutes Dutzend Film-Reviews, die ich für’s Blog fertigstellen will. Gottseidank ist es bisher recht ruhig in der Serien-Pilot-„Szene“, dafür hätte ich echt keine Zeit mehr…

 

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