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Upfronts 2010: NBC

Sonntag, 16. Mai, 2010

NBC legte schon mal vor mit einer semi-offiziellen Bekanntgabe des Programmplans für die Season 2010/11. Interessant ist vor allem, dass „Parks & Recreation“ („introducing“ Rob Lowe, hehe) erst zur Midseason zurückkehrt und gleichzeitig „30 Rock“ aus dem bisher schützenden „Windschatten“ von „The Office“ genommen wird,. Durch die Full-Hour-Comedy „Love Bites“ wird der Donnerstag endgültig (wieder) zum reinen Comedy-Tag bei NBC. „Chuck“ bleibt konstant am Montag (vielleicht wäre da ein kleines Experiment gar nicht so verkehrt gewesen), gefolgt von zwei neuen Action-Shows. Die von Conan O’Brien produzierte Cop-Show „Outlaw“ wirkt etwas verloren am späten Freitag Abend.

Die von mir auch noch mit Interesse erwartete SciFi-Mystery-Produktion „The Cape“ mit Summer Glau startet erst zur Midseason, ebenso wie noch eine ganze Reihe weiterer neuer Produktionen (“Friends With Benefits”, “Perfect Couples”, “Harry’s Law“, „The Paul Reiser Show“).

*New programs in UPPER CASE; all times ET

MONDAY
8-9 p.m. – „Chuck“
9-10 p.m. – „THE EVENT“
10-11 p.m. – „CHASE“

TUESDAY
8-10 p.m. – „The Biggest Loser“
10-11 p.m. – „Parenthood“

WEDNESDAY
8-9 p.m. – „UNDERCOVERS“
9-10 p.m. – „Law & Order: Special Victims Unit“
10-11 p.m. – „LAW & ORDER: LOS ANGELES“

THURSDAY
8- 8:30 p.m. – „Community“
8:30-9 p.m. – „30 Rock“
9-9:30 p.m. – „The Office“
9:30-10 p.m. – „OUTSOURCED“
10-11 p.m. – „LOVE BITES“

FRIDAY
8-9 p.m. – „Who Do You Think You Are?“/“SCHOOL PRIDE“
9-10 p.m. – „Dateline NBC“
10-11 p.m. – „OUTLAW“

SATURDAY
Repeats

SUNDAY
7- 8:15 p.m. — „Football Night in America“
8:15-11:30 p.m. — „NBC Sunday Night Football“

SUNDAY (beginning March 2011)
7-8 p.m. – „Dateline NBC“
8-9 p.m. – „Minute to Win It“
9-11 p.m. – „The Celebrity Apprentice“

Parenthood (2010)

Samstag, 27. März, 2010

Nach vier Episoden ist es wohl mal an der Zeit, der neuen NBC-Dramaserie „Parenthood“ ein paar Worte zu widmen. Ursprünglich bereits als NBC-Lebensretter für den vergangenen Herbst geplant, verzögerte sich der Start schließlich in die post-olympische Midseason 2010. Grund dafür war die Krebs-Erkrankung von Maura Tierney („ER“), die dadurch auch leider aus der Produktion ausscheiden musste und durch die von mir nicht minder geschätzte Lauren Graham („Gilmore Girls“) ersetzt wurde.

Neben dem erstklassigen Ensemble-Cast mit weiterer TV-Serien-Prominenz wie Peter Krause, Monica Potter, Craig T Nelson und Erika Christensen war es vor allem ein anderer Name, der diese Neuauflage eines 20 Jahre alten Konzeptes zu einem Must-See-Event machte: Jason Katims. Der Autor hatte sein Handwerkszeug bei „My So-Called Life“ gelernt, bei „Roswell“ und „Boston Public“ verfeinert und schließlich mit dem leider kaum wahrgenommenen „Friday Night Lights“ sein erstes Meisterstück abgeliefert.

Die Story schien auch besonders gut zu den Stärken Katims‘ zu passen: Ein Drama um eine normale amerikanische Multi-Generationen-Familie, mit alltäglichen Geschichten rund um Beziehungen, das Erwachsensein (und -werden) und den Stress (und die Freuden) einer großen, bunten Familie. Als großer Verehrer von Katims‘ einzigartig echt wirkenden Porträts der Taylor-Familie in „Friday Night Lights“ erwartete ich wohl nicht weniger als das „thirtysomething“ unserer Zeit.

Nach den ersten Folgen ist aber noch nicht klar abzusehen, ob die Serie meinen großen Erwartungen gerecht wird. Die Ähnlichkeiten liegen inhaltlich vor allem in der Nähe zu „Brothers & Sisters“, mit einem Touch von „Once & Again“ und „Modern Family“ — in allen Fällen aber auch keine schlechte Verwandtschaft im TV-Land.

In meinen Augen liefert „Parenthood“ im Moment jedoch noch ein etwas uneinheitliches Bild. Viele Charaktere und Storyelemente der Serie sind großartig und erinnern an das authentische Bild von Coach Taylor und seiner FNL-Familie. An erster Stelle sei hier die Familie von Adam Braverman (Peter Krause) genannt, die gerade mit der dramatischen Asberger-Diagnose ihres Sohnes konfrontiert wurde. Die verzweifelt-überforderten Reaktionen des Elternpaars auf die sich allmählich bestätigende Diagnose sind fantastisches und niveauvolles Familiendrama, das auch langsam die Erinnerungen an „Nate Fisher“ und „Casey McCall“ beim Zuschauer verblassen lässt.

Für kleine Comedy-Auflockerungen darf in der Regel die arbeitslose Sarah Braverman (Lauren Graham) mit ihren beiden Teenager-Kindern Amber und Drew herhalten. Sie ist nach dem Scheitern ihrer Ehe gerade wieder bei ihren Eltern eingezogen und versucht nun wieder auf eigene finanzielle Beine zu kommen, ohne gleichzeitig von ihren pubertierenden Kiddies gelyncht zu werden. Sarah ist leider zur Zeit eigentlich nur „Lorelai Gilmore 2.0“ mit weniger strebsamen Nachwuchs und man erwischt sich recht oft bei der Vorstellung von Maura Tierney in dieser Rolle. Dennoch ist Lauren Graham sicherlich eine exzellente Alternativ-Besetzung für diese ehrgeizige, aber frustrierte Mutter und ich bin gespannt auf ihre weitere Entwicklung.

Auf der anderen Seite gibt es aber leider auch in jeder Folge noch einige „cringe-worthy“ Momente, bei denen Katims & Co. wohl auch zu sehr Zugeständnisse an den „Durchschnittszuschauer“ in die Serie einflechten mussten. Da fallen vor allem die Plots rund um Julia Braverman-Graham (Erika Christensen) und ihrem Mann Joel (Sam Jaeger) ein. Julia versucht verzweifelt (und für den eventuellen langsamen Zuschauer auch immer schön ausführlich in Dialoge gepackt), die gegensätzlichen Interessen Karrierefrau und Mutter unter einen Hut zu bringen, doch stolpert dabei von einem (u.a. aus „Brothers & Sisters“) vertrauten Soap-Klischee ins nächste.

Und dann ist da der ewige Möchtegern-Junggeselle Crosby (Dax Shepard), der sich immer noch gegen eine Verlobung mit seiner langjährigen Freundin sträubt, aber plötzlich entdeckt, dass er einen fünfjährigen Sohn aus einer früheren Beziehung hat. Es ist bezaubernd anzusehen, wie Crosby allmählich realisiert, dass er reif für eine solche ernste Vater-Rolle ist und auch eine neue Wertschätzung für seine eigenen Eltern aufbringt. Doch seine Weigerung, seiner aktuellen Beinahe-Verlobten von dem Kind zu erzählen, und die daraus folgenden Heimlichkeitsverrenkungen sind wieder altbekannte Seifenoper-Konstrukte.

Dass die Familie ferner zum Ende jeder Folge in trauter Einsamkeit entweder zum Familien-Essen, Ballspiel oder Schwimmen zusammenkommt, ist zwar jedes Mal ein großer emotionaler Moment, wirkt aber schon beim zweiten Mal angesichts der Größe der Familie und der vermutlich vollgepackten Terminpläne zu unrealistisch.

Es ist also noch nicht alles „rund“ bei „Parenthood“. Die Show muss sich und ihren Ton erst noch finden und — ganz wichtig — den einzelnen Charakteren mehr Raum zum Atmen und Entwickeln geben. Fünf oder mehr Storyfäden in eine einzelne 42-Minuten-Episode zu packen ist einfach zu viel — aber zu Beginn einer neuen Show mit einem derart großen Ensemble auch ohne Alternative. Vielleicht muss sich die Show auch noch ein wenig mehr von der alten „Parenthood“-Vorlage emanzipieren. Gigantisches Potential liegt auf jeden Fall in jedem einzelnen Aspekt der Show und von meiner „Must-See“-Klassifizierung werde ich auch so schnell nicht abrücken. Ich bin mir sicher, früher oder später werden Episoden kommen, die über die komplette Länge und nicht nur in einzelnen Abschnitten in die „Mind Blowing“-Kategorie fallen.

Ob „Parenthood“ zu einem TV-Erfolg und ein wichtiger und langfristiger Grundstein für zukünftige „Quality Programming“ von NBC in der 22Uhr-Schiene wird, ist derzeit noch nicht abzusehen. Die Quoten sind mit 7 Millionen Zuschauern und einem 2.8-Rating recht solide, aber erst nächste Woche bekommt sie mit neuen Folgen von „V“ und „The Good Wife“ wieder ernsthaftere Konkurrenz.

Erster Eindruck IX: White Collar

Freitag, 30. Oktober, 2009

Auf dem kleinen USA Network lief in dieser Woche eine weitere Krimi-Serie an: „White Collar“ mit Tim DeKay als engagierter FBI-Ermittler Peter Burke, der sich ausgerechnet den verurteilten „con artist“ Neal Caffrey (Matthew Bomer, „Chuck“) als neuen Assistenten aussucht. Gemeinsam versuchen sie anderen „Edel-Gangstern“ auf die Schliche zu kommen, die besonders elaborate Raubzüge planen. Es geht also weniger um Mord und Totschlag wie in anderen Krimis, sondern dies ist eher eine Show im Stil von „Hustle“, „Ocean’s Eleven“ und „Leverage“ — nur eben aus der Sicht der FBI-Agenten. Der „gute“ Gangster Neal ist dabei ein überaus smarter und geschickter Typ, der andere Menschen schnell um den kleinen Finger wickeln kann und somit stehen ihm ganz andere Türen offen als dem in seinen Job investierten FBI-Ermittler Burke.

Dennoch konnte die Show in der Pilot-Episode mich nicht so recht überzeugen. Zwar recht nett und unterhaltsam inszeniert, wird es oftmals doch etwas mühselig mit der „suspension of disbelief“, vor allem wenn Neal innerhalb kürzester Zeit an Informationen kommt, die ihm der FBI-Agent mit nur minimalem Misstrauen glaubt und selbst wie ein dummer Schulbub aussieht. Viele Dinge laufen einfach zu glatt, Neal kann sich in kürzester Zeit ins Haus einer reichen Witwe hineinkomplimentieren — und dann sieht man seine Gastgeberin für den Rest der Episode nicht mehr. Das kleine bisschen Arc-Mystery um Neals verschwundene Freundin oder Burkes verzweifelte Suche nach einem Hochzeitstags-Geschenk für seine Ehefrau (Tiffani Thiessen) in der Pilotfolge sind auch nicht unbedingt sonderlich spannend.

Kurz: Ganz nett, aber etwas zu kitschig. Angesichts der niedrigen Produktionskosten aber erstaunlich gut im Vergleich zu den überproduzierten Hochglanzshows auf dem Mutter-Network NBC.

Allmählich drängt sich wohl wirklich die Frage auf, warum NBCUniversal nicht einfach mit der Programm-Kannibalisierung des kleinen Cable-Ablegers USA Network beginnt, um das Portfolio seines Sorgenkinds NBC aufzufrischen. Shows wie Monk, Psych und Burn Notice wären doch angesichts des optimalen Preis-/Leistungsverhältnis eine ideale Ergänzung zu der Low-Cost-Strategie à la „Jay Leno Show“. Und viel schlechter als die aufwändig (und teuer) produzierten Flops mit Namen wie „Trauma“ oder „Mercy“ würden die sicherlich auch nicht laufen.

Aber dazu wird es nicht kommen, zu groß ist das Risiko, dann am Ende auch noch mit einem ruinierten USA Network dazustehen. Und seit Ben Silverman bei NBC „gegangen wurde“, scheint man bei NBC zwar für diese Season erneut den vierten Platz in der Broadcast-Network-Hierarchie zu akzeptieren. Aber ich glaube, man wird nach dieser Season einen deutlichen Schlussstrich unter die Silverman-Ära ziehen. Die Affiliates sind schon arg mürrisch, weil ihre Einschaltquoten um 23 Uhr zum Teil um ein gutes Viertel zurückgegangen sind und das dürfte Mitte 2010 dann wohl auch das Ende für das Jay-Leno-Experiment bedeuten. „Southland“ hat man ja schon in spektakulärer Weise vor dem Start der zweiten Staffel abgesetzt (TNT ist wohl interessiert), „Trauma“ bekommt keine weitere Episoden-Order und wird nach 13 Folgen enden. Dafür darf vermutlich „Chuck“ bereits im Januar wieder ‚ran und insgesamt 19 Episoden produzieren. Dennoch sind aber jegliche Hoffnungen für eine weitere Staffel von „Chuck“ in 2011 deutlich verfrüht. Auch bei „Heroes“ deutet vieles auf ein Ende nach dieser Staffel hin.

Anders gesagt: Im Herbst 2010 dürfte bei NBC ein radikaler Neuanfang anstehen. Vielleicht sollte man sich mal ein Beispiel an den Shows auf „USA Network“ nehmen.

NBC Upfronts 2009

Dienstag, 19. Mai, 2009

Sagen wir es nochmal alle zusammen: „Chuck“ bekommt eine weitere Staffel! Okay, zwar nur 13 Episoden und im schlimmsten Fall auch erst nach den Olympischen Spielen Ende Februar, aber immerhin. Neuer Hauptsponsor wird übrigens „Subway“ … da scheint die Aktion der Fans wohl wirklich funktioniert zu haben.

Abgesetzt wurde währenddessen „My Name Is Earl“, aber möglicherweise nehmen sich FOX oder ABC dieser Serie an. Auch „Medium“ scheint erstmal der Absetzungs-Schere bei NBC zum Opfer gefallen sein, aber hier zeigte sich CBS in den letzten Stunden bereits sehr interessiert. Man will „Medium“ dann eventuell mit „Ghost Whisperer“ kombinieren. Da dürfte es in den nächsten Stunden/Tagen weitere Informationen geben.

Neben „Chuck“ und „30 Rock“ werden auch die neuen Dramen „Day One“ und „Mercy“ erst im Frühjahr 2010 starten. „Friday Night Lights“ gar erst im Sommer 2010 (da hat DirectTV wieder die Erstausstrahlungsrechte).

Ansonsten: Jay Leno, Jay Leno und Jay Leno. Bin mal gespannt, ob diese Rechnung wirklich aufgeht.

NBC FALL 2009 SCHEDULE

*New programs in UPPER CASE

MONDAY
8-9 p.m. „Heroes“
9-10 p.m. – „TRAUMA“
10-11 p.m. „THE JAY LENO SHOW“

TUESDAY
8-10 p.m. „The Biggest Loser“ (two-hour edition)
10-11 p.m. „THE JAY LENO SHOW“

WEDNESDAY
8-9 p.m. „PARENTHOOD“
9-10 p.m. „Law & Order: Special Victims Unit“
10-11 p.m. „THE JAY LENO SHOW“

THURSDAY
8- 8:30 p.m. „SNL WEEKEND UPDATE THURSDAY“ (multi-episode run)
8:30-9 p.m. „Parks and Recreation“
9- 9:30 p.m. „The Office“
9:30-10 p.m. „COMMUNITY“ (moves to Thursdays 8-8:30 p.m. after multi-episode run „30 Rock“ returns)
10-11 p.m. „THE JAY LENO SHOW“

FRIDAY
8-9 p.m. „Law & Order“
9-10 p.m. „Southland“
10-11 p.m. „THE JAY LENO SHOW“

SATURDAY
8-9 p.m. „Dateline NBC“
9-10 p.m. „TRAUMA“ (encore broadcast)
10-11 p.m. „Law & Order: Special Victims Unit“ (encore broadcast)

SUNDAY
7- 8:20 p.m. „Football Night in America“
8:20-11 p.m. „NBC Sunday Night Football“

NBC MID-SEASON 2010 SCHEDULE

(2010 WINTER OLYMPICS preempt regularly scheduled programming from February 12-28)

*New programs in UPPER CASE

MONDAY
8-9 p.m. „Chuck“ (season premiere)
9-10 p.m. – „DAY ONE“
10-11 p.m. „THE JAY LENO SHOW“

TUESDAY
8-9:30 p.m. „The Biggest Loser“ (90-minute edition) 9:30-10 p.m. „100 QUESTIONS“
10-11 p.m. „THE JAY LENO SHOW“

WEDNESDAY
8-9 p.m. „MERCY“
9-10 p.m. „Law & Order: Special Victims Unit“
10-11 p.m. „THE JAY LENO SHOW“

THURSDAY
8- 8:30 p.m. „COMMUNITY“
8:30-9 p.m. „Parks and Recreation“
9- 9:30 p.m. „The Office“
9:30-10 p.m. „30 Rock“
10-11 p.m. „THE JAY LENO SHOW“

FRIDAY
8-9 p.m. „Law & Order“
9-10 p.m. „Southland“
10-11 p.m. „THE JAY LENO SHOW“

SATURDAY
8-9 p.m. „Dateline NBC“
9-10 p.m. „Southland“ (encore broadcast)
10-11 p.m. „Law & Order: Special Victims Unit“ (encore broadcast)

SUNDAY
7-8 p.m. „Dateline NBC“
8-9 p.m. THE MARRIAGE REF
9-11 p.m. „The Celebrity Apprentice“ (season premiere; two-hour edition)

NBC resigniert: Leno schon ab 22 Uhr

Dienstag, 9. Dezember, 2008

Das könnte eine fundamentale Programmentscheidung und Weichenstellung für die Zukunft des Broadcast-TV darstellen: NBC will den 22-Uhr-Sendeplatz ab der kommenden Season nicht mehr für Serien zur Verfügung stellen, sondern an deren Stelle fünf Tage in der Woche eine neue „alte“ Talk-Show mit Jay Leno platzieren.

Leno, dessen Vertrag mit NBC eigentlich Ende 2009 ausgelaufen wäre und der Ende Mai 2009 seine „Tonight Show“ an Nachfolger Conan O’Brien abgeben wird, bleibt damit dem Network erhalten und wechselt nicht wie im Vorfeld spekuliert zu ABC oder FOX. Im Grunde soll er wohl um 22 Uhr die gleiche Show machen wie derzeit um 23:35 Uhr.

Doch massive Auswirkungen hat diese Entscheidung (die erst im Laufe des Tages offiziell angekündigt werden soll) vor allem auf die weitere Serienentwicklung bei NBC Universal. Indem man gleich fünf Sendeplätze in der PrimeTime an eine Talkshow freigibt, benötigt man logischerweise auch deutlich weniger neues Serienmaterial für eben jene Zeitschiene. Allerdings hatte NBC in den letzten Jahren um 22 Uhr auch so gut wie keinen Serienhit mehr, „Law & Order“ dümpelt so in den Quoten dahin, „ER“ wird zum Seasonfinale eingestellt und das diesjährige „My Own Worst Enemy“ mit Christian Slater floppte spektakulär. Für NBC deutet sich also im Prinzip ein Win-Win-Szenario an: Einerseits haben sie das Risiko abgewendet, dass Zuschauer-Liebling und NBC-Inventar Jay Leno zur Konkurrenz wechseln könnte. Andererseits ist eine Talkshow um mehrere Größenordnungen günstiger zu produzieren als fünf anspruchsvolle und erfolglose Dramaserien (Berichte gehen von Kosten von $3 Millionen vs. $15 Millionen pro Woche aus). Außerdem wird Leno an 46 Wochen pro Jahr neue Sendungen produzieren, also reduziert dies deutlich den Bedarf für quotenschwache Wiederholungen.

Variety rechnet vor, dass NBC in der nächsten Season nur noch knapp 10 Stunden pro Woche mit Serienmaterial füllen will — ein Großteil davon könnten wiederum Reality-Serien oder Quizshows sein. Schon vor einiger Zeit wurde angekündigt, im 20-Uhr-Sendeplatz nur noch Reality-Formate zu senden (was aber dann doch nicht konsequent eingehalten wurde). Zumindest auf NBC dürften also schwere Zeiten für „scripted shows“ anbrechen. Im Gegenzug sieht man aber viele vermeintlich „kleine“ Cable-Networks „aufrüsten“, die diese Angebots-Lücke bei den Broadcast-Networks schließen wollen. Dieser Schritt von NBC dürfte also wohl zugleich ein weiterer Indikator für das Ende des klassischen Broadcast-Zeitalters darstellen. Es bleibt vielleicht nur eine Frage der Zeit, bis die anderen Networks mit ähnlichen Sendezeitverkürzungen nachziehen.

Aber spannend wird auch die Frage, wie der Zuschauer auf fast drei Stunden Talk pro Abend reagieren wird (Unterbrochen lediglich um 23 Uhr durch die Local News). Conan, der sich eigentlich als König auf dem „Tonight“-Thron fühlen durfte, ist nun quasi wieder auf der gleichen Position wie zuvor, nur besser bezahlt: Er spielt weiterhin zweite Geige hinter Leno. Noch düsterer sieht es dann aber eventuell für die neue dritte Geige aus: Wer schaut dann eigentlich noch spät in der Nacht „Late Night with Jimmy Fallon„?

NBC Starttermine Herbst 2008

Freitag, 23. Mai, 2008

Montag, 22. September

21:0023:00 „Heroes“ (2-hour season premiere)

Dienstag, 23. September

22:0023:00 „Law & Order: SVU“

Mittwoch, 24. September

20:0021:00 „Knight Rider“
22:0023:00 „Lipstick Jungle“

Donnerstag, 25. September

20:0021:00 „My Name is Earl“ (1-hour season premiere)
21:0022:00 „The Office“ (1-hour season premiere)
22:0023:00 „ER“

Montag, 29. September

20:0021:00 „Chuck“
22:0023:00 „My Own Worst Enemy“

Freitag, 3. Oktober

22:0023:00 „Life“

Donnerstag, 9. Oktober

21:3022:00 „Kath & Kim“

Freitag, 17. Oktober

20:0021:00 „Crusoe“

Donnerstag, 30. Oktober

20:3021:00 „30 Rock“

Upfronts 2008: NBC kündigt "Office"-Spin-Off an; FNL offiziell verlängert

Mittwoch, 2. April, 2008

Heute präsentierte NBC sein neues Programmschema für die nächsten 52 65(!!) Wochen (dürfte also in realistischen TV-Business-Maßstäben gerechnet etwa 8 Wochen gültig sein).

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Offiziell bestätigt wurde heute die Rückkehr/Verlängerung von “ER”, “Heroes”, “Friday Night Lights”, “The Office”, “My Name is Earl”, “30 Rock”, “Law & Order”, “Law & Order: Special Victims Unit”, “Medium”, “Chuck”, “Life” sowie “Lipstick Jungle”.

Ja, da fehlt „Scrubs“ … hallo ABC 🙂

Friday Night Lights” wurde zunächst für lediglich 13 Episoden verlängert, die werden aber  erst auf DirectTV ab 1. Oktober 2008 und dann etwa Anfang 2009 auf NBC ausgestrahlt.

Neue geplante Serien sind unter anderem ein Projekt mit Christian Slater mit dem Titel “My Own Worst Enemy” (seine erste TV-Serie) sowie erwartungsgemäß das Remake von „Knight Rider„, dessen Pilotfilm vor einigen Monaten recht erfolgreich war (bezogen auf die Quoten, nicht den Anspruch). Bin mal gespannt wie lange letztere durchhält. „The Philanthropist“ (hurra for spellchecking) ist eine neue Show von Tom Fontana („Oz“) und Barry Levinson um einen Mann, der seine Reichtümer nutzt, um Gutes zu tun. Außerdem plant NBC eine Serie namens „Crusoe“ (genau, Robinson ist sein Vorname und Freitag sein Sendeplatz, harhar) sowie die Comedy „Kath & Kim“ von Paul Feig („Freaks and Geeks“) mit Molly Shannon und Selma Blair als eine Art Anti-„Gilmore Girls“ (basierend auf einer Australischen TV-Serie).

Ferner plane man zwei Serien für History-Fans: Eine spielt im Mittelalter („Merlin„, mit Anthony Stewart Head)  und eine zweite namens „Kings“ (mit Ian McShane) soll grob auf dem Leben von König David basieren.

Die größte (und einzige, somit also relativ) Überraschung kommt jedoch von der US-Kopie einer britischen TV-Serie: „The Office“ bekommt ein kleines Geschwisterchen — oder neudeutsch: Spin-Off.  Worum es in der Show gehen wird und ob jemand von dem Original-Cast in die neue Show wechselt, ist zumindest im Moment noch unklar. Offenbar hat auch NBC derzeit noch keine Details parat. NBC ist dieses … ehm, nächstes Jahr (2009) turnusgemäß an der Reihe mit der Ausstrahlung des Superbowls und will den kostbarsten Platz im amerikanischen Programmplan (den Post-Superbowl-Sendeplatz) zum Start der „Office“-Spin-Off-Serie nutzen. Das bedeutet aber nicht, dass das Mutterschiff „The Office“ kürzer treten muss: Für den September sind erneut Episoden mit doppelter Laufzeit geplant.

Auch „Saturday Night Live“ bekommt eine Spin-Off-Show, allerdings zunächst nur drei „Specials“ im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen, jeweils donnerstags im Comedy-Lineup („ER“ bleibt das einzige Drama an diesem Tag).

Erstaunlich ist, wieviel Hoffnung NBC noch in „Heroes“ setzt:  Sowohl “My Own Worst Enemy” als auch „The Philanthropist“ sollen in dem Lead-Out-Timeslot hinter „Heroes“ gestartet werden.

Auch online wird neues Material geliefert:  „Heroes“, „Chuck“, „The Office“ sowie „30 Rock“ werden im Herbst neue exklusive „Webisodes“ produzieren.

Hier die neuen Sendepläne aus der Pressemitteilung (Neue Serien in Großbuchstaben):

HERBST 2008 – 09

MONDAY

8 – 9 p.m.: „Chuck“
9 – 10 p.m.: „Heroes“
10 – 11 p.m.: „MY OWN WORST ENEMY“

TUESDAY

8 – 9:30 p.m. „The Biggest Loser: Families“
9:30 – 10 p.m. „KATH & KIM“
10 – 11 p.m.: „Law & Order: Special Victims Unit“

WEDNESDAY

8 – 9 p.m.: „KNIGHT RIDER“
9 – 10 p.m.: „Deal or No Deal“
10 – 11 p.m.: „Lipstick Jungle“

THURSDAY

8 – 8:30 p.m. „My Name Is Earl“
8:30 – 9 p.m. „30 Rock“
9 – 9:30 p.m. „The Office“
9:30 – 10 p.m. „The Office“/ „SNL THURSDAY NIGHT LIVE“
10 – 11 p.m.: „ER“

FRIDAY

8 – 9 p.m.: „CRUSOE“
9 – 10 p.m.: „Deal or No Deal“
10 – 11 p.m.: „Life“

SATURDAY

8 – 9 p.m.: „Dateline NBC“
9 – 10 p.m.: „KNIGHT RIDER“ (Encores)
10 – 11 p.m.: „Law & Order: Special Victims Unit“ (Encores)

SUNDAY

7 – 8:20 p.m.: „Football Night in America“
8:20 – 11 p.m.: „NBC Sunday Night Football“

WINTER 2009 (also wohl The Season Formerly Known As Midseason)

MONDAY

8 – 9 p.m . „Chuck“
9 – 10 p.m.: „Heroes“
10 – 11 p.m.: „THE PHILANTHROPIST“

TUESDAY

8 – 9:30 p.m. „The Biggest Loser: Couples“
9:30 – 10 p.m. „KATH & KIM“
10 – 11 p.m.: „Law & Order: Special Victims Unit“

WEDNESDAY

8 – 9 p.m.: „KNIGHT RIDER“
9 – 10 p.m.: „Deal or No Deal“
10 – 11 p.m.: „Law & Order“

THURSDAY

8 – 8:30 p.m. „My Name Is Earl“
8:30 – 9 p.m. „30 Rock“
9 – 9:30 p.m. „The Office“
9:30 – 10 p.m. „THE OFFICE SPINOFF“
10 – 11 p.m.: „ER“/“The Celebrity Apprentice“

FRIDAY

8 – 9 p.m.: „Deal or No Deal“
9 – 10 p.m.: „Friday Night Lights“
10 – 11 p.m.: „Life“

SATURDAY

8 – 9 p.m.: „Dateline NBC“
9 – 10 p.m.: „Law & Order: Special Victims Unit“ (Encores)
10 – 11 p.m.: „Law & Order“ (Encores)
SUNDAY

7 – 8 p.m. Specials/“Dateline NBC“
8 – 9 p.m.: Specials/“MERLIN“
9 – 10 p.m.: Specials/“Medium“
10 – 11 p.m.: Specials/“KINGS“

SOMMER 2009

MONDAY (January)  <– fragt mich nicht, wo das herkommt…

8 – 9 p.m.: „American Gladiators“
9 – 10 p.m.: „AMERICA’S TOUGHEST JOBS“
10 – 11 p.m.: „Dateline NBC“

TUESDAY

8 – 9 p.m.: Most Outrageous Moments
9 – 10 p.m.: „America’s Got Talent“
10 – 11 p.m.: „Law & Order: Special Victims Unit“ (Encores)

WEDNESDAY

8 – 9 p.m.: „SHARK TAGGERS“
9 – 10 p.m.: „America’s Got Talent“ (Results Show)
10 – 11 p.m.: „Law & Order“ (Encores)

THURSDAY

8 – 8:30 p.m. „The Office“
8:30 – 9 p.m. „THE OFFICE SPINOFF“
9 – 10 p.m.: „Last Comic Standing“
10 – 11 p.m.: „THE LISTENER“

FRIDAY

8 – 9 p.m.: „CHOPPING BLOCK“
9 – 11 p.m.: „Dateline NBC“

SATURDAY

8 – 9 p.m.: Drama Encores
9 – 10 p.m.: Drama Encores
10 – 11 p.m.: Drama Encores

SUNDAY

7 – 8 p.m.: „Dateline NBC“
8 – 9 p.m.: „Monk“
9 – 10 p.m.: „Nashville Star“
10 – 11 p.m.: „KINGS“ (Encores)

Der Vollständigkeit halber: “The Chopping Block” ist eine Kochshow,  “The Listener” eine Drama-Serie aus Kanada und “Shark Taggers” eine Reality-Show.

Upfronts 2008: NBC hat's eilig

Dienstag, 25. März, 2008

Bereits nächste Woche will das „fourth place network“ NBC den Programmplan für die Season 2008/09 bekanntgeben und gleichzeitig den Startschuss für das „neue“ 52-Wochen-Programm geben.

Dass NBC dieses Jahr keine übliche Upfronts-Präsentation veranstalten würde, war ja bereits länger bekannt, aber nun will das Network dem jahrzehntealten und gewohnten TV-Vermarktungsrythmus wohl den endgültigen Todesstoß versetzen (naja, möchte es zumindest — die anderen Networks werden da auch noch ein gewichtiges Wörtchen mitreden wollen). Lediglich eine Pressekonferenz wird den Rahmen für die Veröffentlichung des NBC 2008/09-Sendeplans bilden — und das bereits sechs Wochen vor den Upfronts-Veranstaltungen der Konkurrenz. Dann dürfte endlich auch offiziell die Verlängerung von „Friday Night Lights“ bekanntgegeben werden — auf dem Paley-Festival letzte Woche hatte Showrunner Jason Katims bereits angedeutet, dass innerhalb von 14 Tagen eine entsprechende Ankündigung erfolgen würde.

Ebenfalls dürfte somit bereits nächste Woche geklärt werden, ob „Scrubs“ nächstes Jahr bei NBC oder ABC zu sehen sein wird. Auch „Medium“ und „Lipstick Jungle“ warten wohl noch auf ein Verdikt. „Heroes“, „Chuck“, „ER“ und „Life“ wurden ja bereits verlängert — das Ende von „Journeyman“, „Bionic Woman“ und „Las Vegas“ steht hingegen schon fest.

Kevin Reilly bei NBC gefeuert?

Montag, 28. Mai, 2007

Schon seit Freitag gab es heftige Gerüchte um einen baldigen Abschied von NBC Entertainment Chef Kevin Reilly, doch die wurden über das Wochenende von NBC Universal heftig dementiert. Nun scheint die Sache doch so gut wie sicher zu sein, Reilly muss laut Deadline Hollywood endgültig seinen Hut nehmen — man fand wohl inzwischen eine Möglichkeit, den neuen Vertrag, den er erst vor wenigen Monaten erhalten hatte, aufzulösen. An seine Stelle tritt Ben Silverman, der bisherige Chef des erfolgreichen Produktionsstudios Reveille, das unter anderem für „The Office“ und „Ugly Betty“ verantwortlich ist. Silverman wird aber vermutlich nach aktuellem Gerüchte-Stand nicht die gleiche Position im Unternehmen wie Reilly einnehmen, sondern soll deutlich größeren Einfluß auf das Network ausüben können.

Die Entscheidung von NBC-Universal-Chef Zucker gegen Reilly war wohl am Ende unausweichlich, auch wenn er bis vor kurzem in Interviews die Position Reillys immer wieder ausdrücklich stärkte und ihm auch zusätzlichen finanziellen Spielraum einräumte. Doch Mega-Flops wie „Studio 60“ und „The Black Donnellys“ sowie die Tatsache, dass NBC erneut nur den vierten Platz in der Quotenrangliste der Season 06/07 einfuhr, sprachen gegen Reilly.

Serienfans haben zumindest leisen Grund zur Beunruhigung. War es doch Reilly, der zu „Friday Night Lights“ hielt, „30 Rock“ und „Scrubs“ verlängerte und „The Office“ auf den Bildschirm brachte. Er schaute also nicht nur auf die Quoten, sondern bewertete die Rolle des „critical acclaim“ höher als manch andere Manager in seiner Position. Sogar CBS schaute teilweise schon etwas „neidisch“ herüber, CBS hat zwar all die Quoten, aber keinen „Buzz“ (was man mit dem diesjährigen Line-Up wohl eindeutig ändern will). Nun bleibt abzuwarten, wie Silverman mit diesen „Altlasten“ seines Vorgängers umgeht. Die Upfronts sind bereits gelaufen, die Serien geordert und das Herbstprogramm festgelegt — allzu große Veränderung kann Silverman da nun nicht mehr durchführen, um die Werbekunden nicht zu verunsichern. In wenigen Wochen beginnt wieder der endlose Pilot-Zyklus für die TV-Season 2008/09, erst da kann er dem Network endgültig seinen Stempel aufdrücken.

Upfronts 2007: NBC

Montag, 14. Mai, 2007

Tja, im Grunde gab es dann gegenüber den zuvor durchgesickerten Gerüchten keine großen Überraschungen mehr. Heroes bleibt auf Montag, „Bionic Woman“ kommt nicht erst zur Midseason, sondern bereits im Herbst und „Medium“ wandert auf den Sonntag. „Friday Night Lights“ wechselt wie erwartet auf den Freitag-Abend.

Interessant ist auch, dass zum ersten Mal seit Jahren bei NBC im Herbst keine einzige neue Comedy-Serie startet, „The I.T. Crowd“ kommt wohl erst zur Midseason („Scrubs“-Sendeplatz?).

Details gibt es im Wiki.

Die Pressemeldung von NBC in ihrer ganzen Schönheit…

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