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The Office (An American Workplace)

Sonntag, 27. März, 2005

Es geschehen noch Zeichen und Wunder – NBC hat tatsächlich mal eine gute Kopie eines britischen Showkonzepts auf die Beine gestellt. Ich war jedenfalls von der Pilot-Episode recht positiv überrascht — angesichts meiner Erwartungshaltung gegenüber Kopien von britischen Formaten ist das durchaus eine Erwähnung wert.
The Office
NBC hat sich im Gegensatz zu dem letztjährigen „Coupling“-Desaster diesmal fast 1:1 an das Original gehalten, die Macher der BBC-Fassung Ricky Gervais und Stephen Merchant (zusammen mit „King of the Hill“ Autor Greg Daniels) außerdem gleich mit ins Boot genommen und ein gutes Händchen bei der Auswahl der Darsteller bewiesen. Herausgekommen ist eine leicht internationalisierte, aber weitgehend identische Kopie des Originals.

Teilweise sind Dialoge und Kameraeinstellungen wirklich detailgetreu von der BBC-Pilotepisode übernommen worden — das ist nicht gerade sonderlich einfallsreich, aber hey, es ist nunmal eine Kopie. Man hat zwar ein paar kleinere kulturelle Anpassungen in den Dialogen vorgenommen, aber verzichtete gottseidank darauf, eine große, bunte, typisch amerikanische Sitcom mit Laughtrack daraus zu machen. Zumindest die Pilot-Episode dürfte Freunden des britischen „Office“ daher wie ein 22minütiges déjà-vu vorkommen.
Was die NBC-Show für Kenner und Liebhaber der britischen Version dennoch interessant macht, ist der Cast. Steve Carell als selbsteingenommer und profilierungssüchtiger Chef Michael Scott („The Daily Show“) ist eine perfekte Wahl. Auch die anderen Darsteller (insbesondere Rainn Wilson („Six Feet Under“) als Arschkriecher Dwight Schrute) liefern eine gute Leistung ab, die den Original-BBC-Darstellern durchaus ebenbürtig ist.

Das einzige Problem das ich mit der Show habe: Es wirkt nicht wie ein amerikanisches Büro — eben weil es sich zu sehr an der britischen Fassung orientiert. Und bei solchen „Punk’d“-Experimenten würde dem Chef in den meisten US-Büros wohl am nächsten Tag eine Anzeige wegen Belästigung am Arbeitsplatz auf dem Tisch liegen…

Nach der Pilot-Episode würde ich zwar nicht soweit gehen wie Futoncritics Brian Ford Sullivan und behaupten, „NBC’s The Office absolutely rocks“ — aber für NBC-Verhältnisse ist das in der Tat durchaus gelungen und ich werde mal dabeibleiben, vor allem da der Kritiker der L.A. Times schrieb, dass die nächsten Episoden einen stärkere eigene Note entwickeln würden. Die Quoten für die Pilotepisode waren mit 11 Millionen Zuschauern recht gut, aber mal abwarten, wie die nächsten Episoden vom amerikanischen Publikum akzeptiert werden.

Einen Großteil der zweiten Episode „Diversity Day“ kann man übrigens online auf http://www.myspace.com/theoffice ansehen.

 

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