Posts Tagged ‘The Singles Table’


Kaum sind die Sweeps vorbei…

Donnerstag, 30. November, 2006

mak hat in Bezug auf die hohen Quoten von „Veronica Mars“ einen Kommentar gepostet, den ich mal hier zitiere:

Kann es nicht eher sein das da was an der Quotenmessung gedreht würde? Da die anderen CW-Serien ja auch plötzlich bessere Quoten zu haben scheinen…

Ich glaube es war die zweite Woche ohne die Dienstags-Ausgabe von „Dancing With the Stars“, daher die „Umverteilung“. Und das CW scheint diese Woche allgemein von dem bereits einsetzenden „Winterschlaf“ der anderen Networks zu profitieren — was mich zum Thema dieses Blogeintrags bringt: ABC hat mit „Show Me the Money“ und „Day Break“ sowie CBS mit „3lbs“ ein paar hübsche Mega-Flops. Das CW scheint die Winterpause hingegen bei einigen Shows hinauszögern zu wollen — zumindest die „Gilmore Girls“ werden in dieser „Winterseason“ soviele Episoden gezeigt haben wie noch nie vor dem Jahreswechsel: Satte zwölf Folgen (wenn die Daten bei EPguides.com stimmen) und alle „in-a-row“.

CBS hat bei „3lbs“ ja jetzt sogar schon nach nur drei Wochen den Stecker gezogen… wie bei „Smith“ zu Beginn der Season. Wenn ich also mal kürzlich von der wiederentdeckten Geduld der Networks geschrieben habe, dann muss man CBS wohl ausklammern. Nicht dass ich ‚was dagegen habe, „3lbs“ war mau. Man könnte ja denken, dass CBS sich sowas leisten kann, aber haben die überhaupt noch etwas in der Midseason-Pipeline?

Aber warum ABCs „Day Break“ so extrem floppt (gerade mal 4+ Millionen Zuschauer), ist mir unerklärlich. Ich habe zwar Episode 4 noch nicht gesehen, aber bisher fand ich die Show eigentlich recht interessant.

Und schließlich noch ein Wort zum neuen NBC-Programmplan. Allmählich wird wohl deutlich, dass Sorkin in seinem „Studio 60„-Vertrag wohl auch eine Klausel stehen haben muss, die ein Verschieben von „Studio 60“ auf einen anderen Sendeplatz ausschließt. NBC wirft zwar das halbe Programm durcheinander (u.a. „Friday Night Lights“ nun mittwochs), aber „Studio 60“ bleibt in seinem Timeslot hinter „Heroes“ — zumindest bis Ende Februar 2007.

„It’s reached a level (in the ratings) that’s acceptable“

Naja, wenn NBCs „scheduling chef“ das sagt, wird’s wohl stimmen…

Weitaus logischer ist da der ebenfalls nun offiziell angekündigte Ersatz für „Studio 60“ ab März 2007: „The Black Donnellys“ soll von den sehr guten Quoten von „Heroes“ hoffentlich besser profitieren und den 22Uhr-Slot übernehmen. In dem Zusammenhang macht es dann auch mehr Sinn, dass „Medium“ nicht wie von einigen gewünscht hinter „Heroes“ landet.

Die Comedies „The Singles Table“ und „Andy Barker, P.I.“ werden nicht im neuen Plan erwähnt und müssen wohl noch länger auf die Ausstrahlung warten müssen — auf der anderen Seite: Gute Comedies hat NBC ja derzeit auch genug, wenn auch alle an einem Abend 😉

Oh, und schließlich auch noch ‚was zu ABCs neuer vermeintlicher „Comedy“ „Big Day„: Was’n Schrott. Das wird ein harter Winter für ABC…

The Singles Table

Montag, 31. Juli, 2006

Inhalt in einem Satz: Am Rande einer Hochzeitsfeier lernen sich fünf Singles kennen. NBC Half-Hour Comedy, Midseason.

singlestable.jpg

Quick-Preview: Ich versuche ja immer, möglich unvoreingenommen an eine neue Show heranzugehen. Das gelingt nicht immer — so auch bei „The Singles Table“. Ich hatte noch die grobe Tagline im Kopf: Irgendwas mit jungen Leuten, die sich während einer Hochzeit kennenlernen. Das klang — milde gesagt — nicht sonderlich berauschend.

Aber ich muß zugeben: Ich wurde eines besseren belehrt. 22 Minuten beste Unterhaltung, einfach ein wunderbarer und lockerer Zeitvertreib. Und zum Schluß war ich einzig darüber enttäuscht, dass die Serie erst 2007 starten wird.

Die Begündung für den hohen Unterhaltungswert dieser Comedy lässt sich mit zwei Worten zusammenfassen: John Cho. Der Mann ist schlichtweg der helle Wahnsinn — he just rocks the show. Er hat eine einnehmende physische Onscreen-Präsenz, alleine schon seine hyperaktive Mimik und Gestik reichen für den ein oder anderen Lacher — ohne jedoch allzu tief in primitive Slapstick-Comedy abtauchen zu müssen. Er macht im Grunde da weiter, wo er mit „Harold & Kumar go to White Castle“ und „Kitchen Confidential“ aufhörte. Dazu kommt die herrlich bissige Rhea Seehorn, die auch der einzige Grund war, warum ich seinerzeit über die Absetzung von „I’m With Her“ so sauer war. Die anderen drei Darsteller sind im Vergleich dazu etwas blass, aber sie sollen auch eher ruhige Elemente in die Show bringen und bilden somit den Gegenpol zu den gnadenlos überdrehten Rhea und John. Auch wenn ich „überdreht“ schreibe, so sind sie immer noch ein gutes Stückchen von „sinnlos behämmert“ entfernt — die Mischung stimmt einfach.

Natürlich profitieren alle auch von dem erstklassigen Script, das aus den fähigen Händen stammt, die auch schon für „Scrubs“, „Ed“, „Grounded for Life“ und „3rd rock from the sun“ den Stift schwangen. Genau in dieser etwas unkonventionellen Tradition steht auch „The Singles Table“. Diese Show schreit geradezu danach, das für den typischen NBC-Zuschauer etwas „zugänglichere“ Lead-In für „Scrubs“ zu werden. Zwar ist „The Singles Table“ nicht so schräg wie „Scrubs“, aber die beiden Shows würden sich in ihrer Anti-Sitcom Strategie einfach herrlich ergänzen.

Fazit: „The Singles Table“ ist sicherlich kein tiefschürfendes Drama, welches das Leben eines Zuschauers nachhaltig ändern wird — aber es ist genau das, was es sein soll: Eine unterhaltsame Comedy. Frech, frisch und unkonventionell mit einem brillianten John Cho. Eine sympathische und moderne thirtysomething-Comedy, die von der ersten Minute an begeistert — und das ohne Laughtrack. „The Class“ sollte hier mal nachsitzen: Das ist eine Lektion wie man im Jahre 2006 Comedy macht. Jetzt hoffe ich nur noch, dass die nachfolgenden Episoden da auch mithalten können und sich der Cho/Seehorn-Faktor nicht zu schnell abnutzt oder nervig wird. Wie „How I Met Your Mother“, „Kitchen Confidential“ und „Scrubs“ allerdings leider zeigen, kann der durchschnittliche US-Zuschauer nicht viel mit solchen Comedies ohne Laughtrack anfangen. Von den Quoten sollte man also nicht zuviel erwarten und auf den „The Office“-Effekt hoffen.

 

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