"ABC knows it must be slower to pull trigger this fall"

Die Headline aus diesem Artikel aus dem Fort Worth Star-Telegram habe ich einfach mal 1:1 übernommen, weil sie wirklich schön zusammenfasst, in welcher angespannten Situation sich ABC dieses Jahr befindet. Nur noch Platz 4 der Quotenrankliste der Networks nach der desaströsen 2003/04 Season. Lange sind die goldenen „The Millionaire“ Zeiten vorbei. Allerdings bietet sich nun auch ein gewisser Hoffnungsschimmer für die Kreativen im TV-Business an: ABC war früher eher dafür bekannt, schnell den Stecker zu ziehen („ABC has a history of finding really good shows and screwing them up“), doch dieses Jahr müssen sie aus ihren Fehlern gelernt haben, ansonsten kann auch „Lost“ und „Desperate Housewives“ ABC nicht retten.

ABC isn’t the only network to give good shows the ax early, of course. And it has stuck by some shows –„Alias“ being a good example — that aren’t necessarily ratings whoppers but have strong cult followings. But ABC has a longer than usual list of much-admired shows –„My So-Called Life,“ „Relativity,“ „Once and Again“ — that have died early deaths.

In dem Artikel wird auch auf Gründe für die letztjährigen Flops von dem eigentlich erfolgsversprechenden „Karen Sisco“ und den 2003er Flops „Veritas“ und „Miracles“ eingegangen. Überwiegend waren es miese Scheduling-Entscheidungen, um irgendwie auf den Reality-Zug aufzuspringen, die den Shows das Genick brachen.

„The problem ABC is having these days is getting people to find its shows. When you’re in fourth place, fewer people are watching your network, so fewer people are seeing the promotions for your strongest new series.“

Aber es sieht so aus, als hätte ABC-Entertainment Chef McPherson endlich nach vielen Jahren die Lektion gelernt, die Fans abgesetzter Serien schon seit Jahren predigen: „Being patient with shows that are great is what makes great television. It’s what made ‚Raymond.‘ It’s what made ‚Seinfeld.'“ Merkt’s euch gut, liebe Programmchefs … ach, hilft ja eh nix, spätestens wenn ABC wieder Nummer zwei oder gar Nummer eins ist, ist das alles wieder vergessen. Und dann gibt es ja noch das Definitionsproblem von „shows that are great“ — sobald die Quoten nicht mehr stimmen, sind die Serien halt nicht mehr „great“…

In das gleiche Horn bläst auch Scott Collins in einem anderen Artikel in der Los Angeles Times — wobei er noch auf eine interessante Tatsache in Hinsicht auf eine ungleiche Behandlung von Reality-Shows aufmerksam macht: In fact, in a rare outbreak of patience, TV executives have become downright nurturing of unscripted shows with even a hint of promise. Als Beispiel nennt er „Big Brother“, das in den USA ganz schwach anlief (kein Vergleich mit dem sensationellen Erfolg der ersten Staffel in Deutschland) und dennoch mittlerweile in der fünften Staffel bei CBS läuft. Für keine scripted Drama-Serie der Welt hätte CBS so viel Geduld gehabt.

Natürlich gibt es auch einen Grund dafür: Geld. “ While costs for reality shows have climbed sharply, they are still generally much less expensive to produce than scripted series, which routinely run more than $2 million per episode. Jerry Bruckheimer, an executive producer for „Amazing Race“ as well as TV’s No. 1 drama, „CSI: Crime Scene Investigation,“ says „Race“ costs less than half as much as „CSI.“ Wie wahr, wie wahr. Reality-Serien haben ein weitaus besseres „bang for buck“-Verhältnis, man kommt bei einem Erfolg schneller in die Gewinnzone und ein Flop ist schnell verkraftet. Nur sind das alles sehr kurzsichtige Betrachtungen, eine Reality-Show wird nur selten in Syndication gehen oder auf DVD erscheinen (okay, „The Apprentice“ ist eine bemerkenswerte Ausnahme).

Still, a handful of promising but low-rated scripted shows are bucking the trend and getting second chances from networks. Two examples are Fox’s „Arrested Development“ and „Tru Calling,“ which are coming back for the 2004-05 season, despite disappointing numbers in their first years.

Gott sei gedankt…

Der Artikel ist echt lesenswert, es gibt noch einige weitere Zitate von Drama-Autoren wie Marshall Herskovitz („Once and Again“) und Todd Holland („Wonderfalls“).

Eine Antwort

  1. 1
    redlock schrieb:

    Man kann nicht erwarten, dass im Land, das den sareholder value erfunden hat, die networks–die ja mittlerweile alle im Besitz grosser Konglomorate sind– Geduld mit teuren scripted Serien habe. Die Zeiten haben sich halt seit den 80zigen und frührn 90zigern im TV Biz total geändert.
    Seien wir dankbar für jede Serie die es überhaupt schafft.

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