Joan of Arcadia: #1×23 – "Silence" (Season 1 Finale)

Am Anfang war ich skeptisch, ob es diese neue Show schaffen wird, den üblichen „7th Heaven“ oder „Touched by an Angel“-Seichtigkeiten aus dem Weg zu gehen. Aber sie hat es wunderbar geschafft, selbst eingefleischte Atheisten für eine Serie zu begeistern, die Gott als einen der wichtigsten Co-Stars nennt.

Die Krise in der letzten Episode ist zwar eine schäbige Nummer zum Seasonfinale, „JoA“ hat es eigentlich wirklich nicht nötig, mit solchen Cliffhanger-„Tricks“ die Zuschauer zu binden. Eine solche Storyline hätte ich mir viel lieber in der Mitte der zweiten Staffel gewünscht. Aber die Umsetzung tröstet auch hier wieder über diesen Schönheitsfehler hinweg – Amber Tamblyn spielt die Rolle ihres (jungen) Lebens, Kameraarbeit und Drehbuch sind in dem Seasonfinale atemberaubend.

SPOILER: (mit der Maus markieren, um zu lesen)Es wird wohl noch für einige Diskussionen sorgen, wie diese Episode zu „deuten“ ist. Warum hat Joan ihren Glauben „verloren“? Spielte etwa der Teufel eine Rolle? Wie wird Gott in der zweiten Staffel wieder Kontakt zu ihr aufnehmen? Das könnte ein ziemlich holpriger Pfad werden. Etwas quer im Magen liegt mir auch das Luke/Grace-Happy Ending. Erinnert mich zu sehr an ein gewisses Paar in „Everwood“. Dass er Glynnis so schnell abservierte, scheint mir auch etwas seltsam zu sein. Dennoch, Grace zählt neben Joan zu meinen Lieblingscharakteren – sie ist herrlich unkonventionell und ambivalent – somit waren die Szenen dann doch recht unterhaltsam. Zufrieden bin ich damit, dass sie Joan’s Bruder nicht von seiner Lähmung befreit haben – der Ansatz zu dieser Entwicklung ist aber unzweifelhaft angestossen. Die „Fieberwahn“-Szenen von Joan sowie die finalen Szenen mit Adam an Joans Krankenbett waren eindeutig die Highlights dieser Episode.
SPOILER Ende

Ganz klar muss nächstes Jahr ein Emmy an Amber Tamblyn gehen – nicht zuletzt ist es ihr Verdienst, dass der Charakter von Joan Girardi so glaubhaft erscheint. Zudem auch ein dickes Kompliment an Autorin Barbara Hall, der es gelungen ist, einen extrem schmalen Pfad zwischen Seichtigkeit, Klischees und 08/15-Teen-Angst Storylines erfolgreich zu bestreiten. Gleichzeitig schuf sie behutsam von Episode zu Episode zunehmend interessantere Nebencharaktere.

Dennoch hat die Serie nach wie vor ihre Schwachstellen: Der ganze „Daddy ist ein Cop“ Nebenschauplatz hatte zu Beginn der Season große Probleme, in den Rest der Serie zu passen. Auch wenn die entsprechenden Stories gegen Ende der Season besser in die restliche Serie eingebunden wurde, wirken sie dennoch oft wie ein Fremdkörper in dieser Serie, in der eigentlich Joan im Mittelpunkt stehen soll. Die Cop-Stories wirken oftmals zu sehr künstlich aufgesetzt, um die männliche Zielgruppe mit etwas Action zufriedenzustellen.

Airdates von „Joan of Arcadia“: Season 2 ab September auf CBS, Season 1 ab Herbst auf ProSieben.

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