Archiv vom Mai 2004


CSI:NY::VOX

Sonntag, 23. Mai, 2004

Geez, jetzt gibt Alliance Atlantis schon ’ne Pressemeldung heraus, nur um mitzuteilen, dass die neue CSI-Spin-Off Serie bereits vor den L.A. Screenings in der nächsten Woche von diversen europäischen TV-Networks aufgekauft wurde (darunter auch VOX) . Naja, da gibt es sicherlich auch langfristigere Absprachen – Wer bereits die ersten beiden CSI-Serien gekauft hat, wird wohl auch als erster gefragt, ob er bei CSI:NY zugreifen wolle. Da braucht man keine L.A. Screenings für solch eine Nachfrage. Wie auch immer – mir soll’s Recht sein, so hat man immerhin schon mal einen Anhaltspunkt, dass VOX auch CSI:3 austrahlen wird. Bei Alliance Atlantis braucht man wohl derzeit auch jede gute Nachricht – es scheint dort etwas im Gebälk zu krachen, zum dritten Mal hat man nun schon den Termin für die Vorlage der Quartalszahlen verschoben und nun auch den gesetzlich vorgeschriebenen Zeitrahmen überschritten. Offenbar hat man sich etwas mit der Restrukturierung verheddert – Alliance will sich ja aus der Serien-Produktion zurückziehen – nur das CSI-Franchise als fetter Goldesel soll erhalten bleiben.

Joan of Arcadia: #1×23 – "Silence" (Season 1 Finale)

Sonntag, 23. Mai, 2004

Am Anfang war ich skeptisch, ob es diese neue Show schaffen wird, den üblichen „7th Heaven“ oder „Touched by an Angel“-Seichtigkeiten aus dem Weg zu gehen. Aber sie hat es wunderbar geschafft, selbst eingefleischte Atheisten für eine Serie zu begeistern, die Gott als einen der wichtigsten Co-Stars nennt.

Die Krise in der letzten Episode ist zwar eine schäbige Nummer zum Seasonfinale, „JoA“ hat es eigentlich wirklich nicht nötig, mit solchen Cliffhanger-„Tricks“ die Zuschauer zu binden. Eine solche Storyline hätte ich mir viel lieber in der Mitte der zweiten Staffel gewünscht. Aber die Umsetzung tröstet auch hier wieder über diesen Schönheitsfehler hinweg – Amber Tamblyn spielt die Rolle ihres (jungen) Lebens, Kameraarbeit und Drehbuch sind in dem Seasonfinale atemberaubend.

SPOILER: (mit der Maus markieren, um zu lesen)Es wird wohl noch für einige Diskussionen sorgen, wie diese Episode zu „deuten“ ist. Warum hat Joan ihren Glauben „verloren“? Spielte etwa der Teufel eine Rolle? Wie wird Gott in der zweiten Staffel wieder Kontakt zu ihr aufnehmen? Das könnte ein ziemlich holpriger Pfad werden. Etwas quer im Magen liegt mir auch das Luke/Grace-Happy Ending. Erinnert mich zu sehr an ein gewisses Paar in „Everwood“. Dass er Glynnis so schnell abservierte, scheint mir auch etwas seltsam zu sein. Dennoch, Grace zählt neben Joan zu meinen Lieblingscharakteren – sie ist herrlich unkonventionell und ambivalent – somit waren die Szenen dann doch recht unterhaltsam. Zufrieden bin ich damit, dass sie Joan’s Bruder nicht von seiner Lähmung befreit haben – der Ansatz zu dieser Entwicklung ist aber unzweifelhaft angestossen. Die „Fieberwahn“-Szenen von Joan sowie die finalen Szenen mit Adam an Joans Krankenbett waren eindeutig die Highlights dieser Episode.
SPOILER Ende

Ganz klar muss nächstes Jahr ein Emmy an Amber Tamblyn gehen – nicht zuletzt ist es ihr Verdienst, dass der Charakter von Joan Girardi so glaubhaft erscheint. Zudem auch ein dickes Kompliment an Autorin Barbara Hall, der es gelungen ist, einen extrem schmalen Pfad zwischen Seichtigkeit, Klischees und 08/15-Teen-Angst Storylines erfolgreich zu bestreiten. Gleichzeitig schuf sie behutsam von Episode zu Episode zunehmend interessantere Nebencharaktere.

Dennoch hat die Serie nach wie vor ihre Schwachstellen: Der ganze „Daddy ist ein Cop“ Nebenschauplatz hatte zu Beginn der Season große Probleme, in den Rest der Serie zu passen. Auch wenn die entsprechenden Stories gegen Ende der Season besser in die restliche Serie eingebunden wurde, wirken sie dennoch oft wie ein Fremdkörper in dieser Serie, in der eigentlich Joan im Mittelpunkt stehen soll. Die Cop-Stories wirken oftmals zu sehr künstlich aufgesetzt, um die männliche Zielgruppe mit etwas Action zufriedenzustellen.

Airdates von „Joan of Arcadia“: Season 2 ab September auf CBS, Season 1 ab Herbst auf ProSieben.

ABC startet in Grossbritannien

Samstag, 22. Mai, 2004

Via Fiancial Times: Walt Disneys TV Network ABC plant den Start eines eigenen Free-TV Senders in UK. Angeblich soll die digitale Freeview Plattform genutzt werden, das derzeit von etwa 3.4 Millionen Haushalten empfangen werden kann. „ABC 1“ soll demnach ein „allgemeines Entertainment“ Programm zeigen – welche Shows konkret zur Ausstrahlung kommen sollen, ist bisher nicht bekannt, Sitcoms wie „My Wife and Kids“ und „Less Than Perfect“ wurden aber genannt.

Bisher gibt es in Europa bereits „Spin-Offs“ unter anderem von FOX, Disney Channel sowie CNBC.

Monk Season 1 auf DVD

Samstag, 22. Mai, 2004

Nur nebenbei: Season 1 von „Monk“ erscheint am 15. Juni in den USA auf DVD. Amazon.com listet das Set derzeit für $42. Die DVDs enthalten wohl nichts anderes als die 13 Episoden der ersten Staffel.

Quick Review: Freaks and Geeks – The Complete Series DVD Set

Freitag, 21. Mai, 2004

Freaks and Geeks DVD Set - sabweb.net

Hier ein erster kurzer Eindruck vom „Freaks & Geeks“ DVD Set. Das DVD Set entspricht voll meinen Erwartungen – die Fülle an Material erschägt einen geradezu. Jede der 18 Episoden hat einen, viele sogar zwei Kommentar-Tracks. Dazu viele „Behind the Scenes“ Ausschnitte, Bloopers und Promos – alles, was das Fan-Herz begehrt. Dazu ein liebevoll gestaltetes Booklet, das jeder Episode eine ganze Seite widmet – und Infos wie Songlisten und Gaststars auflistet. „Liebevoll“ ist wohl auch der passende Begriff für die Gestaltung des DVD Sets, das hier ist keine schnell und gedankenlos zusammengestückelte Massenware. Die DVD Menus sind nett gestaltet, selbst den Hintergrund-Songs in den DVD-Menus sollte man genauer Beachtung schenken, da verstecken sich einige Goodies.

Ton ist in der originalen Dolby 2.0 Surround Fassung und einem Dolby 5.1 Remix verfügbar. Die Bildqualität zeigt auf dem ersten Blick keine Mängel – nur die Outtakes sind erwartungsgemäß von minderwertiger Qualität.

Dies ist wirklich eines der besten TV-Serien DVD Releases und setzt Maßstäbe für andere Serien, die *nicht* nach einer dreiviertel Season abgesetzt wurden. Hoffentlich nehmen sich andere Produzenten daran ein Beispiel. Und ich hoffe, dass es irgendwann die 8-Disk-Edition (die noch weitaus mehr Material enthält) günstiger bei Ebay gibt. Denn auch wenn das erweiterte Set noch so brilliant ist, 110 Euro sind einfach zuviel. Diese „normale“ 6-Disk Edition gibt’s beispielsweise bei cdwow.net für knapp 40 Euro, bei US-Import sind auch 33 Euro drin (je nach Umrechnungskurs).

Freaks and Geeks DVD bei amazon.com

Upfronts 2004: Resumee

Freitag, 21. Mai, 2004

Nun gut, nach all den Bildern, Daten, Listings und Marketing-Meldungen der letzten Tage ist es wohl empfehlenswert, mal einen Gang zurückzuschalten und einen zusammenfassenden Blick auf das Programm der „big six“ für die nächsten 12 Monate zu werfen.

Trends

Die allgemeinen Trends sind unübersehbar – mehr Reality, weniger Comedy, mehr frisches Programm, weniger Wiederholungen, mehr Spin-Offs, weniger Produktionen von „unabhängigen“ Studios. Man kann den Networks also nicht vorwerfen, dass sie nichts Neues austesten – im Gegenteil, die TV-Saison 2004/05 dürfte als eine maßgebliche Neuorientierung in der US TV-Geschichte gelten. Die Networks waren auch zu Änderungen gezwungen – der Werbeetat sinkt kontinuierlich seit Jahren und noch stärker als früher ist man auf den schnellen Erfolg von TV-Produktionen angewiesen um im Kampf der Programmanbieter um die Gunst der Zuschauer nicht ins Hintertreffen zu geraten.

Full year schedule

FOX startet nicht nur nach eigener Aussage die „TV-Revolution“, indem sie die Abkehr von der traditionellen Herbst-TV Season propagieren. 52 Wochen mit neuem Programm zu füllen, ist keine einfache Aufgabe — nicht viel einfacher dürfte es sein, diese neue Programmstrategie an Zuschauer und Werbekunden zu verkaufen. Dementsprechend wird FOX laut Variety auch in den nächsten Monaten einige Millionen in den Werbeetat umschichten, um in großen Werbekampagnen den „round year schedule“ an den Mann und die Frau zu bringen. Es ist sicherlich ein riskantes Vorhaben – Werbekunden und Zuschauer sind Gewohnheitstiere, die sicherlich nicht von heute auf morgen dieses neue Programmschema mit offenen Armen empfangen werden. Aber wie FOX-Chefin Gail Berman auch gleich betonte, ist man sich bewusst, dass solche Revolutionen Zeit benötigen.

Mit Ausnahme von CBS (die eisern an den traditionellen Schemata festhalten) und UPN (die derzeit noch überlegen, ob sie auch Samstags Programm zeigen wollen) sind auch die anderen Networks mehr oder weniger auf diesen Zug aufgesprungen — allerdings noch nicht in einem solchen Ausmaße wie FOX. Man will wohl auch erst einmal den Erfolg von FOX beobachten. Dementsprechend verwendet man auch weiter vertraute Begriffe wie „Midseason“ für Starts von Serien im Januar 2005. ABC sendet beispielsweise „Alias“ 22 Wochen an einem Stück ohne Wiederholungen ab Januar, NBC hat eine Liste von potentiellen Midseason-Serienstarts. Abseits der Upfronts hat man allerdings schon angedeutet, ab 2005 die Programmpläne ahnlich wie FOX deutlich flexibler und langfristiger anzulegen.

Reality booms

Die wohl zähneknirschendste Kehrtwendung hat dieses Jahr das WB vollzogen. Hatte man noch in den letzten Jahren beharrlich behauptet, „Reality“ sei nur ein kurzes Feuer, das bald verloschen sei, hat man nun selbst zwei Reality-Formate ins Programm aufgenommen. Auch ABC und CBS geben sich mehr oder weniger dem Reality-Boom geschlagen — frei nach: Wenn der Zuschauer es sehen will, dann senden wir es halt. Der geringe Produktionsaufwand für vergleichsweise hohe Quoten macht wohl zumindest teilweise die fehlenden zukünftigen Syndication-Einkünfte solcher Reality-Produktionen wieder wett. Und gewisse Formatkonzepte lassen sich gegen viel Geld ins Ausland verkaufen (siehe „Idols“ -> DSDS, „Survivor“ -> „Robinson“).

Etwas zerknirscht ist man wohl auch noch aus einem anderen Grund beim WB – hier hatte man bereits vor Jahren die Mutter aller Castingshows (okay vielleicht nach CBS‘ „Star Search“) und hat sie fallengelassen: „Popstars“ (bei uns auf RTL2 und Pro7). Kürzlich gab Jordan Levin, CEO vom WB, denn auch zu, dass man auch in der Popstars-Jury bereits das für „Idols“ typische aggressive Jurorenteam hatte, aber aus Sorge um die Quote entsprechende harsche Kommentare aus der Sendefassung herausliess. Wie sich herausstellte, wurde gerade der schonungslose Stil der „Idols“-Juroren zum Markenzeichen und wichtigen Erfolgsbaustein für die Konkurrenzshow (bei uns ja repräsentiert vor allem durch Dieter Dumpfbacke-Bohlen’s Kommentare).

Comedy stagniert, Renaissance des Dramas

Neben dem Trend zu Reality-Formaten ist noch eine weitere Tendenz bei den „Powers That Be“ auffallend: Man geht weg von Sitcoms und anderen half-hour Comedies hin zu Dramen. Variety hat nachgezählt und fand ein Drittel weniger Comedies in den 2004/05 schedules – nur noch 36. Und nur fünf Comedy-Starts der 2003/04 Season haben es geschafft, ihre erste Season erfolgreich zu überstehen.

Gleichzeitig investiert man stärker in Dramen, und hier vor allem in die Ausweitung erfolgreicher Franchises. „CSI“ und „Law and Order“ sind die in den letzten Tagen oft zitierten Beispiele. Auch wenn wie im Falle von „Law & Order“ die Serien eigentlich zunächst gar nicht als Spin-Offs konzipiert waren, hat man beispielsweise „Trial by Jury“ so umgestrickt, dass sie vom „Look & Feel“ dem „Law & Order“ Markenzeichen entspricht (bspw. Einblendung von Ort und Zeit der nächsten Szene, allgemeine Polizeibericht-artige Erzählweise).

UPN mutiert ferner zunehmend zu einer Art US-„TM 3“-Frauensender. Im neuen Line-Up findet sich keine männlich-technisiert orientierte Serie à la „Jake 2.0“. Stattdessen rückt man (Reality-)Formate wie „Top Model“ und „Veronica Mars“ (neu) in den Mittelpunkt des Programms, nachdem man im vergangenen Jahr auf Kosten des WB zahlreiche weibliche Zuschauer hinzugewinnen konnte. Man konnte die männliche Zuschauerschicht noch nie richtig erfolgreich ansprechen und nun hat man sich eine nette Nische geschaffen. In diesem Licht ist auch die Entscheidung zu sehen, „Enterprise“ auf den Freitags-„Death Slot“ zu verschieben. Es war wohl in erster Linie ein Zugeständnis an Paramount, die SF-Serie überhaupt weiter im Programm zu halten – man kann es sich nicht leisten, Paramount zu vergraulen.

Auf diese veränderte Marktlage muss das WB reagieren – die 2003/04 Saison war quotentechnisch desaströs. Und am Horizont tut sich neues Ungemach auf: Oldtimer wie „Charmed“ und „7th Heaven“ werden voraussichtlich 2005/06 nicht mehr zur Verfügung stehen und die Warner Brother Produktionsstudios wollen die Anzahl der produzierten Serien reduzieren.

Man produziert „in-house“

Denn das ist auch der aktuelle Trend, der einem derzeit ins Auge springt: Nachdem Universal und NBC letzte Woche fusionierten, haben die fünf großen Networks alle ein eigenes Produktionsstudio, das die Mehrheit des Programmes für das jeweilige Network stemmt. Immer seltener kommt es somit vor, dass Warner Brothers beispielsweise eine Serie für FOX produziert oder 20th Century für NBC.

Gleichzeitig werden Anstrengungen unternommen, die Produktion zu straffen und effizienter zu gestalten. Warner Brothers ist derzeit beispielsweise der Nummer 1 Produzent in der US-Fernsehwelt, hat aber bereits angedeutet, sein Engagement in den nächsten Jahren zu reduizeren und sich auf wenige, erfolgreiche Produktionen zu konzentrieren. Mit allein 15 Serien, die verlängert wurden plus die neuen Produktionen hat Warner alle Hände voll.

Ebenso 20th Century, die für FOX’s „full year schedule“ Ambitionen das Programmaterial beschaffen dürfen. Wenn FOX mit seinem Konzept scheitert, wird das automatisch auch 20th Century mit in den „Abgrund“ ziehen. Nur FOX hat dieses Jahr neue Serien-Produktionen bei 20th Century in Auftrag gegeben. Um die Kosten zu senken, hat man nun die Billig-Produktionsfirma „Fox 21“ gegründet — ich habe letzte Woche ja darüber berichtet.

Diese Fokussierung auf „in-house“-Produktionen bedeutet aber auch gleichzeitig, dass unabhängige Studios immer mehr ins Schlingern geraten. Carsey-Werner hält sich beispielsweise mühsam an „Grounded for Life“ und „7o’s show“ fest. Alliance Atlantis zählt dank des immensen Erfolgs von „CSI“ noch zu den größeren „Playern“ im Spiel, als kanadische Produktionsgesellschaft hat man zudem einen gewissen Preisvorteil und ferner haben sie auch noch ein umfangreiches kanadisches Broadcast-Network in der Hinterhand.

Update: Via Hollywood Reporter ein paar Zahlen mehr: Warner Brothers hat 10 neue (davon 4 Comedies und 6 Dramen) und 15 verlängerte Serien, 20th Century Fox Television hat 8 neue und 10 verlängerte, Touchstone hat 6 neue und 7 verlängerte, Paramount insgesamt 9 Serien, NBC Universal insgesamt 14 Serien. DreamWorks TV und Imagine haben jeweils zwei neue Serien im Rennen, die junge Produktionsgesellschaft Icon Prods. von Mel Gibson schaffte es sogar gleich im ersten Jahr von Null auf drei Produktionen.

Die Programmtage im Einzelnen

Nun aber zum Eingemachten: Wie sieht denn das Programm nun aus?

Werfen wir mal einen Blick auf den Montag. „Fear Factor“(NBC) dürfte auch weiterhin der Hit um 8 sein – Interessant wird sein, wie sich die Familiendramen „North Shore“ und „Athens“ (FOX) gegen WB’s „7th Heaven“ profilieren können, insbesondere da FOX wohl auf Wiederholungen verzichten kann. Um 10 dann das Flughafen-Krimi-Drama „LAX“ (NBC) gegen „CSI:Miami“ (CBS) – ebenfalls ein nettes Duell, in dem LAX aber aller Voraussicht nach unterliegen wird.

Dienstag.
Um 8 könnte schwere Konkurrenz für „Gilmore Girls“ (WB) aufziehen, wenn sie gegen UPN’s „All Of Us“ und „Eve“ ankämpfen müssen – die ebenfalls hauptsächlich die weibliche junge Zielgruppe in den Fokus nehmen. Alles neu dann um 9: „One Tree Hill“ (WB) und „Father of the Pride (FOX) für die Jungen – „Clubhouse“ (CBS) und später „The Jury“ (FOX) für die Älteren gegen „Accoding to Jim“ (ABC). Die animierte Show „Father of the Pride“ (NBC) wird die ersten Wochen kaum überleben – auch wenn sie sündhaft teuer ist.

Am Mittwoch dürfte der 8 Uhr Slot locker an das ABC Drama um Überlebende eines Flugzeugabsturzes „Lost“ gehen, CBS‘ Krimiposse „Hawaii“ gebe ich nur geringe Chancen. Die Jungen schauen WB (Smallville) oder FOX (That 70’s show). Der 9 Uhr Slot dürfte an NBC gehen, dank „West Wing“ und dem neuen Bill Pullman-geführten „Revelations“, mit Störfeuer von FOX’s „Still Life“. WB dürfte mit seinen seltsamen Sketch-Shows baden gehen. Die Combo „King of Queens“ und John Goodman’s „Center of the Universe“ (CBS) dürfte ideal für die Freunde der Sitcom sein. Um 10 dann der Hit der Saison: Der Neue im Viertel (CSI:NY) gegen den Platzhirschen (Law & Order). Keine Vorhersage möglich…

Das WB hat schon angedeutet, dass sie „The Mountain“ am Donnerstag nicht lange platzieren werden, falls „The O.C.“ (FOX) auf seinem neuen Sendeplatz zu erfolgreich wird („The O.C.“ und „The Mountain“ stammen aus der Hand des gleichen Produzenten) . Und ich sage euch, das wird auch so kommen. „The O.C.“ wird auch donnerstags gegen WB gewinnen — nur die heftige Konkurrenz durch „Survivor“ und „Joey“ macht die Sache nochmal richtig spannend. Wenn sich „Joey“ durch schechte Scripts nicht selbst ein Bein stellt, kann nur „The O.C.“ die Sache madig machen. Die Frage ist: Wer kommt besser aus den Startlöchern?
21 Uhr: Nummer 1 klar CBS:CSI, dann the „The Apprentice 2“ (NBC). Schade für das Teenage-Angst Drama „It’s Life as We Know It“(ABC), aber hey, ABC wird die Show so oder so absetzten — it’s ABC after all. Auch wenn „Tru Calling“ nicht der kreative Hit ist, wird die Show wohl auf dem Sendeplatz einigermassen überleben können.

Freitag: „8 Simple Rules“ (ABC) gegen „What I Like About You“ (WB) — goodbye, WB. CBS‘ „Joan of Arcadia“ dürfte auch locker gegen das neue FBI/Krimi/Teenage-Drama „The Insider“ (FOX) bestehen können. Um 9 dann das Drama Duell „The Jury“ (FOX) gegen „Third Watch“ (NBC) und „JAG“ (CBS). Das wird Tote geben (pun intended). Sterben wird auch „Enterprise“, es sei denn Nielsen ermittelt zukünftig die TV-Quoten auch über die Downloads bei Kazaa und Bittorrent.
Um 10 dann „Medical Investigation“ (ich denke, hier ist noch eine Titeländerung anzuraten, NBC) versus „Dr. Vegas“. Ich setzte mein Geld auf Mr. vegas, dank Rob Lowe.

Samstag: Na, das überspringen wir mal. Da ist traditionell nix Serien-Relevantes im TV.

Sonntag: Und hier tritt FOX’s Chaos-Plan dann voll in Kraft. Die Sitcoms werden den ganzen Abend in den nächsten 52 Wochen so durcheinandergeschüttelt, dass einem schwindlig wird. Nur die „Simpsons“ sind da wohl ein Hit-Garant. „Charmed“ dagegen zu setzen ist vielleicht nicht die beste Idee des WB. Man sucht wohl langsam auch nach einem Grund für die Absetzung nächstes Jahr… Daumen drücke ich auch „Arrested Development“ (FOX). Um 9 wirds dann erst richtig spannend: Wird Alias von der kontinuierlichen Ausstrahlung profitieren? Wie wird sich „Desperate Houswives“ halten? „Jack & Bobby“ (WB) gebe ich ehrlich gesagt auf diesem Sendeplatz keine großen Überlebenschance. Da passt das Lead-In („Charmed“) gar nicht. Aber wenn „The Mountain“ und „Jack & Bobby“ dieses Jahr beim WB scheitern, ist dort wirklich Panik angesagt. Aber man hat ja noch ein paar Mideason-Pilots in der Jackentasche. Um 10 Uhr darf man dann abwarten, wie sich „The Practice: Fleet Street“ schlägt. Ich würde fast mal darauf tippen, dass es die Show schafft.

Zusammenfassend:

ABC hat Potential, wird dieses Jahr aber seine Lage nicht sonderlich verbessern können. CBS wird das Jahr dominieren, dicht gefolgt von NBC, das den Verzicht auf Comedy früher oder später noch bereuen wird. FOX könnte der Gewinner des Jahres werden, wenn die Zuschauer das komplizierte Programmschema akzeptieren. WB steht auf sehr wackeligen Beinen. UPN hat seine Nische gefunden.

Konsequenzen für deutsches Programm

Traditionellerweise werden immer in der Woche nach den Upfronts in Los Angeles die L.A. TV Screenings abgehalten. Dabei handelt es sich um eine Art „Telemesse“, bei der US Produktionsstudios und Networks ihre neuen Shows an ausländische TV Stationen verkaufen. Dazu zählen insbesondere die an den Upfronts vorgestellten Produktionen, auch wenn sie noch nicht mal eine Pilot-Episode oder gar einen geplanten US-Ausstrahlungstermin vorweisen können. Größtenteils sind europäische Stationen an größere, langfristige Verträge mit US-Produktionsstudios gebunden, dennoch ergibt sich bei dieser Verkaufsmesse immer wieder die Gelegenheit, zusätzliches Programmaterial zu sichten und einzukaufen. Deutsche TV-Stationen haben laut Variety im vergangenen Jahr Ausstrahlungsrechte an US-Serien im Umfang von 560 Millionen US-Dollar eingekauft. Dies ist in gewisser Hinsicht ein Aufwärtstrend — durch die Krise am deutschen Werbemarkt lagen die Ausgaben im Jahr davor deutlich darunter, während Deutschland früher sogar der internationale Nummer 1 Abnehmer für US Material war.

In Deutschland starteten Serien ja schon immer bunt über das Jahr verteilt – einen geballten Start im Herbst kennt man hier eigentlich kaum – und wenn dann nur für Eigenproduktionen. Abgesehen von dem so genannten „Sommerloch“ (das aber auch zunehmend für den Start neuer Produktionen genutzt wird – siehe die US-Serienstarts auf den Sendern der Pro7Sat1 Mediengruppe in den nächsten Wochen) gibt es in Deutschland schon lange einen „full year schedule“. Dies ist auch bedingt durch den Zeitaufwand bei der Synchronisation – eine Episode eines full hour Dramas benötigt mindestens ein bis zwei Wochen Bearbeitung in einem Synchronstudio, bevor sie zur Ausstrahlung zur Verfügung steht. Da man bei uns auch nicht mehrwöchige Pausen zwischen einzelnen Episoden gegenüber den Zuschauern vermitteln kann, werden in der Regel alle Episoden einer Saison am Stück ausgestrahlt. Somit werden die Einkaufsentscheidungen der deutschen Sender durch den Trend bei US Networks zu „full year“ schedules nur geringügig beeinflusst. Eine Serie startet im Allgemeinen etwa 10-12 Monate nach dem Start in den USA auch bei uns. Allerdings stehen die Serien-Einkäufer und -Verkäufer in den USA nun zunehmend vor einem Problem, da sie jetzt Serien einkaufen müssen, die erst in vielen Monaten in den USA starten und für die oftmals noch nicht mal die Darstellerliste feststeht. In Konsequenz dürften solche Messen wie die „L.A. Screenings“ in Zukunft an Bedeutung verlieren.

Grossbritannien und die Niederlande

Anders sieht es hingegen in den europäischen Ländern aus, die auf eine Synchronisation verzichten oder sich auf Untertitelung beschränken (beispielsweise Niederlande und Grossbritannien). British Sky Broadcasting (BSkyB, die in in Grossbritannien das größte Pay-TV Network Europas unterhalten) strahlen beispielsweise zahlreiche US Serien bereits wenige Wochen nach dem US-Start aus – und dieser mehrwöchige Abstand erklärt sich auch nur daraus, dass man ähnlich wie in Deutschland Serien ohne „Pause“ ausstrahlt. Nur durch diese Verzögerung zum US-Start kann man aber sicherstellen, dass neues Programmaterial aus den USA rechtzeitig und kontinuierlich „nachgeliefert“ werden kann. Die Season-Finales werden oft in Großbritannien (und auch mitunter in den Niederlanden und Frankreich) bereits eine Woche nach dem US-Airdate ausgestrahlt – es soll sogar schon vorgekommen sein, dass Finale in UK einen Tag vor der US-Ausstrahlung über den Äther gingen. Wie Networks wie BSkyB nun also auf diese Änderung reagieren, bleibt abzuwarten.

RTL: "Monk" und "Firefly" kommen!

Donnerstag, 20. Mai, 2004

Ich hatte es ja schon mal vor längerer Zeit für Mai angekündigt, aber dann kam eine dämliche Action-Quiz-Show dazwischen. Nun ist es endlich offiziell: „Monk“ startet am 29. Juni um 22:15 Uhr auf RTL.

Und auch „Firefly“ ist wieder im Spiel: Voraussichtlich ab Mitte August strahlt RTL die Science-Fiction Serie von Joss Whedon donnerstags um 23:15 aus, aber solch eine Vor-Ankündigung hatten wir auch schon mal…

Upfronts 2004: UPN

Donnerstag, 20. Mai, 2004

Und endlich sind wir durch: Auch das kleinste der sechs Networks hat sein Line-Up für den Herbst bekanntgegeben. Dass „Enterprise“ zurückkommt, hatte sich ja in den letzten Wochen bereits abgezeichnet — UPN kann sich den Verlust des Star Trek Franchises derzeit einfach nicht leisten. Dennoch muss Enterprise nun den schwierigen Gang in den „Friday Night Death Slot“ antreten – wie der Futoncritic bereits vor einigen Wochen voraussagte. Entweder gibt es in diesem Slot nun eine ganz große Quoten-Überraschung oder Enterprise ist nächstes Jahr weg vom Bildschirm — vielleicht auch schon vor den üblichen 22 Episoden.

Monday
8.00 pm: One on One
8.30 pm: Half & Half
9.00 pm: Girlfriends
9.30 pm: Second Time Around

Tuesday
8.00 pm: All of Us
8.30 pm: Eve
9.oo pm: Veronica Mars

Wednesday
8.00 pm: America’s Next Top Model
9.00 pm: Kevin Hill

Thursday
8.00 pm: WWE Smackdown!

Friday
8.00 pm: Top Model (Wdh.)
9.00 pm: Star Trek: Enterprise

Upfronts 2004: FOX

Donnerstag, 20. Mai, 2004

Dank FOX wird die Programmplan-Übersicht langsam wirklich zu einem Alptraum. Es gibt nicht nur einen, nein gleich drei unterschiedliche Line-Ups für die nächsten 52 Wochen, die auch durchgehend mit neuem Material gefüllt werden. Fast jeden Monat will FOX neue Serien starten – ironischerweise aber nicht im September, dem Monat, in dem alle anderen Networks ihre Shows starten. Begriffe wie „Midseason“ passen da nicht mehr. Insbesondere der Sonntag-Abend wird in den nächsten 12 Monaten kräftig durchgeschüttelt – „Malcom in the Middle“ wechselt alle drei Monate den Sendeplatz. Dementsprechend muss man dann auch einiges an neuen Serien vorbereiten – die Flut an neuen Shows ist beeindruckend.

Highlights: „Arrested Development“ kommt zurück, trotz schwacher Quoten. „Family Guy“ kommt auch nach mehrjähriger Abstinenz zurück auf den Schirm, dank den sehr guten DVD-Verkaufszahlen. Interessant auch, dass „Tru Calling“ ab Juni die ganzen 12 Monate auf dem neuen Sendeplatz am Donnerstag Abend vorgesehen ist, nur die Simpsons und die „70’s show“ haben auch noch den Vorteil eines so „stabilen“ Slots.

Ich versuche mal alles irgendwie zusammenzufassen:

Monday
8.00 pm: North Shore — ab Januar: Athens
9.00 pm: The Casino — ab November: The Swan — ab Januar: 24

Tuesday
8.00 pm: The Bernie Mac Show — ab November: The Billionaire — ab Januar: American Idol
8.30 pm: Method & Red (Wdh.) — ab November: The Billionaire — ab Januar: American Idol
9.00 pm: The Jury — ab November: The House

Wednesday
8.00 pm: That ’70s Show
8.30 pm: Quintuplets — ab Januar: Related by Family
9.00 pm: The Simple Life 2: Road Trip — ab November: The Bernie Mac Show — ab Januar: American Idol
9.30 pm: Method & Red — ab Januar: The Bernie Mac Show

Thursday
8.00 pm: North Shore (Wdh.) — ab November: The O.C.
9.00 pm: Tru Calling

Friday
8.00 pm: Totally Outrageous Behavior — ab November: The Next Great Champ — ab Januar: The Inside
8.30 pm: World’s Craziest Videos — ab November: The Next Great Champ — ab Januar: The Inside
9.00 pm:The Jury (Wdh.) — ab November: neue Folgen — ab Januar: Johnny Zero

Saturday
8.00 pm: Cops
8.30 pm: Cops
9.00 pm: America’s Most Wanted
11.00 pm: MAD TV

Sunday
7.00 pm: Oliver Beene — ab November: King of the Hill — ab Januar: The Sketch Show
7.30 pm: King of the Hill — ab November: Malcolm in the Middle — ab Januar: King of the Hill
8.00 pm: The Simpsons
8.30 pm: Arrested Development — ab Januar: Malcolm in the Middle
9 pm: Malcolm in the Middle — ab November: The Partner — ab Januar: Arrested Development
10pm: Quintuplets (Wdh.) — ab November: The Partner — ab Januar: American Dad — ab Juni 2005: Family Guy

Eine Auswahl der neuen Serien im erweiterten Eintrag:

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Upfronts 2004: CBS

Mittwoch, 19. Mai, 2004

Der CBS-Plan bringt im Grunde nur eine handfeste Überraschung: CSI: NY wird gegen NBC’s Urgestein „Law & Order“ gesetzt. Ansonsten scheint mir der CBS-Plan soweit recht solide zu sein, auch wenn man in Sachen Midseason etwas „unterentwickelt“ scheint. Aber vielleicht sind da auch noch nicht alle Pläne bekannt.

Monday
8 p.m. — „Still Standing“
8:30 p.m. — „Listen Up“ (neu, Comedy mit „Seinfeld“-Star Jason Alexander)
9 p.m. — „Everybody Loves Raymond“
9:30 p.m. — „Two and a Half Men“
10 p.m. — „CSI: Miami“

Tuesday
8 p.m. — „Navy CIS“
9 p.m. — „Clubhouse“ (neu, Drama mit Christopher Lloyd („Back to the Future“))
10 p.m. — „Judging Amy“

Wednesday
8 p.m. — „60 Minutes“
9 p.m. — „The King of Queens“
9:30 p.m. — „Center of the Universe“ (neu, Comedy mit John Goodman („Roseanne“))
10 p.m. — „CSI: NY“ (neue CSI Spin-Off)

Thursday
8 p.m. — „Survivor“
9 p.m. — „CSI: Crime Scene Investigation“
10 p.m. — „Without a Trace“

Friday
8 p.m. — „Joan of Arcadia“
9 p.m. — „JAG“
10 p.m. — „Dr. Vegas“ (neu, Drama mit Rob Lowe („West Wing“, „Lyon’s Den“) und Joe Pantoliano („The Sopranos“))

Saturday
8 p.m. — „48 Hours Mysteries“
9 p.m. — „The Amazing Race“
10 p.m. — „Crime Time Saturday“ (CSI reruns)

Sunday
7 p.m. — „60 Minutes“
8 p.m. — „Cold Case“
9 p.m. — „CBS Sunday Movie“

Midseason
Bisher unbenannte Comedy mit Jenna Elfman („Dharma & Greg“).

Zu den Serien im Einzelnen (wie immer ohne den ganzen Reality-Müll):

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