Archiv vom Mai 2004


Wird Carsey-Werner verkauft?

Mittwoch, 26. Mai, 2004

Huh, scary. Letzte Woche erwähne ich hier im Blog noch, dass Carsey-Werner sich nur noch mühsam an wenigen Produktionen festhält und beinahe als eine Art Bestätigung gibt es jetzt schon die ersten Übernahme-/Verkaufsgerüchte. Die L.A. Times berichtet, dass das Produktionsstudio („The Cosby Show“, „Roseanne“, „3rd Rock From the Sun“, „That 70’s show“) erste Anstrengungen auf der Suche nach potentiellen Käufern unternommen habe. Der Wert der Firma werde derzeit auf 500 Millionen bis 1 Milliarde US-Dollar geschätzt, sie beschäftigen 75 Mitarbeiter.

Die drei Inhaber (Marcy Carsey, Tom Werner und Caryn Mandabach) haben in einer Erklärung allerdings betont, dass man derzeit nur auf der Suche nach neuen strategischen Allianzen sei.

Naja, hoffen wir mal für das „relativ“ kleine Independent-Studio, dass sie es schaffen, ihre Eigenständigkeit zu behalten. Sonst ist es bald endgültig vorbei mit der Vielfalt auf dem Programmmarkt.

Wonderfalls DVD Update

Mittwoch, 26. Mai, 2004

Heute beschränke ich mich mal auf Zitate … und hier haben wir ein Goodie von Tim Minear aus dem buffistas.org Forum:

„Okay, some tiny good news — looks as though 20th is going to go through with „Wonderfalls“ DVDs. The folks on the DVD marketing side love the 13 episodes and see great potential. We’re talking about extras and commentary and all that good stuff. December/Holiday release was mentioned.“

Ferner erwähnt er noch, dass die Musik Lizenzen „impossible expensive“ seien und daher vermutlich der Soundtrack ausgetauscht werden müsse. Offenbar sind DVD-Musikrechte heutzutage immer noch ein Problem, obwohl doch eigentlich alle neuen Shows automatisch auch die DVD-Verwertungsrechte von Songs „im Voraus“ sichern. Tim Minear hat aber angedeutet, dass die gleichen Leute, die auch schon den Soundtrack für die originalen Episoden ausgesucht hätten, nun die „billigere“ Songlist zusammenstellen würden.

quote of the day

Mittwoch, 26. Mai, 2004

von zap2it:

We can’t wait for the episode where there’s a murder in New York City and the casts of „Law & Order,“ „Law & Order: Special Victims Unit,“ „Law & Order: Criminal Intent,“ „Without a Trace“ and „CSI: NY“ all converge around a corpse and argue about jurisdiction for an hour.

Die Zukunft des TVs

Dienstag, 25. Mai, 2004

Neben TV auf T-Shirts gibt es auch erfolgversprechendere Ausblicke auf die Zukunft des Fernshens.

Der NJ Business Ledger hat einen solchen Ausblick gewagt.

we’ll have a personalized lineup of shows that will be downloaded to the home entertainment server
[…]
If you want to see the first ‚Tonight Show with Johnny Carson,‘ for maybe $2.99 it can be downloaded to your server and watched on any of your TVs
[…]
That stuff is out there, but it’s not likely to be ready within the next 10 years.

Naja, mit Ansätzen wie TiVo und VDR geht die technologische Entwicklung aber schon mit riesen Schritten auf diese Zukunftsmalereien zu. Hauptsächlich die Programmproduzenten, die Networks, sind aber dienjenigen, die sich gewaltig umorientieren müssen. In dem Zusammenhang kommen dann wohl auch wieder „direct-to-DVD“ TV Shows zur Sprache – vielleicht werden die „Upfronts“ in 10 Jahren nicht mehr die Werbekunden sondern die Zuschauer addressieren? In einer großen Werbeveranstaltung bekommen die Zuschauer Trailer, Promos und andere Infos zu neuen, geplanten Serienproduktionen vorgestellt und gleich im Anschluss können sie per TiVo die neue Show (gegen Bezahlung versteht sich) buchen. Wenn sich genügend Käufer finden, wird jede Woche eine Episode produziert und in den heimischen TiVo-Server der Abonennten gestreamt – weltweit.

Wie auch immer: Es wird auf jeden Fall teurer werden für den einzelnen Zuschauer.

FOX: Arrested Development und Wonderfalls

Dienstag, 25. Mai, 2004

Was mich bei solchen Artikeln wie bei zap2it immer wieder quält, ist die Frage: Warum hat FOX das gleiche „Commitment“, dass sie gegenüber „Arrested Development“ zeigen, nicht auch gegenüber „Wonderfalls“ angewendet? FOX hat „Wonderfalls“ ja nicht mal den Hauch einer Chance gegeben. Und „AD“ wird verlängert, obwohl die Quoten mau sind (Versteht mich nicht falsch, ich bin schon froh, dass wenigstens eine Serie von den beiden „überlebt“ hat).
Naja, das sieht wohl stark nach persönlichen Vorlieben und Abneigungen (gegenüber bestimmten Personen) in den Entscheidungshierachien des FOX Networks aus.

TIME.com: What Do Guys Want?

Dienstag, 25. Mai, 2004

Nein, dieser Artikel auf TIME.com ist kein Ratgeber für Single-Frauen, die auf Partnersuche sind, sondern zeigt vielmehr die Problematik auf, welche die „good old broadcast networks“ derzeit plagt. Junge Männer wollen im TV vor allem derbe Action und da hilft es nicht gerade, dass man jedes unanständige Wort ausblenden muss oder Live-Übertragungen mit 5 Sekunden Verzögerung ausstrahlt. TIME zitiert jüngste Nielsen-Zahlen nachdem dieses Jahr 13 Prozent weniger Männer in der Alterszielgruppe 18-34 Jahre die network channels wie NBC und ABC eingeschaltet haben als noch im letzten Jahr. Nun wo gehen sie hin? Zu Videogames, Internet und Cable Networks (wie HBO, MTV etc.). Letztere scheren sich nämlich einen Dreck um die typisch amerikanische Konservativität hinsichtlich der „Sauberheit“ des TV-Programmes – da geht es um Sex, Gewalt, und Begriffe wie „fuck“ werden auch nicht ausgeblendet.

What do guys want that they can’t get from the networks? Sex, sure, but, more than that, danger and authenticity — the raw, unbleeped real deal, unpredictable and without a five-second delay

Schön und gut, aber der Gebrauch des Wörtchen „fuck“ allein kann ja nicht der Grund für den Erfolg der Cable Networks (oder den Misserfolg der Broadcast Networks) sein — die allgemeine Programmqualität ist bei den „Kleinen“ mittlerweile deutlich gestiegen während die „alten“ Networks auch aus Kritikersicht in den letzten Jahren nachgelassen haben.

TV’s biggest quandary is how to solve one problem without worsening the other.

Nunja, die Mischung macht’s. Der Superbowl wird niemals eine weibliche Zuschauerschicht ansprechen so wie 7th Heaven nun mal eine „chick show“ ist (Ausnahmen bestätigen die Regel ;-)). Dann muss man eben ein ausgeglichenes Programm präsentieren, und neben eine „chick show“ auch eine „guy show“ platzieren. Oder sich wie im Fall von UPN plötzlich trotz „WWE Smackdown“ und „Enterprise“ auf die weibliche Zielgruppe konzentrieren.

„Are you looking for the people who actually buy cars,“ he asked, „or the people who say, ‚Daddy, please buy me a car‘?“

LOL, da kommen wir langsam zur zentralen Frage, die die Werbeindustrie seit Jahren bewegt? Wer trifft denn die Kaufentscheidungen in den Haushalten? Sind es immer diejenigen, die das Geld verdienen?

women make most viewing decisions, so it’s best to create shows that women will seek out and men will tolerate […] What, after all, do most men want? To be in the good graces of a woman. She’s the one who has the remote.

Hehe 🙂 Dieser Satz hat Signatur-Qualität.

L.A. Screenings

Montag, 24. Mai, 2004

Der Hollywood Reporter bespricht ausführlich in einem Artikel die Änderungen auf dem TV-Rechte Markt in diesem Jahr. Aus Anlass der heute beginnenden „L.A. May Screenings“, die traditionell nach den Upfronts stattfinden, wurde der sich ändernde Markt unter die Lupe genommen. Besonders erwähnt werden die Einkäufer von BSkyB (UK), SBS (Niederlande) und Network Nine (Australien).

Interessanteste Punkte: Die internationalen Einkäufer sehen zunehmend Probleme durch die steigende Anzahl kurzer Serien (6-18), die entweder von vorneherein als „limited series“ ausgelegt sind, oder mitten in der Handlung abgesetzt werden, nachdem die Serie bereits eingekauft wurde. Und somit fehlt den Einkäufern das Programmmaterial.

Aber auch andere Probleme sind in den letzten Monaten deutlich geworden:

„This year, the big question was: Where had all the young men gone (from the television viewing audience)? To some extent, they had gone to video games and to their computers. We also have to look at (personal video recorders) and how that is going to impact the advertising market and how the advertiser is going to reach the consumer. On top of all of that, you have the phenomenon of nonscripted programming, which has a low repeat value.

Ausserdem hat der HR eine Übersicht über alle neuen Serien der Season – aber diesmal nach Produktionsstudio geordnet. Sehr nützlich.

Gerüchte um "Star Wars" TV Serie

Montag, 24. Mai, 2004

„Moriarty“ von aint-it-cool-news.com lehnt sich mal wieder gewaltig weit aus dem Fenster und berichtet über Gerüchte zu Plänen von Lucasfilm, im Jahre 2006 eine TV Serie zu starten, die im „Star Wars“ Universum spielen soll. Demnach soll die Serie die Lücke zwischen „Star Wars“ Episode 3 und 4 schliessen, der junge Boba Fett soll einer der Hauptcharaktere sein.

Sonderlich viel Wert kann man auf solche Gerüchte wohl nicht legen, aber irgendwo ist ja immer ein Fünkchen Wahrheit. Dumm wäre es sicherlich auch nicht, den Goldesel „Star Wars“ vom Big Screen auch auf den kleinen Bildschirm zu bringen – so kann man das Franchise am Leben erhalten, auch nachdem George Lucas ankündigte, niemals Episoden 7-9 zu drehen. Ein interessantes Experiment wäre es zudem – nachdem bisher solche Produktionen eigentlich immer den umgekehrten Weg gingen: Vom TV ins Kino („Star Trek“, „Firefly“). Falls dies wirklich die letzte Season von „Star Trek: Enterprise“ sein sollte, wäre ja wieder Platz für eine SF-Serie im Programmplan 2005/06 oder 2006/07. Ein großes Problem dürfte jedoch der hohe Anspruch von Lucas an Special Effects und Locations sein – zudem treten in Star Wars recht viele Aliens auf, die eben keine menschliche Form haben (und somit auch nicht einfach durch einen Schauspieler in einem Kostüm dargestellt werden kann). Das dürfte die Kosten für eine Serie kräftig in die Höhe treiben. Aber wer weiss, welche technischen CGI-Tricks Lucasfilm mittlerweile auf Lager hat.

Richard Biggs verstorben

Montag, 24. Mai, 2004

Wie J. Michael Straczynski (JMS, Entwickler und Autor von „Babylon 5“) in einer Nachricht an die Fans von „Babylon 5“ am Samstag Abend mitteilte, verstarb Richard Biggs plötzlich und unerwartet am Morgen des 22. Mai. Die Todesursache sei noch nicht endgültig geklärt, es deute laut JMS aber auf einen Schlaganfall oder ein Aneurysma hin. Eine offizielle Bestätigung steht noch aus.

Richard Biggs wurde vor allem bekannt durch seine Rolle als Dr. Franklin in der Science Fiction Serie „Babylon 5“. Er wurde 43 Jahre alt. Unter anderem haben Fanpages wie www.thegalacticgateway.com virtuelle Kondolenzbücher eingerichtet.

NY Times: "TV's Bold New Concept: Summer"

Montag, 24. Mai, 2004

Die NY Times hat dem neuen „full year schedule“ der Networks einen ausführlichen Artikel gewidmet. Ein weiteres interessantes Argument für die Einführung dieser 52-Wochen Schemata sei demnach die Tatsache, dass die Cable Networks wie HBO jeden Sommer Zuschauer gewinnen, die dann im Herbst in immer geringeren Zahlen wieder zu den alteingesessenen Broadcast Networks (ABC, CBS etc) zurückkehren. Daher wolle man auch die Investition in das Sommerprogramm forcieren. Beispiele sind hierfür u.a. „Six Feet Under“ (HBO) und „Dead Like Me“ (Showtime), die beide im Sommer ihre Zuschauer fanden. Vor allem FOX drängt ferner dazu, alte Rituale wie „Seasons“ und „Sweeps“ mittelfristig abzuschaffen. Dennoch sollte man logischerweise nicht damit rechnen, dass Serien zukünftig 52 Episoden pro Jahr produzieren – auch Schauspieler und Produzenten brauchen mal Urlaub und bei zwei Millionen US-Dollar Kosten pro Drama-Episode ist sowas auch ein risikoreiches und nicht billiges Vergnügen.

Ein Zitat:

„If we’re a 52-week network, we should be introducing shows to the schedule all year long,“ says Preston Beckman, executive vice president of program planning for Fox. „The key is to get shows on different cycles so the schedule always looks fresh. This is the first step in saying there’s no such thing as a TV season anymore.“

NB: Der Artikel geht über drei Seiten, der Link auf die folgenden Seiten ist am Fuß der Website etwas zu klein geraten.

 

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