Archiv vom Mai 2004


Law and Order soweit das Auge reicht – bis 2006

Mittwoch, 12. Mai, 2004

Und gleich als ersten Deal nach dem Zusammenschluss von NBC und Universal wurde die Verlängerung des Vertrages mit Produzent Dick Wolf bis 2008 bekanntgegeben. Gleichzeitig wurden seine drei Serien „Law & Order“, „Law & Order: Special Victims Unit“ und „Law & Order: Criminal Intent“ für die Seasons 2004/05 und 2005/06 verlängert sowie die Order für die vierte Serie „Law & Order: Jury Trial“ für die Season 04/05 offiziell bestätigt. Dies dürfte sicherlich zu den umfangreichsten Produktionsdeals der letzten Jahre für US Networks sein – bis zu 170 Programmstunden in einem Aufwisch.

NBC übernimmt Universal

Mittwoch, 12. Mai, 2004

Ein Geheimnis war es ja schon lange nicht mehr: NBC würde früher oder später die Produktionsgesellschaft „Universal“ von Vivendi übernehmen. Heute wurde der Deal nun offiziell gemacht – ein weiterer Mediengigant entsteht: „NBC Universal“. Damit darf sich die NBC Gruppe in den Kreis der US-Medienschwergewichter wie Disney, Time Warner und Viacom einreihen.

Das Film- und Fernsehproduktionsstudio Universal war Ende des letzten Jahrzehnts von dem französischen Telekommunikationsunternehmen Vivendi aufgekauft worden, um sich selbst als vielfältiges Medienkonsortium am Markt zu präsentieren. Jedoch hatte man sich reichlich übernommen und suchte nun nach einer Möglichkeit, „Universal“ wieder abzustossen. Durch den heute geschlossenen Deal wird Vivendi zwar auch weiterhin eine Minderheitsbeteiligung (20%) an dem neuen „NBC Universal“ Konglomerat halten, der Großteil wird jedoch General Electric (GE) übernehmen, die bisher auch schon 100% an dem TV Network NBC hielten.

Der Trend geht also weiterhin zu großen Medienunternehmen – wie der Zusammenschluss dieser doch recht unterschiedlichen Unternehmen in der Praxis abläuft, wird sich zeigen müssen (siehe das Time Warner – AOL Merger Debakel). Dennoch könnte es eine sehr sinnvolle Vernunftehe sein – denn NBC war bisher das einzige Network, das nicht auf ein „hausinternes“ Produktionsstudio zurückgreifen konnte. So kann sich NBC in Zukunft fester am (TV-)Markt etablieren – und das kann nur gut für den Konkurrenzkampf unter den US-Networks sein.

Quoten: FOX holt ABC ein

Mittwoch, 12. Mai, 2004

Seit Disney Ende der 90er ABC aufkaufte, ging es bei ABC kontinuierlich mit den Quoten bergab. Das Quotenloch nach dem für ABC seinerzeit überraschenden „Millionaire-Übersättigungseffekt“ verstärkte diesen Trend noch mehr und so könnte ABC dieses Jahr erstmalig in der jüngeren US-Network Geschichte der letzten 50 Jahre auf den vierten Rang der alljährlichen Quotenhitliste verdrängt werden.

FOX hingegen konnte in den vergangenen Jahren leicht zulegen. Nach jüngsten Nielsen Zahlen erreichte CBS in dieser 03/04-Season soweit ein 8.5/14 Rating, NBC 7.3/12, FOX 6.0/10, ABC 5.9/10 und das WB 2.4/4. Und die aktuellen wöchentlichen Ratings deuten nicht darauf hin, dass ABC das Ruder bis zum Ende der Season noch herumreissen kann.

Update: Heute gab das Mutterunternehmen Disney seine Quartalszahlen bekannt – und während ABC für einige Verluste verantwortlich zeichnete, konnte Disney insgesamt überraschend deutlich zulegen, dank erfolgreichen Themenparks und DVD-Veröffentlichungen.

WB ordert zweites Drama: "The Mountain"

Mittwoch, 12. Mai, 2004

Und schon wieder hat das WB den Upfronts vorgegriffen und nach „Jack & Bobby“ eine zweite Drama Serie vorzeitig für den Herbst geordert. So kann man natürlich die Aufmerksamkeit der Werbekunden auch gewinnen – indem man nicht in dem „Meer“ der Ankündigungen der nächsten Woche „untergeht“. Besondere Bedeutung hat dies, da auch in den USA der Werbemarkt spürbar schrumpft, statt den letztjährigen 9,3 Milliarden US-Dollar rechnet man dieses Jahr nur noch mit einem Werbeetat von 8,8 bis 9 Milliarden für alle Networks. Das dürfte vor allem die kleineren Networks (insbesondere WB, das sich vermehrt der Konkurrenz von MTV ausgesetzt sieht) sowie ABC treffen.

In „The Mountain“ geht es um einen Mitt-Zwanziger, der ein altes Familiengrundstück in den Bergen erbt – wohl eine Mischung aus „Party of Five“ und „Everwood“. 13 Episoden wurden nun vom WB in Auftrag gegeben. Entwickelt wird die Serie von McG und Stephanie Savage (beide bereits Produzent(inn)en und Regisseure bei „Charlie’s Angels“, „Fastlane“ und „The O.C.“) sowie Shaun Cassidy (Autor bzw. Produzent u.a. bei „Cold Case“, „The Agency“) – auf ein gemütliches, ruhiges Familiendrama deuten diese Namen also erstmal nicht hin 😉

Interessant ist die Tatsache, dass es sich nun schon um den zweiten Drama-„Pickup“ des WB handelt – damit sinken die Chancen für die Aufnahme einer full hour Fantasy-Serie im Geiste von „Smallville“ und „Angel“. „The Robinsons – Lost in Space“ ist wohl schon ganz aus dem Rennen – für „Dark Shadows“ bestehen hingegen noch gute Chancen. Interessant klang in meinen Ohren eigentlich auch „The Prodigy“ – eine Drama-Serie über ein Musik-Wunderkind.

Der Futoncritic berichtet ausserdem, dass Alias „inoffiziell“ für eine vierte Staffel verlängert wurde. ABC hat ja auch gar keine andere Wahl – ihr Portfolio ist ja derzeit recht dünn…

Six Feet Under

Dienstag, 11. Mai, 2004

Spiegel Online hat eine Review zu „Six Feet Under“ aus Anlass des heutigen Serienstarts auf VOX. Mein Lieblings-(Halb-)Satz: „Als hätte sich Ingmar Bergmann eine Simpsons-Folge ausgedacht“ 🙂

Direct-to-dvd tvshows

Dienstag, 11. Mai, 2004

Immer öfters rufen Fans (vor allem von abgesetzten Serien) nach der Verwirklichung von „Direct to DVD“ Releases. Serien sollen also nicht mehr für TV Networks produziert werden, sondern sozusagen „on demand“ für den Zuschauer, der diese dann auch durch eine Art monatliche Abogebühr finanziert. Vertriebsweg: Das Internet oder gegen Aufpreis Zusendung von DVDs. Es wäre wirklich interessant, wenn sich ein Studio darüber mal ernsthaft Gedanken machen würde (und man dann auch das Ergebnis dieser Beratungen einsehen könnte).

Man kann ja mal eine grobe Milchmädchenrechnung aufmachen. Eine durchschnittliche „full hour“ Drama TV-Episode inklusive Schauspieler-Gehälter, Sets, Pre- und Postproduktion kostet heutzutage etwa 1-2 Millionen US-Dollar. Wenn man also davon ausginge, dass solche DVD-Serien die gleiche Laufzeit wie aktuelle Serien hätten (20 Episoden à 45 Minuten), müssten im Laufe eines Jahres ca. 30 Millionen US-Dollar aufgebracht werden. Dann müssten mindestens 500.000 „Abonnenten“ zusammenkommen, die etwa $60 pro Jahr für ihre Serie zahlen – also etwa im Rahmen einer teueren DVD-Box, $3 pro Episode. Aber sind 500.000 „Zuschauer“ wirklich machbar? Wie vermarktet man solch eine Serie? Wie gewinnt man neue Zuschauer? Wie könnte man eventuell das Projekt für die Werbeindustrie attraktiv machen, um einen Teil der Kosten zu decken? Fragen über Fragen.

Die Möglichkeiten, die solch ein Vermarktungsweg für die Serienentwickler und Autoren bieten würde, wären sicherlich hochinteressant. Ob es allerdings auch ökonomisch sinnvoll und rentabel ist, steht auf einem anderen Blatt. Dennoch würde ich angesichts der zunehmenden Verschmelzung von TV- und Internetdiensten solche Projekte für die Zukunft nicht ausschliessen – ich rechne sogar fest damit, dass es jemand innerhalb der nächsten 5 Jahre probieren wird…

USA Network plant "16 Candles" Sequel

Montag, 10. Mai, 2004

Es gibt Meldungen, die einem den Angstschweiss auf die Strin treiben und gleichzeitig in eine hoffnungsvolle Erwartungshaltung vesetzen. Die Nachricht über die Arbeiten an „36 Candles“ ist so eine. Nach Angaben des USA Networks stehe man derzeit kurz davor, ein TV-Movie Projekt zu genehmigen, das die Geschichte des 1984er John Hughes‘ Kultklassiker „Sixteen Candles“ wiederaufnehmen soll. Das Projekt, das Ende letzten Jahres bereits als „32 Candles“ auf Internet-Gerüchtebasaren gehandelt wurde, scheint nun wirklich Realität zu werden.

Handlung des Sequels: Die Protagonisten (USA Network hofft auf die Zusage aller damaliger Hauptdarsteller wie Molly Ringwald, Anthony Michael Hall und – unvergessen – Gedde Watanabe als „Long Duk Dong“) treffen sich nach 20 Jahren in ihrer Heimatstadt wieder – rechtzeitig zum 36. Geburtstag von Sam (Molly Ringwald).

Eigentlich kann so ein „made for TV“-Sequel eines solchen Genre-Klassikers nach 20 Jahren ja nur in einem Desaster enden. Dennoch glimmt irgendwo dieser kleine Funke Hoffnung, dass die komplette Originalbesetzung des ’84er Spielfilms auch einem solchen billig produzierten TV-Movie Glanz verleihen könnte und zudem ein wirklich dem Original angemessenes Drehbuch aufgetrieben wird. Aber naja, man sollte wohl lieber realistisch bleiben… 🙁

"The O.C." Spin Off?

Montag, 10. Mai, 2004

Wie Variety.com berichtet, befindet sich derzeit eine Art Spin-Off Serie zu „The O.C.“ in Vorbereitung bei FOX. Demnach soll „The O.C.“ Autor Josh Schwartz bereits an dem Konzept einer Serie arbeiten, die dann Anfang 2005 auf FOX starten könnte.

Naja, ob die’s nicht etwas zu eilig haben mit den Spin-Offs… „The O.C.“ läuft zugegebenermassen recht gut, aber schon nach gerade mal einer Staffel solche Pläne zu entwickeln, scheint mir doch reichlich gewagt. Auf der anderen Seite haben andere Genres gezeigt, dass es lange dauert, bis eine Übersättigung beim Zuschauer eintritt…

Die besten Sitcom Finales

Freitag, 7. Mai, 2004

Mercury News hat einen netten Artikel (Achtung, „Sex and the City“ Spoiler im Artikel!) über die denkwürdigsten Sitcom Serien Finales der TV Geschichte. Neben einer kurzen Erklärung worum es im jeweiligen Finale ging, folgt auch eine subjektive Einschätzung wie „gut“ das Finale war. Ich stimme weitesgehend deren Einschätzung zu – das „Mary Tyler Moore“ Finale war in gewisser Hinsicht „wegweisend“, „Seinfeld“ fehlte der Schwung und „Cheers“ wiederum war recht gut. Warum sie allerdings „Sex and the city“ als Sitcom einordnen, bleibt mir ein Rätsel. Okay, MASH qualifiziert wohl auch nicht unbedingt für diese Kategorie. Anyway.

Jetzt bin ich nur am Überlegen, welche Sitcoms da in der Aufzählung fehlen – und ebenso mühsam versuche ich mich an den Inhalt der jeweiligen finalen Episoden zu erinnern. „Mad about you“ beispielsweise – während die letzte Staffel einen nicht vom Hocker riss, war das Finale etwas besser gelungen: Paul und Jamies Tochter (Janeane Garofalo!) blickt aus der Zukunft zurück auf die Geschichte ihrer Eltern. Ausserdem „ellen“: Geez, wie endete die denn? Ich meine mit einer Hochzeit? Naja, war wohl nicht so dolle. „Spin City“: Hätte schon ein Jahr früher enden sollen – und als es dann abgesetzt wurde, rechnete keiner damit – daher gibt es auch kein „echtes“ Finale. „Home Improvement“: Sehr amüsant, aber wohl vor allem wegen dem Blick hinter die Kulissen (und auf Wilson’s Gesicht) am Ende der Show. „Roseanne“: Gut die letzte Staffel war wirklich Müll hoch drei. Aber das Finale rund um die „Auflösung“ von Dan(sp?) Tod war wirklich bewegend. Die Episode hab ich glaube ich immer noch irgendwo auf Tape 😉 „Blossom“: Geez, ich habe keine Ahnung mehr, wie diese Serie endete. Auch die Infos auf epguides.com helfen mir da nicht mehr.

Mal sehen, wie sich „Frasier“ und „Friends“ in diese historische Aufzählung einordnen – das „Friends“ Finale wurde gestern in den USA ausgestrahlt. Update: Naja, sonderlich toll war’s nicht. Es wurde verzweifelt versucht, mit „Ach und Krach“ viele Überraschungen in das Finale einzubauen – und auch wenn „Friends“ ja noch nie sonderlich viel Wert auf Realitätsnähe gelegt hatte — diesmal wurde ganz darauf verzichtet 😉 Gut war der Abschied zwischen Joey und Chandler. Quotenmässig blieb das Finale trotz extremer Promotionsanstrengungen in den letzten Wochen mit 52 Millionen Zuschauer hinter „Seinfeld“ (72 Millionen) und „MASH“ (105 Millionen) zurück, dennoch heimste sich NBC damit einen klaren Tages- und Wochensieg ein.

WB ordert "Jack & Bobby"

Freitag, 7. Mai, 2004

Tja, die einstmalig so wichtigen Upfronts werden zunehmend von den Sendern übergangen, zumindest was die Ankündigung des Serien-Programmes für den Herbst anbetrifft. Wie schon letztes Jahr bei „Everwood“ hat das WB vorzeitig die 13-Episoden Order einer neuen Serie bekanntgegeben. Die Pressemitteilung lässt sich beim Futoncritic einsehen. „Jack & Bobby“ handelt von zwei jungen Brüdern, von denen einer in seinem späteren Leben einmal zu den wichtigsten Menschen ihrer Zeit gehören wird. Der eine Bruder wird in der Zukunft ein bedeutender Visionär seiner Zeit und der andere Bruder wird „one of the greatest“ Präsident der Vereinigten Staaten. Der Schwerpunkt der Serie liegt – trotz diverser „Vorschauen“ auf die Zukunft – in unserer Gegenwart, also in der Jugend der beiden Brüder. Sozusagen als übergreifender „Arc“ soll gezeigt werden, welchen Einfluß Familie und Freunde auf die Entwicklung dieser Männer hatten, die in ihrer Jugend ganz normale Teenager waren und in der Highschool die Hänseleien ihrer Mitschüler ertragen mussten. Sie soll in einer Art Dokumentar-Stil aus der Sicht des Jahres 2050 erzählt werden. Die Serie handelt *nicht* von den Kennedy-Brüdern – wenn auch die Namen Jack und Bobby sicherlich nicht zufällig gewählt wurden 🙂

Hinter der Serie stehen einige verdiente Namen der jüngeren TV-Serien-Ära: Greg Berlanti war zunächst Autor bei „Dawson’s Creek“ (und „Young Americans“), bevor er für spätere DC-Staffeln auch als Co-Produzent einstieg. Danach kreierte er seine eigene Serie „Everwood“, die zu den gegenwärtig erfolgreichsten Serien beim WB zählt. Thomas Schlamme war schon Regisseur bei einzelnen Epsioden von „The Wonder Years“, „ER“ und „Spin City“, bevor er als Ausführender Produzent „Sports Night“ mitverantwortete und schliesslich massgeblich als Produzent in den ersten „West Wing“ Staffeln beteiligt war und einen Emmy gewann. Sicherlich war Schlamme’s Arbeit an „West Wing“ Hauptinspiration für die neue Serie – auch in „West Wing“ wurde mehrmals in Rückblenden auf die Jugend des Präsidenten und den Einfluss seines Umfelds eingegangen. Edited to add: Das WB nennt Ex-Präsidentenwahlkampfhelfer Steve Cohen und Autor Brad Meltzer („Brad spent almost three years researching First Daughters“) als Ursprung für das Konzept der Show.

„Jack & Bobby“ wird voraussichtlich ab Anfang Oktober auf dem WB ausgestrahlt – ein genauer Sendeplatz steht noch nicht fest (könnte aber dienstags um 21 Uhr nach „Gilmore Girls“ sein).

Ausführliche Informationen zu den Charakteren gibt auch die Casting Ausschreibung vom Beginn dieses Jahres:
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