Werbekunden fordern mehr Niveau im TV

Offensichtlich setzt sich langsam auch bei der Industrie die Erkenntnis durch, dass gute Quoten nicht alles sind. Sie wollen in Zukunft weniger in umstrittenen Sendungen wie „The Swan“ und „Die Alm“ Werbezeiten für ihre Produkte buchen — so wurde es jedenfalls laut Spiegel auf der Tagung der Organisation Werbungtreibender im Markenverband Mitte November deutlich.

Doch seit kurzem melden sich Kritiker zu Wort, deren Sprache die Chefs der Privatsender besser verstehen als jedes Feuilleton: Deutschlands größte Werbekunden sorgen sich lautstark um die Programmqualität im Privatfernsehen.

Die Antwort der Werbezeitvermarkter:

„Das Programm hat viele Farben, nicht mit allem müssen wir einen Grimme-Preis gewinnen.“

Und das hat auch finanzielle Gründe: Die Werbeindustrie bucht immer weniger Spots — darauf müssen die Sender mit Preisnachlässen reagieren.

Marktführer RTL hätte mit dem Verkauf von Werbezeiten im vorigen Jahr, laut Preisliste, 2,3 Milliarden Euro verdienen müssen. Tatsächlich wurden nur 1,2 Milliarden Euro verbucht. Und obwohl die Privaten schon mehrfach ein Ende der Preisschlacht verkündeten, fallen tatsächlich mangels Zuschauern die Tarife weiter.

Allerdings gilt dieser Ruf nach mehr Qualität im Programm nicht für die ganze Werbeindustrie. Insbesondere der „Lasst euch nicht verarschen — geiz ist geil“-Sektor beweist jede Woche umso mehr, dass sich auch die Werbespots problemlos an das nicht vorhandene Niveau des restlichen Programms anpassen können.

Eine Antwort

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    tomford schrieb:

    wenn die werbetreiber ihre schizophrenie endlich ablegen würden, gäbe es auch mehr qualität im tv. entweder man schreit nach niveau oder nach hohen zuschauerzahlen, eine kombination daraus, ist leider nur selten zu finden. wenn die werbekunden einfach mal auf ein paar quotenanteile (von zuschauern, die die produkte oft eh nie kaufen würden/könnten) verzichten würden, wären die sender nicht gezwungen, gnadenlos alles aus dem programm zu schmeißen, was einen bestimmten zuschaueranteil unterschreitet. es ist ja nunmal tendenziell so, daß programme auf arte oder 3sat niveau deutlich zahlungskräftigeres publikum (aber auch schwerer zu überzeugendes) anzieht, als die xte BB-Staffel. natürlich muss auch die art der werbung dem publikum angepaßt werden: geiz ist geil stößt den professor ab, wenn er aber einen neuen fernseher braucht, muß er aber auch wie der „pöbel“ zu saturn oder mediamarkt – jedoch wird er da genau wie beim programm eher qualität als ramsch bevorzugen.

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