Archiv vom November 2004


Felicity: Deutschlandpremiere um 5 Uhr in der Nacht

Sonntag, 14. November, 2004

Das sind wirklich traurige Zustände bei RTL2: Tagsüber zur besten Sendezeit wird Reality-Müll und irgendwelcher Yu-Gi-Dingsbums Zeichentrick-Massenschrott versendet und gleichzeitig werden die interessanten Serien-Perlen tief in der Nacht versteckt.

So wird wohl kaum ein Zuschauer mitbekommen, dass RTL2 in der Nacht von Samstag, 4.Dezember auf Sonntag, 5.Dezember eine Deutschlandpremiere feiert — mit der Ausstrahlung der Episode 1.19 „Docuventary“ der Serie „Felicity“.

Die Serie handelt von der High-School Absolventin Felicity Porter (Keri Russell), die all ihre Lebensplanung überraschend über den Haufen wirft und ihrer großen Liebe ans College nach New York folgt. „Felicity“ war neben „Buffy“ und „Dawson’s Creek“ eine der Serien, die das erste Gesicht des jungen Networks WB prägte. Vier Jahre lang lief die Serie in den USA und insbesondere die ersten beiden Staffeln gehören bis heute zu den Klassikern des Teenage-Genres.

Anfang 2001 war die Serie bereits beim Muttersender RTL gestartet worden, aber wie üblich am Samstag-Nachmittag begleitet von einer stiefmüttlerlichen Programmplanung: Ski- und Formel1-Rennen sorgten für zahlreiche kurzfristige Ausfälle und Verschiebungen – die Pilotepisode wurde sogar eine Stunde früher ausgestrahlt als angekündigt. Als Lead-In dienten meistens Wiederholungen von „Beverly Hills 90210“. Dazu kam das seinerzeit noch extrem starke Nachmittagsprogramm bei ProSieben (Deutschlandpremieren von „Charmed“ und „Buffy“). So brauchte der Kölner Sender 6 Monate, um 18 Episoden auszustrahlen – bei konstant schwachen Quoten. Und Ende Juni zog RTL dann die Konsequenz – „Felicity“ wurde abgesetzt und durch das „A-Team“ ersetzt, das daraufhin mehrere Jahre einen überraschend festen Sendeplatz hatte.

Seit Frühjahr 2004 hat nun RTL2 die Serie wohl irgendwo im Archiv gefunden und strahlt seither in unregelmäßigen Abständen in der Nacht von Samstag auf Sonntag eine Episode aus. Am frühen 5. Dezember 2004 kommen Videorecorder nun endlich in den Genuss der ersten Episode, die bisher noch nicht in Deutschland ausgestrahlt wurde: „Docuventary“, gleichzeitig eine der besten Episoden der ersten Staffel.

Zu hoffen bleibt, dass RTL2 zumindest mit der Ausstrahlung der Serie auch 2005 fortfährt, denn mutige, ausgefallene Episoden wie das „Twillight Zone“-Crossover „Help for the Lovelorn“ in der zweiten Staffel gehören zu den Highlights des gesamten Genres und findet man bei aktuellen TV-Serien leider kaum noch.

Offensichtlich sind solche Wünsche wie eine tägliche Ausstrahlung im Nachmittagsprogramm (von mir aus auch beim Schwestersender VOX) nicht erfüllbar. Schade, aber wohl typisch für deutsches TV. Was einmal floppte, das versucht man kein zweites Mal – offensichtlich auch ohne die Gründe zu analysieren. Während der letzten drei Jahren strahlte der ORF die komplette Serie mit gutem Erfolg am Samstag Nachmittag aus und wird am 27. November 2004 das Serienfinale als Erstausstrahlung zeigen. In den USA sind die ersten drei Staffeln auf DVD erhältlich, die letzte Staffel wird Anfang 2005 erwartet. Allerdings wurde auf den DVDs der Original-Soundtrack durch „billigere“ Musik ersetzt (wegen den Lizenzkosten).

Mäßiger Start für "Arrested Development" und "Huff"

Mittwoch, 10. November, 2004

Eigentlich hatte FOX ja gehofft, durch den Emmy für „Arrested Development“ auch bessere Quoten für die Comedy-Show einfahren zu können, doch dann blieb es am Sonntag recht dürftig, wie man es auch von der ersten Staffel gewohnt war. Mit knapp 6,6 Millionen Zuschauern und einem Share von 3.2/7 (Overnights, 18-49) schaffte das Network aber immerhin den dritten Platz nach CBS und NBC, verlor jedoch satte 41% an Zuschauern gegenüber seinem Lead-In „The Simpsons“.

Überraschend dürftig fielen auch die Quoten für das neue Showtime-Drama „Huff“ mit Hank Azaria als Psychiater in der Mid-Life Crisis aus. Die Serie, die bereits (voreilig?) für eine zweite Staffel verlängert wurde, kam auf nicht einmal 500.000 Zuschauer. Die letzte neue Showtime Dramaserie „The L-Word“ schaffte zum Vergleich Anfang des Jahres knapp eine Million Zuschauer.

„Huff“ ist aber auch eine ziemliche Achterbahnfahrt. Einerseits will die Show eine leichte Comedy sein, gleichzeitig verfällt die Serie aber auch immer wieder in ein dunkles, depremierendes Drama. Die Kontraste dazwischen sind einfach zu stark und dazu kommt ein etwas unausgegorenes Script. Die Show ist sicherlich besser als so manches, was auf den Broadcast Networks läuft, aber es fehlt der „letzte Kniff“. Was die Pilot Episode aber sicherlich sehenswert macht, ist die beeindruckende Regiearbeit von Scott Winant (der auch schon bei der ShowTime Serie „Dead Like Me“ die Pilotepisode in Szene setzte): Bereits seine Szenenübergänge setzen Maßstäbe.

1,3007

Mittwoch, 10. November, 2004

„Der Euro ist am Mittwoch erstmals über 1,30 Dollar geklettert. Damit hat die Gemeinschaftswährung eine Rekordmarke erreicht.“

Falls also noch jemand DVDs importieren will…. 😉

Spin-Off Serie für "24"

Mittwoch, 10. November, 2004

Wie Variety berichtet, plant Fox in Zusammenarbeit mit Vodafone eine Spin-Off Produktion der „Realtime“-Serie „24“. Ja, ihr habt richtig gelesen — Vodafone. Damit dürfte auch klar sein, dass diese Spin-Off alles andere als eine normale TV-Serie wird. Sie ist wirklich für einen deutlich kleineren Bildschirm konzipiert, und zwar für Handys.

Die Serie mit dem Titel „24:Conspiracy“ wird zunächst in 24 Teilen („Mobisodes“) produziert, mit je einer Minute Laufzeit. Darin auftauchen sollen die gleichen Charaktere und Darsteller aus der „Hauptserie“. Produziert wird die Mini-Show von den Produzenten der „24“ DVD-Bonusfeatures und soll im Januar 2005 in Grossbritannien und im Sommer 2005 in den USA für Vodafone-Kunden abrufbar sein.

Nach nervigen Klingeltönen, SMS-Belästigungen und Java-Games hat die Handyindustrie nun also den nächsten Geschäftsbereich in Angriff genommen. Mal sehen, wo das hinführt…

"Clubhouse" abgesetzt

Dienstag, 9. November, 2004

Strike! Nun ist die jüngste Drama-Show aus dem Hause Spelling also wirklich endgültig Geschichte. Ich kann nicht behaupten, dass es schade um die Show sei. Man hätte lieber aus der Pilotepisode einen netten Disney-Spielfilm gebacken und die Idee mit der Serie in den Papierkorb gekippt… CBS hat diese Season einen schlechten Start mit Newcomer-Serien. „Center of the Universe“ mit John Goodman wurde von Kritikern in der Luft zerrissen, Dr. Vegas ist auf Hiatus (= so gut wie abgesetzt), Listen Up mit Jason Alexander läuft auch nicht gut, nur CSI:NY hält die Laterne hoch. Noch übler sieht’s allerdings bei NBC aus — viele unken bereits, dass NBC das neue ABC sei 😉

EDIT: Der aktuelle Status der US-Serien findet sich nun in diesem Eintrag: Aktueller US-Serien Status

Pre-Order Wonderfalls (Update)

Montag, 8. November, 2004

http://www.amazon.com/exec/obidos/tg/detail/-/B0006GAO18/

Derzeit $27.99 + $7 Versand => 26,95 Euro (Dollarkurs Subject to change).

Kann gut sein, dass der kanadische Händler DVDsoon.com billiger sein wird (so lange die noch free shipping anbieten).

Update: Ist nun auch bei DVDSoon.com gelistet für CAD$ 36.98 => ca 24 Euro (inkl. Versand bis Ende 2004)

Full Season Order für "Veronica Mars" und "Kevin Hill"

Montag, 8. November, 2004

Puh, die Kuh ist erstmal vom Eis — wie Variety gestern berichtete, wurden die beiden Newcomer-Serien „Veronica Mars“ und „Kevin Hill“ für eine komplette Season von UPN geordert. Das heisst zwar nicht, dass auch alle produzierten Folgen ausgestrahlt werden, aber die Lage für „VM“ ist nicht mehr so kritisch wie zuvor. Mit der Verlängerung zeigt UPN Vertrauen in die neuen Shows, nicht unbegründet — seit langem hatte UPN nicht mehr so viele gute Kritikermeinungen im Vorfeld einer TV-Season.

Und auch die Quoten werden langsam besser, wie ich letzte Woche bereits im Veronica Mars Forum erwähnte, konnte „Veronica Mars“ am letzten Dienstag vor allem von dem „Einheits-Wahlprogramm“ auf den großen Networks profitieren und fuhr ihre besten Quoten dieser Season ein (2.2/3).

„VERONICA MARS“ continued to deliver year-to-year time period gains, including 15% adults 18-34, 9% adults 18-49, 20% women 18-34, 15% women 18-49 and 11% total viewers.

Season to date, „Veronica Mars“ has averaged a 1.4/4 with adults 18-34, 1.7/4 among women 18-34 and 2.7 million viewers.

Der Angriff der Klon-Krieger

Sonntag, 7. November, 2004

Ein sehr netter Artikel zum ungebremsten Kopier-Wahn im deutschen Fernsehen, den ich kürzlich hier im Blog ja schon mal ansprach, gibt es heute auf Spiegel Online. Der Rechtsstreit um „The Office“ wird allerdings nicht erwähnt, dabei wäre das doch ein idealer Aufhänger gewesen.

Erst im vorigen Jahr hat der Bundesgerichtshof zum Entsetzen der Programmentwickler entschieden, dass „Formate für eine Fernsehshowreihe“ nicht urheberrechtlich zu schützen seien.

So soll jährlich immer vor dem Deutschen Fernsehpreis der „Goldene Kopierer“ für das „am dreistesten geklaute Format“ verliehen werden, kündigt Kühn an. Auch sollen kopierte Formate auf einer Internet-Seite veröffentlicht werden. „Es darf einfach nicht noch einmal passieren, dass eine abgeguckte Serie wie das ‚Schwarzwaldhaus‘ auch noch einen Grimme-Preis erhält“, so Tresor-Mann Kühn.

"The O.C." schlägt "Joey"

Samstag, 6. November, 2004

Aufatmen bei FOX: der riskante Wechsel des Teen/Twen-Dramas „The O.C.“ auf den traditionell schwachen Donnerstag Abend war zumindest bei der Season-Premiere ein voller Erfolg. FOX erzielte die besten Quoten auf diesem Sendeplatz seit 7 Jahren. Dominiert war dieser Slot stets durch NBC’s „Friends“. Doch dieses Jahr sah FOX seine Chance und half gleichzeitig mit der größten Marketing-Kampagne des Konzerns nach – in den letzten Wochen gab es vor allen in den großen Shopping-Centers der USA keine Möglichkeit, dem OC-Werbefeldzug zu entkommen.

Die nackten Zahlen zeigen sogar, dass es FOX gelungen ist, in der Altersgruppe der Teenager die „Friends“-Spin Off „Joey“ zu schlagen (5.7/18). Insgesamt schaffte es die Show in der Zielgruppe der 18-49jährigen auf 8,6 Millionen Zuschauer (Joey: 12 Millionen) – das ist jedoch weniger als das Finale der ersten Season auf dem alten Sendeplatz. Unschlagbar hingegen waren CBS‘ „Survivor“ und CSI, wobei letzteres erneut die magische Grenze von 30 Millionen Zuschauern knackte.

Letzte Staffel für Six Feet Under

Samstag, 6. November, 2004

Wie der Hollywood Reporter berichtet, hat HBO bekanntgegeben, dass die kommende fünfte Staffel von „Six Feet Under“ gleichzeitig auch die letzte der Serie sein wird. Autor Alan Ball ist der Meinung, dass die Serie nach den 12 Episoden, die im Frühjahr/Sommer 2005 ausgestrahlt werden sollen, den kreativen Spielraum ausgeschöpft habe. Kurz gesagt: Man soll aufhören, solange es noch Spaß macht…

 

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen