Schmidt happens

Im Vorfeld der Schmidt-Rückkehr am kommenden Donnerstag zur ARD hat Thomas Tuma bei Spiegel Online mal den Mythos „Harald Schmidt“ auseinandergenommen.

Offenbar sind die deutschen Feuilletons in zwei sehr gegensätzliche Lage gespalten: Die einen preisen die Rückkehr des „Erlösers“ und hören nahtlos dort auf, wo sie letztes Jahr bei Schmidts Abschied mit den Lobhuldigungen aufhörten. Die andere Fraktion sieht Schmidt und sein Image vollkommen überwertet und betrachten den Millionen-Deal der ARD mit ihm als einen der größten Fehler des öffentlich-rechtlichen Senders. Sie beeilen sich, jetzt schon mal die „Ich hab’s doch von Anfang an gewusst“-Position einzunehmen, um sich gleichzeitig möglichst deutlich mit despektierlichem Kopfschütteln von der ihrer Meinung nach gleichgeschalteten Masse der Schmidt-Huldiger abzugenzen — aber nicht ohne eine gewisse Hintertür offen zu lassen, falls Schmidt doch den heiligen Gral der Light Night Show ausgerechnet beim WDR finden sollte.

Meine Meinung: Schmidt kann eigentlich nur verlieren. Nach seinem Abgang 2003 wurde er nachträglich auf einen so hohen Sockel gehievt und von der Presse derart glorifiziert, dass die Ansprüche der Zuschauer nun so hoch sind wie unerfüllbar. Zu schnell wurden die Eigenheiten Schmidts vergessen, die dafür sorgten, dass seine Show jahrelang nur miserable Quoten einfuhr und auch in späteren Jahren nur bei einer recht kleinen Fangruppe auf uneingeschränkte Zustimmung stiess. Ob dieser Harald Schmidt wirklich kompatibel mit dem durchschnittlichen Zuschauer des „Ersten Deutschen Fernsehens“ und der „Tagesthemen“ ist, bleibt abzuwarten. Die Gefahr ist groß (nicht nur für ARD-Chef Jobst Plog) , dass sich die Stimmung im Feuilleton (und nicht zuletzt auch in der Zeitung mit den großen Buchstaben) nach dem ersten Dutzend Sendung dreht und dann könnte der ARD und Schmidt der Millionen-Euro-Vertrag noch übel aufstoßen.

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