Colbert has stones
Spätestens mit seinem Auftritt beim White House Correspondents‘ Association Dinner hat sich Stephen „truthiness“ Colbert aus dem Schatten seines „Ziehvaters“ Jon Stewart manövriert. Nicht sein ganzer Vortrag war in meinen Augen sonderlich amüsant. Aber ihm gelangen ein paar wirklich gute Treffer, die eigentlich erst dadurch so brilliant wirkten, weil er sie staubtrocken gerade mal zwei Meter vom (echten) Präsidenten der Vereinigten Staaten abfeuerte und ihm anschliessend sogar noch die Hand schüttelte — während Bush nichts anderes übrig blieb als gute Miene zum bösen Spiel zu machen.
„I stand by this man. I stand by this man because he stands for things. Not only for things, he stands on things. Things like aircraft carriers and rubble and recently flooded city squares. And that sends a strong message, that no matter what happens to America, she will always rebound — with the most powerfully staged photo ops in the world.“
Die US-Presse ignorierte seinen Auftritt dann auch prompt, viele sahen eine Geschmacksgrenze überschritten, andere wiederum fühlten sich von Coberts Angriffe auf die Pro-Bush-Presse wohl auf die Füße getreten. Die New York Times merkte schliesslich Anfang der Woche, dass das Thema in der „Blogosphere“ die Runde macht und publizierte einen Artikel über Colbert (reg. req.).
Video gibt’s bei YouTube (3 Teile), T-Shirt bei Muledesign und Dankesworte kann man dort hinterlassen.
3. Mai 2006 um 21:06 Uhr
Die korrekte Terminologie ist „giant brass balls“, wie von ihm selbst neulich definiert. 😉
Viel großartiger war noch der Kommentar über die die Approval Ratings.
Oder Irak.
http://dailykos.com/storyonly/2006/4/30/1441/59811
4. Mai 2006 um 18:06 Uhr
Ich hab mir das grad mal angeschaut – grandios. Vor allem bei der Pressekonferenz hab ich mich köstlich amüsiert. Michael Moore hatte sicherlich seine helle Freude an der Sendung 😉