Archiv vom Juni 2007


ABC Previews

Samstag, 2. Juni, 2007

Bei ABC sind nun auch 3-Minuten-Trailer von vier neuen Serien abrufbar (bisher waren das ja lediglich 20sec-Bits) — leider immer mit einem 30-Sekunden-Werbespot vorgeschaltet. Aber wer auf YouTube sucht, wird auch fündig (allerdings in schlechterer Qualität).

Sam I Am

Comedy um eine junge Frau, die ihr Gedächtnis verloren hat. Der Trailer war mal sehr unterhaltsam und verspricht eine amüsante Comedy. Christina Applegate scheint voll in ihrem Element zu sein und spielt sehr frisch auf.

Pushing Daisies

„A forensic fairytale.“ Puh, auch der längere Trailer scheint die großen Hoffnungen in die Show noch nicht zu enttäuschen. Die Einleitung von der Jugend des Protagonisten Ned spricht eine wunderbare bunte Sprache aus einer skurrilen Fantasiewelt, die fast schon ein wenig an Tim Burtons ausgefallene Produktionen erinnern. „Pushing Daisies“ ist ganz klar die Nummer 1 in der Liste meiner Serienhoffnungen für den Herbst.

Women’s Murder Club

Sehr souveränes Krimi-Action-Drama um Powerfrauen, die das Recht selbst in dei Hand nehmen. Doch so richtig glaubhaft scheinen mir die Charaktere zumindest in dem kurzen Ausschnitt nicht. Macht einen etwas over-the-top Eindruck.

Cashmere Mafia

Und noch eine Powerfrauen-Show, diesmal ein „Sex and the City“-Klon (wird ABC nun endgültig zum Frauen-Sender? Mit einem Großteil des Programms scheint man ja weniger Wert auf männliche Zuschauer zu legen). Hat mich schon wie die vorherigen kürzeren Ausschnitte rein gar nicht angesprochen oder interessiert, aber vermutlich bin ich ganz einfach die falsche Zielgruppe.

Buffy the Vampire Slayer

Samstag, 2. Juni, 2007

„WB also said it had ordered the comedy „Smart Guy“ from Touchstone Television and the action sci-fi drama „Slayer“ from Twentieth Television for midseason.“

Das WB-Network hat bei den Upfronts letzte Woche unter anderem eine seltsame neue Show angekündigt, die wohl zur Midseason starten soll: „Buffy the Vampire Slayer“ heißt die Serie um ein Teenager-Mädel, das Superkräfte hat und Vampire bekämpfen soll. Meine Güte, was für ein „Heroes“-Ripoff. Hamm‘ die Leute denn gar keine neuen Ideen mehr? Und dieser Joss Whedon, aus dessen Feder diese Show stammt, hat vor gar nicht all zu langer Zeit schon mal einen Spielfilm mit dem gleichen Konzept an die Wand gefahren[1]. Ja, wie soll denn das jetzt als Serie funktionieren?

Ob so wohl eine Vorschau auf „Buffy“ beginnen würde, falls sie erst elf Jahre später gestartet wäre? Hätte die Serie in der Season 07/08 überhaupt noch eine Chance?

Aber ich sollte von vorne beginnen: Nachdem ich mir schon seit einigen MonatenJahren vorgenommen habe, endlich mal einen „Buffy“-Marathon zu starten, habe ich diese Woche (nach der Erwähnung im „Vroni“-Abschiedsthread) einfach mal kurzerhand damit angefangen. Und ich war überrascht, an wie wenig ich mich noch an Inhalte aus der ersten Staffel erinnern kann. Die erste Folge kenne ich ja fast auswendig, aber schon bei Nummer 1×02 „The Harvest“ hatte ich massive Lücken.

Auch wenn den Episoden durchaus ein wenig das Alter anzumerken ist — vor allem in produktionstechnischer Hinsicht — kann die Serie auch im Jahre 2007 noch überzeugen. Und „schuld“ daran ist immer noch der brillante Wortwitz, den Whedon in seine Skripte einbaute. Die Episoden sprühen nur so vor Selbstironie und köstlichen Dialogen, garniert mit einem unterhaltsamen und zeitlosen Blick auf die „Hölle“ High-School. Nicht nur die ersten Episoden zeigen wie sich die Show nicht so richtig ernst nahm (ein Konzept, das „The O.C.“ später sehr erfolgreich kopierte).

Und meine Güte, war David Boreanaz zu Beginn ein grottenschlechter Schauspieler! Da hätte man niemals gedacht, dass der mal eine eigene Spin-Off-Show bekommt. Der Cuteness-Faktor von Alyson Hannigan hingegen ist regelrecht „off the charts“ 😉

Ich bin mal gespannt, wie lange ich den Marathon durchhalte — knapp 150 Episoden könnten mich theoretisch den ganzen Sommer und Herbst beschäftigen — mal sehen, wie lange die Ausdauer ausreicht. Ich habe natürlich auch vor, das irgendwie im Web zu dokumentieren, aber da das hier im Blog wohl etwas zu unübersichtlich werden würde, bin ich einfach mal auf’s Forum ausgewichen.

 

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[1] Jaja, ich höre die Nitpicker schon nörgeln bevor ich das Posting überhaupt veröffentlicht habe: Joss Whedon war natürlich an dem Spielfilm-Flop nicht primär schuld, da sein Skript seinerzeit massiv umgeschrieben wurde und er die Serie dementsprechend auch später als Fortsetzung seines Ur-Skriptes und nicht in der Tradition des Spielfilms mit Kristy Swanson sah.


Hidden Palms

Freitag, 1. Juni, 2007

Welcome to Dawson’s Creek 2.0, bitch!

Das CW kann nicht gerade ein umfangreiches Serienbouquet vorweisen — und doch leisten sie sich erneut den Luxus einer Sommerserie. Vielleicht sehen sie ja die summer season als den einzigen Zeitraum, in denen der Konkurrenzdruck durch die anderen Networks etwas nachlässt und sie damit größere Chancen haben, eine neue Serie auf dem Markt zu etablieren. Schließlich lassen die Zuschauer ja nicht direkt am Ende der TV-Season Ende Mai die Fernsteuerung fallen oder schließen den TiVo bis zum Herbst im Schrank ein.

Das CW betonte daher auch in den vergangenen Wochen immer wieder, dass es sich bei der ursprünglich für Mid-Season geplanten Ausstrahlung von „Hidden Palms“ nicht um ein „Summer-Burn-Off“ handelt.

Amber Heard as Greta in Hidden PalmsUnd mit den erfahrenen TV-Alumni Kevin Williamson („Dawson’s Creek“, „Scream“) und Scott Winant („My So-Called Life“, „Huff“) hinter der Kamera handelt es sich bei diesem Sommer-Theater zumindest auf dem Papier auch nicht um eine 08/15-Produktion von blutigen Anfängern. Dennoch steht die Show von Beginn an unter schlechten Vorzeichen. Nicht nur der Sendeplatz außerhalb der TV-Season wirft einige Fragen auf, auch alleine der Name „Kevin Williamson“ trägt bei weitem nicht mehr den „Oha“-Faktor wie Ende der 90er, als er mit Dawson, Joey und Pacey das WB-Network quasi im Alleingang zum angesagten Teen-Network machte. Die TV-Flops „Wasteland“ und „Glory Days“ haben deutliche Risse in seinem Ruf hinterlassen — allgemein gilt er als ein Wahrzeichen einer vergangenen Teen-Generation, abgelöst von neuen Schreiberlingen wie Rob Thomas, Greg Berlanti und Josh Schwartz.

Die Pilot-Episode war ja schon vor einiger Zeit „durchgesickert“ und stieß seinerzeit auf eher negative Reaktionen, daher hatte ich eigentlich keine sonderlich große Erwartungen.

Aber richtig schlecht war die ausgestrahlte Fassung dann doch nicht. Die Show spielt sehr geschickt mit einem mittlerweile wohl unvermeidlichen und mächtigen Soundtrack aus der Kategorie „Big Guns“. Ich glaube man kann Coldplays „Don’t Panic“ und Damien Rices „Blower’s Daughter“ selbst unter jede beliebige Szene eines „Mein schönstes Ferienerlebnis“-Homevideo legen und es damit um mehrere Größenordnungen aufwerten. „Hidden Palms“ zieht in dieser Hinsicht alle Register und es funktioniert. Die Szenen mit diesen beiden Songs im Hintergrund ragen deutlich aus dem Rest der Episode heraus. Der erfahrene Regisseur Scott Winant tut sein Übriges um die eigentlich recht einfache und nicht sonderlich originelle Story durchaus zu einem sehenswerten TV-Piloten abzurunden. Die Kamera ist eigentlich ständig in Bewegung und setzt die Darsteller erstklassig in Szene.

hiddenpalms2.jpgWer ein „Dawson’s Creek“ meets „The O.C.“ erwartet, liegt eigentlich goldrichtig. Da sind wieder die von Williamson bereits zu „Dawson’s Creek“-Zeiten perfektionierten hochtrabenden und sperrigen Dialoge, die mit realistischen Teenager-Dialogen so rein gar nix zu tun haben, aber irgendwie dann doch einen gewissen Unterhaltungsfaktor haben. Da ist das hübsche, aber schüchterne Mädel von nebenan und die reizvolle Schlampe mit einem dunklen Geheimnis. Und dann eben RyanJohnny, der neue in der Stadt mit einer schwierigen Vergangenheit, einer alten Seele und einer erstaunlichen Fähigkeit, innerhalb von wenigen Stunden viele Leute zu engen Freunden zu machen. Alle leben sie in einer schönen und reichen Welt, die hinter den Fassaden aber große Risse aufweist. Ja, irgendwie alles schon mal dagewesen.

Die nächste Katie Holmes oder Michelle Williams verstecken sich hier wohl eher nicht, auch wenn Newcomerin Ellary Porterfield eindeutig mit Katie Holmes als Vorbild gecastet wurde. Auch bei dem Alter gilt das übliche Spiel: Die Schauspieler sind nur zum Teil wirklich in dem Alter der Charaktere, die sie darstellen sollen.

Fazit: Eine passable „gute Laune“-Teenager-Soap für Genre-Fans, die immer noch „Dawson’s Creek“ oder „The O.C“ nachtrauern und sich auch mit einem „gefühlten Rip-Off“ zufrieden geben. Eine schlechte Show ist es nicht, aber auch kein unbedingt sehenswertes Produkt. Die Quoten waren allerdings mit unter 2 Millionen Zuschauern auch für eine Sommer-Premiere schlecht, so dass wohl nicht zu erwarten ist, dass es nach den acht produzierten Episoden nochmals mehr geben wird. Vielleicht kommt „Hidden Palms“ dann doch ein paar Jahre zu spät.

 

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