Posts Tagged ‘CW’


Upfronts 2010: CW

Donnerstag, 20. Mai, 2010

Krankheitsbedingt gibt’s den Rest der neuen Network-Programmankündigungen nun etwas verspätet auf einen Rutsch. CW hat bereits vor ein paar Tagen die letzte „Bubble-Show“ der Season verlängert: „Life Unexpected“ bekam eine Order über eine weitere Staffel, ebenso wie „One Tree Hill“ — soviel „Großzügigkeit“ für beide Bubble-Shows war nicht unbedingt zu erwarten gewesen. Allerdings habe ich noch kein Statement dazu gefunden, ob es sich dabei nur um jeweils 13 Episoden handelt, oder um eine volle 22-Folgen-Bestellung. Das dürfte sich aber in wenigen Stunden klären, wenn das CW die Upfronts-Veranstaltung beendet hat. „Melrose Place“ wurde wie erwartet abgesetzt.

Außerdem wurde angekündigt, dass die kommende zehnte Staffel von „Smallville“ definitiv die letzte Staffel der Superman-Serie sein wird. Fast schon etwas unglaublich, dass die Serie so lange durchgehalten hat und somit deutlich länger als all die „Buffy“, „Dawson’s Creek“ usw. Für mich war die Show ehrlich gesagt schon so etwa nach Staffel drei oder vier gestorben.

Neu im Programm sind nur zwei Shows: Das Agenten-Drama „Nikita“ („La Femme Nikita“ meets „Alias“) sowie das Cheerleading-Teen-Drama „Hellcats“ („Bring it on“ meets „BH 902010“ meets „Glee“). In den Promo-Fotos zu beiden Shows ist überraschend viel nackte Haut zu sehen, will CW etwa die männlichen Zuschauer zurücklocken? 😉

MONDAY
8:00-9:00 PM 90210 (New Night)
9:00-10:00 PM GOSSIP GIRL

TUESDAY
8:00-9:00 PM ONE TREE HILL (New Night)
9:00-10:00 PM LIFE UNEXPECTED (New Night)

WEDNESDAY
8:00-9:00 PM AMERICA’S NEXT TOP MODEL
9:00-10:00 PM HELLCATS (New Series)

THURSDAY
8:00-9:00 PM THE VAMPIRE DIARIES
9:00-10:00 PM NIKITA (New Series)

FRIDAY
8:00-9:00 PM SMALLVILLE
9:00-10:00 PM SUPERNATURAL (New Night)

Vampire Diaries

Sonntag, 13. September, 2009

Anfang Oktober 1999 schrieb eine Teenagerin namens Liz Parker ihren ersten Tagebucheintrag. Darin ging es um einen neuen Lebensabschnitt, der wenige Tage zuvor für sie begonnen hatte, als sie einen ebenso mysteriösen wie attraktiven Schüler ihrer High-School näher kennenlernte. Er rettete ihr Leben und sie ahnte, dass irgendetwas anders war mit diesem Max Evans — und dennoch konnte sie seiner Anziehungskraft nicht widerstehen und es folgten … drei Staffeln von „Roswell„.

Zehn Jahre später und irgendwie sind wir wieder an der gleichen Stelle. Liz heißt nun Elena, Außerirdische sind nun Vampire, WB heißt nun CW und statt 6,7 Millionen Premieren-Zuschauer bei „Roswell“ reichen schon 4,8 Millionen, um die Pilot-Episode von „Vampire Diaries“ zu einem überragenden Erfolg für das Network zu machen. Auch die Dialoge hören sich an wie aus den späten 1990ern, erinnern sie doch angesichts der überdramatischen Gestelztheit schon gleich in den ersten Sätzen an eine andere WB-Legende: „Dawson’s Creek“. Das verwundert auch nicht unbedingt angesichts des Namens „Kevin Williamson“ in den Opening Credits.

Keine Panik, ich werde die beiden Serien nun nicht weiter gegeneinander abwägen, aber das „déjà vu“-Gefühl war beim Anschauen für mich schon etwas überraschend angesichts der so unterschiedlichen Stories beider Shows. Es wurde aber auch mal wieder deutlich, dass diese 2009er Teen-TV-Hits nicht mehr meine Wellenlänge treffen, auch wenn die Protagonisten interessanterweise das handgeschriebene Tagebuch offenbar immer noch der modernen digitalen Social-Network-Alternative vorziehen. Zum Inhalt muss ich wohl auch nicht viel schreiben: Es geht um ein hübsches, junges Mädel („Elena“, Nina Dobrev), das ihre Eltern in einem Unfall verloren hat und pünktlich zum Schulbeginn kommen zwei sexy Vampire in die Stadt. Einer (Paul Wesley) ist sexy-düster-gut, hat Probleme mit seinen Kontaktlinsen und erkennt in Elena eine jahrhunderte alte Liebe wieder. Der andere ist sexy-düster-böse (Ian Somerhalder), hat einen Raben als Haustier und seine Hobbies sind Nebelmaschinen sowie Blutgruppen-Tests beim Menschen. Achja, die beiden sind Brüder. Fight now!

Die Pilot-Folge von „Vampire Diaries“ war objektiv gesehen nicht schlecht, man kann dieser Folge eine routinierte handwerkliche Qualität sicher nicht absprechen. Wenn man sich mal an den extrem aufdringlichen Musik-Soundtrack gewöhnt und den ersten Lachimpuls beim großen Auftritt der Nebelmaschine unterdrückt hat, dann ist auch der Rest der Folge durchaus genießbar. Es wird wohl auch niemand in der Hoffnung auf ein anspruchsvolles Charakter-Drama eingeschaltet haben — oder anders gesagt: Man wusste, worauf man sich einlässt. Da gab es in der letzten Dekade schon deutlich schlimmere Produktionen mit massivem Fremdschämfaktor („Tarzan“ anyone?).

Die je nach Rolle entweder unschuldig mit Rehaugen oder mysteriös-zurückhaltend dreinblickenden Darsteller stammen allesamt aus der traditionsreichen WB/CW-Castingzüchtung von schönen und attraktiven jungen Menschen und ihre Bilder werden sicherlich in wenigen Wochen die Wände von unzähligen Kinderzimmern schmücken — alles keine große Überraschung. Stattdessen bewährte und in der Vergangenheit oftmals erfolgreiche Rezepte, die in dieser Show geschickt und sinnvoll auf die aktuelle Zielgruppe zugeschnitten wurden.

Für mich „isses nix“, aber wenn nichts grundlegendes schief läuft, wird „Vampire Diaries“ sicherlich für einige Jahre ein wesentliches Zugpferd für das Network bilden, denn die Show trifft unzweifelhaft genau zum richtigen Zeitpunkt auf den Vampir-Boom bei Teens und Twens. Fans von „Smallville“, „Supernatural“ und „Gossip Girl“ werden sicherlich auch hier treu einschalten. Ich bin mal gespannt, ob sich zukünftig Schnittmengen zwischen „Twilight“- und „Diaries“-Fans bilden werden, oder ob sich eine herzliche gegenseitige Abneigung im Stil von „Star Wars“/“Star Trek“-Fehden aufbauen wird: „Stefan vs. Edward“ ist das neue „Spock vs. Yoda“. (Dabei wissen wir doch: Angelus würde allen locker den Arsch vermöbeln (Okay, bei Yoda hätte er vielleicht ein paar Schwierigkeiten)).

Wenn auch die „Vampire Diaries“ mich (zugegebenermaßen erwartungsgemäß) nicht sonderlich begeistern konnten, so haben sie dennoch etwas anderes geschafft: Mein Interesse an „Roswell“ wieder zu wecken. Note to self: Irgendwann muss ich diese Pilot-Episode mal wieder sehen, um zu vergleichen, was eigentlich damals die Faszination von Liz Parker ausmachte.

CW Upfronts 2009

Donnerstag, 21. Mai, 2009

Eigentlich waren bereits alle Details des neuen CW-Programmplans in den letzten Tagen durchgesickert. Die „Gossip Girl“-Spinoff kommt wohl nicht zustande, „Melrose Place 2.0“ wird mit „BH 90210 2.0“ kombiniert, „Smallville“ wird auf den Freitag verschoben (was im Falle des CW nicht zwangsweise ein „Death Slot“ ist). „Smallville“ ist zumindest zur Zeit noch der Goldesel des Networks (und von Warner Brothers). Auf ein eigenes Programm am Sonntag verzichtet man nun komplett und überlässt diesen Tag wieder den Affiliates. Von denen sind wiederum einige daran interessiert, das abgesetzte „Reaper“ weiterzuführen — allerdings sind mittlerweile einige Stars bei anderen Produktionen eingeplant.

THE CW’s 2009-2010 PRIMETIME SCHEDULE

MONDAY
8:00-9:00 PM GOSSIP GIRL
9:00-10:00 PM ONE TREE HILL

TUESDAY
8:00-9:00 PM 90210
9:00-10:00 PM MELROSE PLACE (New Series)

WEDNESDAY
8:00-9:00 PM AMERICA’S NEXT TOP MODEL
9:00-10:00 PM THE BEAUTIFUL LIFE (New Series)

THURSDAY
8:00-9:00 PM THE VAMPIRE DIARIES (New Series)
9:00-10:00 PM SUPERNATURAL

FRIDAY
8:00-9:00 PM SMALLVILLE (New night)

Easy Money

Freitag, 10. Oktober, 2008

Auch „Easy Money“ gehört wie „Valentine“ zum neuen und quotenmäßig miserabel gestarteten CW/MRC-Sonntag-Programm. In der Serie geht es um einen kleinen Familienbetrieb (und natürlich die dahinter stehende halb-dysfunktionale Familie Buffkin), der Geld mit hohen Zinsen an Durchschnittsbürger verleiht.

Die Pilotepisode hat mir eigentlich recht gut gefallen: Eine kleine Show mit einer bodenständigen Alltags-Story in der leicht zwielichtigen Welt der dubiosen Hochzinskredite in irgendeiner gottverlassenen Durchschnitts-Kleinstadt im amerikanischen Südwesten. Die Buffkin-Familie hat in den letzten Jahren durch ihren „Prestige Payday Loans“-Laden einen netten Profit erwirtschaftet — Geld verdienen steht hier an erster Stelle, moralische Bedenken kommen zumindest der Chefin (Laurie Metcalf) nicht mal im Traum. Anders hingegen bei ihrem Lieblings-Sohn (dem sie tatsächlich den Namen „Morgan Stanley“ gab), der nach Höherem und Besserem strebt, von einer College-Ausbildung träumt und zunehmend Gewissensbisse bei der Auseinandersetzung mit der aufmüpfigen Kundschaft bekommt. All diese Ambitionen stoßen beim Rest der Familie nur auf Verständnislosigkeit und Ignoranz, irgendwie scheint der „gute Junge“ gar nicht richtig in den Clan zu passen. Doch es ist auch erkennbar, dass Morgan sich schon weitestgehend in sein Schicksal ergeben hat und wohl auch keinen Ausweg aus seinem tristen Leben sieht.

Jeff Hephner als „Morgan“ ist dann auch Dreh- und Angelpunkt der Serie, auch wenn Laurie Metcalfs sehenswerte Performance als kühle Geschäftsfrau alleine schon ein Grund zum Einschalten ist. Allerdings sollte auch klar sein, dass die Show keine hochgestapelten Ansprüche erfüllen kann. Mit einem sichtlich kleinen Budget kann die Serie keine großen Sprünge machen wie Genre-Kollegen wie „Breaking Bad“, „Dexter“ oder gar „The Sopranos“. Aber dennoch ist da Potential in dieser kleinen Show. Man muss mal abwarten, wie sich die Show und insbesondere die Hauptfigur Morgan weiter entwicklen, aber es gibt ein paar nette Ansätze rund um die inneren Konflikte von Morgan und wie seine Umwelt darauf reagiert. Der Cliffhanger am Ende ist zwar etwas holprig eingefädelt, aber trotzdem: Diese Show sollte man mal im Auge behalten.

Valentine

Freitag, 10. Oktober, 2008

Jaime Murray ist sexy“. Wer dieser Aussage nicht zustimmen kann, wird auch prompt eines der wenigen Argumente einbüßen, die für die CW/MRC-Romantik-Dramedy „Valentine“ sprechen.

Eine Familie griechischer Götter (Aphrodite, Eros, Hercules, Leo) lebt bis heute unter uns und ihr Ziel ist nur eines: Den sterblichen Menschen zu ihrem Liebesglück mit dem jeweiligen Seelenpartner zu verhelfen. In unserer heutigen technisierten Welt ist das angeblich nicht mehr so einfach wie früheren Jahrtausenden und so müssen die Götter doch tatsächlich um ihre Existenz und ihre Unsterblichkeit fürchten. Also holen sie sich Hilfe bei einer „Sterblichen“, der Schmachtroman-Autorin Kate Providence.

Schon nach der Pilotepisode kann man wohl sagen, dass „Valentine“ nur etwas für eingefleischte Romantik-Fans ist. Da wird sich ziemlich großzügig aus dem Schmalztigel bedient und ohne Happy End geht’s schon mal gar nicht. Aber wer sowas mag, könnte in „Valentine“ eine recht passable „Nebenbei“-Show finden: Eine leichte Prise Humor gepaart mit einer „Cupid“-ähnlichen Story und „feel good“-Spirit bringt zumindest eine Serie hervor, die etwa auf dem typischen 08/15-Niveau von so manchem ProSieben-RomanticMovie-of-the-Week liegt. Wer’s mag…

Die Serie ist Teil des neuen CW-Sonntags, der an die Medienfirma MRC „untervermietet“ wurde. Die Pilotepisode am vergangenen Wochenende floppte hinsichtlich der Einschaltquoten allerdings (wie der komplette restliche Abend des CW) in selbst für CW-Verhältnisse verheerenden Dimensionen. Sogar das letztjährige „Life is Wild“-Debakel lief deutlich besser. Aber weder MRC noch CW haben irgendwelche Alternativen, also werden sie das wohl noch eine Weile durchziehen.

Privileged

Mittwoch, 10. September, 2008

Nur ein kurzer Eindruck: Recht nett, „girly“ und „quirky“, aber auch über weite Strecken eine richtig typisches, modernes Teenage-Märchen.

Dreh- und Angelpunkt dieser neuen CW-Serie ist die Hauptdarstellerin Joanna Garcia als junge Frau, die in ihre alte Heimat Palm Beach zurückkehrt und dort als Tutorin für die beiden verzogenen Enkelinnen einer kosmopoliten und steinreichen Kosmetikfirma-Erbin tätig ist. Und Joanna Garcia ist eine Idealbesetzung als „Megan Smith“, sie bringt frechen und aufgeweckten Schwung in ihren Charakter und die Serie. Sie erinnert ein wenig an Amy Adams, während ihre Rolle in der Serie irgendwie viel mit dem strebsamen Idealismus einer „Rory Gilmore“ gemein hat.

Mit ihren 29 Jahren hat sie auch schon eine bunte Karriere hinter sich: Von „Clarissa Explains It All“, „Party of Five“, über „Dawson’s Creek“ und „Freaks & Geeks“ hatte sie bereits eine Menge Nebenrollen in diesem Genre der Teenage-Dramen, ihren eigentlichen Durchbruch hatte sie aber in „Reba“.

Darüberhinaus ist die Serie akzeptabler Durchschnitt, nicht so aggressiv-over-the-top wie „Gossip Girl“, mit einigermaßen interessanten Charakteren, aber auch den für das Genre typischen vorhersehbaren Storylines. Die beiden nervigen Enkelinnen sind natürlich gar nicht so nervig wie sie scheinen, sondern es ist alles nur Fassade und dann gibt es da noch eine komplizierte Familien-Vergangenheit und dazu noch die übliche Dosis attraktiver junger Single-Männer in Megans Umfeld und ein paar lockere Sprüche.

Insgesamt wohl eher was zum gelegentlichen ‚Reinschauen, wenn man sich mal wieder fragt, wie Rory Gilmores weiterer Lebensweg wohl hätte aussehen können.

CW/MRC: Trailer für die neuen Sonntags-Serien

Donnerstag, 4. September, 2008

Letzte Woche strahlte das CW eine Preview ihrer neuen Herbstserien aus und stellte dort auch die neuen Serien des „Untermieters“ Media Rights Capital (MRC) vor.

Das unabhängige Filmstudio MRC hatte im Frühjahr bekanntgegeben, dass sie in einer für heutige Zeiten ungewöhnlichen Aktion die komplette Sonntag-Abend-Primetime auf CW von 19 bis 22 Uhr quasi „gemietet“ und mit eigenen Serienproduktionen die finanzielle Verantwortung für diesen Abend übernommen haben. Mich wundert, dass das Thema der Kooperation zwischen CW und MRC offenbar in der Presse recht wenig Wellen geschlagen hat, obwohl es doch ein bisher so nicht gekanntes, aber interessantes Modell darstellt. Mehr über die beiden Mitt-Dreißiger hinter MRC kann man übrigens in diesem Artikel aus der New York Times vom März letzten Jahres erfahren.

In der CW-Preview gibt es nun auch Videomaterial zu den einzelnen Shows. „In Harms Way“ ist offenbar ein Reality-Doku-Ableger/Kopie von diversen „Discovery“-Dokumentationen. Im Mittelpunkt stehen Menschen mit gefährlichen Jobs. Die Half-Hour-Comedy „Surviving Suburbia“ mit Bob Saget startet erst Mitte September mit der Produktion und wird frühestens im November auf Sendung gehen.

Überraschend vielversprechend sieht hingegen die Comedy „Valentine“ aus, im Grunde eine Variation des „Cupid“-Konzepts, nur diesmal mit einer ganzen Familie von griechischen Liebes-Göttern. Ein Grund zum Einschalten: In einer der Hauptrollen ist die britische „Exporthoffnung“ Jaime Murray („Hustle“, „Dexter“) zu bewundern.

Auch „Easy Money“ sieht zumindest in diesem Mini-Trailer gar nicht mal so schlecht aus, da könnte sich eine nette Mischung aus schwarzem Humor und Drama verstecken. Star der Show dürfte Laurie Metcalf sein, die dank „Roseanne“ nicht mehr aus der TV-Sitcom-Hall-of-Fame wegzudenken ist.

Beide Serien sollten ursprünglich am 21. September starten, gestern meldete Nikki Finke, dass der Start dieser neuen MRC/CW-Serien auf den 5. Oktober verschoben wurde.

Gemeinsam mit „Privileged“ am Dienstag-Abend könnte das CW damit zumindest basierend auf den Trailern dann doch noch ein paar überraschend sehenswerte neue Shows im Bouquet haben. Aber wir kennen das ja alle: Trailer und Pilot-Episoden haben mit dem späteren Alltags-Endprodukt nicht unbedingt viel gemein.

90210: Perfekter Durchschnitt

Mittwoch, 3. September, 2008

Im gewissen Sinne kann man das durchaus als positive Überraschung betrachten: Die Neuauflage von 90210 war bei weitem nicht das soapige und verkrampfte Desaster, das ich im Vorfeld erwartet hatte. Die zweistündige Pilotepisode war zumindest im Vergleich zu modernen Soaps wie „Gossip Girl“ et al. recht zahm und blieb sogar dem Stil der FOX-Vorlage aus den frühen 90ern einigermaßen treu.

Das neue „90210“ ist sicherlich kein neuer Stern am Firmament des Qualitätsfernsehens: Natürlich ist auch das wieder eine Show mit 20+jährigen Darstellern, bei denen man einiges an „suspension of disbelief“ aufbringen muss, um ihnen die Rolle als 16jährige Teenager abzunehmen. Auch hier gibt es die üblichen High-School-Stereotypen good guys, bitches, nerds, bad girls und die allzu bekannten 08/15-Intrigen-Soap-Strickmuster. Aber gerade für die früheren Fans der Original-Serie könnte diese neue Soap ein interessanter Guilty-Pleasure-Füller sein — wenn sie nicht schon längst aus dem Alter für solche Teen-Soaps herausgewachsen sind.

Zeitweise verdiente sich zumindest die erste Stunde der Pilotepisode sogar durchaus das Prädikat „unterhaltsam“, sofern man das Teenager-Genre nicht grundsätzlich verabscheut. Die Serie zeigte da hin und wieder eine gesunde Portion Humor („What’s that girl like, thirty?“ in Bezug auf Andrea Zuckermans Tochter) und ich bilde mir sogar ein, in vielen Untertönen und Nebencharakteren die Handschrift von Rob Thomas zu erkennen, der ja auch mal kurz an der Entstehung der Serie beteiligt war. Jessica Walter als „aufgeweckte“ Großmutter war ein geschickter Casting-Schachzug und brachte gleich wieder Erinnerungen an „Arrested Development“-Zeiten hervor.

Doch abgesehen von diesen wenigen Highlights war die Show dann doch vor allem eines: Sauber inszenierter Teenage-Soap-Durchschnitt. Viele absehbare Mini-Dramen, angedeutete dunkle Geheimnisse, überzeichnete Charaktere und wenig begeisterndes Hin- und Her um irgendwelche Liebesbeziehungen plus die diversen Moral-Lektionen, die alle Soap-Bewohner offenbar irgendwann mal lernen müssen. Die Show wäre in den 90ern in den Zeiten von „Party of Five“ und dem originalen „Beverly Hills, 90210“ sicherlich ein formidabler Hit gewesen, aber nun im Jahr 2008 auf dem Mini-Network CW dürfte sie es deutlich schwerer haben.

Die Quoten für die Season-Eröffnung werden im Laufe des Nachmittags nachgereicht. Ich rechne allerdings erstmal nicht mehr mit einem Flop, dazu war die Doppelfolge dann doch insgesamt sehr solide. Da werden sicherlich genügend Teens und Twens dranbleiben, um die Serie für CW auf „Gossip Girl“-Niveau profitabel zu halten. Für ein endgültiges Urteil muss man allerdings noch die Quoten der nächsten zwei bis drei Wochen abwarten.

Wie diese mit vielen bunten Referenzen an das Orginal-90210 vollgestopfte Remake bei den heutigen Teenagern ankommt und wie lange die Autoren diesen halbwegs lockeren Stil durchhalten, das dürften die eigentlichen spannenden Fragen in den kommenden Wochen sein.

CW: "Gossip Girl" beginnt mit soliden Quoten

Dienstag, 2. September, 2008

24 Stunden vor dem zum Erbrechen gehypten 90210-D-Day für das CW-Network startete bereits die Twen-Soaps „Gossip Girl“ und „One Tree Hill“ in die neuen Staffeln. Wohlgemerkt, „offiziell“ beginnt die neue TV-Season eigentlich erst in knapp drei Wochen.

„Gossip Girl“ erzielte trotz des Frühstarts zumindest für CW-Verhältnisse einigermaßen respektable Quoten: Mit 3,38 Millionen Zuschauern rettete sich das Network um 20 Uhr sogar auf den vierten Platz vor ABC. Das ist fast die gleiche Zahl wie beim Serienstart vor einem Jahr (3,5 Millionen). Vor allem in der Zielgruppe der weiblichen Teens und Twens konnte „Gossip Girl“ mehr Zuschauer(innen) ansprechen als jemals zuvor. Auch „Once Tree Hill“ um 21 Uhr startete mit ähnlichen guten Zahlen (3,1 Millionen Zuschauer).

Die zweistündige Seasonpremiere von „Prison Break“ auf FOX enttäuschte hingegen leicht, mit knapp 6,5 Millionen Zuschauern war nicht nur weit von den früheren Bestmarken entfernt, sondern konnte mit Quotenkönig „Deal or No Deal“ auf NBC (10,9 Millionen Zuschauer) nur in der Zielgruppe der 18-49jährigen einigermaßen konkurrieren. Vielleicht war der 1. September als Starttermin doch zu früh.

Upfronts 2008: CW (inklusiv: Video)

Mittwoch, 14. Mai, 2008

Auch hier keine großen Überraschungen mehr, „Aliens in America“ ist nun offiziell abgesetzt und „Reaper“ kommt wie erwartet zur Midseason. Ansonsten dreht sich alles um „Gossip Girl“ und „90210“ (wo nun auch noch Tori Spelling im Gepräch ist). Noch selten hatte das Programm des WB/UPN/CW eine so eindeutige Handschrift: Zielgruppe Teenage-Girls. Der Freitag wirkt fast schon wie ein Fremdkörper (und wer weiß wie lange noch).

Der komplette Sonntag wurde an ein externes Medien-Unternehmen „weitervermietet“ — es wird erwartet, dass dort ebenfalls neue Serienproduktionen starten werden. Fast wie in den guten alten Zeiten zu Beginn des werbefinanzierten Fernsehens in den USA liefern damit die Werbekunden quasi selbst das Programm.

Da CBS kein Interesse mehr an „Moonlight“ hat, könnte unter Umständen das CW als neue Anlaufstelle für die Mystery-Serie in Frage kommen. Schließlich ist das CW als Network ebenso wie „Moonlight“ eine CBS/Warner-Coproduktion. Eine Paarung mit Supernatural (und/oder „Reaper“) in der Midseason wäre da eine plausible Option. Nikki Finke spekuliert auch darauf, dass der neue „Inhaber“ des CW-Sonntag Interesse an „Moonlight“ haben könnte.

MONDAY
8 p.m. Gossip Girl
9 p.m. One Tree Hill

TUESDAY
8 p.m. 90210
9 p.m. SURVIVING THE FILTHY RICH

WEDNESDAY
8 p.m. America’s Next Top Model
9 p.m. STYLISTA (Reality)

THURSDAY
8 p.m. Smallville
9 p.m. Supernatural

FRIDAY
8 p.m. Everybody Hates Chris
8:30 p.m. The Game
9 p.m. America’s Next Top Model repeats

Midseason: Reaper

Bei YouTube gibt es auch schon Ausschnitte aus „Surviving the Filthy Rich“ und der Reality-Show „Stylista“ (und die Serienjunkies haben einen Trailer zu „Filthy Rich“).

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