She & Him: Zooey Deschanel singt
Filme, bei denen Zooey Deschanel auf der Casting-Liste steht, erhalten in meinem DVD-Queue für gewöhnlich eine höhere Priorität. Die „kleine“ (mittlerweile 28-jährige) Schwester von „Bones“-Hauptdarstellerin Emily Deschanel ist eigentlich immer eine Garantin für sehenswerte Produktionen. Sei es „Almost Famous“, „All the Real Girls“, „Winter Passing“, „Elf“, ihre Gastrolle in „Weeds“ oder das jüngste SciFi-Projekt „Tin Man“: Zooeys Charaktere haben scheinbar immer eine gewisse vom Leben genervte Grundhaltung inne.
Dass Zooey nicht nur eine talentierte Schauspielerin ist, sondern auch eine gute Stimme hat, konnte sie schon in „Elf“ mehr oder weniger ernsthaft unter Beweis stellen. Mit Indie-Alumni M.Ward veröffentlichte sie nun als „She & Him“ dieser Tage in den USA ihr erstes Album mit einem guten Dutzend weitestgehend sogar selbst geschriebenen Tracks: „Volume One“.
In ihren Songs kommt genau die gleiche lethargisch-laszive (und vielleicht gewöhnungsbedürftige) Stimmung ‚rüber wie in einigen ihrer Filme. Stilistisch zu Hause fühlt sie sich ganz offensichtlich in den 50er und 60er Jahren und produzierte einige Songs, bei denen sich Phil Spector und seine „Ronettes“ sicherlich auch wohlgefühlt hätten. Vom flotten Mainstream-Pop Song („This is Not A Test“) über ausgewachsene Country-Ausritte („Got Me“), und riskante Smokey Robinson/Beatles-Cover („You Really Gotta Hold on Me“, „I Should Have Known Better“) ist „Volume One“ ein bunter Strauß und kurzweiliges Vergnügen. Passend zum nostalgischen Stil der Songs sind auch die Inhalte: Es geht fast immer um Liebe und viel Herzschmerz.
Zooeys Stimme sowie der etwas „altmodische“ Sound mag nicht jedermanns Geschmack sein, aber ich hatte ’ne Menge Spaß beim Anhören. Das ist ganz sicherlich nicht eine dieser „Filmsternchen macht nun auch in Musik“-0815-Produktionen, sondern ein durchaus guter Longplayer (der aber gar nicht so „long“ läuft: gerade mal 36 Minuten). Ich hoffe jedenfalls bereits auf „Volume Two“ ;-).
Das Label Merge Records bietet das Album neben einer 320kbit MP3-Fassung sogar als FLAC-Download zum Kauf an. Im Prinzip ja eine gute Idee, geht aber nur mit einer Post-Adresse in den USA. Auch der deutsche iTunes-Store stellt sich quer. So bleibt halt nur der gute alte CD-Import. Schöne Neue Welt.
Einen Demo-Song kann man sich aber auch aus Deutschland auf der Site des Labels herunterladen und alle Songs auf der MySpace-Site probehören, ansonsten gibt es auch noch ein paar Mitschnitte vom SXSW-Festival auf youtube (aber in einer miesen Qualität).
P.S.: Wenn ihr das hier lesen könnt, dann seid ihr bereits auf dem neuen sablog-Server 🙂
20. März 2008 um 22:40 Uhr
Bei der CD werd ich auf jeden Fall mal rein hören, der coolste Film mit Zooey ist und bleibt aber „Eulogy“.
21. März 2008 um 11:58 Uhr
Ist gekauft!
Übrigens soll sie auch auf dem neuen Jenny Lewis Album mitwirken, da kriegt man ja nen Indiefanboy-gasmus!
Aber ich denke mal, wie Jenny Lewis wird sie sich wohl langfristig entscheiden müssen und in ihren Kommentaren scheint sie mittlerweile eher frustriert mit Acting zu sein. Wär echt ein herber Verlust, denn auch bei mir ist sie seit All the real Girls auf der Must-Watch-List.
Wenigstens hat sie ScarJo um zwei Monate geschlagen, wären sonst wohl einige Trittbrettfahrer-Kommentare in den Medien gekommen.
Singing Actresses (minus die Sternchen):
Schuyler Fisk
Majandra Delfino
Julie Delpy
Emmy Rossum
Bijou Phillips
Alicia Witt seit kurzem
Hab ich wen vergessen?
21. März 2008 um 22:52 Uhr
1. Jenna von Oy
Es ist ja noch gar nicht so lange her, dass wir uns hier an „Blossom“ erinnert haben. Ein bißchen Folk, Acoustic, Country.
http://profile.myspace.com/index.cfm?fuseaction=user.viewprofile&friendID=98983142
http://profile.myspace.com/index.cfm?fuseaction=user.viewprofile&friendID=98983142
Und gerade habe ich herausgefunden, dass sie inzwischen ein eigenes Album veröffentlicht hat.
http://www.amazon.com/gp/product/B000VY0YQA/ref=wl_it_dp?ie=UTF8&coliid=I2CC5PT6MK8BME&colid=1YZG5B5XU5RGR
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2. Irene Molloy („Grosse Pointe“ „Andy Richter Controls The Universe“)
Auch in der Musikrichtung Folk / Acoustic. Außerdem spielt sie Hauptrollen in Musicals.
http://profile.myspace.com/index.cfm?fuseaction=user.viewprofile&friendID=11431649
(Sorry, aber irgendwie bin ich anscheinend heute abend zu blöd, die Adressen als funktionierenden Link hier einzufügen.)
21. März 2008 um 22:54 Uhr
Hat anscheinend doch geklappt mit den Links (um so besser). Wurde aber in der Vorschau nicht so angezeigt ?!?
22. März 2008 um 02:56 Uhr
Dann auch noch nen Nachschlag von mir:
Jena Malone:
http://www.myspace.com/ofwildanimals
aber auch noch kein Album.
22. März 2008 um 13:24 Uhr
Die Tracks von Jena Malone sind schon „very alternative“ ;-). Sie hat übrigens auch eine (nicht minder experimentelle) YouTube-Site: http://de.youtube.com/user/ofwildanimals
Zu schwer verdaulich für meinen Geschmack…
Jau, mit Links hat die Vorschau seltsamerweise irgendwelche Probleme.
23. März 2008 um 00:05 Uhr
Noch drei Ergänzungen:
1. Hayden Panettiere (Ally McBeal, Heroes)
Vor ein paar Wochen klang das noch mehr nach Folk/Acoustic, jetzt steht „Rock/Pop“ über der Myspace-Page und das trifft es wohl auch eher. Ein Album soll im Spätsommer erscheinen.
http://profile.myspace.com/index.cfm?fuseaction=user.viewprofile&friendID=104839512
http://www.zude.com/index.htm
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2. Lisa Chappell (McLeods Daughters).
Hab‘ ich wohl anfangs vergessen, weil sie zwar eine gute Schauspielerin ist, aber nur in einer eher mittelmäßigen Aussie-Soap bekannt wurde. Aber wirklich tolle Musik und auch schon eine eigene CD.
http://www.myspace.com/lisachappell
http://www.amazon.de/When-Then-Now-Lisa-Chappell/dp/B000FIHIF2/ref=pd_bbs_sr_1?ie=UTF8&s=music&qid=1206225803&sr=8-1
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3. Evan Rachel Wood (Profiler, OAA)
Singt auch, ansatzweise auch schon in OAA.
http://evanrachelwood.net/audiovideo.php
Ich glaube auch, mich aus dem letzten Jahr an eine Myspace-Page mit ein paar netten Songs zu erinnern. Aber was ich aktuell dort finde, ist eine neue Seite aus 2008, sieht nicht nach ihr aus und klingt auch (außer vielleicht bei einem Song) nicht so(?). http://profile.myspace.com/index.cfm?fuseaction=user.viewprofile&friendID=336731537
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Fazit: Anscheinend können fast alle Menschen mehr oder weniger gut singen – außer mir. Einerseits schön anzuhören, aber auch irgendwie frustrierend.
23. März 2008 um 14:23 Uhr
Hayden Panettiere singt jetzt auch noch? Oh mei, das nimmt ja langsam wirklich Epidemie-artige Formen an :). Wobei sich Haydens Songs schon arg nach überproduziertem Pop-Einerlei anhören. Da sind wir nicht mehr weit entfernt von den Musik-Produktionen von einer gewissen Jennifer Love Hewitt (eigentlich recht gut zum Nebenbeihören) und Melissa Joan Hart (aber ich glaube die hat ihren Ausflug in die Musik recht schnell abgebrochen).
Von Evan Rachel Wood habe ich auch lange nichts mehr gehört — seitdem sie mit Marilyn Manson liiert ist, könnten sich ihre musikalische Präferenzen aber durchaus verändert haben…
Passt zwar nur halb zum Thema, aber Amber Tamblyn („Joan of Arcadia“) nimmt an Poetry Slams teil und schreibt auch selbst Gedichte.
23. März 2008 um 15:46 Uhr
H.P. gehört definitiv zu den erwähnten Sternchen.
E.R.W. singt Beatles-Covers in Across the Universe.
Wo wir schon bei Soundtracks sind: Oscar-Nominee Sarah Polley singt auf dem Soundtrack von The Sweet Hereafter.
Ansonsten kann man davon ausgehn, dass die meisten Schauspieler mit klassischer Theaterausbildung auch mit einer relativ guten Gesangsstimme daherkommen. Das gehört, wie z.b. Akzente, eigentlich zum Repertoire.
Und um den Bogen zurück zu Zooey zu spannen:
„Ganz zufällig“ ist praktisch zeitgleich mit dem Release von Volume One der Film „The Go-Getter“ über ein Jahr nach der Sundance-Premiere gekauft worden, bei dessen Soundtrack sich She und Him getroffen haben. Das Duet sollte man hier hören können: http://www.myspace.com/thegogetterfilm (bei mir gehts grad nicht).
23. März 2008 um 16:03 Uhr
Ah, das wurde aber auch mal Zeit.
Das Duet „When I Get To The Border“ kann man sich auch dort anhören (und runterladen). Hier gibt’s weitere Details zum Soundtrack zu „The Go-Getter“.
28. März 2008 um 16:43 Uhr
Bei KEXP.org kann man sich eine 17minütige Session mit M. Ward und Zooey Deschanel vom Sommer 2007 anhören (am besten gleich auf den Link „Full Performance“ klicken). Fotos gibt’s hier.