Bartlet for America!

Ich stecke immer noch mitten im „The West Wing“-Marathon, mittlerweile bin ich am Anfang der vierten Staffel angekommen. Bartlets Wiederwahl steht an, Rob Lowe bereitet seinen Ausstieg vor und Danica „Winnie“ McKellar hat ihren ersten großen post-„Wonder Years“-TV-Auftritt.

Ob Rob Lowes Entscheidung, die Serie zu verlassen, richtig war, ist wohl selbst im Nachhinein nicht klar zu beantworten. Seine anschließenden Projekte wie das recht vernünftige „Lyon’s Den“ und das unsägliche „Dr. Vegas“ waren Flops. Aber er ist der einzige, der zur Zeit in einer halbwegs erfolgreichen PrimeTime-Serie zu sehen ist („Brothers & Sisters“). Vielleicht kann man auch noch Dulé Hill („Psych“) hinzuzählen, aber der Rest des Cast konnte an den „West Wing“-Erfolg nicht anschließen.

Zugleich wird aber auch zu diesem Zeitpunkt in der Serie das Ende der Sorkin-Ära eingeleitet: Skripte lieferte er nur noch mit großer Verspätung ab und oftmals in buchstäblich letzter Minute. Schon komisch, wenn man diese Episoden zum ersten Mal schaut und dennoch schon grob weiß, was in den nächsten drei Staffeln auf einen zukommt. Wenn man schon weiß, dass es langsam bergab gehen wird und man dennoch versucht, unvoreingenommen an die Serie heranzugehen und sich den Spaß nicht verderben zu lassen. Vielleicht hatte Richard Schiff recht, als er sagte, dass Bartlett diese Wieder-Wahl eigentlich hätte verlieren und die Serie an dieser Stelle enden müssen. Aber dann würde „The West Wing“ sicherlich heute noch auf jeder „cancelled too early“-Liste auftauchen.

Einen besseren Zeitpunkt für diese „West Wing“-Sitzungen hätte ich mir wohl auch zeitgeschichtlich gar nicht aussuchen können. Meine gestrige „West Wing“-Episode („Election Night“) war eingerahmt von sehr realen Übertragungen aus Washington — erst das Vereidigungs-Spektakel via CNN-Webstreams (inklusive sinnlosem und gleichzeitig dennoch faszinierendem Facebook-Kommentar-Widget) und abends dann noch die Parade. Irgendwann beim Warten auf interessante Ereignisse im Webstream beginnen dann Realität und Fiktion miteinander zu verschmelzen. Dann frägt man sich plötzlich, wer wohl die Aufgabe eines „Toby Ziegler“ in der Obama-Administration macht, wie ähnlich sich Rahm Emanuel und „Leo McGarry“ sind und wieviel von „C.J. Cregg“ im „echten“ Pressesprecher Robert Gibbs steckt. Und wo ist Donna? 😉

8 Antworten

  1. 1
    xDest schrieb:

    Vielleicht hilft dir dieses kleine Video weiter. Es ist das „The West Wing“ Opening von Staffel 8. http://de.youtube.com/watch?v=Qp6xUuMh5rA

  2. 2
    xDest schrieb:

    Übrigens, und da mein Kommentar offenbar geblockt wurde, gab es in der letzten Episode von „Monk“ ein Wiedersehen mit Bradley Whitford. Mit Walt White Gedächtnis-Schnauzer.

  3. 3
    sab schrieb:

    Ja, dein erster Kommentar hing noch im Spam-Filter.

    Dann bin ich ja mal drauf gespannt, wie die „8. Staffel“ bei den „Zuschauern“ ankommt… 🙂

  4. 4
    GG schrieb:

    Wenn wir schon mal bei Bradley Whitford sind: Der war in dem sehr guten An American Crime zu sehen.

  5. 5
    GG schrieb:

    Hmm…link scheint irgendwie kaputt zu sein, unten in der Preview gings aber noch-_-

  6. 6
    mb schrieb:

    Rob Lowe war einfach nur dumm. Oder neidisch auf die Emmy-ausgezeichneten Kollegen.

    „Vielleicht kann man auch noch Dulé Hill (”Psych”) hinzuzählen, aber der Rest des Cast konnte an den “West Wing”-Erfolg nicht anschließen.“

    Ähem. Elisabeth Moss? Mary-Louise Parker? Und diverse andere.

    Ich glaube kaum, dass die Schauspieler der ersten Reihe (Sheen, Janney, Channing & Co) wirklich Interesse daran haben, sich noch mal langfristig an eine TV Serie zu binden.

  7. 7
    sab schrieb:

    Ähem. Elisabeth Moss? Mary-Louise Parker? Und diverse andere.

    Deren Rollen hatten im „West Wing“ eher Gaststar-Charakter, mir ging’s in erster Linie um den Main Cast.

    Ich glaube kaum, dass die Schauspieler der ersten Reihe (Sheen, Janney, Channing & Co) wirklich Interesse daran haben, sich noch mal langfristig an eine TV Serie zu binden.

    Ob sie sich aber nur mit Film-Projekten und den „West Wing“-Tantiemen ein gutes Leben machen können? Bradley Whitford hat’s ja nochmal im TV versucht … nur wählte er das falsche Sorkin-Projekt 🙂

  8. 8
    Joe Betherson...sen schrieb:

    Nur ein kurzer Zwischenruf: Bradley Whitford’s „Josh Lyman“ war nach Rahm Emanuel gestaltet, vor allem sein aufbrausendes und stellenweise schwer zu kontrollierendes Temperament beweisen das sehr deutlich. (http://de.youtube.com/watch?v=Ii4C3Wlp1lM)

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