So viele Serien, so wenig Zeit (III): War sonst noch 'was?
Nachdem sich mein Server-Hoster nun wieder von einem Kurzschluss in der Klimaanlage erholt hat, noch ein paar sonstige Anmerkungen zum Programm der letzten Wochen:
Dollhouse
Das Dauer-Thema „Dollhouse“ kann auch heute nicht unerwähnt bleiben. Die im Vorfeld groß gehypte Episode 1×06 war zwar endlich der vielfach erhoffte Neuanfang der Serie, aber so richtig hatte diese Folge mich auch nicht überzeugt. Interessanterweise sprach kaum jemand im Vorfeld über Episode 1×09, die zumindest in meinen Augen der eigentliche Quantensprung der Serie war, weil hier die Stärken und das Potential der Show deutlicher und effektiver ausgespielt wurden. Das Prinzip des Storytellings aus der Sicht verschiedener Charaktere, deren Geschichten sich langsam zu einem Gesamtbild zusammenfügt, ist gewiss nichts Neues in der TV-Welt, aber Dollhouse nutzte es in dieser Episode auf sehr ansprechende Art und Weise. Die Serie ist zwar immer noch ein gutes Stückchen davon entfernt, für mich ein Favorit wie „Firefly“ zu werden, aber die anfängliche Enttäuschung über das Produkt „Dollhouse“ ist nach neun Episoden nun endlich verflogen. Nun bleibt nur die Hoffnung, dass die eigentliche Entdeckung der Serie, Dichen Lachman („Sierra“) in den wenigen verbleibenden Episoden noch mehr in den Vordergrund gerückt wird.
Übrigens wird FOX nun 12 Episoden ausstrahlen, inklusive des Season Finales. FOX hatte ursprünglich die üblichen 13 Episoden bestellt (und „bezahlt“), aber aus kreativen Gründen wurde die erste Episode nie ausgestrahlt (und Whedon baute das Konzept der Serie anschließend um). So blieben die 12 Folgen, die FOX nun ausstrahlen wird. Für die internationalen TV-Märkte benötigte das von FOX unabhängige Produktionsstudio aus vertraglichen Gründen aber 13 Episoden. Die ursprüngliche erste Folge machte aber im Kontext der Serie nun keinen Sinn mehr und so filmte Whedon quasi zum halben Preis eine zusätzliche Epilog-Episode (also eigentlich schon Episode #14), die FOX aber nicht bezahlen und somit auch nicht ausstrahlen will. Bleiben nur die DVDs oder internationale Ausstrahlungen. Verrücktes TV-Business.
Only one show to save
Ähnlich wie letztes Jahr finde ich mich gegenwärtig in einer recht entspannten Situation was die weitere Zukunft meiner TV-Lieblinge angeht. Da waren die Wochen vor den Upfronts früher deutlich spannender. Gut, „Pushing Daisies“ und „Life“ haben es nicht geschafft, aber so richtig nachtrauern muss ich bisher noch keiner Serie. Die größte Überraschung kam dabei aus dem Lager NBC/DirectTV, die das TV-Highlight „Friday Night Lights“ gleich für zwei Jahre verlängerten. Das entspricht zwar „nur“ 26 Episoden, aber besser konnte es kaum laufen, damit hatte wohl kaum jemand gerechnet. Auch „skins“ ist trotz Finanzkrise bei Channel 4 für eine weitere Staffel gesichert (und soll 2010 mit dem unvermeidlichen amerikanischen Remake bestraft werden). Die Weiterführung von „How I Met Your Mother“ (die übrigens richtig viel Spaß beim Nicht-Verstecken der beiden Schwangerschaften haben) ist auch nur noch eine Formsache. „Castle„, „Dollhouse“ und „Cupid“ werden diese Season wohl auch nur mit einem kleinen Wunder überstehen, aber das würde ich ebenso verkraften wie ich mich bereits mit dem Ende von „Better off Ted„, „Kings“ und „Samantha Who“ abgefunden habe. Das Ende von „Scrubs“ wird zwar etwas zwicken, aber acht Staffeln sollten wirklich genug sein — trotz J.D.&Elliot-Reunion ist die Show zur Zeit locker-flockig gut, jedoch allmählich kamen alle Gags schon zweimal vor. Dass „Knight Rider„, „Old Christine“ wohl enden werden ist mir genauso egal wie das komplette CW-Lineup. „Heroes“ wird wohl zurückkommen, vielleicht gebe ich der Show dann sogar wieder eine finale Chance — die Reviews der letzten Wochen wurden ja inkrementell besser. Sollte es nicht zurückkehren — fine with me. Ähnliches gilt für „Fringe„.
Aber wegen einer einzigen Show werde ich doch Mitte Mai(?) gespannt die Non-Upfronts von NBC verfolgen: „Chuck„. Sollte NBC dieser Serie tatsächlich den Stecker ziehen, würden sie all das gute Karma für die FNL-Verlängerung gleich wieder in die Tonne kicken. „Chuck“ ist ein großer, nerdiger Spaß, der mit all seinen Referenzen an die 1980er- und Gegenwarts-Popkultur nicht mehr aus dem TV wegzudenken ist. Einfach nur gute Comedy mit viel Herz. Eine Absetzung wäre ein herber Verlust.
My Boys
Ich wollte eigentlich nur darauf hinweisen, dass die dritte Staffel begonnen hat und wieder herrlich silly ist.
Doctor Who
Ein paar Sätze will ich auch gerade noch zum Oster-Special unseres Lieblings-Doktors verlieren. Dass die Stories immer eintöniger werden, daran habe ich mich ja schon gewöhnt. Dass sie aber derart oberflächlich und nach „Schema F“ strukturiert sind, hätte ich für ein so genanntes „Special“ nun wirklich nicht erwartet. Da durfte man wirklich nicht viel nachdenken, die Story und die Hauptfiguren waren dünn wie Nudelsuppe in der Mensa. Einziger Lichtblick war „Bionic Woman“ Michelle Ryan, deren Charakter den Doctor eigentlich wunderbar ergänzte und im Grunde auch sehr plausible Argumente für eine dauerhafte Rolle als Companion für den Doctor vorbrachte. Doch der musste natürlich ablehnen. Arrgh-Grmpf. Vielleicht hätten sie sich diese „Specials“ auch noch schenken sollen. Hoffen wir auf 2010 — allerdings weiß ich nicht, ob sich die Gerüchte um Hannah Murray („skins“) als Companion mittlerweile bestätigt haben.
Parks and Recreation
Dazu gebe ich mal noch keine Meinung ab, da es beim Vorbild „The Office“ bekannterweise auch einige Episoden dauerte, bis die Show ihren eigenen Ton fand und der „Bäh! Kopie!“-Beissreflex beim Zuschauen abgeflaut war. Auch bei „Parks and Recreation“ kommt diese grundsätzliche Ablehnungshaltung gegenüber simplen Kopien erstmal auf, aber das Potential sehe ich durchaus. Die erste Folge machte auch durchaus Spaß, aber ich denke mal ein Großteil davon ist noch auf meine uneingeschränkte Begeisterung für Amy Poehler aus ihren SNL-Zeiten zurückzuführen. Solange es nicht vollends grottenschlecht wird, harre ich mal der Dinge, die da kommen.
Und das war’s für dieses „Mega-Update“ im sablog. Ich weiß nicht, wann ich wieder Gelegenheit zum Posten haben werde (sprich: Urlaub), also vergesst mich nicht ;-). An dieser Stelle nochmals der Hinweis auf meinen Twitter-Feed, den ich immerhin etwas öfter befülle.
17. April 2009 um 19:58 Uhr
Die infronts von NBC finden am 4. Mai statt. Dann wird das Schicksal von Chuck entschieden sein.
18. April 2009 um 02:17 Uhr
Wann ist denn „Life“ offiziell abgesetzt worden, habe ich da was verpasst? Meine üblichen Quellen schweigen sich noch aus zum vermeintlichen Ende der Serie.
„Chuck“ gefiel mir in den letzten Folgen bis auf die Guest Stars irgendwie nicht mehr so gut wie zuvor, mag aber auch daran liegen, dass für mich viele Folgen neben dem Geek-Level mit dem Vorhandensein oder Nicht-Vorhandensein von romantischen Chuck-Sarah-Momenten stehen und fallen. Ich alter Romantiker, ich…
Jaja, Sascha, ich weiß, es zählt eigentlich einzig Adam Baldwin! 🙂
„Better Off Ted“ ist für mich auch eine echte Entdeckung, aber irgendwie ist es mir einfach nicht vergönnt, mal eine meiner Comedy-Favoriten die erste Staffel überleben zu sehen. Schade!
18. April 2009 um 08:56 Uhr
@weckman: „Offiziell“ abgesetzt sind zur Zeit noch wenige Serien. Aber bei den extrem miserablen Quoten von „Life“ und NBCs drastisch reduziertem Bedarf an scripted shows in der nächsten Season wäre alles andere als ein Ende ein großes TV-Wunder.
18. April 2009 um 15:06 Uhr
Was ist eigentlich an Dichen Lachman (wie wird das eigentlich korrekt ausgesprochen?) so besonders toll? Abgesehen von ihrem elfen- oder katzenhaften Aussehen bin ich nicht sonderlich beeindruckt von ihr oder der Rolle als Sierra. Meine Favoritin ist da eher die Figur November/Mellie 😉
Von den letzten beiden Dr. Who-Specials war ich übrigens ebenfalls ziemlich enttäuscht und nicht special-würdig. Und die Figur dieser Super-Diebin war ja wohl einfach nur albern – genauergesagt die Zurschaustellung der geballten Inkompetenz der Sicherheitskräfte… die Sicherung dieses tollen Goldkelches war außerordentlich lachhaft, und wie sie dann mit dem fliegenden Bus abhaut und die versammelten schwer bewaffneten Soldaten tatenlos zugucken… lächerlich.
Ich warte sehnlichst auf Steve Moffat als Chefautoren. Bisher ragten ja sämtliche Moffat-Folgen qualitativ haushoch über alle sonstigen Folgen heraus.
18. April 2009 um 19:01 Uhr
@sab: Da gebe ich Dir natürlich Recht, für eine dritte Staffel müsste vermutlich schon sowas wie ein großer organisatorischer Fehler bei NBC passieren…
A: „Sagt mal, wer von Euch hat eigentlich ‚Life‘ verlängert?“
B: „Ja, wie, ich dachte, Du!?“
A: „Was, wer, ich, spinnt ihr!?“
C: „Ja, und jetzt?“
A: „Na ja, zu spät, setzen wir dann nach der dritten Folge der neuen Season ab. Arbeitet schon mal am Replacement!“
B: „Und wenn die Quoten vorher steigen?“
A: „Ha, der war gut, wäre ich fast drauf reingefallen – und nun an die Arbeit!“ 😉
19. April 2009 um 11:39 Uhr
@onlime: Dichen kann meiner Meinung nach hervorragend diese multiplen Persönlichkeiten darstellen, man nimmt ihr jene verschiedenen und stark unterschiedlichen Rollen viel eher ab als Eliza Dushku. Eliza muss man offenbar immer in irgendwelche stoffökonomische Kostüme stecken, um ihre Figur für die Zuschauer interessant zu machen. Darüberhinaus spielt sie eigentlich immer die gleiche Rolle: Faith in einer Undercover-Mission.
20. April 2009 um 01:38 Uhr
„[…]um ihre Figur für die Zuschauer interessant zu machen.“ – sehr gelungene Zweideutigkeit mit mehr als nur einem Funken Wahrheit! 🙂
21. April 2009 um 14:47 Uhr
@onlime:
Falls mich meine Englischkenntnisse nicht im Stich lassen, sag ich mal, dass Dichen Lachman sich im Englischen wohl so ausspricht:
Dei-ken Lak-männ
22. April 2009 um 23:49 Uhr
Das Ensemble von Dollhouse scheint selber nicht so genau zu wissen, wie man all diese ungewöhnlichen Namen aussprechen soll. 😉
Nachdem was ich durch ein bisschen forschen herausgefunden habe, scheint sie sich wohl „DIH-tschen LACK-man“ auszusprechen.
23. April 2009 um 01:01 Uhr
Viel interessanter wäre ja mal, Aussprache hin oder her, die Herkunft eines solch ungewöhnlichen Namens. Französisch?
Na, wenn sie so gut ist, wie Sascha sagt, und daher alsbald hoffentlich zum großen Star einer wirklich erfolgreichen Show wird, wird es uns bestimmt der ein oder andere Entertainment-Kanal erklären… 🙂
23. April 2009 um 09:05 Uhr
Laut IMDb/Wikipedia hat sie eine tibetanische Mutter und einen australischen Vater, daher vermutlich der etwas ungewöhnliche Name.
Von WatchingDollhouse.com / L.A.Times:
http://latimesblogs.latimes.com/showtracker/2009/02/countdown-to–5.html
25. April 2009 um 12:13 Uhr
Vielen Dank für diese tolle Übersicht! Was würde ich nur ohne dieses Blog machen. Dann müsste ich all die Infos selbst suchen, wozu ich viel zu faul bin 😉
27. April 2009 um 19:24 Uhr
Na gut, na gut, auch ich muss nun, wo ich mal noch genauer darauf geachtet habe, zugeben, dass zumindest in der letzten Folge „Dollhouse“ Dichen Lachman ein sehr viel glaubhafteres Gamer-Girl abgab als Eliza Dushku eine Frau um die 50.
Auch schade, wie die Folge sich dann entwickelt hat, [SPOILER] die reine Idee des ewigen Lebens [/SPOILER] fand ich schon einen sehr interessanten Twist, aber dann nur so eine Agatha-Christie-Version – na ja.
Aber bei inzwischen unter 3 Millionen Zuschauern in den USA müssen wir uns wohl eh nicht mehr lange darüber streiten. Ich schlage vor, Joss Whedon sollte nur noch durchkonzipierte und in sich abgeschlossene, hochqualitative Miniserien produzieren, sonst frisst ihn irgendwann noch mal der Frust auf und er macht seine Androhung war, überhaupt keine TV-Produktionen mehr zu machen, und das wäre ja trotz allem sehr schade, oder…?
sab edit: Spoiler-Tag repariert
27. April 2009 um 20:01 Uhr
Die jüngste Dollhouse-Episode war auch in meinen Augen leider ein erheblicher Rückschritt. Whedon wollte wohl nach dem „Reboot“ nicht nur reine Mythology-Episoden produzieren, aber das Standalone-Ergebnis hat rein gar nicht funktioniert. Dabei war ich bei der Einblendung der Autoren-Credits (Espenson, Jed & Maurissa Whedon) noch so hoffnungsvoll…
Whedons Stärke liegt ganz sicher nicht in der Konzeption solcher Serien-Alltagsepisoden, sondern er brilliert in den „Special Events“, wenn dem Zuschauer vollkommen neue Seiten der vermeintlich bekannten Charaktere aufgezeigt werden. Dazu zählen beispielsweise auch solche experimentelle Episoden wie Buffys „Restless„. Daher rechne ich auch damit, dass die von FOX ignorierte 13./14. „Coda“-Episode von „Dollhouse“ der eigentliche memorable Höhepunkt der Serie wird.
Ja, und meiner Meinung nach braucht das auch nicht nur für Whedon zu gelten. Die Networks sollten viel öfter auf 13-Episoden-Events setzen. Das würde dann TV-Projekte auch für viele Großkaliber-Hollywood-Stars attraktiver machen.
28. April 2009 um 04:36 Uhr
Irgendwie vermute ich, dass Jed wohl primär die Topher/Sierra-Elemente geschrieben haben dürfte.
Die grundsätzliche Idee, Quantität durch mehr Qualität zu ersetzen und vermehrt auf 13-Episoden-Staffeln zu setzen, ist natürlich nicht verkehrt, gerade für die großen Networks aber auch nicht unproblematisch, schließlich müssen sie so für einen Timeslot gleich zwei Serien pro Season produzieren lassen, was auch mehr als nur ein doppeltes Investment bedeuten dürfte.
Außerdem wäre so die Lücke zwischen zwei Staffeln enorm, ein Umstand, den man bisher fast nur von HBO & Co. kannte und dort wohl als Fan auch eher zähneknirschend akzeptiert hat. Gerade die großen Networks plagt ja dauernd die Angst, dass selbst eine erfolgreiche Serie nach einer zu langen Pause plötzlich ob der riesigen Konkurrenz seine Audience nicht wiederfindet, weswegen diese Idee wohl weniger gut ankommen dürfte. Auch ist es ja so, dass, wenn eine Serie mal erfolgreich ist, und das ist ja immer seltener der Fall, die Verantwortlichen zumeist gar nicht genug davon haben können und wohl am liebsten hätten, wenn sie gleich die gesamte Season durchliefe.
Ich glaube, das gäbe ein echtes Chaos. 13 Folgen, Erfolg, dann 26, Qualität sinkt, dann wieder nur 13 nach zu langer Pause, eingestellt nach 10 weiteren, Rest gibt’s auf DVD. Vielleicht. Oder so ähnlich.
In nächster Zeit wird sich da meiner Meinung nach nicht wirklich viel ändern – qualitativ hochwertigere und auch mal was wagende Serien laufen auf den Cable-Networks, zumeist Massenware auf den Major Networks, und wenn die was ändern in den kommenden Seasons, dann höchstens in die Safe-Bet-Richtung. Und die bedeutet vieles, aber nicht Qualität. Wer weiß, vielleicht hat NBC 2012 ja sechs Talkshows hintereinander. „Welcome to the Late Late Late Late Late Late Show!“…
Ach ja – und dann kommt das Internet und macht allen den Garaus! 🙂
So sieht zumindest meine wenig rosige Zukunftsvision aus.
28. April 2009 um 09:53 Uhr
Bei der 13-Episoden-Strategie sehe ich auch das Vorbild Großbritannien, wo man (allerdings wohl auch in erster Linie aus Kostengründen) ein derartiges Modell nutzt. Da zeigt sich dann auch eher, ob nach zwei bis drei Staffeln à 13 Folgen die Luft aus dem Material ‚raus ist oder ob sie weiter trägt.
Zugegeben, die Erfolgsaussichten für solch ein Verfahren im US-Markt ist ungewiss — vor einigen Jahren wurde ja „Revelations“ mit Bill Pullman auf NBC ausdrücklich nur als Mini-Serie angekündigt. Doch die Zuschauer schalteten erst gar nicht ein, vielleicht auch weil sie sich nicht auf eine Serie „einlassen“ wollten, die nur 6 Episoden lang läuft.
Daher wäre das Modell wohl auch nur in Einzelfällen und Produktionen mit wenigen prozeduralen Strukturen sinnvoll — sicherlich nicht für Ärzte/Cop-Soaps.
29. April 2009 um 02:57 Uhr
Nun, ich bin alles andere als ein Experte, was britisches Fernsehen angeht, aber dieses unterscheidet sich meines Wissens ja doch in vielen Punkten dramatisch vom amerikanischen, da sehe ich eher weniger die Möglichkeit, sich Inspirationen zu holen.
Mini-Serien sind bisher in den USA ja primär ‚Events‘, die zumeist in schneller Reihenfolge abgespult werden, oft auch über den Sommer. Da besteht bestimmt noch Verbesserungsbedarf, und mit den richtigen Zugpferden könnte das durchaus was werden. Für die eigentliche Season, welche, egal, wie sehr alle darüber streiten, ob es sie denn noch lange geben wird, zumindest momentan immer noch das Korsett ist, in das sich alles zu fügen hat, sehe ich Mini-Serien, wie gesagt, auch nur bedingt als Lösung.
Trotzdem bieten solche kürzeren Serien zumindest potentiell die Möglichkeit eines Best-of-both-Worlds-Szenarios, indem man sehr komplexe Handlungen in einer aufwändigen Serie über einen überschaubaren Zeitraum mit Top-Schauspielern darbietet, was sich wohl bei Erfolg auch sehr gut als Sammel-DVD verkaufen lassen sollte. Nur leider können die Networks eben zwei Dinge nur sehr schlecht – Zeit geben, wenn’s nicht gleich super läuft aber das Potential da wäre, und loslassen, wenn’s zu gut läuft, aber eigentlich die Luft raus ist.
Ob wirklich jemals ein Sender in absehbarer Zeit (erneut) einen entsprechenden Versuch ernsthaft wagen wird, gerade heutzutage, wo man mehr mit Einsparmaßnahmen beschäftigt ist – wer weiß. Was ich aber meinerseits weiß, ist, dass ich bestimmt nicht noch zehn CSI-Klone gucken werde!
Na, dann warten wir mal alle gespannt auf die Lineup-Verkündungen nächsten Monat…
29. Mai 2009 um 16:05 Uhr
Heute wurde offiziell angekündigt, dass die noch recht unbekannte Karen Gillian die Rolle der Begleiterin des Doctors in der fünften Staffel übernehmen wird. http://bit.ly/EqbXv http://bit.ly/MioT2