Posts Tagged ‘Dollhouse’


The Legend of the Mustache

Donnerstag, 11. Februar, 2010

Stell Dir vor, es sind February-Sweeps und keiner merkt’s. Früher wurden zu dieser Zeit die „big guns“ ausgepackt, dieses Jahr hält irgendwie jeder den Atem an und wartet auf Olympia. So hat sich „Lost“ nach einer zumindest soliden Season-Eröffnung plötzlich wieder an alten, eigentlich längst vergessenen Langeweile-Unarten orientiert. Hoffentlich war’s nur ein Ausrutscher in dieser finalen Staffel. Auch „Chuck“, „The Office“, „30 Rock“ und „Big Bang Theory“ hatten schon mal bessere Tage gesehen.

„Dollhouse“ endete mit einem guten Finale, das der Serie einen würdigen Schlusspunkt setzte. Kein offenes Ende, keine Notwendigkeit für Spin-Offs oder Comics — einfach zur Abwechslung mal ein abgeschlossenes Kapitel im „Whedonverse“. Und zur Überraschung aller Beteiligten wurden tatsächlich alle 13 Episoden der zweiten Staffel ausgestrahlt — FOX kann also doch Wort halten.

Kein so versöhnliches Ende gibt es wohl für „Better Off Ted“ und „Scrubs 2.0“ : Derzeit erscheint es wahrscheinlicher, dass man die finalen Episoden dieser Serien erst auf DVD zu sehen bekommt. Im Falle von „Better Off Ted“ ohne jeden Zweifel eine Anschaffung wert, bei „Scrubs 2.0“ würde ich da schon länger zögern. Die Charaktere fanden zwar zuletzt endlich ihre Souveränität ohne nervende J.D.-Altlasten und die Show hätte sicherlich auch eine Verlängerung verdient, aber richtiges „Must-See-TV“ wie die ersten Staffeln von „Scrubs“ war’s nicht.

Bei den neuen Shows sind „Caprica“ und „Life Unexpected“ auch nach drei bis vier Episoden immer noch in einem seltsamen Limbo-Status: Schatten und Licht halten sich verblüffend ausgeglichen die Waage. „Caprica“ überzeugt vor allem wegen dem auf dem Papier sicherlich absurd klingenden Inszenierungskniff, der die 0.1-Version der Cylons kurzerhand mit einem menschlichen Teenager kreuzt. Aber selbst das Gimmick der Anwesenheit des jungen Bill Adama kann mich nicht richtig überzeugen, zu wenig interessant sind ein Großteil der Charaktere und Geschichten. Aber es ist Potential da, jede Woche muss sich die Show jedoch neu beweisen.

„Life Unexpected“ appelliert natürlich vor allem an den WB-Oldtimer, der sich darüber freut, wieder die gute alte „Gilmore-Girls-Felicity-Dawson’s-Creek“-Atmosphäre zu entdecken. Aber leider stolpert auch diese Show — wie es wohl zum WB-Stil passt — öfters in allzu ausgetretene Story-Klischees (die komplette zweite Episode war Murks, die dritte aber wieder deutlich besser). Auch hier ist einfach noch kein abschließendes Urteil möglich.

Von der vierten Staffel „Skins“ wurden erst zwei Episoden ausgestrahlt, aber auch hier stehen die Zeichen auf „ugh“. Vielleicht sind diese Charaktere und das Storyprinzip jetzt wirklich endgültig ausgereizt oder die Show braucht noch etwas mehr Anlaufzeit in dieser Season.

So lautet das Fazit wohl im Moment nur: Warten auf März und „Parenthood“. (Aber wenn man sich dermaßen auf etwas freut… 😮 ).

Zwischendurch noch ein kleiner Surftipp: Ein längjähriger Programmplaner für FOX (und früher NBC) war schon seit einiger Zeit als „Masked Scheduler“ auf Twitter unterwegs, nun hat er auch ein Blog mit längeren Postings. Seine Beiträge sind immer recht lesenswert für Leute, die sich etwas für das TV-Business interessieren, insbesondere wenn er ein wenig aus dem Nähkästchen plaudert und beispielsweise von der Scheduling-Genese des „Must-See“-Donnerstag in den 1990ern auf NBC erzählt. Natürlich sind seine Postings recht positiv, wenn es um seinen gegenwärtigen Arbeitgeber FOX geht, aber er bemüht sich auch zuweilen um einen halbwegs neutralen Standpunkt (so zum Beispiel wenn er „Wonderfalls“ als eine der großen verpassten Chancen von FOX nennt). Er schreibt zwar unter einem Pseudonym, aber falls es jemanden interessiert, ist sein Name über eine Google-Recherche recht einfach herauszufinden.

Abschließend ein Lob an die NBC-Promoabteilung, die offenbar noch nicht eingespart wurde, wie der nachfolgende Clip beweist.

Außerdem gibt’s auch noch „April The Intern“ sowie „Ladies Man„.

Dollhouse: Wenn das Wörtchen "wenn" nicht wär

Montag, 26. Oktober, 2009

dollhouse-belonging-01Achjeh, warum zeigen die Dollhouse-Autoren denn bloß auch in Season 2 noch so selten, welch exzellentes Potential in dieser Show steckt? Ein großer Teil der bisherigen neuen Staffel war mal wieder eher aus der Kategorie „meh“. Aber ausgerechnet die eindeutig extrem low-budget produzierte Episode „Belonging“ demonstrierte (wie die Whiskey/Topher-Szenen in „Vows“) eindrucksvoll die Möglichkeiten der Show, wenn sie mal ein wenig in den Untiefen der Moralvorstellungen der Charaktere herumwühlt und Narben hinterlässt. „Dollhouse“ braucht definitiv keine aufreizend inszenierten Sex-Phantasien, um interessante und faszinierende Geschichten zu erzählen. Und es ist sicher auch kein Zufall, dass eine der besten Episoden der Serie mal wieder Eliza Dushku lediglich in einer untergeordneten Nebenrolle zeigte.

Jetzt ist „Dollhouse“ erst mal bis Anfang Dezember weg von den Bildschirmen, aber kommt dann mit neuem (und in gewisser Weise perfekten) Lead-In zurück: Sich selbst. FOX spult den Rest der Season in Doppelfolgen ab und man kann eigentlich nur noch hoffen, dass der Sender auch noch bis zum bitteren Quotenende durchhält und alle 13 Episoden ausstrahlt.

Erste Eindrücke VI: Bored, Cleveland, Dollhouse, Erica

Dienstag, 29. September, 2009

Dollhouse, S2 – „Vows“
Zwischen dem Beginn dieser Staffel und der Pilot-Episode der letzten TV-Season liegen gefühlte Galaxien (leider aber auch große Quotenunterschiede: Gerade mal ein fürchterliches 1.0 Share und 2,8 Mio Zuschauer, die im Laufe der Folge auch noch deutlich weniger wurden. Uh-oh.). Der Gesamteindruck des Staffelauftakts war sehr positiv, auch wenn es einige Abzüge in der B-Note gibt. Oder vielmehr müsste das die „A-Note“ sein, denn das wenige Negative, das mir zu „Vows“ einfällt, hat mit der Hauptfigur Caroline/Eliza Dushku zu tun. Einerseits war ihr Einsatz-of-the-week mal wieder seltsam unerklärt motiviert (warum will ihr neuer „Handler“ Ballard nun ausgerechnet diesen Bösewicht zur Strecke bringen? Und überhaupt: Hä?!) und war dann auch trotz kleiner „Battlestar Galactica“-Reunion lediglich mäßig interessant. Zwar wurde nicht mehr so eklatant deutlich wie in Season 1, dass Dushku mit dieser Multiple-Persönlichkeit-Rolle überfordert ist, aber sie und ihr Charakter „Echo“ ist immer noch das schwächste Glied in „Dollhouse“. Die stärksten Momente ihrer Story waren dann auch die Szenen, in denen sie nicht im Vordergrund stand: Beispielsweise der großartige Zusammenschnitt von Ballards „Lockerungsübungen“ während Echos Mission.

Man kann es nicht anders sagen: Die Nebendarsteller (und -figuren) retten dieser Show den Hintern. Und zwar mit Sternchen. Dichen Lachman ließ Eliza Dushku nur deshalb nicht schlecht aussehen, weil sie nur am Rande erschien. Amy Acker bekam exzellentes dramatisches Material für ihren Charakter und spielte in einer anderen Liga als ihre Mitstreiter (es schadete natürlich auch nicht, dass sie nur dürftig bekleidet in einer Szene agierte). In der Auseinandersetzung mit Topher stellte „Whiskey“ genau die richtigen Fragen, die das Konzept von dem neuen „Dollhouse“ so verstörend und faszinierend machen können: Wenn meine ganze Identität nur erfunden ist, was bin ich dann noch wert? Erfreulich auch die deutlichere Betonung von Tophers Charakter, der nicht mehr nur als Gadget-Freak ohne Moral dargestellt wurde, sondern endlich mal begann, seine Rolle in diesem makabren Unternehmen zu hinterfragen. Sehr schönes Whedon-typisches „Foreshadowing“ (oder Backshadowing? ;-)) auf die Ereignisse von „Epitaph One“.

Schade, dass Amy Acker nur in drei von dreizehn Episoden dieser (letzten?) Staffel zu sehen sein wird, da sie bereits für die Midseason-Show „Happy Town“ verpflichtet wurde. Ihre verwirrende und komplexe Beziehung zu dem Schöpfer ihrer Persönlichkeit, Topher, wäre sonst sicherlich zu einem Highlight der Serie geworden. Aber stattdessen darf man sich auf einen verlängerten Gastauftritt von Summer Glau freuen, deren Zwei-Episoden-Rolle gerade auf weitere Folgen verlängert wurde.

Mist, zuviel Zeit für Dollhouse verbraucht. Der Rest in Kurzform:

The Cleveland Show
Uh. In Teilen amüsant, aber mehr auch nicht. Nicht mein Geschmack.

Bored to Death
Sieht ganz gut aus, aber der richtige Funken ist noch nicht übergesprungen.

Being Erica, S2
Als gäbe es nicht schon genug neue und alte Shows, stopfen die Kanadier nun auch noch den letztjährigen charmanten Überraschungshit in das überfüllte Line-up. Recht netter Beginn (endlich auch mit runderneuerten Opening Credits), auch wenn natürlich die zentrale Frage der Show wieder nicht beantwortet wurde (Wer oder was ist Dr. Tom?).

Mad Men, S3
Wow. Die Serie ist immer noch wie exzellenter Wein, den man nicht nur genießt, sondern jeden Augenblick zelebriert. Und dann kommt jemand mit einem Rasenmäher. Oder einer Chaise Lounge.

FOX Upfronts 2009

Montag, 18. Mai, 2009

Nur der Vollständigkeit halber der (geplante) FOX-Sendeplan für den Herbst. Warum sie in einer Kamikaze-Aktion „Fringe“ auf den schwer umkämpften Donnerstag legen ist mir ebenso ein Rätsel wie die unkomische Comedy „‚Til Death“ ein sinnvolles Lead-In für „Dollhouse“ sein soll. Aber ich beschwer‘ mich ja gar nicht ;-). Ein Interview mit Whedon zur zweiten Staffel „Dollhouse“ gibt’s übrigens beim THRFeed.

Terminator: The Sarah Connor Chronicles“ wurde wie bereits berichtet offiziell abgesetzt. Es ist zwar schade, dass es nun keine Terminatrix Summer Glau mehr geben wird, aber auf der anderen Seite war die zweite Staffel über weite Strecken in meinen Augen eine Qual. Den schwachen Gesamteindruck konnte auch das gute Finale nicht mehr herausreißen. Und wie ich am Wochenende dank einer Wiederholung eines „Garbage“-Konzerts im WDR-Rockpalast sehen konnte, gefällt mir Shirley Manson als energiegeladene Sängern einfach besser als eine eiskalte Terminator-Figur, die sich in ein Pissoir verwandelt, um Männer zu ermorden ;-).

„Bones“ wurde übrigens gleich für zwei Staffeln verlängert.

Die Pilotfolge von „Glee“ (von Ryan Murphy, „Nip/Tuck“) läuft schon morgen Abend auf FOX — als eine Art Promo für den eigentlichen Serienstart im Herbst. Der Trailer sieht vielversprechend aus.

MONDAY
8:00-9:00 PM HOUSE
9:00-10:00 PM LIE TO ME

TUESDAY
8:00-10:00 PM SO YOU THINK YOU CAN DANCE Performance Show

WEDNESDAY
8:00-9:00 PM SO YOU THINK YOU CAN DANCE Results Show
9:00-10:00 PM GLEE

THURSDAY
8:00-9:00 PM BONES
9:00-10:00 PM FRINGE

FRIDAY
8:00-8:30 PM BROTHERS
8:30-9:00 PM ‘TIL DEATH
9:00-10:00 PM DOLLHOUSE

SATURDAY
8:00-8:30 PM COPS
8:30-9:00 PM COPS
9:00-10:00 PM AMERICA’S MOST WANTED
11:00 PM-Midnight THE WANDA SYKES SHOW (working title)
Midnight-12:30 AM ANIMATION DOMINATION ENCORES

SUNDAY
7:00-8:00 PM THE OT (NFL post-game)
8:00-8:30 PM THE SIMPSONS
8:30-9:00 PM THE CLEVELAND SHOW
9:00-9:30 PM FAMILY GUY
9:30-10:00 PM AMERICAN DAD

Ab Januar 2010
MONDAY
8:00-9:00 PM HOUSE
9:00-10:00 PM 24

TUESDAY
8:00-9:00 PM AMERICAN IDOL Performance Show
9:00-10:00 PM PAST LIFE

WEDNESDAY
8:00-9:00 PM AMERICAN IDOL Results Show
9:00-10:00 PM HUMAN TARGET (January) / GLEE (spring)

THURSDAY (same as Fall)

FRIDAY (same as Fall)

SATURDAY (same as Fall)

SUNDAY
7:00-7:30 PM ANIMATION DOMINATION ENCORES
7:30-8:00 PM AMERICAN DAD
8:00-8:30 PM THE SIMPSONS
8:30-9:00 PM SONS OF TUCSON
9:00-9:30 PM FAMILY GUY
9:30-10:00 PM THE CLEVELAND SHOW

Dollhouse, Better off Ted, Castle verlängert: Weihnachten im Mai

Samstag, 16. Mai, 2009

Da musste ich mir heute morgen beim noch etwas verschlafenen Überfliegen der TickerTwitter-Meldungen doch ein paar Mal die Augen reiben. Auch wenn es noch nicht definitiv-offiziell ist, so sind sich alle „üblichen Quellen“ bereits sehr sicher: FOX verlängert Dollhouse für eine zweite Staffel, ABC verlängert Better Off Ted, Castle (und wohl auch Scrubs) für weitere Staffeln. Die offiziellen Bekanntmachungen werden wohl während den Upfronts in der nächsten Woche kommen.

Vor allem die Verlängerung von „Dollhouse“, das zum Seasonfinale gerade mal ein lächerliches Share von 1.0 in der Zielgruppe erreichte, dürfte wohl eine der größten Überraschungen der Upfronts sein und für Outsider (und Insider) reichlich schwer zu erklären. Da wurden schon ganz andere Serien mit besseren Quoten abgesetzt. Aber offensichtlich haben FOX und 20th Century auch den Blick auf die DVR-Zahlen sowie mögliche DVD-Verkäufe und natürlich die immense Whedon-Fangemeinde. Wie auch immer, mir soll’s recht sein — zum Ende der Staffel zeigte „Dollhouse“ viel Potential, auch wenn ich auch nichts dagegen gehabt hätte, die guten Darsteller in anderen, neuen Projekten zu sehen.

Und als würde das nicht schon für einen guten Start in den Tag reichen, zeichnen sich bereits auch schon die Verlängerungen der charmanten Krimi-Dramedy „Castle“ und dem herrlich schrillen „Better off Ted“ ab. Nimmt man nun noch die sehr guten Aussichten für eine weitere Staffel von „Chuck“ hinzu sowie die bereits erfolgte Order für „Friday Night Lights“ und „Party Down“ — wieviel besser hätte das denn noch laufen können? Wenn das so weiter geht, werden demnächst wohl noch weitere Staffeln für „Pushing Daisies“, „Deadwood“ und „Firefly“ angekündigt ;-).

Der letzte Satz sollte natürlich nicht so ernst genommen werden, aber mir wurde gerade bewusst, dass in gewisser Weise die Networks dieses Jahr wohl wirklich über das Ziel hinausschießen: ABC will auch Scrubs verlängern. Unter anderem soll Zach Braff bereits einen Deal mit ABC Studios für einen Auftritt in sechs Episoden der neunten Staffel der Comedy unterschrieben haben. Und an diesem Punkt wird es mir dann doch etwas unbehaglich zumute — das diesjährige Finale war so perfekt, dass wohl automatisch „Jetzt kann’s nur noch abwärts gehen“-Befürchtungen aufkommen. Warten wir also mal gespannt ab.

Genaue Angaben zu Episoden-Anzahl (in den meisten Fällen wohl erstmal nur 13) oder Sendeplätze der verlängerten Serien gibt es noch nicht, aber die dürften ebenfalls im Laufe der nächsten Woche bekanntgegeben werden. Weitere Neuigkeiten zu den Pick-Ups neuer Serien finden sich auch wie üblich bei Nikki Finke. Ich freue mich jetzt erstmal über die schönen „Geschenke“ am Samstag-Morgen :).

So viele Serien, so wenig Zeit (III): War sonst noch 'was?

Freitag, 17. April, 2009

Nachdem sich mein Server-Hoster nun wieder von einem Kurzschluss in der Klimaanlage erholt hat, noch ein paar sonstige Anmerkungen zum Programm der letzten Wochen:

Dollhouse

dollhouse_sierra
Das Dauer-Thema „Dollhouse“ kann auch heute nicht unerwähnt bleiben. Die im Vorfeld groß gehypte Episode 1×06 war zwar endlich der vielfach erhoffte Neuanfang der Serie, aber so richtig hatte diese Folge mich auch nicht überzeugt. Interessanterweise sprach kaum jemand im Vorfeld über Episode 1×09, die zumindest in meinen Augen der eigentliche Quantensprung der Serie war, weil hier die Stärken und das Potential der Show deutlicher und effektiver ausgespielt wurden. Das Prinzip des Storytellings aus der Sicht verschiedener Charaktere, deren Geschichten sich langsam zu einem Gesamtbild zusammenfügt, ist gewiss nichts Neues in der TV-Welt, aber Dollhouse nutzte es in dieser Episode auf sehr ansprechende Art und Weise. Die Serie ist zwar immer noch ein gutes Stückchen davon entfernt, für mich ein Favorit wie „Firefly“ zu werden, aber die anfängliche Enttäuschung über das Produkt „Dollhouse“ ist nach neun Episoden nun endlich verflogen. Nun bleibt nur die Hoffnung, dass die eigentliche Entdeckung der Serie, Dichen Lachman („Sierra“) in den wenigen verbleibenden Episoden noch mehr in den Vordergrund gerückt wird.

Übrigens wird FOX nun 12 Episoden ausstrahlen, inklusive des Season Finales. FOX hatte ursprünglich die üblichen 13 Episoden bestellt (und „bezahlt“), aber aus kreativen Gründen wurde die erste Episode nie ausgestrahlt (und Whedon baute das Konzept der Serie anschließend um). So blieben die 12 Folgen, die FOX nun ausstrahlen wird. Für die internationalen TV-Märkte benötigte das von FOX unabhängige Produktionsstudio aus vertraglichen Gründen aber 13 Episoden. Die ursprüngliche erste Folge machte aber im Kontext der Serie nun keinen Sinn mehr und so filmte Whedon quasi zum halben Preis eine zusätzliche Epilog-Episode (also eigentlich schon Episode #14), die FOX aber nicht bezahlen und somit auch nicht ausstrahlen will. Bleiben nur die DVDs oder internationale Ausstrahlungen. Verrücktes TV-Business.

Only one show to save

Ähnlich wie letztes Jahr finde ich mich gegenwärtig in einer recht entspannten Situation was die weitere Zukunft meiner TV-Lieblinge angeht. Da waren die Wochen vor den Upfronts früher deutlich spannender. Gut, „Pushing Daisies“ und „Life“ haben es nicht geschafft, aber so richtig nachtrauern muss ich bisher noch keiner Serie. Die größte Überraschung kam dabei aus dem Lager NBC/DirectTV, die das TV-Highlight „Friday Night Lights“ gleich für zwei Jahre verlängerten. Das entspricht zwar „nur“ 26 Episoden, aber besser konnte es kaum laufen, damit hatte wohl kaum jemand gerechnet. Auch „skins“ ist trotz Finanzkrise bei Channel 4 für eine weitere Staffel gesichert (und soll 2010 mit dem unvermeidlichen amerikanischen Remake bestraft werden). Die Weiterführung von „How I Met Your Mother“ (die übrigens richtig viel Spaß beim Nicht-Verstecken der beiden Schwangerschaften haben) ist auch nur noch eine Formsache. „Castle„, „Dollhouse“ und „Cupid“ werden diese Season wohl auch nur mit einem kleinen Wunder überstehen, aber das würde ich ebenso verkraften wie ich mich bereits mit dem Ende von „Better off Ted„, „Kings“ und „Samantha Who“ abgefunden habe. Das Ende von „Scrubs“ wird zwar etwas zwicken, aber acht Staffeln sollten wirklich genug sein — trotz J.D.&Elliot-Reunion ist die Show zur Zeit locker-flockig gut, jedoch allmählich kamen alle Gags schon zweimal vor. Dass „Knight Rider„, „Old Christine“ wohl enden werden ist mir genauso egal wie das komplette CW-Lineup. „Heroes“ wird wohl zurückkommen, vielleicht gebe ich der Show dann sogar wieder eine finale Chance — die Reviews der letzten Wochen wurden ja inkrementell besser. Sollte es nicht zurückkehren — fine with me. Ähnliches gilt für „Fringe„.

Aber wegen einer einzigen Show werde ich doch Mitte Mai(?) gespannt die Non-Upfronts von NBC verfolgen: „Chuck„. Sollte NBC dieser Serie tatsächlich den Stecker ziehen, würden sie all das gute Karma für die FNL-Verlängerung gleich wieder in die Tonne kicken. „Chuck“ ist ein großer, nerdiger Spaß, der mit all seinen Referenzen an die 1980er- und Gegenwarts-Popkultur nicht mehr aus dem TV wegzudenken ist. Einfach nur gute Comedy mit viel Herz. Eine Absetzung wäre ein herber Verlust.

My Boys

Ich wollte eigentlich nur darauf hinweisen, dass die dritte Staffel begonnen hat und wieder herrlich silly ist.

Doctor Who

Ein paar Sätze will ich auch gerade noch zum Oster-Special unseres Lieblings-Doktors verlieren. Dass die Stories immer eintöniger werden, daran habe ich mich ja schon gewöhnt. Dass sie aber derart oberflächlich und nach „Schema F“ strukturiert sind, hätte ich für ein so genanntes „Special“ nun wirklich nicht erwartet. Da durfte man wirklich nicht viel nachdenken, die Story und die Hauptfiguren waren dünn wie Nudelsuppe in der Mensa. Einziger Lichtblick war „Bionic Woman“ Michelle Ryan, deren Charakter den Doctor eigentlich wunderbar ergänzte und im Grunde auch sehr plausible Argumente für eine dauerhafte Rolle als Companion für den Doctor vorbrachte. Doch der musste natürlich ablehnen. Arrgh-Grmpf. Vielleicht hätten sie sich diese „Specials“ auch noch schenken sollen. Hoffen wir auf 2010 — allerdings weiß ich nicht, ob sich die Gerüchte um Hannah Murray („skins“) als Companion mittlerweile bestätigt haben.

Parks and Recreation

Dazu gebe ich mal noch keine Meinung ab, da es beim Vorbild „The Office“ bekannterweise auch einige Episoden dauerte, bis die Show ihren eigenen Ton fand und der „Bäh! Kopie!“-Beissreflex beim Zuschauen abgeflaut war. Auch bei „Parks and Recreation“ kommt diese grundsätzliche Ablehnungshaltung gegenüber simplen Kopien erstmal auf, aber das Potential sehe ich durchaus. Die erste Folge machte auch durchaus Spaß, aber ich denke mal ein Großteil davon ist noch auf meine uneingeschränkte Begeisterung für Amy Poehler aus ihren SNL-Zeiten zurückzuführen. Solange es nicht vollends grottenschlecht wird, harre ich mal der Dinge, die da kommen.

Und das war’s für dieses „Mega-Update“ im sablog. Ich weiß nicht, wann ich wieder Gelegenheit zum Posten haben werde (sprich: Urlaub), also vergesst mich nicht ;-). An dieser Stelle nochmals der Hinweis auf meinen Twitter-Feed, den ich immerhin etwas öfter befülle.

There's no wanking in "Hamlet"!

Sonntag, 22. Februar, 2009
  • „Yes there is. Loads. But they call it soliloquies.“ effyEs ist mal wieder an der Zeit, die Qualitäten von „Skins“ zu loben. Die dritte Staffel entwickelt sich erneut auf einem hervorragendem Pfad irgendwo zwischen surrealer Überdrehtheit, rohem Teen-Drama und trauriger Gesellschaftskritik. Wenn man in „skins“ in einen Kleiderschrank tritt, kommt man ganz sicher nicht in Narnia heraus… Hilfreich bei der Zuschauerbindung dürfte sicherlich auch die alles andere als subtil eingefädelte „girl-on-girl-action“ sein oder jede beliebige andere sexuell aufgeladene Szene. Aber die Show bietet darüber hinaus auch faszinierendes und authentisches Drama um eine Gruppe spannender Charaktere, so dass die Serie in der nunmehr dritten Staffel den Vergleich mit den weniger provokanten „My So-Called Life“, „Freaks and Geeks“ und „Friday Night Lights“ keineswegs zu scheuen braucht. Die Kameraarbeit, die sich eindeutig nicht mit „dem Üblichen“ zufrieden geben will, begeistert mich auch jedesmal aufs Neue. Schmerzhaft ist allerdings der Gedanke an all die Soundtrack-Ersetzungen, die vermutlich bei der im April kommenden DVD-Veröffentlichung wieder stattfinden werden. Denn der Soundtrack ist ein wichtiger (und exzellent gewählter) Teil der Serie.
  • Ich wünschte, etwas Positives könnte ich auch zur zweiten Episode von „Dollhouse“ schreiben, aber mir fällt wenig ein. Die Show ist immerhin noch nicht so frustrierend wie „Fringe“, aber als Zuschauer muss man schon ziemlich hartnäckig nach Haltepunkten in Form von identifizierbaren Charakteren oder Plots suchen, um das Interesse an der Serie wachzuhalten. Ich reihe mich auch in den Chor der Kritiker ein, die den früher so Whedon-typischen Humor in seinen Dialogen vermisst. Hier und da blitzt etwas Vielversprechendes auf („We have a situation. The kind you need to shoot at.“), aber derzeit steckt die Show noch ganz tief in Genre-typischen Prozedural-Formalismen fest, versehen mit den mittlerweile leider üblichen „Season-Mysteries“. Die Quoten sind immerhin im Vergleich zur Vorwoche nicht drastisch eingebrochen (von 4,7 Mio auf 4,3 Mio), aber mal ehrlich: Viel mehr „einbrechen“ geht da auch nicht mehr. Selbst ein LOLCATS-Testbild würde gute 2,5 bis 3 Mio Zuschauer anziehen, wir reden hier von FOX und (noch) nicht vom CW. Aber dennoch wird FOX meiner Einschätzung nach alle Episoden ausstrahlen — zu lauthals hat man noch im November getönt, dass man der Serie 12 bis 13 Wochen(!) Zeit lassen würde, um Zuschauer zu finden. Und ja, alle dreizehn Episoden (plus unaired Pilot) sollten zu diesem Zeitpunkt bereits abgedreht sein.
  • „Middleman!“ Nachdem man Matt Keeslar nun gerade in „Dollhouse“ als psychotischer Killer gesehen hat, gibt es übrigens auch Neuigkeiten zu seinem vorherigen Projekt: Die Absetzung von „Middleman“ ist offiziell (keine Überraschung), aber ebenso offiziell ist nun auch die DVD-Ankündigung dieser goldigen Sommer-Serie. Natürlich kommt das DVD-Set aus dem Hause Disney/ShoutFactory und wird zeitgleich mit einem Comic veröffentlicht, der die finale Episode in gezeichneter Form darstellen soll.
  • Ein Satz auch noch zu „Life„, das wohl auch bald in die ewigen Jagdgründe eingehen wird: Das „Season-Mystery“ um die bösen Drahtzieher, die Charlie Crews unbedingt zum Schweigen bringen wollen, ist in meinen Augen mittlerweile komplett überflüssig. Es kommt nicht oft vor, dass ich einer Show empfehlen würde, nur noch auf prozedurale Elemente zu setzen, aber in „Life“ wirkt diese ganze Intrigen-Nummer mittlerweile wie ein gigantischer Fremdkörper. Der unschlagbare Charme dieser Serie besteht zu 98% aus der Interaktion von Crews mit seiner Partnerin Reese sowie Captain Tidwell. Mehr braucht die Show gar nicht (okay, gerne genommen wird noch der gelegentliche Gastauftritt von Christina Hendricks ;-). Aber eigentlich auch egal, die Serie ist so oder so am Ende :-(.
  • „L.A. is gonna eat you alive!“. Eine weitere Show feierte am Freitag ihre letzte Ausstrahlung: „Late Night with Conan O’Brien„. Nach über 13 Jahren und 2700 Sendungen wechselt Conan ab Juni nach Los Angeles und in den 23:30-Uhr-„Tonight Show“-Slot. Sein Abschied von seiner alten Show und New York am Freitag war reichlich emotional, auch wenn er nicht (wie Letterman seinerzeit) das Network verlässt. Gerade im Vergleich zu den alten „best of“-Videos aus der Anfangszeit fällt eigentlich nur eines auf: Conan ist dürrer geworden ;). Seinen Stil hat er in den 13 Jahren aber fast unverändert beibehalten und ich denke, daran wird sich auch in Los Angeles nichts ändern, insbesondere da Jay Leno dem konservativeren Publikum erhalten bleibt. Vermutlich wird er solche extremen Sketches wie den „Masturbating Bear“ zurücklassen, aber wie er in seiner finalen Dankesrede betonte: Er bleibt immer Conan, er weiß gar nicht, wie er sich „erwachsener“ verhalten sollte :). Sobald Conan im Sommer die Tonight-Show übernimmt, kann man ihn auch vielleicht wieder bei CNBC Europe sehen, die ihn seit Januar aus dem Programm verbannt hatten (wenn die sich nicht dazu entscheiden, die neue Leno-Show zu senden).
  • Und zum Schluss noch ein Programmhinweis: Heute ist mal wieder Oscar-Nacht. ProSieben überträgt live. Ich habe noch nicht viele der in den Top-Kategorien nominierten Filme gesehen und werde die Veranstaltung wohl am Rosenmontag wie üblich „live on tape“ und mit dem Finger über der Vorspultaste „genießen“. Hugh Jackman als Host dürfte mal ein interessantes Experiment sein. Abgeschafft wurde aber wohl eines der makabersten „Highlights“ der früheren Oscar-Shows: Während der obligatorischen Slideshow-Huldigung der Verstorbenen wird der Ton aus dem Auditorium stummgeschaltet. Also kein Todesfall-Applaus-o-meter mehr.

Emergency Christmas Tomorrow!

Sonntag, 15. Februar, 2009

Willkommen zum Recap der siebten KW 2009.

  • „Joaquin, I’m sorry you couldn’t be here tonight.“Letterman ist immer noch einer der Besten, wenn es um das Improvisieren in unerwarteten Situationen geht. Jüngstes Beispiel: Sein großartiges Handling des recht einseitigen „Interviews“ mit Joaquin Phoenix, der die Öffentlichkeit wohl gerade mit seiner „ihr könnt mich alle mal an meinem steinreichen Arsch lecken“-Phase beglückt und möglicherweise auch das ein oder andere „substance abuse“-Problem hat. Ausschnitte gibt’s dort.
  • „I am f%$&in‘ done with you professionally“. Der Ausraster von Christian Bale musste ja diverse Parodien nach sich ziehen, hier ist einer von Monsieur Colbert.
  • „I’m not allowed to have chocolate before dinner“. Gerade als nach einer etwas schwächeren „Lost„-Episode der leise Verdacht aufkam, dass die Autoren möglicherweise doch mal wieder einen Rückfall in alte Season-3-Gewohnheiten erlitten hätten, drehten sie in der darauffolgenden Episode wieder voll auf. „Lost“ ist zur Zeit grandioses Genre-Fernsehen, das eigentlich immer noch seinem alten Trend folgt, mehr Fragen als Antworten zu bieten. Aber der Spannungs- und Unterhaltungsfaktor ist zur Zeit enorm groß und die Cliffhanger treiben mich langsam in den Wahnsinn…
  • „I’m coming for all of you!“. Eigentlich wird „Lost“ in Sachen „Wow“-Faktor derzeit nur von einer anderen Show in den Schatten gestellt und die hat ebenfalls ihr Ende vor den Augen: Es bleiben nur noch fünf Episoden von „Battlestar Galactica“ und die sind wohl bis zum Anschlag mit Handlung und Info-Dumps gefüllt. Allerdings mussten sich die Autoren eine reichlich komplizierte Mythologie ausdenken, um all die „Story-Sünden“ der ersten Staffeln zu erklären (Mir brummt immer noch der Schädel von dem Hin-und-Her zwischen Kolonien, 13th Tribe, Centurions und Cylons). Aber die Umsetzung der Show und vor allem das geballte schauspielerische Talent machen die Show auf ihren letzten paar Metern erneut zu einem Höhepunkt der TV-SciFi-Geschichte. Mann, wie werde ich diese Serie vermissen.
  • Cretin! Remove yourself from my trajectory!“ Traut sich schon jemand eine Review zu „Dollhouse“ zu schreiben? Ich sicherlich nicht. Die Pilot-Episode war noch „uneinheitlich“ … und das ist sehr fanboy-ish höflich formuliert. Da passte noch nicht viel zusammen, Echos Auftritt als Vermittlerin in einem Entführungsfall wirkte selbst im Rahmen dieser SciFi-lastigen Show reichlich unplausibel und die Charaktere sind noch recht oberflächlich gezeichnet. Ein Fazit im Stil von „Immerhin war es etwas besser als „My Own Worst Enemy““ kann man wohl kaum als großes Lob interpretieren. So richtig lassen sich auch von der Pilot-Episode kaum Rückschlüsse auf die Qualität der Rest der Serie ziehen. Eliza und Joss wiederholen derzeit in Interviews gebetsmühlenartig, dass „Dollhouse“ erst in der zweiten Hälfte der Staffel den richtigen Ton finden wird (Whedons Serien hatten auch noch nie sonderlich starke Pilot-Episoden), aber werden die Zuschauer wirklich solange dranbleiben, insbesondere bei einem derart schwachen Lead-In?
    Massen-Appeal wird diese Show nicht haben und die Quoten waren mit 4,7 Millionen Zuschauer und einem 2.0/6 Share in der Zielgruppe selbst für einen Freitag schon jetzt am unteren Ende der akzeptablen Skala. Erst ab der dritten oder vierten Sendewoche wird sich ein erstes vorsichtiges Resumé ziehen lassen — sowohl inhaltlich als auch hinsichtlich der Quotenentwicklung. Aber schon jetzt deutet eigentlich alles auf ein kurzes Abenteuer hin.
  • Und meine Güte, TV hat wohl derzeit einen Hang zum Depressiven: „Galactica“, „Dollhouse“ und „Sarah Connor“ an einem Abend hintereinander kann die Stimmung mächtig herunterziehen. Wobei die Sache bei den „Sarah Connor Chronicles“ noch durch ein grottenschlechtes Skript in eine extrem schmerzhafte Veranstaltung ausartet. 3,5 Millionen Zuschauer mit einem deutlichen Verlust in der zweiten halben Stunde sprechen eine klare Sprache: Diese Show ist tot.
  • Bei diesen düsteren Shows braucht man hin und wieder etwas „leichteres“. Carolin hat ja neulich auf die kanadische Serie „Being Ericahingewiesen und meine Meinung nach den ersten paar Episoden ist recht einfach zusammenzufassen: Serie wie Hauptdarstellerin verdienen das Prädikat „süß“. Eine harmlose und zuweilen amüsante, wenn auch vorhersehbare, kleine Show um eine Frau, die ausgewählte Momente ihres Lebens nochmal erleben darf. Sicherlich kein inhaltsschweres Charakter-Drama, aber recht nett anzusehen und ein wohltuender Gegenpol zu den schwermütigen Drama-Highlights der Woche.
  • Und ich will’s nicht leugnen: In der gleichen unkomplizierten, locker-leichten Kategorie gefällt mir auch „Trust Me“ nach nunmehr drei Episoden immer noch.

No touching!

Freitag, 6. Februar, 2009

Ein paar schnelle Gedanken zur 6. Kalender-Woche.

– Großartiger Superbowl. Spannend bis zur letzten Minute, gewürzt mit ein paar kniffeligen Schiedsrichter-Entscheidungen. Die Half-Time-Show vom „Boss“ passte perfekt zum Gigantismus der Veranstaltung.

– Die Post-Superbowl-„Office„-Episode entpuppte sich als überbewertet. Die Folge hatte eine maue Spannungskurve: Der Höhepunkt der Full-Hour-Show war bereits der spektakuläre Firedrill-Teaser, um die Superbowl-Fans bei der Stange zu halten. Der Rest der Folge hatte zwar einige gute Gags, aber auch reichlich Durchhänger (der Jack Black/Jessica Alba-Film-Spoof, der Roast, …)

– Die vorläufigen Termine der Upfronts 2009 in New York: Montag 18.5. FOX, Dienstag 19.5. eventuell ABC, Mittwoch 20.5. eventuell CBS, Donnerstag 21.5. CW. Aller Voraussicht nach wird NBC wie letztes Jahr seine Upfronts-Präsenz in Grenzen halten (sprich: gar nicht auftauchen).

– Neue Show von Zwick/Herskovitz: „A Marriage“. Für CBS. Ich hab’s mir abgewöhnt, große Erwartungen an eine TV-Serie zu haben nur wegen der Namen der Macher. Zumindest will ich es mir abgewöhnen. Direkt nach „A Marriage“. Was macht eigentlich Sorkin?

– Apropos Sorkin: Ich habe endlich mal sein „Charlie Wilson’s War“ mit Tom Hanks gesehen: Sehr unterhaltsam, spannend und trägt eindeutig Sorkins Handschrift.

– Verspäteter Vorsatz für 2009: Das ganze Oeuvre von Neil Gaiman durchackern. Derzeit auf meinem Schreibtisch: „American Gods“. Der Trailer zu der Verfilmung eines anderen Werks von ihm („Coraline“) sieht traumhaft aus, das könnte ein (Kinder-)Klassiker werden.

– Die zweite Episode von „Being Human“ war ähnlich enttäuschend wie die (neue) Pilotfolge. Hie und da blitzte zwar ganz leicht eine Andeutung von schwarzem Humor auf, aber die Show will eindeutig in erster Linie ein anstrengendes Drama mit vorhersehbaren Storykonstrukten sein. Schade.

– RIP „Cupid„? ABC will nun plötzlich sogar nur noch sieben Episoden von Rob Thomas‘ Remake seiner eigenen Show. Da wird nun schon ein kleines Quotenwunder benötigt, um die Show für eine Season 2 zu retten. ABC spendiert mit „Dancing with the Stars“ zwar ein gutes Lead-In, aber solche „kreative Differenzen“ zwischen Network und Serien-Macher zeugen nicht unbedingt von einer rosigen Zukunft. Und noch weniger von einem innovativen, sehenswerten Serienkonzept ohne Kompromisse.

– RIP „Life on Mars„? Die Quoten sehen miserabel aus, das wird wohl nix mehr. Dabei habe ich mich langsam sogar an die Serie und ihre Macken gewöhnt. Wirklich kein Must-See-Event, aber auch keine Beleidigung des Zuschauers.

– Und ich fürchte es dauert auch nicht mehr lange bis: RIP „Chuck„. Bei sovielen RIPs bleibt bald nix mehr für 2010 übrig. Dazu passt…

– … Dollhouse: T-7 Tage. So schnell gehen 15 Monate(!) vorbei. Die arme Eliza muss schon ihr letztes Hemd für die Promo-Aktionen hergeben. Die FOX-Marketing-Leute haben endlich mal erkannt, wie man die Zielgruppe richtig anspricht und sich auf die wesentlichen Inhalte einer Serie fokussiert.

Sonst noch was erwähnenswert? Open Thread.

Wochenend-Blogger

Freitag, 7. November, 2008

Es ist zwar erst Freitag, aber allmählich mutiere ich offensichtlich zu einem Wochenend-Blogger (hat wohl in der „Blogosphäre“ einen ähnlichen Beigeschmack wie „Sonntagsfahrer“ ;-). Anyhoo, ein paar Anmerkungen zur vergangenen Woche will ich noch loswerden.

Da war zunächst mal jene US-Wahlnacht, die ich entgegen aller zuvor getroffenen „Ich bleib aber nicht wieder die ganze Nacht wach“-Vorsätze dann doch bis fünf Uhr mit CNN (und Huffington Post, FiveThirtyEight.com, New York Times, LATimes, Washington Post sowie den Streams von [C|MS]NBC, FOXNews, etc) verbrachte. Solche Events sind neben der offensichtlichen politischen Bedeutung auch noch aus einer anderen Perspektive interessant: In kürzester Zeit müssen den Zuschauern/Lesern eine wilde Flut an trockenen Daten möglichst anschaulich präsentiert werden und die Sender/Websites überbieten sich gegenseitig mit neuen, vermeintlich sensationellen Formen der Datenvisualiserung. Bei manchen Gadgets dieser technischen Eyecandy-Hochrüstung reibt sich so mancher „Information Architect“ zwar hin und wieder verwundert die Augen und fragt sich, was das nun soll (beispielsweise CNNs neuestes von Eigenlob ertränktes „Hologramm“-Spielzeug oder Peter Klöppels Verrenkungen vor dem Green Screen), doch es gibt auch jene Entwicklungen, die beim Nutzer anerkennendes Staunen hervorrufen. In die letztere Kategorie fallen unter anderem die Info-Grafiken des Webangebots der New York Times, die mich bereits mehrmals durch sehr intuitiv benutzbare Flash/Shockwave-Anwendungen und gelungene Statistik-Darstellungen überraschten (beispielsweise die interaktive „President Map“ oder „The Measure of a President„). Doch bei all dieser „Datenflut“ von Wahlergebnissen, Exit Polls und Expertenanalysen war dann doch dieser Moment die durchzechte Nacht wert:

Die Stewart/Colbert-Live-Show kam in meinen Augen irgendwie nicht so recht an die Leistung üblicher Shows heran, auch wenn Stewart bei der Bekanntgabe von Obamas Sieg dann wohl doch etwas Pipi in die Augen bekam.

Aber auch im TV-Serienland gab es ein paar interessante Entwicklungen in dieser Woche: So wurde die Comedy „Kath & Kim“ von NBC für eine komplette Season verlängert. Die Pilotepisode ging mir allerdings derart auf den Zeiger, so dass ich mir davon wirklich keine weitere Folge antun wollte. Die Show hat mich in den 22 Minuten regelrecht aggressiv gemacht. Aber offensichtlich hat die Serie durchaus eine ausreichende Zuschauergemeinde gefunden und NBC will ihr eine solide Chance geben. Hat ja auch bei „The Office“ und „30 Rock“ funktioniert.

FOX hat wiederum die Pläne für Midseason konkretisiert (will heißen: Die ursprünglichen Pläne wurden wie erwartet komplett über den Haufen geworfen). FOX ist immerhin recht konsequent und alten Traditionen verpflichtet, indem es wie bereits in den letzten Jahren das für den Freitag-Sendeplatz vorgesehene „Bones“ erneut nicht dort ausstrahlen will. Stattdessen werden (erneut offensichtlich in guter Misserfolgs-Tradition) nun die quotenschwachen „Sarah Connor Chronicles“ sowie Joss Whedons „Dollhouse“ (ab 13. Februar 2009) in den Friday Night Death Slot zum Sterben ausgesetzt. Seit den „X-Files“ vor gut zehn Jahren hat keine Sci-Fi-Serie mehr am Freitag auf FOX funktioniert und es liegt der Verdacht nahe, dass auch die „Chronicles“ und „Dollhouse“ diese Sendeplätze nicht mehr als 13 Episoden lang überleben werden. Optimisten dürfen sich aber dennoch an folgenden Strohhalmen festhalten: a) Sci-Fi-Nerds sind Freitag Abends eh zuhause und an genau diese Zielgruppe richten sich beide Serien und b) an jedem anderen Werktag (insbesondere am Montag mit „Chuck“, „Heroes“ und „HIMYM“) hätte „Dollhouse“ wohl (auch) keine Chance gehabt.

Immerhin gibt es einen neuen Trailer:

Noch eine Serie, für die ich große Hoffnungen habe, ist die Neuauflage von Rob Thomas‘ Dramedy „Cupid“ für ABC, das ebenfalls in der Midseason starten soll. Dort haben jüngst die Dreharbeiten begonnen und dort hat sich ein Teil des „Veronica Mars“-Dreamteams wieder zusammengefunden: Autorin Diane Ruggiero ist nach ihrem „Ex-List“-Desaster in das Autorenteam von „Cupid“ aufgenommen worden.

 

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