Warum "Zyzzyx Road" nur zwanzig Dollar in den US-Kinos einspielte
Aus der Abteilung „nutzloses Wissen für den nächsten Party-Smalltalk“: Ich hatte schon öfters gelesen, dass ein obskurer Film namens „Zyzzyx Road“ mit einer damals noch recht unbekannten Katherine Heigl („Grey’s Anatomy“) im Jahre 2006 lediglich 20 oder 30 US-Dollar einspielte (ja, da fehlt keine Null). Eigentlich dachte ich, dass es sich dabei wohl um einen Film des Kalibers „Gigli“ oder „Plan 9“ handeln würde, aber erst heute stolperte ich über einen älteren Artikel auf EW.com, in dem die Hintergründe erklärt wurden.
Die Kurzfassung: Die Produzenten wollten den Film (um den blutigen Showdown einer Dreiecks-Liebesgeschichte) seinerzeit erstmal nur außerhalb der USA als „Weltpremiere“ zeigen, weil sich kein US-Distributionspartner fand. Das Reglement der Schauspielergewerkschaft SAG für Low-Budget-Produktionen, das niedrigere Schauspieler-Gehälter ermöglicht, sieht jedoch vor, dass solche Filme auf jeden Fall in einem regulären US-Kino gezeigt werden müssen. Um diese Vorgabe zu erfüllen, bezahlten die Produzenten ein kleines Kino irgendwo in Dallas für sechs quasi-heimliche, aber SAG-konforme Aufführungen des Streifens — täglich zur „besten“ Kinozeit mittags um 11 Uhr. Sechs Leute sahen den Film, davon bekamen zwei eine Rückerstattung, weil sie zur Filmcrew gehörten. Somit stand offiziell ein Einspielergebnis von $20 zu Buche.
Inzwischen wurde der Film in vielen Ländern offiziell aufgeführt (allerdings immer noch nicht in den USA), hatte 2007 international immerhin bereits über $350.000 eingespielt und man kann ihn heute noch für $10 auf DVD kaufen. So gesehen ist er zwar nicht der größte Flop der Filmgeschichte, aber bei Produktionskosten von $1,2 Mio weiterhin ein Verlustgeschäft.
EW.com: The Strange and Twisted Tale of…The Movie That Grossed $30.00.
Mehr Details in einem Interview mit Hauptdarsteller/Produzent Leo Grillo auf Chud.com.
Es gibt sogar einen Trailer: