Die besten Serien der Dekade 2000-2009
Nach langem Zögern habe ich mich dann doch noch dazu entschlossen, eine Liste meiner favorisierten Serien der Jahre 2000 bis 2009 zu erstellen. Ja, *augenroll*, eigentlich bin auch kein großer Freund solcher Jahresend-Listen, aber irgendwie machte es auch Spaß, die vergangenen zehn Jahre des sablog Revue passieren zu lassen und an all die unzähligen guten (und nicht so guten) Episoden zu denken, die ich in dieser Zeit begierig verschlungen, genossen, mühsam ertragen oder gehasst habe.
Doch da ist wieder das alte Problem: Wie will man den Charme einer 10 Jahre alten Cancelled-Too-Soon-Serie („Freaks and Geeks“) mit einer modernen Multi-Millionen-Dollar-Produktion wie „Mad Men“ vergleichen? Man könnte nun natürlich den großen Klassifizierer ‚raushängen lassen und nach Dramen, Comedies, Dramedies, Full-Hour, Best Intentions, Best Show That Sucked Except for the Opening Credits und Best Show With Summer Glau sortieren und kategorisieren, aber seien wir doch realistisch: Am Ende wäre es trotzdem mal wieder ein absolut sinnfreier Äpfel-und-Birnen-Vergleich. Also werfe man sie alle in einen großen Topf und mische kräftig durch, bis Blut fließt. Begonnen hatte ich mit einer Top10, die schnell in eine Top20 wuchs und schließlich standen 30 Titel auf der Liste. Sicherlich hätte ich da auch noch eine Top100 basteln können.
Herausgekommen ist die folgende Aufstellung, meiner Meinung nach dürfen die DVDs dieser Serien (bzw. dieser Staffeln) in keinem Serienfan-Haushalt fehlen. Sie repräsentieren für mich die Highlights der TV-Produktionen der vergangenen Dekade. Wer auch meine Favoriten ab 1995 sehen will, der schaue ins Archiv.
Los geht’s.
Eine bisher in dieser Form noch nicht gesehene Zelebration von Ästhetik und penibler Charakterentwicklung. Eine TV-Serie als Kunstwerk.
So unvergleichlich spannend, berührend und anspruchsvoll kann eine TV-Serie sein — da stört auch das zuweilen dicke US-Pathos kaum. Hier wurde die „Walk and Talk“-Technik von Schlamme und Sorkin perfektioniert. Trotz „Studio 60“, ich bin auch weiterhin gespannt auf die nächste TV-Serie aus der Feder von Aaron Sorkin.
Schlichtweg eine der größten TV-Legenden aller Zeiten. Sie legte einen wichtigen Grundstein für viele nachfolgenden Serien wie „Six Feet Under“ und „Mad Men“ und definierte den Begriff des „Quality Entertainment“ auf überwältigende und unerwartete Weise neu. Das Ende hat durchaus %&$§%#CARRIER LOST.
Hat das TV-SciFi-Genre radikal aufgemischt und überrascht. Das finale „Objects in Space“ gehört zum Besten, was SciFi-TV je hervorgebracht hat. Der Legenden-Status dieses Franchise „profitiert“ natürlich in gewisser Weise auch von der frühen Absetzung. Der nachfolgende Spielfilm zeigte (mal wieder), dass man Charaktere aus Whedon-Serien lieber nicht zu sehr ins Herz schließen sollte — früher oder später werden sie alle brutal ermordet 😉
Bedeutete einen wegweisenden Bruch mit gängigen Sitcom-Format-Traditionen. Dummerweise hat es damals kaum jemand mitbekommen. Heute trägt fast jede erfolgreiche Comedy Elemente aus AD. Der Spielfilm verdient aber allmählich einen Vapourware-Award. Und mal ehrlich: Braucht den wirklich noch jemand?
In vielerlei Hinsicht eine außergewöhnliche Serie, die Maßstäbe für Charakterentwürfe, Drehbücher und Kameraarbeit setzte und den Zuschauer von der ersten bis zur allerletzten Minute in den Bann zog. Auch hier zeigte HBO mal wieder, welche künstlerisches Potential in einer Fernsehproduktion stecken kann.
Ein kleines Juwel mit durch die Bank herausragenden Schauspielerleistungen, bewegenden und „echten“, einfachen Geschichten.
Eine nahezu perfekte Kombination von Teenager-Soap und Erwachsenen-Drama mit der besten Darstellung einer realistischen Mittelklasse-Familie im TV. In meinen Augen der legitime Nachfolger von „My So-Called Life“ und „Once & Again“, da verzeihe ich auch die platten Story-Ausrutscher in Season 2. Zudem schaffte es noch selten eine Serie, sich nach über drei Jahren noch mal so erfolgreich neu aufzustellen.
Exakt zehn Jahre sind vergangen seit dem Start von „Freaks & Geeks“ und bis dato ist sie immer noch unübertroffen in ihrer ehrlichen Herangehensweise an die Darstellung der „Coming-of-Age“-Phase von Teenagern — nicht nur in den 1970ern.
Man wird noch oft versuchen, das Erfolgsrezept dieser Show zu kopieren. Bisher gibt es aber noch keine Anzeichen, dass man in Hollywood verstanden hat, wie die Liste der Zutaten überhaupt aussieht. Weite Teile der Staffeln 2 und 3 zeigen, dass selbst die Macher den Zettel mit der Rezeptur zwischenzeitlich irgendwo tief in den Dharma-Archiven verschlampt hatten. Gottseidank ist er wieder aufgetaucht. In jeder Hinsicht ein ganz großes Festtagsmenu.
„Buffy“ ist ein Grenzfall, weil weite (und die besten) Teile der Show in den 1990ern ausgestrahlt wurden. Aber schon alleine wegen Episoden wie „Restless“, „The Body“ und „Once Again With Feeling“, die alle in diesem Jahrzehnt liefen, ergattert sie einen Platz in dieser Liste. „Angel“ hat hier sicherlich auch noch Platz und verdient den auch. „Smile Time“ war einer der Höhepunkte jener Show, die etwa etwa 7 Jahre zu früh kam, wie all die aktuellen „Twilights“, „Vampire Diaries“ und „True Bloods“ beweisen.
Überwältigend, provozierend, anstößig, revolutionär, primitiv, reißerisch, mutig, ekelhaft, kindisch, brutal, verdorben, amüsant, tragisch.
Lebendig.
Spielt mit der faszinierenden Frage, ob der Zweck manchmal doch die Mittel heiligt und liefert eine atemberaubende Tour-de-Force-Performance von Bryan Cranston in der Hauptrolle. Das ist seine Show. Ich habe nur die Sorge, dass seine Geschichte nun eigentlich schon erzählt ist und es nur noch bergab gehen kann.
TV’s most loved serial killer. Ich hatte seinerzeit nicht gedacht, dass Michael C. Hall direkt nach „Six Feet Under“ wirklich erfolgreich einen so gegensätzlichen Charakter zum Erfolg führen könnte. Aber er tat es, und zwar mit Auszeichnung. Man weiß gar nicht mehr wohin mit den ethischen und moralischen Dilemmata beim Anschauen.
Der Inbegriff unserer Sehnsucht nach einem „Happy World“-Paralleluniversum, der im Gegensatz zu Nachbarn wie „7th Heaven“ allerdings ohne moralische Zeigefinger auskam und einfach nur bezaubernde und gleichzeitig träumerisch-realistische Geschichten erzählte. Der Umfang der Dialoge dürfte selbst Aaron Sorkin Respekt eingeflößt haben 😉
Eine phänomenale Symbiose von SciFi und düsterem Gesellschafts-Drama mit grandiosen Darstellern. Auch wenn das Ende nicht alle Erwartungen erfüllen konnte, wird es als eine der größten TV-SciFi-Franchises in die Geschichte eingehen. Und all die „Knight Riders“ und „Bionic Women“ schauen immer noch verblüfft auf die wahren Möglichkeiten eines 1980er-Serien-Reboots.
Das letzte Aufbäumen der guten alten „WB-Storytelling-Ära“, allerdings auf dem todgeweihten UPN. Ein Highschool-Teenage-Drama, das seine Protagonisten und seine Zuschauer ernst nahm und sie nicht in einem Meer aus soapigen Stereotypen ertränkte. Und nebenbei auch noch Kick-Ass-Unterhaltung bot. Der beste Beweis, dass man auch aus vermeintlich abgenutzten Genres noch viel herausholen kann.
Unterschiedlicher könnten sie mittlerweile kaum sein, die amerikanische Kopie und das britische Original. Dennoch nehme ich sie beide hier zusammen. Es ist der US-Version hoch anzurechnen, dass es ihr gelang, das UK-Konzept auf unerwartete Art zu verbreitern und über eine deutlich längere Zeit brillant-komische und zugleich auch ernste Geschichten zu erzählen. Es mutet schon etwas seltsam an, dass man ausgerechnet in einer überzeichneten Comedy-Serie eine der sympathischsten TV-Lovestories der Dekade fand (JAM, anyone?).
Einfach nur richtig gute und smarte Unterhaltung. Neil Patrick Harris ist auf dem Weg zur Weltherrschaft nicht mehr aufzuhalten.
Oftmals ein wenig zu simpel und oberflächlich gestrickt, erwies sich dieser „Reboot“ des jahrzehntealten Konzepts dennoch als eine der größten und abwechslungsreichsten Glücksgriffe der SciFi/Fantasy-Welt. „Blink!“ und „Midnight“ zeigen die enorme Vielfalt an Geschichten, die in diesem Universum erzählt werden können.
Aber auch wirklich nur Season 1 verdient diesen Platz in der „Best of“-Liste. Ein gleichzeitig tragisches und dennoch phänomenales Mahnmal für eine spektakuläre aber viel zu schnell verbratene und im Endeffekt kurzsichtige Umsetzung eines brillanten Konzepts. Im Seasonfinale fiel das Kartenhaus lautlos zusammen. Gemeinsam mit dem ähnlich schnell verglühten „The O.C.“ ein Argument für mehr Mut zu abgeschlossenen Miniserien im TV.
Scrubs hatte reichlich viele Höhen und Tiefen und man könnte sogar sagen, dass seltsamerweise nur jede zweite Staffel wirklich gut war. Aber sie war auf jeden Fall immer sehenswert und schaffte es irgendwie trotz mauer Quoten deutlich länger zu überleben, als viele prophezeiten. Als Comedy ging sie viele neue Wege, schreckte nicht vor nachdenklichem Drama zurück und selbst das etwas verunglückte Its-not-a-SpinOff-Fortsetzung-Experiment kann die positive Erinnerung an eine der innovativsten Comedies unserer Zeit nicht trüben.
Have you tried turning it off and on again? Die Briten wissen, wie man skurril-überzeichnete und dennoch genau auf den Punkt treffende Comedy macht. Auch ohne DRM unkopierbar, wie NBC und Sat.1 aus erster Hand erfahren durften.
Nicht von dieser Welt, komplett off-key, aber dennoch perfekt zum Mitsingen. „New Zealand, Come Visit Us Down Underer„
Ab Season 2 dümpelte die Show (bis auf das Porträt des einsamen Mutter-Tochter-Gespanns) nur noch wenig inspiriert in festgefahrenen Schienen vor sich hin und das DVD-Movie war ein Lackluster. Aber die erste Staffel versprach noch eine große, wundervolle Mythologie-Idee in einem bezaubernden alternativen Universum mit einem ganz anderen Blick auf die „typischen“ Twentysomething-Jahre.
Für mich immer noch der Inbegriff perfekter locker-leichter und spaßiger Sommer-Unterhaltung mit einem Touch SciFi. Man will nicht jeden Tag schwere Kost, manchmal muss es auch eine schrullig-sympathische Show mit Robotern und glibbrigen Aliens sein.
Übertraf in der Season 2008 alles andere mit einer absolut atemberaubenden Bildsprache und On-Screen-Magic. Am Ende war es leider etwas zu viel Zuckerguss und zu wenig Substanz.
quirky: –adjective, quirk⋅i⋅er, quirk⋅i⋅est. A peculiarity of behavior; an idiosyncrasy; Wonderfalls.
Zugegeben, „Wonderfalls“ hat es vor allem wegen des nur wenig verwirklichten Potenzials sowie wegen der bezaubernden Grundidee der Show in diese Liste geschafft. Nur eine Hälfte der Episoden waren wirklich gut, aber dafür waren sie höchst charmant mit viel Spielfreude und Spaß am Ungewöhnlichen und Ausgefallenen.
Es ist kein Geheimnis, ich hasse eigentlich fast alles von „24“, was nach der ersten Staffel kam. Aber diese erste Season war in jeder Hinsicht „groundbreaking“ und exzellentes Action-Drama. Für mich hatte sich das Konzept jedoch nach dem ersten Mal überlebt und weitere Versuche, in die Show einzusteigen, ließen mich meist nur verärgert und frustriert zurück. YMMV.
Vollgestopft mit Popkultur-Anspielungen und -Erinnerungen macht diese locker-leichte Show einfach nur richtig viel Spaß und nimmt sich dabei kein bisschen ernst. Manchmal braucht man nicht mehr.
Von vielen sicherlich mittlerweile schon vergessen, war Joan eine überraschend intelligent und authentisch gezeichnete Serie. Leider verlor sie sich insbesondere in späteren Folgen der zweiten Staffel zu sehr in religiös-predigenden Storylines mit dick aufgetragener Schwermut. Ich sehe sie in gewisser Weise als Vorgänger von „Being Erica“. Amber Tamblyn war aber ohne Zweifel die Nachwuchs-Entdeckung des Jahres 2003.
Ferner Liefen
Die genannten Serien stehen oftmals stellvertretend für viele weitere Produktionen wie Popular, House, 30 Rock, Hustle, Ed, The Big Bang Theory, Torchwood, Desperate Housewives, Grey’s Anatomy, Jeopardy, Dollhouse, Life, Mushi-Shi, Damages, Love Monkey, The O.C., Undeclared, Moving Wallpaper, Party Down, Modern Family, Weeds, Being Erica, Eureka, ER, The Simpsons, Futurama, Life on Mars, Journeyman, Medium, John from Cincinnati, My Boys, Monk, Brothers and Sisters, Everwood, Better Off Ted, 8 Simple Rules for Dating My Teenage Daughter … die sicherlich auch alle aus verschiedenen Gründen einen Platz auf der obigen Liste verdient hätten.
Unter Vorbehalt
Diese Serien sind ganz sicher Top-Kandidaten für’s zukünftige Aufrücken in die Top20, aber im Moment habe ich einfach noch zu wenig davon gesehen.
The Shield
Deadwood
Carnivale
Vielleicht mache ich irgendwann mal ein Update dieser Liste und binde diese vier Kandidaten ein.
Fabriqué En Allemagne
Deutsche Serien kommen wie üblich hier viel zu kurz. Ich möchte aber Produktionen wie „Mein Leben und Ich“, „Türkisch für Anfänger“, „Berlin, Berlin“, „Ijon Tichy“ und „Mord mit Aussicht“ an dieser Stelle zumindest mal namentlich erwähnen, auch wenn ich von einigen dieser (Mini-)Serien kaum mehr als ein wenig aussagekräftiges Sample gesehen habe. Aber leider hat ein Hobby nunmal auch seine (zeitlichen) Grenzen.
Die beste …
Die Ehre der besten Staffel dieser Dekade dürfen sich je nach Tagesgeschmack wohl Season 2 von „Mad Men“, Season 2/3 von „The West Wing“, „The Sopranos“ oder jede beliebige Staffel von „Arrested Development“ untereinander ausmachen. Bei der „Besten Episode“ sind sicherlich „Two Cathedrals“ von „West Wing“ und „Pine Barrens“ der „Sopranos“ sowie Buffys „The Body“ vorne mit dabei. Der „emotionalste Moment“ dürfte das Serien-Finale von „Six Feet Under“ sein, aber ich bin sicher, dass beim längeren Nachdenken noch Zillionen anderer Kandidaten in den Sinn kämen. Und daher mache ich das Posting nun lieber flugs fertig.
Fazit
Abschließend kann ich eigentlich nur festhalten, dass wir eine verdammt gute Dekade hinter uns haben. „Quality Entertainment“ im TV hat in diesen vergangenen Jahren erneut eine neue Stufe erklommen und muss sich wirklich nicht mehr hinter großen Spielfilm-Produktionen verstecken. Im Gegenteil, das früher so belächelte Format „Fernseh-Serie“ ist endgültig eine ernst zu nehmende, erwachsene Kunstform geworden.
Grund zur Sorge bereitet jedoch die Tatsache, dass der Grundstock für die gute Bewertung des Jahrzehnts eigentlich vor allem aus der „goldenen TV-Ära“ der Jahre 1998-2005 stammt. Trotz deutlich längerer Geduld der Networks in den letzten drei Jahren (es gab kaum noch Absetzungen in den ersten Sendewochen einer Serie und schließlich sogar das „Dollhouse-Wunder“) und obwohl die Produktion von TV-Serien eigentlich schon immer von wirtschaftlichen Interessen geleitet wurden, scheinen die Broadcast-Networks noch stärker auf „Nummer Sicher“ zu gehen. Dabei verballern sie gigantische Millionensummen in glattpolierte, Fokus-Gruppen-erprobte Pilotprojekte, die meist nur leichte Abwandlungen zu existierenden Erfolgskonzepten darstellen und denen dann allerdings jegliche „Magie“ fehlt.
Dennoch, man hat „Quality Entertainment“ schon so oft am Abgrund gesehen und immer waren die Schwarzmalereien verfrüht. Zudem gibt es auch — wohl dank der hohen Budget-Summen — immer weniger „richtig schlechte“ Serien wie zu Beginn der Dekade. Vielleicht sind wir gegenwärtig in der Talsohle eines „Qualitäts-Zyklus“ und der nächste Aufwärtstrend ist nur eine Frage der Zeit. In unserer Gegenwart von TV-on-Demand und Hulu kämpfen jedoch die alten Network-Strukturen zunehmend ums Überleben. Dies könnte prinzipiell auch eine Chance für kleine, ungewöhnliche Projekte sein, weil die Networks eigentlich gerade jetzt viele bunte und alternative Konzepte ausprobieren müssten. Denn bei den sinkenden Zuschauerzahlen müsste es sich auch allmählich für die „Big Players“ lohnen, die Nischen zu erobern.
Bis die das erkennen setze ich jedoch meine Hoffnungen eher vor allem auf kleinere, flexiblere und mutige Cable-Networks wie amc, neue Content-Producer aus fremden Industrie-Zweigen und den (sich momentan leider nur zäh entwickelnden) Webserien-Markt. Möglicherweise gibt es dann auch irgendwann einen „Feedback-Effekt“ zurück auf die behäbigen Broadcast-Networks. Und wenn nicht — auch egal, dann habe ich endlich mal Zeit all die Serien-Boxen durchzuarbeiten, die sich in meinen Regalen stapeln :).
Naja, ich warte gespannt auf das, was die nächsten zehn Jahre bringen werden und wie unser Serienkonsum im Jahre 2019 aussehen wird — nicht nur inhaltlich, sondern auch technisch. Ob 3D-Hulu-PayPalAsYouWatch-Miniserien dann wohl Standard sind? Wie lange wird es dauern, bis Projekte wie „The Guild“ und „Dr. Horrible“ nicht mehr nur in 10-Minuten-Häppchen finanziert und serviert werden?
Und wie lange wird es dauern, bis Serien „Made In Germany“ wieder mit Produktionen auf dieser Liste mithalten können?
Wie auch immer, Guten Rutsch euch allen in das zweite Jahrzehnt des neuen Jahrtausends, wir sehen uns auf der anderen Seite!
sab.
31. Dezember 2009 um 13:35 Uhr
Eine illustre Liste, von der ich allerdings maximal die Hälfte gesehen habe 🙂 Kann aber daran liegen, dass ich mich in den letzten Jahren vermehrt von US-Serien abgewendet habe (Six Feet Under 1-2 und The West Wing 1 habe ich aber auf DVD, nur noch nicht gesehen) und mehr dem britischen Markt zugewendet, weil da nämlich die Miniserien vorherrschen. Hat aber den Nachteil, dass Serien, die sich erst in der zweiten Staffel fangen, verpasst werden.
Mad Men und AD stehen ziemlich weit oben auf meiner „Irgendwann, wenn ich mal Zeit habe, dann gucke ich mal da rein“-Liste.
Auch dir einen guten Rutsch, damit du weiterhin kompetent über das aktuelle Seriengeschehen berichten kannst 🙂
31. Dezember 2009 um 14:40 Uhr
Als Vorsatz für 2010, to watch „The Wire“ !!!!!!!!!!!!
31. Dezember 2009 um 16:40 Uhr
Bei den Briten laufen in der Tat viele nette Sachen. Man ist dort auch aktiver auf der Suche nach neuen, ungewöhnlichen Konzepten und hat auch weniger Scheuklappen bei der Umsetzung. (Ich bin mal gespannt, was von „Skins“ noch übrig bleibt, wenn MTV es 2010 amerikanisiert hat.) Allerdings sind diese Mini-Serienstaffeln mit nur sechs Episoden (wie bei den „Misfits“, „Hustle“ oder „The Fixer“) schon dramatisch wenig. Kaum hat man sich an die Charaktere gewöhnt, da ist auch schon wieder Schluss. 12 Episoden sehe ich eigentlich als die perfekte Zahl an.
Jau, ich habe die Weihnachtstage schon für die ersten paar Folgen genutzt 🙂
31. Dezember 2009 um 21:40 Uhr
Hab vieles davon gesehen, vielleicht wäre bei den Best-Serien noch „Hung“ zu ewähnen, eine Serie, die ich auch äusserst charmant, schlau und witzig finde, mit sorgfältiger Charakterentwicklung und einigen gänzlich neuen Sichtweisen auf das älteste Gewerbe der Welt. Läuft leider bislang nur in Amiland, wird aber sicher den Weg hierhin finden (und vermutlich eine miserable Quote haben, wie alle guten Serien, die in Deutschland gezeigt werden).
Guten Rutsch!
1. Januar 2010 um 13:03 Uhr
Welch schöner und umfassender Gesamtrückblick!
Da fühle ich mich ja gleich noch mehr bestätigt endlich die ersten beiden Staffeln von „Mad Men“ geordert zu haben, aber da du mich ja schon so zielsicher für „The West Wing“ angefixt hattest, war das wohl nur eine Frage der Zeit.
Sollten mir einmal wieder Ideen zu Serien ausgehen, werde ich diese Liste bestimmt als Inspiration nutzen. Nur weiter so!
1. Januar 2010 um 16:37 Uhr
Bis auf ein paar Kleinigkeiten eine durchaus akzeptable Liste, nur das du bei Lost die Staffeln 2 und 3 und bei Dr. Who Staffel 4 ausgeklammert hast finde ich unnötig. Für mich persönlich gehören ausserden ganz klar House, 30 Rock und Two and a half men auf die Liste genau wie That 70’s show und NCIS
1. Januar 2010 um 17:03 Uhr
Kann ich eigentlich so unterschreiben. Bis hin zu den besten Staffeln.
Nur Alias fehlt vielleicht.
Und Carnivale und The Wire solltest du dringend mal nachholen..
Hilfe, ist Carnivale schon wieder lange her.
2. Januar 2010 um 13:44 Uhr
Hätten wenigstens eine Erwähnung verdient: Boston Legal und Malcolm in the middle
2. Januar 2010 um 16:42 Uhr
Wie immer nen sehr schöner Artikel!
Nur schon erstaunlich, dass The Wire, The Shield, Deadwood und Carnivale, die meiner mEinung nach mit SFU und BSG an der Spitze der besten Serien stehen, noch nicht gesichtet wurden. ^^
Da besteht bei allen genannten Serien dringend Nachholbedarf, angefangen hast du ja auch schon scheinbar. Das ich diese Worte hier mal verlieren werde, angesichts der immensen Serien, die du bereits gesehen hast, hätte ich nicht gedacht. *g*
Wenn ich nochn Tipp geben darf: Sons of Anarchy
Neuester FX Geniestreich und legitimer The SHield Nachfolger.
Ganz großartige Serie.
Ich wiederu mwerde mir mal Once & Again notieren, die sagt mir hier unter den genannten Serien noch garnichts.
2. Januar 2010 um 16:58 Uhr
Da hast du recht. Zumindest die ersten beiden Staffeln hätten es verdient. Hatte ich vergessen.
Die habe ich beide nur sporadisch gesehen, daher tauchen sie in der Liste nicht auf.
Tja, manchmal begehe ich den „Fehler“, dass ich mir besondere Serien-Leckerbissen absichtlich aufhebe, damit ich sie in Ruhe richtig würdigen oder vielleicht sogar einen dokumentierten Marathon wie mit „Buffy“ machen kann. Leider geht das dann im Alltag immer irgendwie unter, man verschiebt es und verschiebt es erneut und irgendwann sind fünf Jahre vergangen :). Die finalen Staffeln von „West Wing“ habe ich ja auch erst vor knapp einem Jahr gesehen. Wenn mich „Mad Men“ nicht so unerwartet überrascht hätte, würde das wohl auch noch auf der TODO-Liste stehen…
2. Januar 2010 um 17:40 Uhr
Passend zum Thema:
http://www.spiegel.de/kultur/tv/0,1518,669549,00.html
2. Januar 2010 um 21:48 Uhr
Bei Spon dürfte Sascha vor allem der Absatz zu „Mad Men“ interessieren:
„Dabei sind die neuen Seifenopern weitaus subtiler und eleganter als ihre Vorläufer, die Dramatik mit dem inszenatorischen Holzhammer herbeiführten. Auch deshalb ist es heute absolut hoffähig, sich den Sentimentalitäten des Serienfernsehens hinzugeben und im wohligen Wechselbad der Gefühle zu schwelgen.
Eines der eindrucksvollsten Beispiele aus der jüngsten Zeit ist ‚Mad Men’…“
Allerdings: Im Vergleich etwa zu dem Blogeintrag hier, ist der Spon-Text in Sachen Übersichtlichkeit und Nutzwert unbrauchbar.
Insofern „Danke“, dass Du so eine tolle Übersicht hier gemacht hast. Ab jetzt kann man, wenn man nach Serientipps gefragt wird, einfach den Text hier verlinken, der ja wirklich eine Fundgrube darstellt und viele weiterführenden Informationen enthält.
Ich hab längst noch nicht alles gesehen, bislang sind allerdings „Mad Men“ und „Curb Your Enthuasiasm“ meine Favoriten. Schade ist, dass das ganze Material von HBO so häufig in 4:3 ist. Das wird einem mit zunehmender Zeit immer blöder vorkommen denke ich. Zum Glück hab ich für sowas noch nen 4:3 Fernseher. Sollte ich vielleicht aufheben.
3. Januar 2010 um 08:40 Uhr
Farscape fehlt mir irgendwie auch. Allein schon als Musterbeispiel, was Fans bewirken können. Die haben nach Absetzung der Serie nach einem bösen Cliffhanger dafür gesorgt, dass ein abschließender TV Film finanziert werden konnte.
Auch wenn mir, zugegeben, die letzte Staffel von Farscape garnicht gefallen hatte. Aber davor war’s n sehr unterhaltsamer Ritt.
3. Januar 2010 um 12:56 Uhr
Ich kann David Kleingers‘ SPON-Artikel in weiten Teilen zustimmen, auch seine „Mad Men“-Kurzanalyse trifft die Sache eigentlich recht gut (und vor allem deutlich eloquenter als mir das gelingen würde). Unter meinem Begriffsverständnis von „Seifenoper“ schließe ich zwar nicht unbedingt Serien ein, die einen derartigen Schwerpunkt auf das Sezieren der Charaktere ihrer Hauptfiguren legt, aber natürlich sind Soaps die Urform der TV-Unterhaltung und werden auch immer eine zentrale Stilform bleiben. Mit gutem Willen kann man in jeder Serie Soap-Elemente finden. Wie in dem SPON-Artikel ja auch dargestellt wird, sind es bei 00er-Serien wie „Mad Men“ & Co. eben vor allem die atemberaubende Inszenierung und die Non-Bullshit-Storylines, die sie von ihren Vorgängern abhebt.
Hmja, „Farscape“ war nie richtig mein Ding. Kann daran liegen, dass ich einen Großteil noch mit deutscher Synchro gesehen habe oder dass es Anfang der 00er-Jahre einfach zu viele Raumschiff-Serien gab.
3. Januar 2010 um 16:58 Uhr
Nach dem (oben verlinkten) Spiegel-Artikel und diesem Blog-Eintrag hier, hab ich mich auch mal entschlossen, meine persönlichen Favoriten des letzten Jahrzehnts aufzulisten:
Serien – Ein Jahrzehnt im Rückblick
3. Januar 2010 um 20:21 Uhr
Wenn ich diese Zusammenstellung so lese, schaue ich mit einem, nein zwei weinenden Augen auf die deutsche Fernsehlandschaft, wo ein Großteil der genannten Serien entweder unter Ausschluss der Öffentlichkeit versendet werden oder gar nicht vorkommen. Und die Handvoll der sehenswerten Eigengewächse wurden ja schon genannt (obwohl Dr. Psycho, Pastewka, KDD, Stromberg und Doctor’s Diary auch noch in die Liste gehören. Und „Alphateam“ soll auch noch ganz großartig gewesen sein, habe ich aber leider nie gesehen). Generell scheint es jedoch in Deutschland immer schwerer und nahezu unmöglich zu werden, gutes Serienmaterial zu produzieren. Wieso kriegen wir das nicht hin? 🙁
4. Januar 2010 um 00:48 Uhr
nette liste, werd mir mal die ein oder andere mir unbekannte serie davon anschauen, bis auf boston legal und californication sind alle aus meiner bestenliste dabei.
4. Januar 2010 um 12:17 Uhr
Also wenn du TheShield noch nicht gesehen hast, verpasst du einen der besten Cops aller Zeiten, der trotzdem noch sau echt rüber kommt, für mich eine der besten Crime Serien aller Zeiten…
Zu deiner Liste: Ist soweit alles dabei 🙂 Mit Ausnahme von House M.D., aber wurde ja wenigstens erwähnt…
Hoffen wir mal, das dieses Jahrzehnt genauso gut wird…
Geschrieben von einem Serienjunkie 😉
4. Januar 2010 um 15:31 Uhr
Weite Teile der Staffeln 2 und 3 zeigen, dass selbst die Macher den Zettel mit der Rezeptur zwischenzeitlich irgendwo tief in den Dharma-Archiven verschlampt hatten. Gottseidank ist er wieder aufgetaucht. In jeder Hinsicht ein ganz großes Festtagsmenu.
Richtig schön gesagt.
Und überhaupt eine Top-Liste, der ich mit Ausnahme der Serien, die ich selbst noch nicht gesehen habe, komplett zustimmen kann. Es war schon ein geniales Jahrzehnt für Serienjunkies, kann man nicht anders sagen. Aber du hast schon recht, dass die Genialität seit Mitte der 2000er deutlich abgenommen hat. Hoffentlich wird es nicht noch schlimmer.
5. Januar 2010 um 19:23 Uhr
Sehr schöne Zusammenstellung. Stimmt auch auf weiten Strecken mit meiner Bestenliste auf Fernsehserien Blog überein. Die besten Fernsehserien der 2000er
Bei The Wire gebe ich den Vorpostern recht: Unbedingt nachholen!!
7. Januar 2010 um 16:36 Uhr
Gute Liste.
Meine Top 3
The Sopranos
The Wire
The Shield
Ausführlich hier: http://filmgaffer.blogspot.com/
8. Januar 2010 um 15:22 Uhr
Alles in allem ein wirklich hervorragendes Jahrzehnt für fiktionale TV-Unterhaltung, das muss man bei all dem Gemecker, das man über das Fernsehen hört und liest, nun wirklich einmal betonen.
Anscheinend verfährst du jedoch nach dem Prinzip „Save the Best for last“, denn „The Wire“, „The Shield“, „Deadwood“, „Carnivale“ gehören tatsächlich in jede Top10-Liste. Viel Spaß beim stopfen dieser Bildungslücken! 😉
13. Januar 2010 um 14:20 Uhr
Ich liebe diese Liste am Ende des Jahres…Alles ist auf einmal vorgestellt. Ehrlich gesagt kenne die Hälfte von diese Serien nicht… Also, danke für die Tipps, werde sie mal schauen…:)
27. Januar 2010 um 15:43 Uhr
hallo
ja eine illustre liste hast du aufgestellt aber da fehlen auf jeden fall noch paar serien wie z.b. My name is earl, eine göttliche serie die leider kein serienende fand und erstmal auf eis liegt, kann ich nicht verstehen, das war gutes serien niveau. Löblich das the it crowd erwähnte wurde aber wo ist die serie Black Books?? großartiger britisher humor, davon wollen wir mehr!!!
gruss
27. Januar 2010 um 19:31 Uhr
Die Pilot-Episode fand ich damals recht gut, aber die anschließenden Folgen konnten mich nicht mehr so begeistern. Angeblich wurde sie danach zwar wieder besser, aber ich hatte den Anschluss verloren und kam dann nie wieder richtig in die Show rein.
Steht auch noch auf der ToDo-Liste…
2. Februar 2011 um 10:41 Uhr
Song des Tages: Bedlam Bards – On the Drift…
Manchmal sind es die kleinen Dinge wie der Artikel bei Marco über den carbonisierten Han Solo in jeder Firefly-Folge, die mich dazu bringen, eine Serie – in diesem Fall Firefly – erneut zu schauen. Deswegen ein Song von den Bedlam Bard…
13. Mai 2011 um 13:15 Uhr
In meinen Augen ist Californication die beste Serie. How I Met Your Mother ist auch nicht schlecht. Persönlich befürworte ich diese Rangliste hier der besten Serien
http://www.tratschonkel.com/kodex/die-besten-schlechtesten-fernsehserien/