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sabawards 09/10

Dienstag, 13. Juli, 2010

Lange hinausgeschoben, aber irgendwie muss die vergangene TV-Season schließlich auch noch abgeschlossen und verarbeitet werden. Wie üblich habe schon wieder die Hälfte der Season vergessen, so dass ich vermutlich wieder einen Großteil der Highlights auslasse. Vielleicht sollte ich auch mal detaillierte Noten für jede gesehene Episode notieren — aber Systeme wie tvrage sind mir zu umständlich und ich zu faul :).

Immerhin konnte man meine Rangliste der Newcomer-Serien schon während der letzten Monate hier im Blog in der rechten Spalte verfolgen. Ein paar ergänzende, sehr kurze Meinungen nachfolgend.

Bester Nachwuchsdarsteller

Rico Rodriguez („Manny“, Modern Family)

Welcher Casting-Director auch immer diesen Jungen aufgetrieben hat, er hat sich wahrhaft einen Sonder-Bonus verdient. Absolute Granate in jeglicher Hinsicht. Das Talent des 12-Jährigen für staubtrockene Dialog-Ablieferungen dürften so manchen langgedienten Comedy-Darsteller vor Neid erblassen lassen. Seit vier Jahren ist der Teenager bereits in Hollywood aktiv und und ich bin sehr gespannt darauf, ob er daraus eine lang anhaltende Karriere zimmern kann.

Beste neue Comedy

Community

Auch Modern Family hatte einen sehr soliden Lauf, aber der Popkultur-/MetaKommentar-vollgestopfte Stil von Community passt einfach besser zu meinem Geschmack.

Bestes neues Drama

Parenthood

Die Show brauchte ein paar Folgen, um eine richtige Bindung zum Zuschauer aufzubauen, aber dann packte sie mich voll und ganz. Ein fantastischer Cast mit Lauren Graham und Peter Krause an der Spitze, dazu exzellente Drehbücher von Jason Katims und seinem Team: Diese Serie könnte das „thirtysomething“ unserer Generation werden.
Auf einem dichten zweiten Platz: „Men of a Certain Age“.

Beste Comedy

The Big Bang Theory
Nachdem ich diese Show in den Anfangsjahren einfach nicht leiden konnte, hat sie sich in den zurückliegenden Monaten dann doch fulminant in mein Herz gespielt. Keine Ahnung, ob das nur ein Gewöhnungseffekt ist oder die Show tatsächlich besser wurde. Während „The Office“ und „30 Rock“ zur Zeit auf einer abflachenden Leistungskurve sind, produziert „Big Bang“ jede Woche solides Entertainment.

Bestes Drama

Breaking Bad

(Achtung: Spoiler-haltiger Ausschnitt aus Season 3)

Die Show liefert mitten in der Staffel Big-Event-Meilensteine, die andere Serien bestenfalls als Seasonfinale präsentieren. Stattdessen gibt es hier sogar mehrere Highlights pro kurzer Season. Sehr schön auch, dass Storyarcs nicht lange hingezogen werden, sondern manchmal sehr überraschende Wendungen erhalten. Von allen Beteiligten ein schauspielerisches und emotionales Feuerwerk. Würde die letzte Staffel „Mad Men“ nicht schon wieder fast ein Jahr zurückliegen, würde ich sie hier sicherlich auch noch ausführlicher erwähnen. Aber in ein paar Tagen startet schon Season 4 von „Mad Men“.

Bester Hauptdarsteller

Bryan Cranston (Breaking Bad)

Und somit gibt es auch gar keinen Zweifel, wer für die Stärke von „Breaking Bad“ mitverantwortlich ist: Bryan Cranston als Familienvater auf dem unabwendbaren Weg in den Abgrund. Auch Co-Star Aaron Paul hat insbesondere in der jüngsten dritten Staffel grandiose Leistungen gezeigt.

Best Comeback

Parks and Recreation

Ich hatte es in den letzten Monaten bereits mehrfach erwähnt: Die Entwicklung, die „Parks & Recreation“ zwischen Season 1 und 2 vollzogen hat, ist phänomenal. Es unterstreicht eindrucksvoll, dass gerade bei Comedies die Autoren oftmals einige Episoden Zeit benötigen, um das richtige Verständnis für die Eigenheiten der Charaktere zu finden.

Castle wiederum hat sich vom „Nice to have“ zu einem „Very nice to have“ gemausert — die Schwächen in den Nebenrollen wurden ausgemerzt und die Chemie zwischen Castle und seiner „Nikki Heat“-Vorlage stimmt so gut, dass es mittlerweile ein großer Spaß ist, einfach nur dem Flirt-Gebandel zwischen den beiden zuzuschauen.

Bestes Finale einer Show mit Leuten, die auf einer mysteriösen Insel gestrandet sind

Lost

Seltsamerweise haben sich außer „Lost“ keine andere Serien für diese Kategorie qualifiziert. Es war alles andere als das von vielen erhoffte „Wow“-Finale, das alle Zuschauer zufrieden stellte. Aber immerhin wird es noch für viele Jahre Diskussionsstoff sorgen, das ist ja auch mal eine Leistung.

Best SciFi/Mystery Show

Stargate Universe

So groß ist die Auswahl an „klassischen“ SciFi-Shows ja nicht mehr, umso einfacher hat es folglich „Stargate Universe“, sich einen festen Platz in der TV-Rotation zu sichern.

Best Show Nobody Is Watching

Party Down

Und leider auch schon abgesetzt. Autor Rob Thomas hat aber schon eine neue Heimat bei Showtime gefunden. Die wollen zumindest mal eine Pilot-Episode für ein neues Drama rund um Wirtschaftsspionage von ihm sehen.

Auf dem zweiten Platz in dieser Kategorie übrigens wie immer „Friday Night Lights“. Auch Season 4 war erneut exzellente TV-Unterhaltung auf höchstem Niveau.
„Better Off Ted“ muss man an dieser Stelle auch noch mal erwähnen, auch wenn die letzte ausgestrahlte Episode auch schon wieder einige Zeit zurückliegt.

Jumped the Shark Lifetime Achievement Award

The Office
Es ist fast schon deprimierend mitanzusehen, wie diese einst so legendäre Comedy dieses Jahr kreativ vor sich hinstolperte. Neue Storyarcs (Jim als Co-Chef), die Übernahme durch Sabre, etc. wurden nur halbherzig verfolgt, mittendrin abgebrochen oder nur unbefriedigend umgesetzt.
Dicht gefolgt auf den Plätzen wird „The Office“ übrigens mittlerweile durch das zunehmend ideenlose „How I Met Your Mother“. Beide Shows haben gemeinsam, dass ihre Chef-Autoren mittlerweile mit anderen, neuen Projekten beschäftigt sind und der „zweiten Garde“ das Heft in die Hand gegeben haben, die offensichtlich nicht mit ihren Chefs mithalten können.
„30 Rock“ kommt mittlerweile auch zunehmend ins Stolpern, wenn es darum geht, an alte Höhepunkte anzuknüpfen. Vielleicht haben Comedies ja wirklich nur eine Halbwertszeit von wenigen Jahren, bevor alle Ideen ausgereizt sind.

Zusammenfassend bin ich mit dieser TV-Season eigentlich recht zufrieden, insbesondere die Newcomer im Half-Hour-Comedy-Format konnten überzeugen. Mit „Parenthood“ ist außerdem auch endlich mal ein mit vielen Vorschusslorbeeren gestartetes Drama vielversprechend gestartet. Die älteren Serien auf den Broadcast Networks haben insgesamt gesehen recht solide Unterhaltung geliefert — für „Quality Entertainment“ muss man aber auch weiterhin zu den „kleinen“ Cable Networks wie AMC schauen.

Die besten Serien der Dekade 2000-2009

Donnerstag, 31. Dezember, 2009

Nach langem Zögern habe ich mich dann doch noch dazu entschlossen, eine Liste meiner favorisierten Serien der Jahre 2000 bis 2009 zu erstellen. Ja, *augenroll*, eigentlich bin auch kein großer Freund solcher Jahresend-Listen, aber irgendwie machte es auch Spaß, die vergangenen zehn Jahre des sablog Revue passieren zu lassen und an all die unzähligen guten (und nicht so guten) Episoden zu denken, die ich in dieser Zeit begierig verschlungen, genossen, mühsam ertragen oder gehasst habe.

Doch da ist wieder das alte Problem: Wie will man den Charme einer 10 Jahre alten Cancelled-Too-Soon-Serie („Freaks and Geeks“) mit einer modernen Multi-Millionen-Dollar-Produktion wie „Mad Men“ vergleichen? Man könnte nun natürlich den großen Klassifizierer ‚raushängen lassen und nach Dramen, Comedies, Dramedies, Full-Hour, Best Intentions, Best Show That Sucked Except for the Opening Credits und Best Show With Summer Glau sortieren und kategorisieren, aber seien wir doch realistisch: Am Ende wäre es trotzdem mal wieder ein absolut sinnfreier Äpfel-und-Birnen-Vergleich. Also werfe man sie alle in einen großen Topf und mische kräftig durch, bis Blut fließt. Begonnen hatte ich mit einer Top10, die schnell in eine Top20 wuchs und schließlich standen 30 Titel auf der Liste. Sicherlich hätte ich da auch noch eine Top100 basteln können.

Herausgekommen ist die folgende Aufstellung, meiner Meinung nach dürfen die DVDs dieser Serien (bzw. dieser Staffeln) in keinem Serienfan-Haushalt fehlen. Sie repräsentieren für mich die Highlights der TV-Produktionen der vergangenen Dekade. Wer auch meine Favoriten ab 1995 sehen will, der schaue ins Archiv.

Los geht’s.

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Mad Men
Eine bisher in dieser Form noch nicht gesehene Zelebration von Ästhetik und penibler Charakterentwicklung. Eine TV-Serie als Kunstwerk.
The West Wing – Season 1-4
So unvergleichlich spannend, berührend und anspruchsvoll kann eine TV-Serie sein — da stört auch das zuweilen dicke US-Pathos kaum. Hier wurde die „Walk and Talk“-Technik von Schlamme und Sorkin perfektioniert. Trotz „Studio 60“, ich bin auch weiterhin gespannt auf die nächste TV-Serie aus der Feder von Aaron Sorkin.
The Sopranos
Schlichtweg eine der größten TV-Legenden aller Zeiten. Sie legte einen wichtigen Grundstein für viele nachfolgenden Serien wie „Six Feet Under“ und „Mad Men“ und definierte den Begriff des „Quality Entertainment“ auf überwältigende und unerwartete Weise neu. Das Ende hat durchaus %&$§%#CARRIER LOST.

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Firefly
Hat das TV-SciFi-Genre radikal aufgemischt und überrascht. Das finale „Objects in Space“ gehört zum Besten, was SciFi-TV je hervorgebracht hat. Der Legenden-Status dieses Franchise „profitiert“ natürlich in gewisser Weise auch von der frühen Absetzung. Der nachfolgende Spielfilm zeigte (mal wieder), dass man Charaktere aus Whedon-Serien lieber nicht zu sehr ins Herz schließen sollte — früher oder später werden sie alle brutal ermordet 😉
Arrested Development
Bedeutete einen wegweisenden Bruch mit gängigen Sitcom-Format-Traditionen. Dummerweise hat es damals kaum jemand mitbekommen. Heute trägt fast jede erfolgreiche Comedy Elemente aus AD. Der Spielfilm verdient aber allmählich einen Vapourware-Award. Und mal ehrlich: Braucht den wirklich noch jemand?
Six Feet Under
In vielerlei Hinsicht eine außergewöhnliche Serie, die Maßstäbe für Charakterentwürfe, Drehbücher und Kameraarbeit setzte und den Zuschauer von der ersten bis zur allerletzten Minute in den Bann zog. Auch hier zeigte HBO mal wieder, welche künstlerisches Potential in einer Fernsehproduktion stecken kann.
Once & Again
Ein kleines Juwel mit durch die Bank herausragenden Schauspielerleistungen, bewegenden und „echten“, einfachen Geschichten.

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Friday Night Lights – Season 1,3,4
Eine nahezu perfekte Kombination von Teenager-Soap und Erwachsenen-Drama mit der besten Darstellung einer realistischen Mittelklasse-Familie im TV. In meinen Augen der legitime Nachfolger von „My So-Called Life“ und „Once & Again“, da verzeihe ich auch die platten Story-Ausrutscher in Season 2. Zudem schaffte es noch selten eine Serie, sich nach über drei Jahren noch mal so erfolgreich neu aufzustellen.
Freaks and Geeks
Exakt zehn Jahre sind vergangen seit dem Start von „Freaks & Geeks“ und bis dato ist sie immer noch unübertroffen in ihrer ehrlichen Herangehensweise an die Darstellung der „Coming-of-Age“-Phase von Teenagern — nicht nur in den 1970ern.
Lost – Season 1,4,5
Man wird noch oft versuchen, das Erfolgsrezept dieser Show zu kopieren. Bisher gibt es aber noch keine Anzeichen, dass man in Hollywood verstanden hat, wie die Liste der Zutaten überhaupt aussieht. Weite Teile der Staffeln 2 und 3 zeigen, dass selbst die Macher den Zettel mit der Rezeptur zwischenzeitlich irgendwo tief in den Dharma-Archiven verschlampt hatten. Gottseidank ist er wieder aufgetaucht. In jeder Hinsicht ein ganz großes Festtagsmenu.
Buffy und Angel – Season 3-5
„Buffy“ ist ein Grenzfall, weil weite (und die besten) Teile der Show in den 1990ern ausgestrahlt wurden. Aber schon alleine wegen Episoden wie „Restless“, „The Body“ und „Once Again With Feeling“, die alle in diesem Jahrzehnt liefen, ergattert sie einen Platz in dieser Liste. „Angel“ hat hier sicherlich auch noch Platz und verdient den auch. „Smile Time“ war einer der Höhepunkte jener Show, die etwa etwa 7 Jahre zu früh kam, wie all die aktuellen „Twilights“, „Vampire Diaries“ und „True Bloods“ beweisen.

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Skins – Season 1
Überwältigend, provozierend, anstößig, revolutionär, primitiv, reißerisch, mutig, ekelhaft, kindisch, brutal, verdorben, amüsant, tragisch.
Lebendig.
Breaking Bad
Spielt mit der faszinierenden Frage, ob der Zweck manchmal doch die Mittel heiligt und liefert eine atemberaubende Tour-de-Force-Performance von Bryan Cranston in der Hauptrolle. Das ist seine Show. Ich habe nur die Sorge, dass seine Geschichte nun eigentlich schon erzählt ist und es nur noch bergab gehen kann.
Dexter – Season 1,2
TV’s most loved serial killer. Ich hatte seinerzeit nicht gedacht, dass Michael C. Hall direkt nach „Six Feet Under“ wirklich erfolgreich einen so gegensätzlichen Charakter zum Erfolg führen könnte. Aber er tat es, und zwar mit Auszeichnung. Man weiß gar nicht mehr wohin mit den ethischen und moralischen Dilemmata beim Anschauen.

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Gilmore Girls – Season 1-4
Der Inbegriff unserer Sehnsucht nach einem „Happy World“-Paralleluniversum, der im Gegensatz zu Nachbarn wie „7th Heaven“ allerdings ohne moralische Zeigefinger auskam und einfach nur bezaubernde und gleichzeitig träumerisch-realistische Geschichten erzählte. Der Umfang der Dialoge dürfte selbst Aaron Sorkin Respekt eingeflößt haben 😉
Battlestar Galactica
Eine phänomenale Symbiose von SciFi und düsterem Gesellschafts-Drama mit grandiosen Darstellern. Auch wenn das Ende nicht alle Erwartungen erfüllen konnte, wird es als eine der größten TV-SciFi-Franchises in die Geschichte eingehen. Und all die „Knight Riders“ und „Bionic Women“ schauen immer noch verblüfft auf die wahren Möglichkeiten eines 1980er-Serien-Reboots.
Veronica Mars – Season 1
Das letzte Aufbäumen der guten alten „WB-Storytelling-Ära“, allerdings auf dem todgeweihten UPN. Ein Highschool-Teenage-Drama, das seine Protagonisten und seine Zuschauer ernst nahm und sie nicht in einem Meer aus soapigen Stereotypen ertränkte. Und nebenbei auch noch Kick-Ass-Unterhaltung bot. Der beste Beweis, dass man auch aus vermeintlich abgenutzten Genres noch viel herausholen kann.
The Office US – Season 2,3 + The Office UK
Unterschiedlicher könnten sie mittlerweile kaum sein, die amerikanische Kopie und das britische Original. Dennoch nehme ich sie beide hier zusammen. Es ist der US-Version hoch anzurechnen, dass es ihr gelang, das UK-Konzept auf unerwartete Art zu verbreitern und über eine deutlich längere Zeit brillant-komische und zugleich auch ernste Geschichten zu erzählen. Es mutet schon etwas seltsam an, dass man ausgerechnet in einer überzeichneten Comedy-Serie eine der sympathischsten TV-Lovestories der Dekade fand (JAM, anyone?).
How I Met Your Mother – Season 1,2
Einfach nur richtig gute und smarte Unterhaltung. Neil Patrick Harris ist auf dem Weg zur Weltherrschaft nicht mehr aufzuhalten.

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Doctor Who („Next Generation“) – Season 1-3
Oftmals ein wenig zu simpel und oberflächlich gestrickt, erwies sich dieser „Reboot“ des jahrzehntealten Konzepts dennoch als eine der größten und abwechslungsreichsten Glücksgriffe der SciFi/Fantasy-Welt. „Blink!“ und „Midnight“ zeigen die enorme Vielfalt an Geschichten, die in diesem Universum erzählt werden können.
Heroes – Season 1
Aber auch wirklich nur Season 1 verdient diesen Platz in der „Best of“-Liste. Ein gleichzeitig tragisches und dennoch phänomenales Mahnmal für eine spektakuläre aber viel zu schnell verbratene und im Endeffekt kurzsichtige Umsetzung eines brillanten Konzepts. Im Seasonfinale fiel das Kartenhaus lautlos zusammen. Gemeinsam mit dem ähnlich schnell verglühten „The O.C.“ ein Argument für mehr Mut zu abgeschlossenen Miniserien im TV.
Scrubs
Scrubs hatte reichlich viele Höhen und Tiefen und man könnte sogar sagen, dass seltsamerweise nur jede zweite Staffel wirklich gut war. Aber sie war auf jeden Fall immer sehenswert und schaffte es irgendwie trotz mauer Quoten deutlich länger zu überleben, als viele prophezeiten. Als Comedy ging sie viele neue Wege, schreckte nicht vor nachdenklichem Drama zurück und selbst das etwas verunglückte Its-not-a-SpinOff-Fortsetzung-Experiment kann die positive Erinnerung an eine der innovativsten Comedies unserer Zeit nicht trüben.
The IT-Crowd
Have you tried turning it off and on again? Die Briten wissen, wie man skurril-überzeichnete und dennoch genau auf den Punkt treffende Comedy macht. Auch ohne DRM unkopierbar, wie NBC und Sat.1 aus erster Hand erfahren durften.

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Flight of the Conchords
Nicht von dieser Welt, komplett off-key, aber dennoch perfekt zum Mitsingen. „New Zealand, Come Visit Us Down Underer
Dead Like Me – Season 1
Ab Season 2 dümpelte die Show (bis auf das Porträt des einsamen Mutter-Tochter-Gespanns) nur noch wenig inspiriert in festgefahrenen Schienen vor sich hin und das DVD-Movie war ein Lackluster. Aber die erste Staffel versprach noch eine große, wundervolle Mythologie-Idee in einem bezaubernden alternativen Universum mit einem ganz anderen Blick auf die „typischen“ Twentysomething-Jahre.
The Middleman
Für mich immer noch der Inbegriff perfekter locker-leichter und spaßiger Sommer-Unterhaltung mit einem Touch SciFi. Man will nicht jeden Tag schwere Kost, manchmal muss es auch eine schrullig-sympathische Show mit Robotern und glibbrigen Aliens sein.
Pushing Daisies – Season 1
Übertraf in der Season 2008 alles andere mit einer absolut atemberaubenden Bildsprache und On-Screen-Magic. Am Ende war es leider etwas zu viel Zuckerguss und zu wenig Substanz.

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Wonderfalls
quirky: –adjective, quirk⋅i⋅er, quirk⋅i⋅est. A peculiarity of behavior; an idiosyncrasy; Wonderfalls.
Zugegeben, „Wonderfalls“ hat es vor allem wegen des nur wenig verwirklichten Potenzials sowie wegen der bezaubernden Grundidee der Show in diese Liste geschafft. Nur eine Hälfte der Episoden waren wirklich gut, aber dafür waren sie höchst charmant mit viel Spielfreude und Spaß am Ungewöhnlichen und Ausgefallenen.
24 – Season 1
Es ist kein Geheimnis, ich hasse eigentlich fast alles von „24“, was nach der ersten Staffel kam. Aber diese erste Season war in jeder Hinsicht „groundbreaking“ und exzellentes Action-Drama. Für mich hatte sich das Konzept jedoch nach dem ersten Mal überlebt und weitere Versuche, in die Show einzusteigen, ließen mich meist nur verärgert und frustriert zurück. YMMV.
Chuck
Vollgestopft mit Popkultur-Anspielungen und -Erinnerungen macht diese locker-leichte Show einfach nur richtig viel Spaß und nimmt sich dabei kein bisschen ernst. Manchmal braucht man nicht mehr.
Joan of Arcadia – Season 1
Von vielen sicherlich mittlerweile schon vergessen, war Joan eine überraschend intelligent und authentisch gezeichnete Serie. Leider verlor sie sich insbesondere in späteren Folgen der zweiten Staffel zu sehr in religiös-predigenden Storylines mit dick aufgetragener Schwermut. Ich sehe sie in gewisser Weise als Vorgänger von „Being Erica“. Amber Tamblyn war aber ohne Zweifel die Nachwuchs-Entdeckung des Jahres 2003.

Ferner Liefen
Die genannten Serien stehen oftmals stellvertretend für viele weitere Produktionen wie Popular, House, 30 Rock, Hustle, Ed, The Big Bang Theory, Torchwood, Desperate Housewives, Grey’s Anatomy, Jeopardy, Dollhouse, Life, Mushi-Shi, Damages, Love Monkey, The O.C., Undeclared, Moving Wallpaper, Party Down, Modern Family, Weeds, Being Erica, Eureka, ER, The Simpsons, Futurama, Life on Mars, Journeyman, Medium, John from Cincinnati, My Boys, Monk, Brothers and Sisters, Everwood, Better Off Ted, 8 Simple Rules for Dating My Teenage Daughter … die sicherlich auch alle aus verschiedenen Gründen einen Platz auf der obigen Liste verdient hätten.

Unter Vorbehalt
Diese Serien sind ganz sicher Top-Kandidaten für’s zukünftige Aufrücken in die Top20, aber im Moment habe ich einfach noch zu wenig davon gesehen.

The Wire
The Shield
Deadwood
Carnivale

Vielleicht mache ich irgendwann mal ein Update dieser Liste und binde diese vier Kandidaten ein.

Fabriqué En Allemagne
Deutsche Serien kommen wie üblich hier viel zu kurz. Ich möchte aber Produktionen wie „Mein Leben und Ich“, „Türkisch für Anfänger“, „Berlin, Berlin“, „Ijon Tichy“ und „Mord mit Aussicht“ an dieser Stelle zumindest mal namentlich erwähnen, auch wenn ich von einigen dieser (Mini-)Serien kaum mehr als ein wenig aussagekräftiges Sample gesehen habe. Aber leider hat ein Hobby nunmal auch seine (zeitlichen) Grenzen.

Die beste …
Die Ehre der besten Staffel dieser Dekade dürfen sich je nach Tagesgeschmack wohl Season 2 von „Mad Men“, Season 2/3 von „The West Wing“, „The Sopranos“ oder jede beliebige Staffel von „Arrested Development“ untereinander ausmachen. Bei der „Besten Episode“ sind sicherlich „Two Cathedrals“ von „West Wing“ und „Pine Barrens“ der „Sopranos“ sowie Buffys „The Body“ vorne mit dabei. Der „emotionalste Moment“ dürfte das Serien-Finale von „Six Feet Under“ sein, aber ich bin sicher, dass beim längeren Nachdenken noch Zillionen anderer Kandidaten in den Sinn kämen. Und daher mache ich das Posting nun lieber flugs fertig.

Fazit
Abschließend kann ich eigentlich nur festhalten, dass wir eine verdammt gute Dekade hinter uns haben. „Quality Entertainment“ im TV hat in diesen vergangenen Jahren erneut eine neue Stufe erklommen und muss sich wirklich nicht mehr hinter großen Spielfilm-Produktionen verstecken. Im Gegenteil, das früher so belächelte Format „Fernseh-Serie“ ist endgültig eine ernst zu nehmende, erwachsene Kunstform geworden.

Grund zur Sorge bereitet jedoch die Tatsache, dass der Grundstock für die gute Bewertung des Jahrzehnts eigentlich vor allem aus der „goldenen TV-Ära“ der Jahre 1998-2005 stammt. Trotz deutlich längerer Geduld der Networks in den letzten drei Jahren (es gab kaum noch Absetzungen in den ersten Sendewochen einer Serie und schließlich sogar das „Dollhouse-Wunder“) und obwohl die Produktion von TV-Serien eigentlich schon immer von wirtschaftlichen Interessen geleitet wurden, scheinen die Broadcast-Networks noch stärker auf „Nummer Sicher“ zu gehen. Dabei verballern sie gigantische Millionensummen in glattpolierte, Fokus-Gruppen-erprobte Pilotprojekte, die meist nur leichte Abwandlungen zu existierenden Erfolgskonzepten darstellen und denen dann allerdings jegliche „Magie“ fehlt.

Dennoch, man hat „Quality Entertainment“ schon so oft am Abgrund gesehen und immer waren die Schwarzmalereien verfrüht. Zudem gibt es auch — wohl dank der hohen Budget-Summen — immer weniger „richtig schlechte“ Serien wie zu Beginn der Dekade. Vielleicht sind wir gegenwärtig in der Talsohle eines „Qualitäts-Zyklus“ und der nächste Aufwärtstrend ist nur eine Frage der Zeit. In unserer Gegenwart von TV-on-Demand und Hulu kämpfen jedoch die alten Network-Strukturen zunehmend ums Überleben. Dies könnte prinzipiell auch eine Chance für kleine, ungewöhnliche Projekte sein, weil die Networks eigentlich gerade jetzt viele bunte und alternative Konzepte ausprobieren müssten. Denn bei den sinkenden Zuschauerzahlen müsste es sich auch allmählich für die „Big Players“ lohnen, die Nischen zu erobern.

Bis die das erkennen setze ich jedoch meine Hoffnungen eher vor allem auf kleinere, flexiblere und mutige Cable-Networks wie amc, neue Content-Producer aus fremden Industrie-Zweigen und den (sich momentan leider nur zäh entwickelnden) Webserien-Markt. Möglicherweise gibt es dann auch irgendwann einen „Feedback-Effekt“ zurück auf die behäbigen Broadcast-Networks. Und wenn nicht — auch egal, dann habe ich endlich mal Zeit all die Serien-Boxen durchzuarbeiten, die sich in meinen Regalen stapeln :).

Naja, ich warte gespannt auf das, was die nächsten zehn Jahre bringen werden und wie unser Serienkonsum im Jahre 2019 aussehen wird — nicht nur inhaltlich, sondern auch technisch. Ob 3D-Hulu-PayPalAsYouWatch-Miniserien dann wohl Standard sind? Wie lange wird es dauern, bis Projekte wie „The Guild“ und „Dr. Horrible“ nicht mehr nur in 10-Minuten-Häppchen finanziert und serviert werden?

Und wie lange wird es dauern, bis Serien „Made In Germany“ wieder mit Produktionen auf dieser Liste mithalten können?

Wie auch immer, Guten Rutsch euch allen in das zweite Jahrzehnt des neuen Jahrtausends, wir sehen uns auf der anderen Seite!

sab.

Das war 2009: SciFi = Flop, Comedies = Top

Mittwoch, 30. Dezember, 2009

Sollte ich das Fazit des TV-Serien-Jahres 2009 auf wenige Worte reduzieren müssen, würde ich es wohl so wie in der Titelzeile formulieren. Während das SciFi-/Fantasy-Genre trotz zahlreicher groß aufgeblasener Neustarts kaum ein überzeugendes Produkt zustande brachte, hat das in den Vorjahren bereits oftmals totgesagte Comedy-Format eine überraschende Wiedergeburt erfahren.

defying-gravityFangen wir mal mit den SciFi-Kandidaten an: Als erstes denkt man wohl an die kreativen Flops „FlashForward“ und „V“, die sicherlich hie und da in visuellen Aspekten recht sehenswert sind und für Network-TV sogar Maßstäbe setzen. Aber in beiden Fällen ging entweder bei der Story und/oder bei den Charakteren katastrophal die Luft aus. Ich fühle mich wieder an das Jericho/Invasion/Surface/Threshold-Debakel so um 2005/2006 erinnert, als die Networks ebenfalls vermeintlich große SciFi-Projekte im Fahrwasser des „Lost“-Erfolgs an den Start brachten und reihenweise scheiterten.

„Defying Gravity“ wiederum hat kaum jemand wahrgenommen, dabei war es immerhin mal etwas Anderes. Der neue „Stargate“-Ableger kann zumindest mich als relativer Stargate-Newcomer gut unterhalten, aber urteilend von dem Backlash im Netz bin ich damit recht allein.

Im benachbarten Fantasy/Mystery-Bereich sah es nicht viel besser aus. Das streckenweise recht nette „Eli Stone“ wurde abgesetzt, „Eastwick“ war wie vorherzusehen ein Desaster, „Eureka“ hat sich auch erschreckend abgenutzt, aber ein wenig Unterstützung von dem bestenfalls durchschnittlichen, aber immerhin goldigen „Warehouse 13“ erhalten. Zumindest „Fringe“ hat sich mit einem spektakulären Cliffhanger nochmal eine neue Gnadenfrist für die zweite Season erarbeitet, aber dafür wurden „Pushing Daisies“, „Life on Mars“, „Reaper“ und die „Sarah Connor Chronicles“ berechtigt abgesetzt. „Medium“ hat inzwischen auch sein Verfallsdatum erreicht und kann selbst mich als langjährigen treuen Fan kaum noch überzeugen. Wenigstens bleibt die Show ihrem Konzept eisern treu.

dichenDie große Hoffnung „Dollhouse“ war dann schließlich das Musterbeispiel für eine Serie, die wohl viel zu überhastet an den Start ging und sich dann in einem Wirrwarr aus Network-Wünschen, Zuschauererwartungen und wechselnden Konzepten der Macher geradezu selbst erdrosselte. Und wie immer in solchen tragischen Fällen fand die Show erst nach der feststehenden Absetzung endlich die Story, die sie wirklich erzählen wollte und konnte (die zweite Hälfte der zweiten Staffel gehört zu meinen Highlights des TV-Jahres). Man könnte sicherlich eine „Best of“-Dollhouse-DVD mit nur 13 Episoden veröffentlichen und niemand würde den Rest vermissen.

Passt „Being Erica“ auch noch in dieses Genre? Ganz knapp vielleicht, nehmen wir die zeitreisende Psychotherapie einfach mal mit dazu. Sie war zwar auch weiterhin „ganz nett“, hat aber auch irgendwie einiges an Charme (des Neuen?) verloren. Ebenso ging es mit „Doctor Who“, der in den Specials zunächst einen traurigen Qualitäts-Tiefpunkt erreichte, bevor er endlich im (zum Teil noch ausstehenden) Big Finale die richtigen Fragen an sich und seinen Daseinszweck stellte und philosophischen Grenzerfahrungen machte. Da auch „Being Human“ enttäuschend in Serie startete, blieb nur der energiegeladene „Tochwood“-Mehrteiler, die „Dead Set“-Miniserie sowie quasi in letzter Minute noch die „Misfits“, um die britische Ehre zu retten. Und das taten sie ausgesprochen sehenswert, aber mit nur sechs Episoden auch reichlich kurz.

Sicherlich laufen auch noch irgendwo „Smallville“, „Supernatural“ und „Ghost Whisperer“, aber in allen Fällen halten sich ständig Absetzungs-Gerüchte und Verlängerungs-Getuschel die Waage. Neue Zuschauer gewinnen die wohl auch kaum mehr. „Supernatural“ hat dieses Jahr immerhin durch interessante Episoden-„Specials“ auf sich aufmerksam gemacht: Die TV-Serien-Parodie-Folge war ungewöhnlich und mutig, auch wenn es mich als SN-Nicht-Fan nicht so mitriss wie eingefleischte Verehrer. Die „Vampire Diaries“ sind mehr Eyecandy-Soap nach „Schema F“ als echtes Mystery und die „The Prisoner“-Neuinterpretation war sicherlich der größte und längste (und irgendwie auch sehenswerte und spannende) „WTF-Moment“ des Jahres, aber leider auch nicht mehr. Der „Dead Like Me“-Spielfilm war ein Lackluster, „Paradox“ großer Müll.

Bleibt da etwa wirklich mal wieder nur noch „Lost“ auf der „Haben-Seite“?

Und weil’s hier gerade gut passt: Ob man sich bei CBS wohl ärgert, dass man seinerzeit dem Serienkonzept „Another Day in Zombieland“ keine Chance gegeben hatte? Das grobe Konzept für satte 23 Episoden einer von Zombies dominierten Alltags-Welt hatten die Autoren vor einigen Jahren bereits für CBS entworfen, doch die winkten noch vor der Pilot-Epsiode ab und produzierten lieber ein Jahr später das ebenfalls vergessene „Babylon Fields“-Testprojekt mit Amber Tamblyn. Eine Art „Doppelfolge“ namens Zombieland spielte schließlich in den letzten Tagen über 80 Mio Dollar an den internationalen Kinokassen ein und das Sequel (sowie das Sequel-Sequel) werden bereits geplant. Hätte CBS anders reagiert, wären vielleicht jetzt nicht Vampire sondern Zombies die großen Renner im TV :). (Auf der anderen Seite passen „CBS“ und „Zombies“ nur in schlechten Scherzen zusammen).

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Nun steuern wir nach 1984 und 2001 erneut auf eine Jahreszahl mit einem großen Namen in der SciFi-Popkultur zu und umso tragischer erscheint es, dass dem Genre im TV irgendwie die innovativen Konzepte auszugehen scheinen. Stattdessen wird immer wieder versucht, mit dem kleinsten gemeinsamen Nenner einen 0815-Blockbuster auf den Zuschauer loszulassen, anstatt mal etwas Neues auszuprobieren.
Ich bin gespannt, was das kommende „Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen“ an neuen Ideen bringen wird oder inwieweit doch nur wieder alte Konzepte in neuen Schläuchen auftauchen. Nachdem NBC „Day One“ auf eine 4-Episoden-Miniserie kastriert hat, werden da wohl auch keine großen Erwartungen sinnvoll sein. Auch SyFy mit „Caprica“ hat bisher noch keine großen Hoffnungen wecken können.

Die habe ich aber natürlich auf den neuen „Doctor“ aus der Feder von Steven Moffat. Das ist eine ganz neue Dimension von „Erfolgsdruck“ ;-). Außerdem hat TNT noch ein „Alien Invasion“-Projekt in der Pipeline, mit großen Namen wie Steven Spielberg und Noah Wyle dahinter.

Aber die heiße Phase der TV-Development-Season beginnt ja erst im Januar, also muss man wohl noch etwas abwarten, bis sich ein klares Bild der Trends der kommenden Season abzeichnet.

2009 hätte also ein recht maues TV-Jahr werden können, wären da nicht die wieder erstarkten Comedies.

Auffallend ist vor allem die Abkehr von der klassischen Punchline-Sitcom („Hank“) hin zu schnellen Formaten mit untypischen Erzählstrukturen. Fünf Jahre nach „Arrested Development“ scheint dessen Comedy-Stil nun endlich im Mainstream angekommen zu sein.

parks-recreation6 Ausdrücklich beziehe ich da nicht nur die neuen Shows ein sondern auch die älteren Comedies wie „The Office“ und „30 Rock“. „Curb Your Enthusiasm“ hatte durch den „Seinfeld“-Casting-Stunt dieses Jahr quasi gleich zwei gute Comedies in einer Show. Besonders erfreulich ist die Entwicklung beim Midseason-Debakel „Parks and Recreation“. Nach den sechs Folgen der ersten Staffel hatte ich eigentlich schon so gut wie mit der Show abgeschlossen, aber inzwischen zählt die Serie zu den Highlights des Jahres. Ich kann nur jedem empfehlen, noch mal einen Blick in die Show zu riskieren, beispielsweise in die „Hunting Trip“-Episode 2×10. Obwohl im Vorfeld oft heraufbeschworen, war ich skeptisch, ob die Autoren den „Office“-Effekt wirklich wiederholen könnten, aber mit „Parks“ wurde eindrucksvoll demonstriert, dass man Formaten, Autoren und Schauspielern manchmal wirklich ein paar Episoden Zeit gönnen muss, damit sie sich „finden“ — so abgenutzt diese Formulierung auch sein mag. Ebenso wie „The Office“ war Season 1 dieser Comedy weitesgehend Schrott.

Wer hatte außerdem nicht damit gerechnet, dass der komplett neue ABC-Mittwoch scheitern würde? Stattdessen kamen mit „The Middle“, „Cougar Town“ und insbesondere „Modern Family“ gleich drei neue Shows, die zwar nicht immer ihr volles Potenzial nutzen, aber willkommene Ergänzungen und Bereicherungen der Comedy-Landschaft sind. Dazu noch das quirky „Community“ auf NBC, das ebenfalls von Episode zu Episode heftig zwischen „genial“ und „meh“ oszilliert. Zum ersten Mal hat mich dieses Jahr auch „The Big Bang Theory“ konsequent zum Dranbleiben überzeugt. Ein bizarrer Fall ist „Californication“, das seit Jahren eigentlich den gleichen, eintönigen Schrott macht — appelliert aber dabei mit all den Titten und Sexstories höchst geschickt an den feixenden pubertierenden Teenager im Zuschauer (Was „Hung“ leider nicht gelang).

Natürlich können nicht alles Sieger sein. „Accidentially on Purpose“ und „Hank“ waren Fehlgriffe aus einer vergangenen Comedy-Zeit. Über die „Scrubs“-Verlängerung kann man streiten (man hätte die alten Zöpfe viel radikaler abschneiden müssen, der neue Cast ist stark genug), „Weeds“ ist nicht mehr wieder zu erkennen (im negativen Sinn) und „How I Met Your Mother“ rutscht in eine zunehmende Sinnkrise, glänzt leider immer seltener. „Better Off Ted“ strauchelt noch ein wenig zu Beginn der neuen Staffel und kommt an die überwältigend komische erste Staffel (noch?) nicht heran. „Scrubs 2.0“ und „Better Off Ted“ werden wohl angesichts der Quoten Anfang 2010 ihre endgültig letzten Folgen ausstrahlen. „Party Down“ hingegen war ein absoluter Comedy-Volltreffer und wohl der überraschendste Newcomer-Erfolg des Jahres. „Flight of the Conchords“ hörte mit einer soliden zweiten Staffel genau zum richtigen Zeitpunkt auf. „Bored to Death“ konnte wiederum nur streckenweise überzeugen.

Auch in den Fullhour-Dramedies gibt es zimindest gute Anzeichen. „Castle“ und „Chuck“ sind wunderbare Kleinode zum Relaxen. Über „Glee“ kann man auch streiten: Die mit viel AutoTune überproduzierten und gekünstelten Gesangseinlagen liegen mir immer noch arg quer im Magen, aber die Comedy-Aspekte machen einfach auch weiterhin viel Spaß in dieser „Guilty Pleasure“-Show.

2010 könnte zudem einen Schub für einen Mix der SciFi- und Comedy-Genres darstellen, wenn das bisher noch unbenannte Comedy-Projekt von Larry Charles bei NBC wirklich den Pickup erhalten sollte: Eine Gruppe von Freunden dreht ihre eigene Fortsetzung einer abgesetzten SciFi-Serie.

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Und was machen eigentlich die Dramen? Same procedure as last year, möchte man meinen. Es sind wieder mal die üblichen Verdächtigen mit den grandiosen „Mad Men“, „Friday Night Lights“ und „Breaking Bad“, die das Bild dominieren. „The Good Wife“ ist eine der wenigen guten Neustarts dieser Season. Aber danach wird die Luft schon dünn. „White Collar“ konnte mich nach einer guten Pilot-Episode nicht mehr überzeugen. Was „Brothers & Sisters“, „Grey’s Anatomy“, „House“ und die ganzen CSI-Ableger so machen, weiß ich ehrlich gesagt auch gar nicht. „Sons of Anarchy“ steht auch leider nur auf meiner TODO-Liste. „Men of a Certain Age“ ist schwer eindeutig in die Drama- oder Dramedy-Sektion einzuordnen, aber ist so oder so ein sehr vielversprechender Neustart, der eine höchst unterhaltsame und zugleich authentisch wirkende „fiftysomething“-Geschichte erzählt.

In diesem Sektor liegen im Moment vor allem hohe Erwartungen auf dem exzellent besetzten „Parenthood“auf NBC sowie CWs endlos verzögertem „Life Unexpected“. Aber wir wissen ja alle, wie das mit großen Erwartungen so ist…

Ansonsten deutet sich jetzt schon an, dass es auch 2010 mit den Remakes weitergehen wird: ABC plant schon mal ein „Charlie’s Angels“-Projekt, CBS hat sich mit „Hawaii Five-O“ ein weiteres Markenzeichen aus den Archiven gesichert. MTV wiederum vergreift sich an „Skins“ und „Teen Wolf“. CBS will außerdem möglicherweise eine „Criminal Minds“-Spinoff an den Start bringen und J.J.Abrams macht mal wieder ein Spion-Drama, indem er das „True Lies“/“Mr. & Mrs. Smith“-Konzept „ausleiht“ und es „Undercover“ nennt.

Haken wir also 2009 ab als ein weiteres Jahr, in dem der Reality-Boom mal wieder nicht wie prophezeit alles überrannte, sondern vielmehr endlich Ermüdungserscheinungen zeigte. Ende 2010 dürfte NBC hoffentlich auch eine Lösung für sein Leno/O’Brien-Problem gefunden haben (selbst wenn es darin besteht, O’Brien zu FOX gehen zu lassen oder NBC gleich ganz einzustellen) und damit auch dieses peinliche Kapitel beschließen. Und wie Serien wie „Party Down“, „Mad Men“ und „Breaking Bad“ in den letzten Jahren gezeigt haben: Die größten Hits kommen oftmals ganz leise und unerwartet.

In diesem Sinne: Irgendwas läuft immer, alles wird gut. 🙂

Are We Having Fun Yet? Meine aktuellen Comedy-Favoriten

Montag, 27. April, 2009

party_down

Sollte eigentlich ein Tweet werden, aber das wurde doch etwas zu lang. „Comedy“ sei hier mal im Sinne von „Half-Hour Show“ definiert.

#10 – New Adventures of Old Christine

Das läuft noch? Selbst Neuausstrahlungen wirken wie Wiederholungen. Warum ABC diese Serie unbedingt von CBS wegkaufen will, ist mir schleierhaft. Kreative Gründe kann das aber nicht (mehr) haben.

#9 – Samantha Who

Aus dem Konzept ist eindeutig die Luft ‚raus. Aber Christina Applegate ist sicherlich ein Talent, das eine weitere Chance in einer neuen Show verdient.

#8 – Parks and Recreation

Zündet einfach nicht. Ich will sie ja gut finden und da sind sicherlich auch viele gute Ansätze, aber da springt kein Funke über (Ugh, „zünden“ und „Funke“ in einem Absatz. Feurige Kreativität.)

#7 – My Boys

Amüsant, süß und richtig sympathisch. (Die Story sowie die anderen Darsteller sind auch ganz nett.)

#6 – Scrubs

Lebt zur Zeit stark von einem nostalgischen „Ohmygod, es ist ganz sicher und bestimmt und ohne Frage und absolut definitiv die letzte Staffel *schnief* (es sei denn, die Serie wird fortgesetzt)„-Effekt. So ziemlich jeder Gag der aktuellen Staffel wurde schon mal in früheren Jahren gemacht, nur kann und will man sich da jetzt auch gar nicht so genau dran erinnern. Lieber genießt man die finalen Momente.

#5 – How I Met Your Mother

Hat etwas unter der „eingeschränkten Beweglichkeit“ von Hannigan und Smulders gelitten, ist aber immer noch ein solider Stern am jungen Comedy-Himmel (meine Güte, welch abgegriffenen Formulierungen ziehe ich denn hier aus dem Hut?). Daher zur Zeit nicht so richtig „legendary“, aber immerhin „wait for it…“

#4 – Party Down

Das „Nebenbei-Projekt“ von „Veronica Mars“-Chefautor Rob Thomas entwickelte sich trotz minimalem Budget unverhofft zu einem spektakulärem Comedy-Neustart. In jeglicher Hinsicht unkorrekt und unsauber … richtig dreckig-böse Comedy mit einer ganzen Reihe an „Veronica Mars“-Alumni und sonstigen „Hey It’s That Guy!“-Gaststars.

#3 – 30 Rock

Hat hier und da mal ein paar kleine Durchhänger, aber insgesamt immer noch eine sehr solide und unterhaltsame Show (und das meine ich wirklich positiv, Ehrenwort!)

#2 – Better Off Ted

Quasi von Null auf Hundert: Jede Woche ein Feuerwerk an pointierten Gags. Schrill, bunt und einfach nur verdammt komisch. Eine Verlängerung dieser Show wäre eine herrliche Überraschung. Neben Portia de Rossi hat sich übrigens auch Andrea Anders („Joey“) mal eine Erwähnung verdient.

#1 – The Office

Auf 28 oder 29 Episoden soll es die aktuelle Staffel bringen und man muss schon sehr genau suchen, um eine Füller-Folge oder eine kreative Nullnummer zu finden. Welche andere Serie kann das schon nach fünf Staffeln behaupten. Könnte „The Office“ gar auf dem Weg sein, sich in die Klassiker-Comedy-Annalen zu Serien wie „MASH“, Cheers, Seinfeld und Friends einzureihen? Schade nur, dass die „alternativen MSPC Opening Credits“ nur einmal gezeigt wurden.

(P.S.: Nein, „In the Motherhood“, „Big Bang Theory“, „2 & 1/2 Men“, „Family Guy“, „American Dad“, „Simpsons“, „Sit Down Shut Up“ haben sich nicht qualifizieren können, teilweise auch nur wegen sturköpfiger Ignoranz der Jury).

best of 2008

Mittwoch, 31. Dezember, 2008

Wir haben den letzten Tag im Dezember und das bedeutet nichts anderes als höchste Zeit für die im Popkultur-Blogger-Codex wohl fest vorgeschriebenen Jahresendlisten. Hier ist meine. Bunt gemischt.

Beste TV-Serien
Da ich immer noch nicht Zeit für „The Shield“ oder „The Wire“ hatte, gibt’s hier keine großen Überraschungen:
Mad Men, Chuck, Battlestar Galactica, Friday Night Lights, Lost, The Middleman, Life

Eine Liste der „besten Episoden“ spare ich mir — lest euch stattdessen den „Mad Men“-Episoden-Guide durch ;).

Bester Serien-Soundtrack
Life, Life on Mars, Chuck

Bester Original Score
„Blood Theme“ von Daniel Licht (Dexter)

Beste neue Serie
Da ich mich mit „Fringe“ immer noch nicht richtig anfreunden konnte, nenne ich hier „Life on Mars“. Aber es wäre auch nicht verkehrt, diese Rubrik 2008 leer zu lassen. „The Middleman“ ist ja leider schon wieder zu Ende.

Beste deutsche Serien
Mord mit Aussicht, Switch Reloaded

Größte TV-Enttäuschung
Die komplette neue US-Fall-Season.

Beste TV-Serien-Randgruppe
Vampire, Cylons, Serienmörder (Ich warte aber noch auf die Serie, die alle drei in einer Show vereint.)

Beste Online-Events
– „Dr. Horrible“
– „The Guild“ Season 1 („The Guild Season 2“ ist nur über MSN abrufbar, das dann auch prompt nie richtig funktioniert. Wahrscheinlich weil ich einen „pöhsen“ Browser verwende.)

Beste neue Alben
Dieses Jahr mal ganz durch und durch auf dem Indie-Trip:
– „Furr“ von Blitzen Trapper (wie oft habe ich mir gedacht, dass der Titelsong „Furr“ perfekt in einen TV-/Film-Soundtrack passen würde und dann läuft das Ding ausgerechnet in „Chuck“ … marvelous)
„Volume One“ von She & Him (Wann kommt „Volume Two“?)
– „Oracular Spectacular“ von MGMT (Auch über „Kids“ und „Time to Pretend“ hinaus ein klasse Album)
– „Acid Tongue“ von Jenny Lewis („The Next Messiah“ ist ein großartiger, epischer 9-Minuten-Track)

Beste Musik-DVD
HAARP live von MUSE (der DTS-Sound raubt mir immer noch jedes Mal den Verstand 😉

Beste Filme
Wall-E, Dark Knight, Juno

Populärstes Posting im sablog (nach Zugriffen)
10. März 2008: The Sarah Connor Chronicles
Die „Sarah Connor Chronicles“ haben übrigens auch den ersten Platz in der diesjährigen „Huch, da wurde ja noch ‚was draus“-Kategorie ergattert. Nachdem große Teile der ersten und zweiten Staffel eher einer billigen 1980-Jahre Action-Serie Konkurrenz machten und die Serie schon so gut wie von meiner Watchlist verschwand, hat die Show in den letzten Wochen erstaunlich oft überzeugt. Meist stand dann aber auch ein gewisses weibliches Terminator-Modell im Mittelpunkt.

best of „great expectations“ for 2009

– Die 13 Episoden (oder weniger) von „Dollhouse“
– Die „Dr. Horrible“-DVD in meinem Briefkasten
– Die „Dr. Horrible“-DVD in meinem DVD-Player 😉
– Das „Battlestar Galactica“-Finale
– Der traurige Untergang von NBC ohne Pauken und Trompeten (aber mit Jay Leno)
Die neue BBC-Serie „Being Human“
– Die neue FOX-Serie „Lie to Me“
– Der „Dead Like Me“-Spielfilm
– Mein neues Sofa 🙂

So, und mit diesem Posting beschließe ich auch das Jahr 2008 im sablog. Im diesem Sinne: Guten Rutsch allerseits!

Die besten Opening Credits

Sonntag, 2. November, 2008

Die Opening Credits von TV-Serien gehören allmählich zu einer vom Aussterben bedrohten Art. In einer Zeit, in der die Autoren einer Drama-Serie nur noch knapp 40 Minuten (aber bis zu sieben Akte) zu füllen haben und die Shows sich immer intensiver darum bemühen, die Aufmerksamkeit der Zuschauer bereits in den ersten paar Minuten zu gewinnen, sind die Opening Credits oftmals nur ein vermeintliches Übel. Dabei kann die Erkennungsmelodie doch ebenfalls Zuschauer an eine Serie binden, der Wiedererkennungswert (und manchmal auch „Mitsing“-Faktor) eine wesentliche Rolle spielen.

Hier also mal eine Auswahl von in meinen Augen guten Opening Credits, die über das übliche „Best-of“ plus Darsteller-Close-Ups hinausgehen (Sorry, „Firefly“). Auch auf die Theme-Songs selbst habe ich nur untergeordneten Wert gelegt (Sorry, „Veronica Mars„). Die Reihenfolge ist eher zufällig und soll keine Wertung darstellen.

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Die besten Pilotepisoden

Sonntag, 7. September, 2008

Es begann mit einer provokanten Liste in der „TV Guide“-Print-Ausgabe und verursachte prompt (wie wohl auch von TV Guide erhofft) einige Wellen auf den Websites von TV-Kritikern wie Alan Sepinwall und James Poniewozik. Es geht um die Wahl der besten Pilot-Episoden und ist wohl so aussagekräftig wie gewisse RTL-Chart-Shows mit Oliver Geissen. Aber dennoch: Einmal kurz damit beschäftigt, schon lässt es einen nicht mehr in Ruhe.

Damian Holbrooks Liste für TV Guide umfasste 10 Serien und seine Rechtfertigungen, in dieser kurzen Liste Shows wie „Saturday Night Live“, „30 Rock“ und „Football Wives“ zu nennen (aber andere Klassiker der TV-Geschichte links liegen zu lassen), lesen sich wie exzellente Flame-Baits. Aber so bleibt man als Fernsehzeitung im Gespräch.

Eigentlich wollte ich keine eigene Liste aufsetzen, denn Hand aufs Herz — wer kann sich nach vielen Jahren noch eindeutig an eine Pilot-Episode erinnern und sie klar vom Rest der Serie differenzieren? Mit größter Wahrscheinlichkeit kommt dann doch wieder die nahezu gleiche Liste wie für „Die besten TV-Serien“ heraus. Aber hey, wie kann man besser an einem Sonntag Vormittag prokrastinieren als irgendwelche sinnfreien Lieblingslisten ins Blog zu posten? Auf geht’s!

Ich versuchte mich an diese Serien zu erinnern, bei denen ich nach der Pilot-Episode quasi „hin und weg“ war. Und überraschenderweise gibt es doch ein paar Unterschiede zu meiner (etwas betagten) Liste der Lieblingsserien.

10) Pushing Daisies und Dead Like Me
Die Pilotepisode von Pushing Daisies, dieser in mehreren Beziehungen „traumhaften“ Serie war ein wunderbares, farbenprächtiges Kunstwerk. Die muss man sich auch auf BluRay-DVD zulegen, denn in HD ist das ein noch besseres Erlebnis. Aber auch die Erzählwelt, die dem Zuschauer in dieser ersten Episode vorgestellt wird, sucht seinesgleichen. Leider nutzte sich „das Neue“ in der Show in den folgenden Episoden etwas ab und so war es ganz gut, dass man den Autorenstreik zum Akku-Aufladen nutzen konnte.

Die Pilotepisode von DLM fällt eigentlich die gleiche Schublade wie „Pushing Daisies“. Großartige, vielversprechende erste Folge, aber die danach folgende Serie konnte nicht alle dieser Versprechen halten. Immer wieder wurde eine faszinierende versteckte „Mythologie“ angedeutet (die wahre Herkunft der Gavelings etc), aber dann wurde daraus doch nur eine etwas andere „Case of the Week“-Serie (und in der zweiten Staffel ein exzellentes Familiendrama mit Mutter und Tochter).

9) Arrested Development
Die Nummerierung/Reihenfolge ist eigentlich für den Allerwertesten. Aber ich hab nunmal damit angefangen, die Shows eine eine Reihenfolge zu bringen, also bleibe ich auch dabei. Also: Pilot-Episode von AD: Spritzig, zum Schreien komisch und so vollkommen anders als man es erwartet hatte. Alle Charaktere schon wohl definiert und ein exzellentes Beispiel für die hohe Comedy-Qualität aller nachfolgenden drei Staffeln.

8 ) Breaking Bad
Tja, solche „Best of“-Listen tendieren dazu, vor allem neue Produktionen zu bevorzugen. Weil man die eben noch besser in Erinnerung hat. Aber „Breaking Bad“ feuerte von Anfang an auf allen Rohren, war bis zum Anschlag mit Handlung vollgestopft und ich bin immer noch erstaunt, dass die Serie einen Weg fand, sechs weitere Episoden mit Material zu füllen.
Und um den Rest der Liste zu spoilern: „Mad Men“ wird hier nicht auftauchen. Warum? Weil ich der Meinung bin, dass die „Mad Men“-Pilotepisode zwar wirklich gut gemacht war, der Reiz und die Faszination der Serie aber erst im Laufe der weiteren Staffel richtig entstand.

7) ER
Dies ist wohl der deutlichste Unterschied zu meinen sonstigen „best of“-Listen. „emergency room“ (wie es damals noch hieß) war glaube ich noch nie auf meiner Favoritenliste zu finden. Aus heutiger Sicht würde man zu dieser Pilot-Episode wohl auch kaum etwas besonders sagen können, aber als diese Serie seinerzeit im deutschen TV anlief, war ich hin und weg. Hochspannende Dramatik, erstklassige Schauspieler und von Beginn an fesselnd. In meinen Augen war diese Pilot-Episode damals revolutionär (oder zumindest nahe dran ;-). Nach den endlosen Cast-Abgängen verlor ich irgendwann so um die siebte, achte Staffel das Interesse.

6) Alias und Lost und Heroes
Ja, ich mogele ein wenig. Aber in meinen Augen gehören diese drei Serien allesamt in die gleiche Schublade. Sie hatten sehr solide und faszinierende Pilot-Episoden, die dazu führten, dass man am Bildschirm festklebte. Ja, das schließt auch „Alias“ ein, egal was in den späteren Jahren daraus wurde. Die Pilotfolge von „Alias“ war ähnlich wie das zuvor erwähnte ER in seiner Zeit eine Sensation, etwas besonderes und hochspannend. Ähnliches gilt für „Lost“ und „Heroes“. Sie ließen teilweise das Blut in den Adern gefrieren — auch wenn die darauffolgenden Episoden nicht immer dieses Niveau halten konnten.

5) The Wonder Years
Ich gebe zu, in allen Details kann ich mich an die Pilotepisode von „Wonder Years“ nicht mehr erinnern. Mag sein, dass da „romantische Verklärungen“ aus späteren Episoden mithineinspielen. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich nach dieser Folge (lief Anfang der 90er auf RTL) die nächste Episode nicht mehr abwarten konnte. Und ganz sicher erinnere ich mich noch an die finale Szene mit Winnie und Kevin und einem traumhaften Voice-Over.

4) Twin Peaks
Ohne Worte. Ein einzigartiges TV-Abenteuer bzw -Experiment und das begann im Grunde schon vor der Pilotepisode.

3) Freaks and Geeks
Eine der großartigsten Serien hatte natürlich auch eine hervorragende Pilot-Episode. Sehr sorgfältig gezeichnete Charaktere, ein immenser Wiedererkennungswert für den Zuschauer und eine sehr „echt“ erzählte Geschichte mit glaubhaften Charakteren. Von Anfang an hatte diese Show ihren Ton gefunden, die Charaktere sauber definiert. Exzellentes Fernsehen.

2) My So-Called Life und Once & Again
Auch hier wieder eine Doppelnennung. Ob ich wohl bei der Nummer 1 ohne diese Tricks auskommen werde? ;-). Insbesondere „My So-Called Life“ hatte eine atemberaubend starke Pilot-Episode. Bis heute bin ich jedesmal wieder begeistert ob der Cinematographie und des Schnitts der Episode (ein Meisterwerk von Scott Winant und Ernest Holzman). Jede Bildeinstellung, jeder Szenenübergang ist ein kleines Kunstwerk. Auch auf allen anderen Gebieten bekommt die Pilot-Episode von MSCL auf meiner Liste Bestnoten, sei es Drehbuch, Schauspielerleistung (die 13jährige Claire Danes lieferte eine phänomenale Leistung) oder Location-Wahl und der Soundtrack. Einfach grandios.
Und dort knüpfte auch die Pilot-Episode von „Once and Again“ an, ebenfalls sehr souverän und sorgfältig inszeniert. Vielleicht nicht in allen Belangen so exzellent wie die Pilotepisode von „My So-Called Life“, aber dennoch ein sehr gutes Beispiel für eine Serie, die bereits in der ersten Folge wie ein perfekt klingendes Orchester funktionierte. Alle Schauspieler hatten ihre Charaktere bereits hier richtig getroffen und auch die Autoren hatten den „Ton“ der zukünftigen Serie bereits voll entwickelt.

Und die Nummer 1 meiner Liste der besten Pilot-Episoden ist:

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Die besten Serien 2007/08

Montag, 16. Juni, 2008

Da nun allem Anschein nach auch Battlestar Galactica die Staffel abgeschlossen hat (weiter geht’s erst 2009) erklären wir hiermit quasi inoffiziell die Season 07/08 als beendet und die Sommersaison als eröffnet. Somit können wir nun auch endlich die Reihe der sablog-„best of“-Abstimmungen mit der Mutter aller Umfragen zu einem Ende bringen: Welche waren denn nun die besten Serien der Season?

Ich glaube meine Liste dürfte mittlerweile vielleicht für manche schon recht vorhersagbar sein: Mad Men, Dexter, Breaking Bad, Battlestar Galactica, Lost, Damages, 30 Rock, Chuck, Pushing Daisies, The Office sind die Top 10, die ich momentan in dieser Reihenfolge mit dem Prädikat „sehr gut“ versehen würde. Je nach Tages-/Nachtzeit sowie Lautstärke des Rasenmähers des Nachbarn, Wasserstand der Saar und persönlichem Blutalkoholspiegel kann sich diese Liste allerdings rasch ändern.

Welche sind eure Favoriten?

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Guilty Pleasures

Mittwoch, 4. Juni, 2008

A guilty pleasure is known as a something one considers pleasurable despite it being mainly received negatively or looked down on by a majority of society.

(Wikipedia)

Natürlich ist der Aspekt, was andere als negativ empfinden, eine höchst subjektive Angelegenheit. Oftmals glaubt man ja nur, dass viele andere die jeweilige Show nicht mögen, aber in vielen Fällen sprechen die Quoten eine andere Sprache (GZSZ hat auch schon irgendwie 4000 Episoden zustande gebracht — auf dem ehemaligen „Knight Rider“-Sendeplatz). Welche Show schaut ihr also obwohl ihr damit rechnet, dass euer „soziales Umfeld“ diesen Serien eher ablehnend gegenüberstehen würde (und vielleicht wolltet ihr ja auch schon längst damit aufhören…)? Anders formuliert: Wofür schämt ihr euch so ein ganz kleines bisschen? 😉

Ich hatte dieses Jahr irgendwie keine „echten“ Guilty Pleasures. Wenn man wenig Zeit hat, dann fallen diese Shows nunmal als erstes weg. Mit „Grey’s Anatomy“ habe ich bereits letztes Jahr aufgehört, bei „Desperate Housewives“ habe ich schon lange den Anschluss verloren. Vielleicht sei da „Medium“ zu nennen, aber ich bin immer noch felsenfest davon überzeugt, dass dies eines der am meisten unterschätzten Mystery-Dramen ist und wirklich kein Grund für „guilty“ besteht. Eventuell auch „Eli Stone“, weil das zeitweise schon arg kitschig war. „Torchwood“ war auch oftmals hart an der Grenze zum „Guilty Pleasure“, aber wo bitte ist da das „Pleasure“?! Und dann muss ich noch beichten, dass ich dieses Jahr auch eine Episode von „Ghost Whisperer“ gesehen habe. Bei der Show könnte man eigentlich den Ton abschalten…

Auch hier gilt: Um die Umfrage überschaubar zu halten, habe ich mich auf einige ausgewählte Kandidaten konzentriert, für den Rest gibt es die Kommentarfunktion. Ihr könnt mehrere Shows auswählen.

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Die größten Enttäuschungen

Sonntag, 1. Juni, 2008

Da nun mit dem „Lost“-Finale endgültig die Season 2007/08 abgeschlossen ist, können wir in eine weitere Runde der „best of“-Umfragen gehen. Oder besser gesagt: Diesmal geht es um die „worst of“.

In welche Show hattet ihr dieses Jahr besonders große Hoffnungen, welche haben euch daraufhin am meisten enttäuscht? Dabei geht es nicht darum, ob ihr wegen einer Absetzung enttäuscht seid, sondern um die Shows selbst.

Auf meiner Liste würde da wohl „Bionic Woman“ recht weit oben stehen, weil ich nach „Galactica“ eine gewisse Hoffnung auf eine verblüffende Neuerfindung des Storykonzepts hatte, aber das hatte sich nicht erfüllt. Auch „The Return of Jezebel James“ war eine der bittersten Flops, die das erwünschte Ziel um einige Größenordnungen verfehlte. Ähnliches gilt für „Quarterlife„, aber das hatte dieses Jahr als Internet-basierende Streikbrecher-Serie eh eine Sonderstellung eingenommen. Und dann wäre da noch „Reaper„. Immerhin haben die Autoren quasi in allerletzter Sekunde noch das Ruder halbwegs herumgerissen, aber die Show ist dennoch eine Enttäuschung ausgehend von dem vielversprechenden Teaser-Trailer von den Upfronts 2007.

Von den „Rückkehrern“ kam vor allem „Heroes“ nicht richtig in die Gänge und zeigte ernste „One-Hit-Wonder“-Merkmale. Auch „Brothers & Sisters“ transformierte sich schlagartig in eine laue Soap-Opera trotz des immensen „thirtysomething“-Alumni-Anteils. „Grey’s Anatomy“ war schon letztes Jahr eine Enttäuschung und war diese Saison nicht mehr von Interesse.

Auch viele andere Shows waren zwar keine Heilsbringer, aber in den meisten Fällen hatte ich auch keine sonderlich großen Erwartungen. Dachte etwa wirklich jemand, dass „Viva Laughlin“ ein Hit werden würde?

Damit die Umfrage nicht zu lang wird, habe ich einige Shows außen vor gelassen. Ihr könnt ja in den Kommentaren weitere Serien nennen. Man kann beliebig viele Shows auswählen.

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