Archiv vom Oktober 2010


sabify 2010.10 – "all the pieces matter"

Sonntag, 31. Oktober, 2010

Pünktlich zum Monats-Ende kommt meine aktuelle Playlist, Zeitumstellung sei Dank.

Bei dieser Oktober-Playlist schlägt auch mein „The Wire“-Konsum durch, es sind ein paar Tracks vom Soundtrack eingebunden. Dazu wieder mal ’ne Menge Krempel aus der Alternative-Ecke sowie kleine Ausflüge in den französischen, deutschen und schwedischen(!) Sprachraum, garniert mit ein paar Remixes und „Reimaginations“.

Nach der sehr ruhigen September-Runde geht es diesmal auch deutlich flotter, poppiger und rockiger zur Sache. Mit knapp 60 Tracks und 200 Minuten Laufzeit ist es eine meiner längsten Monats-Playlists und diesmal gibt es auch wieder mal eine Grooveshark-Version, allerdings fehlen da eine Handvoll Songs.

Spotify-Link: sabify 2010.10

Wie üblich auch hier die Tracklist:

1.) Way Down In The Hole von The Blind Boys Of Alabama (Album: Spirit Of The Century, 2001)
Track @ Last.fm
Immer noch mein Favorit der „The Wire“-Themesong-Variationen (hier in einer etwas längeren Album-Version). Auch wenn ich festgestellt habe, dass nach 12/13 Episoden eigentlich alle Interpretationen sehr ins Ohr gehen.

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Cop-Shows 2010 im Schnelldurchgang

Freitag, 22. Oktober, 2010

Im Angesicht des Verbrechens

Zunächst mal noch der Hinweis auf eine deutsche(!) Krimi-Serie, die heute (Fr, 22.10.) mit einer Doppelfolge um 21:45 Uhr in der ARD startet (und bereits vor einiger Zeit auf arte lief): Die zehnteilige Serie „Im Angesicht des Verbrechens“ habe ich selbst noch nicht gesehen, aber die Kritiken sind für eine Produktion „Made in Germany“ geradezu untypisch überschwenglich positiv. Daher habe ich einen Timer programmiert. Der WDR und BR haben richtig viel Geld (10 Mio Euro) und Zeit (2 Jahre) investiert und herausgekommen ist laut Kritikermeinung eine der besten TV-Produktionen der letzten Jahre. Was mal wieder eine alte These bestätigen würde: Das einzige, was die Deutschen im TV gut können, sind Comedies und Krimis. Oder beides auf einmal („Mord mit Aussicht“). Aber immerhin, gutes TV geht also auch in Deutschland — wenn man nur will.

Nun aber zum eigentlichen Thema: Damit es der Vollständigkeit halber abgehakt ist, hier meine Eindrücke einer Auswahl der neuen Cop-Shows der US-Networks. Das ist eigentlich nicht mein favorisiertes Genre, aber dieses Jahr hatte ich einfach noch mal Lust, zu schauen, was so an Prozedurals dabei ist. Da breche ich auch ohne schlechtes Gewissen mit meiner Regel, immer mindestens zwei Episoden einer Serie für eine abschliessende Bewertung heranzuziehen.

Chase

Gleich die ersten Minuten zeigen genau, was die Show ausmacht: Toughe weibliche Polizistin jagt einen Gangster/Stuntman durch einen wilden Hindernis-Parcour. Natürlich ist sie smarter und fitter als all ihre männlichen Kollegen und kann auch einiges einstecken, bevor sie den Bösewicht schliesslich im Alleingang kaltstellt. Sie ist aber nur Teil einer Gruppe von US Marshals, die auf der Jagd nach Flüchtigen sind. Der Rest ist typische Action-Cop-Formel. Inklusive eines grünen Newcomers, dem man erst mal alles erklären muss (Hallo Holzhammer-Exposition) und durch dumme Fehler die Story voran bringt. Ansonsten wird viel gerannt und gesprungen … „The Chase“ eben. Alles nach Jerry-Bruckheimer-Formel 08/15. Schwache Quoten, scheint aber erstmal zu überleben.

Hawaii Five-0

Den Theme-Song dieses Remakes kennt wohl jeder, der in den 70ern oder 80ern aufgewachsen ist. Die Neuauflage fällt in die Kategorie des adrenalingetränkten und bleihaltigen TV-Schnellschuss, aufgepeppt mit ordentlich Wumms und Action-Drama sowie CGI-Effekten (in Hawaii regnets auch mal vom wolkenfreien Himmel). Schnell geschnitten dürfen coole guys und girls alle Regeln brechen, um die Gangster hinter Schloss und Riegel zu bringen. Dazu durfte Daniel Dae Kim gleich in Hawaii bleiben, Grace Park darf wie zu besten Cylon-Zeiten so richtig auf den Putz hauen und Alex O’Loughlin bekommt seine zwanzigste neue Show in zwei Jahren (oder so). In der Pilotepisode darf „Spike“ (schon wieder) den Bösen spielen. Wirklich nur was für Genre-Fans, die gerne das gleiche Rezept im xten Aufguss sehen wollen. Exzellente Quoten soweit.

Nikita

Dass das eher weiblich orientierte CW mit einer Crime-/Action-Serie aufwartet, kommt nur auf den ersten Blick überraschend. Denn diese Re-Interpretation des alten „Nikita“-Konzepts setzt den Schwerpunkt vor allem auf junge, attraktive Kämpfernaturen. Da kommt es dann auch nicht von ungefähr, dass Liebe und Rache wie in jeder Standard-Soap Hauptmotivationsgründe sind. So ist Nikita dann wie erwartet auch eher eine Action-Soap, die irgendwie starke Erinnerungen an „Dark Angel“ weckt. Für CW-Verhältnisse akzeptable Quoten.

Detroit 1-8-7

Auch diese Serie verdient sich das Prädikat „just another crime show“ mit Auszeichnung. Hier stehen verschiedene Abteilungen von Ermittlern in Detroit im Vordergrund, die an vermeintlich unterschiedlichen Fällen arbeiten. Das ist kombiniert mit einem angedeuteten Documentary-Stil, der die Sache etwas seriöser und „echter“ darstellen soll. Ein paar ungewöhnliche Charaktere (die natürlich mit unorthodoxen Mehoden ans Ziel kommen), ein flotter Soundtrack und ein paar plumpe Witze machen die Show zu einer durchaus passablen Cop-Show — aber am Ende dann doch nur „one of many“. Miese Quoten.

Blue Bloods

Hat mir stilistisch noch am besten gefallen. Eine ganze Familie steht seit Generationen im Dienste der New Yorker Polizei: Vom einfachen Streifenpolizisten bis hin zum Commissioner, aber auch eine Staatsanwältin. Das ist keine hochgestylte Action-Show, sondern mehr ein „dreckiger“ Blick auf alltägliche Polizeiarbeit. Die Pilot-Episode versucht etwas viel Handlung und zuviele Charaktere in 42 Minuten zu quetschen, so dass alles zu gehetzt und der „Case of the week“ viel zu einfach gelöst wirkt. Auch die „böse dunkle“ Verschwörung als Serien-Arc ist nicht mein Ding. Aber insgesamt machte die Episode hinsichtlich Regie und Kameraarbeit sowie Darstellerleistung einen guten Eindruck. Schwache Quoten.

„Outlaw“ und „Undercovers“ spare ich mir, die sind schon so gut wie weg vom Fenster.

Raising Hope

Mittwoch, 20. Oktober, 2010

Noch eine Comedy zum Start, auch hier gefiel mir der Trailer eigentlich recht gut. Erneut eine simple Prämisse: Ein junger Mann, der noch bei seinen Eltern (und Grossmutter) lebt, wird überraschend und sicherlich nicht auf alltägliche Weise alleinerziehender Vater. Eigentlich kann es sich die Familie nicht leisten, noch einen Mund durchzufüttern, geschweige denn ein sechsmonatiges Baby zu versorgen, doch der gutherzig-simple Jungvater will seinen unverhofften Nachwuchs nicht abgeben. Nach einigem Widerstand rappelt sich schliesslich die ganze Familie zusammen.

Eines fällt gleich beim ersten Anschauen auf: „Raising Hope“ könnte prinzipiell im selben Strassenblock wie „My Name is Earl“ spielen. Ähnliches soziales Umfeld, gleicher ruppiger Umgangston, vergleichbare Charakterzeichnungen. Und wenn man dann bei den Credits den Namen des „Earl“-Erfinders „Gregory Thomas Garcia“ entdeckt, hat man den erklärenden „Na, dann ist’s ja klar“-Moment. In den Hauptrollen sind unter anderem Cloris Leachman als köstlich senile (Ur-)Oma aka „Maw Maw“, Martha Plimpton („Goonies“ *) als frischgebackene Oma und Garret Dillahunt („Terminator: TSCC“) als neuer Grossvater zu sehen. Eigentlich muss man wirklich zum Stil der Show nicht mehr schreiben: Wer „Earl“ kennt, der kann sich auch schon den Grundton von „Raising Hope“ vorstellen, vielleicht mit etwas mehr Kuschel- und Familiengefühl. Insofern spare ich mir weitere Details und komme gleich zum…

Fazit: Eine hübsche, charmante Comedy mit Herz und ausgefallenem Humor. Alleine schon die herrlich kompromisslose Lösung der Autoren für das „Wie bekommen wir die Mutter aus dem Bild?“-Problem ist das Eintrittsgeld für die Pilot-Folge wert. Darüberhinaus hat sich die Show wohl auch dem „Family Lesson of the Week“-Konzept verschrieben, aber was schon bei „The Middle“ recht solide funktioniert, soll mir hier nur recht sein. Der schräge Humor gefällt mir und ähnlich wie „Running Wilde“ ist das hier kein Super-Duper-Hit (man hat ja niedrige Erwartungen dieses Jahr, *seufz*), aber immerhin eine schön ausgeflippte Comedy, die es vielleicht bei konstanter Leistung als Anlaufpunkt für all die enttäuschten „Earl“-Fans schaffen könnte. Weiterer Bonuspunkt: Erneut kein Laughtrack. Der noch recht unbekannte Hauptdarsteller Lucas Neff macht seine Sache gut, sein Love-Interest Sabrina (Shannon Woodward, „The Riches“) ist ein Cutie, aber wird von den goldigen Szenen mit Baby Hope in den Schatten gestellt. Dazu gibt es in Episode 2 einen Gastauftritt von Ukulele-Girl Kate Micucci.

Kategorie: Auch erstmal dranbleiben.

*Jau, ich habe ausgerechnet das uralte „Goonies“ aus ihrem Lebenslauf gepickt. Meine Kriterien dafür sind undurchschaubar, selbst für mich.

Running Wilde

Mittwoch, 20. Oktober, 2010

Nach dem frustrierenden Erstkontakt mit der neuen Herbstsaison in Form des „No Ordinary Family„-Debakels brauchte ich erstmal ‚was zum Lachen. Mein Favorit „Mr. Sunshine“ startet erst zur Midseason, also setzte ich all meine Hoffnung, den TV-Abend noch zu retten, in die „Arrested Development“-Spin-Off-Serie „Running Wilde“.

Okay, ist natürlich keine wirkliche Spin-Off-Produktion, aber Will Arnett spielt quasi den gleichen weltfremden Charaktertyp wie in AD, produziert auch noch gemeinsam mit AD-Alumni Mitchell Hurwitz. David Cross ist ferner einer der ersten Gaststars und bringt auch unter anderem gleich eine „Blue Man Group“-Anspielung unter. Zu guter Letzt (und das ist wohl auch das Wichtigste) ähnelt auch noch der abstruse-anarchische Humorstil von „Running Wilde“ dem seines grossen Bruders im Geiste. Ausserdem läuft die Show auch wieder auf Fox (*hrrarrg*).

Als würde dieser Familienstammbaum nicht schon genügend Argumente zum Einschalten anbieten, gibt es für mich als alten Fan der WB-Ära noch ein weiteres attraktives Element: Keri Russell aka „Felicity“ ist endlich wieder zurück in einer wöchentlichen TV-Serie. An dieser Stelle sei euch freigestellt, kurz in nostalgische Erinnerungen an diesen zehn Jahre alten TV-Teendrama-Klassiker (der AFAIK in Deutschland nie komplett ausgestrahlt wurde) mit Felicity, Ben, Noel und J.J. Abrams abzudriften.

In „Running Wilde“ spielt Will Arnett den in einer abgeschotteten Welt lebenden Steven Wilde, das Musterbeispiel für einen etwas tumben und von vorne bis hinten verwöhnten Spross einer grossen Unternehmerfamilie. Vom realen Leben „da draussen“ weiss er so gut wie gar nichts, echte (unbezahlte) Freunde hat er eigentlich auch nicht — aber stattdessen eine grosse (unerfüllte) Liebe. Diese „grosse Liebe“ Emmy (Keri Russell) stammt aber noch aus seinen Teenage-Jahren — sie lebt mittlerweile mit ihrem Verlobten Andy und Teen-Tochter Puddle(!) irgendwo tief im Urwald, um die dortigen Ureinwohner vor bösen kapitalistischen Umweltzerstörern zu bewahren. Bei diesen Umweltzerstörer handelt es sich natürlich prompt um das Mega-Unternehmen von Stevens Vater. Wie es der Zufall so will (oder besser die geschickt manipulierende Puddle) spinnt Emmy einen Plan, um das Wilde-Familienimperium zu infiltrieren und sieht ihre Bekanntschaft mit Steve als Möglichkeit, um ihre „Save the world“-Agenda umzusetzen.

Bizarre Story, aber die ist eh sekundär. Wichtiger ist die Antwort auf die Frage: Jibbet wat zum Lachen?

Fazit: Ja, es ist lustig. Reicht zwar auch (wie schon so viele zuvor) bei Weitem nicht an „Arrested Development“ heran, aber immerhin gibt es in gewisser Weise „GOB Reloaded“. Will Arnett und Keri Russell spielen ideal miteinander, Keri überrascht mit ordentlichem Comedy-Timing. Nicht jeder Gag ist ein Treffer und gelegentlich geht’s auch reichlich flach zu im Lande, aber viele kleine „throw-away jokes“ plus herzlich überlebensgrossem Schwachsinn ohne jeglichen Laughtrack machen „Running Wilde“ zu einem vielversprechenden Comedy-Abenteuer. Noch sind die Schuhe von „Arrested Development“ einige Nummern zu gross und nach den ersten beiden Episoden ist auch noch nicht ganz klar, ob die Show den dünnen Pfad zwischen Skurrilheit und Dämlichkeit lange erfolgreich beschreiten kann — aber im Moment heisst es mal noch: Soweit, so gut.

Kategorie: Erstmal dranbleiben.

No Ordinary Family

Dienstag, 19. Oktober, 2010

Um dann doch nicht ganz den Anschluss zu verpassen, habe ich mir eine der neuen Herbstserien zu Gemüt geführt. Die Wahl fiel auf die neue ABC-Superhelden-Serie „No Ordinary Family“, deren Trailer im Sommer einer meiner Favoriten war.

Es bedarf wohl nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, wie der Pitch für diese Serie von den Produzenten Feldman und Berlanti bei den Powers That Be aussah. Man kann ihn mit wenigen Worten zusammenfassen: „The Incredibles“ in echt. „Heroes“ meets „7th Heaven“ und „Hancock“. Eine amerikanische Durchschnittsfamilie verfügt plötzlich über Superkräfte. Genau so wie es sicherlich in tausenden Ratgebern für Möchtegern-Autoren empfohlen wird: Eine Tagline muss simpel und dennoch allumfassend sein, dann klappt es auch mit dem „Elevator Pitch“.

Das bisherige Portfolio von Greg Berlanti und Jon Harmon Feldman lässt eigentlich mit Produktionen wie „Eli Stone“, „Roswell“ und „Tru Calling“ durchaus einiges an Erfahrung mit derartigem „übersinnlich“ angehauchtem Familiendrama erwarten. Genau das scheinen die beiden in „No Ordinary Family“ auch voll auszuspielen: Ihre Routine. Das Endresultat ist zwar hübsche 20-Uhr-kompatible Familienunterhaltung, aber geradezu entsetzlich eintönig in ihrer flachen, klischeeüberladenen Abarbeitung des Kochrezepts für Fernsehserien. Es ist immer ein schlechtes Zeichen, wenn mich eine Serie und ihre Charaktere dermaßen gering interessieren, dass ich an allen Ecken und Enden die „Matrix“ oder das strukturelle Grundgerüst der Episode wahrnehme: Erster Akt, Vorstellung der Hauptfiguren, innere Motivation, erster Anriss der (oberflächlichen) Konflikte, gerne auch mit Voice-Over. Check, check, check. Eine Pilot-Episode genau nach „Fahrplan“. Dazu dazu richtig pöse Bösewichte direkt aus dem BilderComicbuch für Kleinkinder.

Das geht auch in der zweiten Episode so weiter: Plumpe Konflikte aus der Klischee-Schatzkiste zwischen eindimensional gezeichneten Kinderbuch-Figuren. Die dünn gesäten Humor-Elemente, die diese Serie eigentlich so dringend benötigen würde, versickern meist unbeachtet und einsam im Klischee- und Stereotypen-Treibsand, keine ironische Anspielung bietet sich als Rettung an. So nimmt sich die Show trotz ihrer überzeichneten Figuren und Storylines viel zu ernst.

Die Vorhersagbarkeit und der aufdringliche Zaunpfahl-Drama-Stil zieht sich dann auch durch alle Charakterentwürfe. Die typische Musterfamilie, der man als großen „Twist“ immerhin noch den Tausch der üblichen Geschlechterrollen aufgedrückt hat (was aber prompt wieder mit dem ganz dicken Vorschlaghammer in die Story eingeflochten wurde): Mami (Julie Benz) ist die Karriere-Frau, um die Familie darf sich Papi (Michael Chiklis) kümmern, der sich aber vernachlässigt fühlt und natürlich ist es in der Ehe am Kriseln, weil keiner mit dem anderen über die wahren Gefühle spricht. Der Sohn (Jimmy Bennett) hat eine Lernschwäche und die Tochter (Amber-Tamblyn-Lookalike* Kay Panabaker) ist vollauf damit beschäftigt, eine pubertierende Teenagerin und Jungfrau zu sein.

Nun hat diese Familie Superkräfte und so müssen sie alle gemeinsam Verlockungen widerstehen, das Böse in der Welt bekämpfen, beim Elternabend eine gute Figur machen und über dämliche Missverständnisse stolpern, die sich dann am Ende der Episode mit einem schnulzigen Voice-Over ausräumen lassen. Vor zehn Jahren wären vielleicht noch die Special Effects eine Erwähnung wert gewesen, aber im Zeitalter von Durchschnittskosten von 2 Mio Dollar pro Episode für eine Standard-Dramaserie haben sich auch die Ansprüche der Zuschauer an die handwerkliche Umsetzung verändert.

*) Die in einer Szene auch noch eine SMS an Gott schickt. Bin ich der einzige, der kurz an eine gewisse Joan dachte?

Fazit: Sicherlich ist es für die erfahrenen Macher kein Problem, mit genügend Storyideen für einige Staffeln aufzuwarten, aber ich bezweifele, dass mich auch nur irgendeine davon interessieren wird. Vermutlich bin ich einem Missverständnis zum Opfer gefallen, diese Serie richtet sich keineswegs an die Zielgruppe der früheren „Heroes“-Fans oder SciFi-Freunde. Das hier ist vielmehr klassisches „7th Heaven“-Territorium, das eigentlich ein paar Jahre zu spät dem Superhelden-Hype nacheifert. Für Serienfans mit jungen Kindern sicherlich eine gute Gelegenheit für einen gemeinsamen Fernsehabend, aber der Rest wird sich wohl gelangweilt anderen Dingen zuwenden. Selbst die Quoten passen voll und ganz in das Bild dieser „ordinären“ Serie: Sie liegen im ABC-Durchschnitt.

Kategorie: Lohnt sich nicht.

sabify 2010.09

Montag, 11. Oktober, 2010

Ach, wir haben ja schon Oktober, das „Herbstgebäck“ steht auch bereits längst in den Regalen. War nicht eben noch Frühling?

Jedenfalls sind auch so ziemlich alle Sommerlöcher wieder gefüllt, alle Urlauber wieder zu Hause und in den (virtuellen) Plattenläden liegt wieder mehr neues Material aus. Darunter sind allerdings auch einige Re-Releases und die in Hinblick auf das drohende Weihnachtsgeschäft unvermeidlichen „Best of“-Compilations. Auf meiner September-Playlist sind diesmal zwar auch einige frische Produktionen aufgelaufen, aber ich habe auch viel „altes“ Material (wieder)entdeckt. Und wie jeden Monat stelle ich meine Playlist auch dieses Mal wieder ins sablog (damit das Ding hier auch nicht komplett verstaubt).

Dabei sind auch neue Alben von grossen Namen der Popgeschichte: Es gibt neue Longplayer von Eric Clapton und Phil Collins, dazu kommt — unter anderem — neuer Stoff von den Manic Street Preachers, Neil Young und Skunk Anansie. Wie üblich eine bunte Kamikaze-Mischung durch viele Genres und zur Abwechslung mal mit einem Schwerpunkt von männlichen Leadsingers. Und einer sehr melancholischen Chill-Out-Phase gleich zu Beginn.

Spotify-Link: sabify 2010.09

1.) You Don’t Know Me – University A Cappella Version von Ben Folds Presents: The University Of Georgia’s With Someone Else’s Money (Album: Ben Folds Presents: University A Cappella!, 2009)
Track @ Last.fm
Den Einstieg bildet aber erst mal diese locker-flockige und amüsante A-cappella-Fassung von „You Don’t Me“ von dem A-cappella-Ensemble der University of Georgia aus dem Jahr 2008. Der Background-Chor hat hypnotische Lyrics. Sipp sipp sipp bumm bumm bumm. Da dadiddle dab dab.

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F*ck it, f*ck them motherf*ckers!

Sonntag, 10. Oktober, 2010

Ich bin immer noch verschollen im „The Wire“-Land und muss zugeben, dass ich noch keine einzige neue Folge der neuen Herbst-Serien, ja nicht mal neue Episoden der „alten“ Produktionen gesehen habe. Von Entzugserscheinungen bisher überraschenderweise keine Spur, auch wenn ich nicht weiss, wie ich jemals das gigantische Backlog wettmachen soll. Ganz zu schweigen von den „thirtysomething“- und „Daria“-DVD-Sets, die sich im Regal stapeln. Dafür habe ich aber auch den „Vorteil“, keine Hoffnungen in frühe Opfer wie „Lone Star“ investiert zu haben.

Dennoch ist bei solchen Langzeit-Marathons wie meinen „The Wire“-Sessions schön zu beobachten, wie Serienkonsum sich verblüffend schnell auf Alltagsgewohnheiten auswirken kann. Ich muss mir zunehmend auf die Zunge beissen, um nicht öfters eine Variation des „F-Word“ zu äussern. Hatte mich „Battlestar Galactica“ vor einiger Zeit noch auf „Frak!“ umerzogen, schlägt nun das schlechte Vorbild „The Wire“ voll durch.

Dazu kommen weiterhin die sehr an der Umgangssprache orientierten Dialoge, die dem klassischen Schul-Englisch doch zuweilen recht aggressiv widersprechen. Nicht nur dass gerade der Slang aus den Hochburgen der vorwiegend schwarzen Drogendealern in Baltimore und den zuweilen untrainierten Amateur-Darstellern (wie beispielsweise die begeisterte Heimwerkerin Felicia „Snoop“ Pearson) mich öfters zum Untertitel-Button greifen lassen. Auch gerade die innige Liebe für die doppelte Verneinung, die kreative Auslegung von Konjugationsregeln oder der Vernichtungsfeldzug gegen das Wörtchen „those“ treiben meine Augenbraue so manches Mal in die Höhe. „He fought for them towers“, „When we was kids“, „He do not care“. Hoffentlich geht das nicht auch noch unterbewusst in meinen Englisch-Sprachgebrauch ein.

„The Wire“ ist also eher kein guter Kandidat für „Learning English with tv shows“-Postings. Da ich in nächster Zeit aber keinen TOEFL-Test oder ähnliches in meiner Agenda habe, soll mir das erst mal egal sein und greife frohlockend zur nächsten DVD.

Und weil’s so gut passt, (alle „Wire“-Fans ahnen sicher schon, was jetzt kommt) eine legendäre Oldie-Szene noch aus Season 1, not safe for work:

http://www.youtube.com/watch?v=KQbsnSVM1zM

ABC Family hat "Huge" abgesetzt

Dienstag, 5. Oktober, 2010

Aus dem „The Wire“-Weiterbildungsurlaub melde ich mich mit einer schlechten Nachricht: ABC Family wird keine zweite Staffel von „Huge“ ordern. Ich habe leider bisher nur die ersten paar Episoden gesehen — irgendwie fand ich nicht richtig den Zugang zu der Show. Aber dennoch schade, dass es mal wieder eine Serie von Winnie Holzman so früh „erwischt“ hat.

 

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