Homeland
Sonntag, 25. September, 2011Endlich habe ich mal einen ruhigen Moment für die „Homeland“-Pilotepisode gefunden. „Moment“ ist da wirlich das passende Wort, die 55 Minuten Laufzeit vergingen wie im Flug, denn „Homeland“ ist hervorragendes Spannungs-TV auf höchstem Niveau mit erstklassigen Darstellern — und damit ist mein Fazit schon wieder gleich im ersten Absatz gelandet. Ich muss wirklich an meinen Blogging-Techniken arbeiten 😉
Ich war bekannterweise nie ein grosser Fan von „24“ und daher skeptisch, ob mich diese neue Serie inhaltlich überhaupt ansprechen würde. Doch „Homeland“ ist ein rasant strukturiertes und smartes Psychodrama, mit nur geringem Gewicht auf klassischer Action. Wie üblich für High-Profile-PayTV-Produktionen dieser Tage muss sich „Homeland“ vor aufwendig inszenierten Kinofilmen gewiss nicht verstecken.
Natürlich bleibt die Frage, wie man den Spannungsbogen der beeindruckenden Pilot-Folge über 13 Episoden einer (oder mehrerer) Staffel(n) gespannt halten will. Aber neben dem klassischen und altbekannten „good vs. evil“-Grundthema mit gelegentlichen „mindfuck“-Wendungen sind es vor allem die saubere Inszenierung sowie die Darstellerleistungen, welche die Serie auf ein besonderes Niveau heben.
Als langjähriger Fanboy dürfte meine Meinung wohl wenig Gewicht haben, aber Claire Danes liefert eine grossartige Performance. Im Vorfeld konnte ich mir nicht recht vorstellen, wie das zarte Figürchen, das vor 15 Jahren zu „Blister in the Sun“ durch’s Kinderzimmer tanzte, nun in die Rolle einer toughen CIA-Ermittlerin passen sollte. Aber sie füllt diesen Charakter hervorragend mit Leben aus, nicht den Hauch eines Zweifels an ihrer Authentizität und Kompetenz kommt im Verlauf der Folge auf. Die Art und Weise, wie sie die krankhafte Besessenheit verkörpert und sich offensichtlich daran langsam zugrunderichtet, ist in jeder Hinsicht sehenswert.
Mandy Patinkin in der Rolle als Kollege und Mentor ergänzt sie hervorragend, mit ihm hat Claire auch ihre stärkste Szene — als ihr Charakter in höchster Verzweiflung und mit dem Rücken an der Wand einen finalen „Hail Mary Pass“ versucht, indem sie sich Mandys Charakter an den Hals wirft: Ihre ganze Körpersprache und Mimik in diesen Szenen ist schlichtweg faszinierend — man kann regelrecht jede einzelne Stufe der zunehmenden Verzweiflung und schieren Panik in ihrem Gesicht ablesen (sogar Claires legendäres „wobbly chin“ hat wieder einen Kurzauftritt). Der anschliessende „Tanz“ im Kleiderschrank ist nicht minder beeindruckend — ohne ein Wort wird hier jeder ihrer Gedanken im besten Sinne des Wortes „verkörpert“.
Also nochmal das Fazit in aller Kürze: „Homeland“ sieht richtig gut aus und macht extrem viel Lust auf mehr.
P.S.: „The New Girl“ ist mit exzellenten Quoten auf FOX gestartet: Mehr als 10 Mio Zuschauer und sogar 20% mehr als das Lead-In „Glee“.
P.P.S. „Hello. My name is Inigo Montoya. You killed my father. Prepare to die.“

Aber Zooey ist charming wie immer, diesmal etwas mehr „Nerd“-Touch als in ihren bisherigen Rollen und da ich gerade meinen „Eureka“-Rückstand aufhole (*heul*, sie haben „Eureka“ abgesetzt! Diese Schweine!) sehe ich plötzlich gewisse Parallelen zur geeky Flapsigkeit von Felicia Day. Wobei Zooey eben noch den Vorteil hat, dass sie singen kann :). Die Show macht einen „netten“ Eindruck, wie eingangs erwähnt kann ich mich (noch) nicht zu einer besseren Note als eben jenes mittelprächtige „nett“ und vielleicht noch ein „süss“ hinreissen. Aber auch die abgegriffene Formulierung „da könnte was draus werden“ drängt sich mir auf — alleine schon durch den heutzutage sehr mutigen Verzicht auf einen Laugh Track und zumindest dem Ansatz eines richtigen Themesongs (ja, es gibt sie noch! Auch in 2011!) hat die Show bei mir eben schon zwei ganz fette Bonuspunkte. Warten wir mal die nächsten Episoden ab, dann muss sich die Show bewähren.