sabify 2010.05
Neuer Monat, neue Playlist. Auch dieses Mal geht es wieder bunt quer durch alle Genres und allmählich komme ich mit der Auswahl in den Bereich, den amerikanische Radiostationen wohl gerne als „eclectic“ bezeichnen. Ich würde es eher eine Amokfahrt durch musikalische Stilrichtungen nennen. Von Fleetwood Mac über Marina and the Diamonds, The Black Keys, The Isley Brothers, bis zu Fanta4, Lena und sogar Neue Deutsche Welle ist ’ne Menge „Krempel“ dabei, wie üblich eine durchaus repräsentative Dokumentation meiner seltsamen Hörgewohnheiten der letzten 4 Wochen.
Der Link zur Spotify-Playlist: sabify 2010.05. (wie üblich der Hinweis: Spotify geht nicht in „deutsche Land“, aber anderswo kann man dank dem neuen „Spotify Open“ schon mal ohne Einladung hineinschnuppern).
Grooveshark-Playlist:
Ein paar Sätze zu den einzelnen Tracks:
„Between The Lines“ von Stone Temple Pilots (Album: Stone Temple Pilots, 2010)
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2:50min
STP is back! Nach vielen Jahren der Abstinenz und einer heftigen Auseinandersetzung mit der Plattenfirma gab’s jetzt tatsächlich wieder ein neues Album. Und bisher gefällt es mir besser, als die letzten beiden Alben — es klingt wieder mehr nach den ursprünglichen Pilots aus „Purple“ und „Core“-Zeiten (ui, schon 18 Jahre her).
„Gebt uns ruhig die Schuld (den Rest könnt ihr behalten)“ von Die Fantastischen Vier (Album: Gebt uns ruhig die Schuld (den Rest könnt ihr behalten), 2010)
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4:15min
Mja, ein richtig eingefleischter Fanta4-Fan war ich noch nie, eher einer der „Hit-Hörer“, der lediglich immer noch den Text zu „Die Da!?!“ auswendig kann (auch schon 18 Jahre her, menno). Das neue Album wird daran wohl auch nichts ändern — die Single-Auskopplung ist ganz nett und geht ins Ohr, weite Teil des restlichen Longplayers sind einfach nicht mein Ding.
„Bloodbuzz Ohio“ von The National (Album: Bloodbuzz Ohio, 2010)
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4:35min
Auch The National haben endlich ein neues Album auf dem Markt und gehört bereits zu meinen Favoriten des Jahres. Großartige Songs — wer „Fake Empire“ mochte, wird auch hier voll auf seine Kosten kommen.
„Tighten Up“ von The Black Keys (Album: Brothers, 2010)
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3:31min
Zu den Black Keys muss ich wohl hoffentlich nicht mehr viel schreiben, da ist jeder Longplayer ein großer Ohrenschmaus, insbesondere für Freunde eines üppigen Bass-Tracks.
„No Horse“ von The Dead Weather (Album: Die By The Drop, 2010)
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3:29min
Schier unfassbar, dass „The Dead Weather“ nach ihrem 2009er Album schon wieder eine neue CD auf den Markt bringen. Jack White scheint ja nix anderes zu machen, als Songs zu schreiben, sei es für White Stripes, Raconteurs oder eben Dead Weather (u.a mit Alison Mosshart, Dean Fertita). Ähnlich wie „Horehound“ ist diese Platte sicher nix zum „Nebenbeihören“, weil der Sound doch wieder sehr rauh und anstrengend ist.
„Fast Fuse“ von Kasabian (Album: West Ryder Pauper Lunatic Asylum, 2009)
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4:09min
Etwas gefälliger und einfacher zu „verdauen“ (aber nicht minder energiegeladen) ist Fast Fuse von Kasabian.
„So It Goes“ von Nick Lowe (Album: Quiet Please… The New Best Of Nick Lowe, 2009)
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2:33min
Nach all den recht neuen Tracks mal wieder ein Ausflug back to 1976(!) und dem großartigen Nick Lowe. Sein „New Best Of“-Album mit 49 Tracks ist eine fantastische Zeitreise durch sein vielfältiges Werk und macht richtig Spaß. Das hatte ich im Mai mehrmals in Dauerrotation. Dieser Track ist auch ideal für längere Autofahrten.
„Trouble In Mind“ von Erland And The Carnival (Album: Erland And The Carnival, 2010)
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4:15min
Letzten Monat hatte ich ja schon mal Erland And The Carnival vorgestellt, dieses Mal gibt’s noch die aktuelle Single „Trouble in Mind“. Ich kann’s nur wiederholen: Definitiv eines meiner „favorite albums of 2010“.
„Badman“ von Newton Faulkner (Album: Rebuilt By Humans, 2009)
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3:06min
„Roll Away Your Stone“ von Mumford & Sons (Album: Sigh No More, 2009)
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4:21min
Endlich, endlich, endlich sind „Mumford & Sons“ auch in meinem Spotify verfügbar. Eines meiner Lieblings-Alben des vergangenen Jahres.
„Neighbor“ von Band Of Horses (Album: Infinite Arms, 2010)
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5:58min
Seltsam, dass ich noch keinen „Band of Horses“-Track in meinen Playlisten drin hatte. Muss ich doch glatt mal dringend nachholen. Das ist übrigens wohl die Lieblingsband der „Chuck“-Macher. Im Season-Finale waren mindestens drei Tracks von der Truppe zu hören.
„True Love Cast Out All Evil“ von Roky Erickson (Album: True Love Cast Out All Evil, 2010)
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4:29min
Julia hat mir das Album via Spotify „empfohlen“ (danke!) — Roky Ericksons erster Longplayer seit gut 15 Jahren. In den 60ern und 70ern hatte er sich ja eher einen Namen mit psychedelischem Rock und Drogenexzessen gemacht, aber „True Love Cast Out All Evil“ ist ein faszinierendes Album, in dem Erickson auf packende und direkte Art seine persönlichen Erfahrungen der letzten Jahrzehnte abarbeitet (seine Drogenabhängigkeit führten u.a zu einem langem Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik).
„Broke Down The Door/Thetreme Song“ von John Boutté (Album: Good Neighbor, 2008)
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4:41min
Auch wenn ich mit der neuen HBO-Serie inhaltlich noch nicht so richtig warm wurde (irgendwie ein wenig zu dick aufgetragen), so ist die Serie ein absolutes Schlemmerfest für Jazz/Blues-Fans. Die Musik aus New Orleans ist großartig und das gilt auch für den Theme-Song von John Boutté.
„Grounds For Divorce“ von Elbow (Album: The Seldom Seen Kid, 2009)
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3:39min
„It’s Your Thing“ von The Isley Brothers (Album: It’s Your Thing: The Story Of The Isley Brothers, 1999)
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2:46min
Bringen wir mal wieder etwas mehr Schwung in die Playlist. Ein absoluter Klassiker von den Isley Brothers sorgt für Fusswipp-Stimmung 😉
„Kissed It“ von Macy Gray (Album: Beauty in the World, 2010)
Track @ Last.fm
4:36min
Und diese B-Seite der neuen Single von Macy Gray (mit Unterstützung von Velvet Revolver) zeigt, dass manchmal schon ein dominierender Beat und Macys einzigartige Stimme genügen, um eine flotte (Stadion?)-Hymne auf die Beine zu stellen. Cabrio-Musik hätten wir also schon mal, nun fehlt noch Cabrio-Wetter ;-).
„Hey Boy“ von Magic Kids (Album: Hey Boy, 2009)
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2:16min
Und nun geht’s wieder etwas mehr fluffy-happy zu mit dem sympathischen „Hey Boy“-Track. Kinderchor gibt immer Bonus-Punkte.
„Gonna Get Along Without You Now“ von She & Him (Album: Volume Two, 2010)
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2:31min
Keine Playlist ohne Zooey, dem Motto bleibe ich auch im Mai treu: Auf dem neuen Album gefallen mir mal wieder die Cover-Versionen am besten, so auch „Gonna Get Along Without You Now“. Bei einigen anderen Tracks stelle ich bei mir zunehmend eine „Übersättigung“ mit Zooeys Stimme fest.
„Lalalove You“ von BB Brunes (Album: Nico Teen Love, 2009)
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3:00min
Diese Playlist ist erstaunlich international, passend zum Eurovision Song Contest. Hier noch ein „fluffy“ Teenie-Song aus Frankreich.
„Radar Detector“ von Darwin Deez (Album: Radar Detector, 2010)
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3:09min
Mann, wie habe ich diesen Song beim ersten Anhören gehasst. Auch beim zweiten und dritten Mal fand ich ihn furchtbar. Eine Ode an einen Radarwarner? Echt? Oder soll ich da ganz viel in die Lyrics reininterpretieren? Naja, jedenfalls habe ich eines Tages festgestellt, dass ich ständig „You are a radar detector“ vor mich hinsumme. Ich mag den Song immer noch nicht sonderlich, aber meine Güte, was für ein Ohrwurm. Schlimmer war eigentlich nur noch „Satellite“.
„Hold On“ von The Radiants (Album: Chess Northern Soul, 2005)
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2:54min
We interrupt this program for yet another true classic. Turn your amp up and enjoy.
„Fighting With Fire“ von Sam Phillips (Album: Martinis & Bikinis, 1994)
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3:00min
Hach, es ist immer wieder ein Genuss, Sam Phillips zuzuhören.
„Rootless“ von Marina And The Diamonds (Album: The Family Jewels, 2010)
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3:28min
Und wo wir schon bei Frauen mit faszinierender Stimme sind, darf Newcomerin Marina and the Diamonds nicht fehlen.
„Non non non (Ecouter Barbara)“ von Camélia Jordana (Album: Camelia Jordana, 2010)
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2:46min
Noch ein aktueller flotter Pop-Song aus la france, hier können Französisch-Lerner die Verneinung einüben 🙂
„Satellite (Eurovision 2010 – Germany)“ von Lena (Album: Eurovision Song Contest 2010, 2010)
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2:56min
*hach*, lovely Lena. Hat das Mädel doch glatt halb Europa um ihren Finger gewickelt, ohne bombastische Bühnenshow, mit mittelprächtigem Song und mäßiger Gesangskunst, aber einer überwältigenden Präsenz und richtig, richtig viel Spaß an der Sache. In meiner Kindheit gab es ein paar Dinge, die sich scheinbar nie ändern würden: Deutschland würde immer ein geteiltes Land bleiben, Kohl immer Kanzler und der Grand Prix nie mehr nach Deutschland gehen. Jetzt ist auch der letzte Punkt Geschichte. Bin wirklich mal gespannt, ob Raab den NDR überzeugen kann, Lena auch 2011 antreten zu lassen. Ich habe noch keine Meinung, ob das eine gute oder schlechte Idee ist, aber ich bin allmählich geneigt, Raab blind zu vertrauen. Falls Löw nach der WM zurücktreten sollte…
„Sun“ von Caribou (Album: Swim, 2010)
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5:44min
Da die Synths bisher recht kurz kamen, mal etwas mehr elektronische Musik.
„Dreiklangsdimensionen“ von Rheingold (Album: Mega 50 – Die 80er Jahre, 2010)
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3:40min
Und irgendwie drängte sich mir danach dieser NDW-Klassiker auf — neben dem „Goldenen Reiter“ und „Major Tom“ auf alle Ewigkeiten Synonym für die „Neue Deutsche Welle“.
„Tous Mes Rêves“ von Jill Barber (Album: Tous Mes Rêves – Single, 2010)
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2:35min
Ja, viel frankophoner Content in dieser Ausgabe, aber diesmal von einer Kanadierin. Die klassisch-gestimmte französische Variante von „All My Dreams“ aus ihrem 2008er Album „Chances“.
„Rules Don’t Stop“ von We Are Scientists (Album: Rules Don’t Stop, 2010)
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2:16min
Gegen Ende auch noch ‚was Neues von den Scientists.
„Don’t Stop – Live Album Version“ von Fleetwood Mac (Album: The Dance, 1997)
Track @ Last.fm
5:31min
Und als passender Rausschmeisser noch das grandiose „Don’t Stop“ von Fleetwood Mac in der Live-Variante von der „Dance“-DVD, die ich schon mal vor einiger Zeit hier im Blog gelobhudelt hatte. Don’t stop!
Total: 109:19min
Der Link zur Spotify-Playlist: sabify 2010.05.
Und weil dieser Eintrag definitiv viel zu wenig Lena-Content hat, hier ihre Antwort auf die Frage nach ihrem eigenwilligen Akzent:
3. Juni 2010 um 10:46 Uhr
Eine wahrlich bunte Mischung (wobei ich die nicht ohne Aufsicht laufen lassen kann, da sonst bei Last.fm ein falscher Eindruck entstehen könnte…) Macy Gray kann ich leider nicht „empfangen“, aber vielleicht kommt das ja noch. Dank der neuen Austauschfunktion kann man jetzt zumindest einige Songs trotzdem hören.
Ist 2010 wirklich ein so gutes Jahr oder kommt mir das wegen Spotify nur so vor?!
3. Juni 2010 um 23:01 Uhr
Wer hätte das je gedacht: Eine junge deutsche Casting-Show-Gewinnerin singt eine Musical-Melodie von Andrew Lloyd-Webber und Sascha verlinkt das hier im Blog.
4. Juni 2010 um 12:18 Uhr
Jaha, früher hat man die „peinlichen“ CDs vor Freunden ganz hinten im Regal versteckt, heutzutage fürchtet man stattdessen um das Last.fm-Image :). Ich erwische mich aber auch öfters dabei, Songs vor der 50%-Marke abzubrechen, nur damit sie bei last.fm nicht gelistet werden. (Man kann bei Spotify alle Otto-Platten anhören!!11elf!!)
Och, 2009 war auch schon recht „gut“. Aber Spotify macht es auf jeden Fall viel einfacher, neue Sachen zu entdecken, die eigentlich nicht dem üblichen persönlichen Beuteschema entsprechen, der Serendipity-Faktor ist also sehr hoch. Zudem gibt es auch von bekannten Namen dieses Jahr viel frisches Material: Neue Alben von MGMT, New Pornographers, Sophie Zelmani, Teenage Fanclub, Chemical Brothers und Hole sind bereits jetzt vorgemerkt für die Juni-Playlist.