Archiv der Kategorie 'Filme'


Aaron Sorkin schlägt zurück

Sonntag, 18. Juli, 2004

Hmja, vielleicht ist der Titel etwas reisserisch, aber mir ist nix besseres eingefallen… Wie auch immer – am Rande der Television Critics Associations summer press tour hat Ex-West Wing Producer Thomas Schlamme („Jack & Bobby“) durchsickern lassen, dass sein geschasster Kollege und „West Wing“ Creator Aaron Sorkin an einem neuen Projekt arbeitet. Leider jedoch keine TV-Serie, sondern ein Spielfilm. Das Drehbuch des vorläufig „The Farnsworth Invention“ betitelten Films ist bereits fertig – Fine Line Pictures hat wohl auch schon mit der Vorplanung der Produktion begonnen, Thomas Schlamme soll Regie führen. Pikant ist das Thema des Films, es geht um den Ingenieur Philo T. Farnsworth, der eine der wichtigsten Erfindungen der Neuzeit (das Fernsehen) perfektioniert hatte und dennoch als armer und kranker Mann starb. Farnsworth kam während dem zweiten Weltkrieg in einem schmutzigen Streit um Patente zwischen ihm und der Radio Corporation of America (RCA) unter die Räder und wurde von der mächtigten RCA derart benachteiligt, dass er von seinen Entwicklungen niemals Profit schöpfen konnte. Im gewissen Sinne kann man das Thema des Films vielleicht auch als kleine Abrechnung Sorkins mit dem TV-Business sehen…

USA Network plant "16 Candles" Sequel

Montag, 10. Mai, 2004

Es gibt Meldungen, die einem den Angstschweiss auf die Strin treiben und gleichzeitig in eine hoffnungsvolle Erwartungshaltung vesetzen. Die Nachricht über die Arbeiten an „36 Candles“ ist so eine. Nach Angaben des USA Networks stehe man derzeit kurz davor, ein TV-Movie Projekt zu genehmigen, das die Geschichte des 1984er John Hughes‘ Kultklassiker „Sixteen Candles“ wiederaufnehmen soll. Das Projekt, das Ende letzten Jahres bereits als „32 Candles“ auf Internet-Gerüchtebasaren gehandelt wurde, scheint nun wirklich Realität zu werden.

Handlung des Sequels: Die Protagonisten (USA Network hofft auf die Zusage aller damaliger Hauptdarsteller wie Molly Ringwald, Anthony Michael Hall und – unvergessen – Gedde Watanabe als „Long Duk Dong“) treffen sich nach 20 Jahren in ihrer Heimatstadt wieder – rechtzeitig zum 36. Geburtstag von Sam (Molly Ringwald).

Eigentlich kann so ein „made for TV“-Sequel eines solchen Genre-Klassikers nach 20 Jahren ja nur in einem Desaster enden. Dennoch glimmt irgendwo dieser kleine Funke Hoffnung, dass die komplette Originalbesetzung des ’84er Spielfilms auch einem solchen billig produzierten TV-Movie Glanz verleihen könnte und zudem ein wirklich dem Original angemessenes Drehbuch aufgetrieben wird. Aber naja, man sollte wohl lieber realistisch bleiben… 🙁

"Donnie Darko" kommt zurück in die Kinos

Donnerstag, 29. April, 2004

Vor einiger Zeit hatte ich hier ja schon mal eine Review zu „Donnie Darko“ gepostet, der seit Anfang des Jahres bei uns auf DVD erhältlich ist. Als der Film seinerzeit (kurz nach dem 11. September) in die Kinos kam, war er nur ein mäßiger Erfolg. Nun kommt er allerdings erneut in den USA in die Kinos – und zwar in einer neuen „Director’s Cut“ Fassung mit neuem Soundtrack und bisher unbekannten Szenen (die auch auf der Bonus DVD noch nicht enthalten waren). Der Film soll über zwei Stunden dauern und wie Regisseur Richard Kelly in einem Interview behauptet, „it’s not trying to cash-in on the fan-base, it’s a wholly new theatrical experience“. Naja, lassen wir uns mal überraschen. Re-Releases sind ja so ’ne Sache für sich…

zufällige sonntägliche randbemerkungen

Sonntag, 25. April, 2004

Kann bitte mal jemand Anna Faris eine größere Rolle in einem Drama geben? Nach ihren Auftritte in Scary Movie [1-3], „Friends“ und …ähm… „Hot Chick“ (nicht mal ganz so schlecht wie der Titel erwarten lässt) würde ich sie gerne mal in einer ernsteren Rolle jenseits des Dumpfbacken-Images sehen. In „Lost In Translation“ spielte sie zwar gut, aber leider auch wieder „nur“ das blonde Dummchen.

Achja, und danke für die Hinweise, dass Premiere infakt Teile von „SatC“ schonmal ausgestrahlt hat. Hm. Das hatte ich inzwischen wirklich verdrängt. Dabei hatte ich damals noch ein Abo.

Seltsame Blüten treibt mittlerweile die Änderung des deutschen Jugendschutzgesetzes vom letzten Jahr: DVD-Onlinehändler Avides hat sich aufgrund dieser Änderungen des Jugendschutzrechtes eine einstweilige Verfügung eingefangen und daher erstmal den Import von UK-DVDs eingestellt. Dies betrifft auch den Import von nach britischen Recht jugendfreien DVDs. Da diese britischen DVDs aber in Deutschland keine FSK-Freigabe haben, müssen sie als FSK18 eingeordnet werden und dürften somit also nicht frei verkäuflich sein. Soviel zum Thema „EU-Harmonisierung“. Naja, ich wusste ja schon immer, dass die „Teletubbies“ frühestens mit 18 Jahren konsumiert werden sollten… 😉

Donnie Darko

Samstag, 14. Februar, 2004

Eigentlich recht selten äußere ich mich hier zu Spielfilmen – ist ja primär auch (noch) ein Serienblog – aber diesmal muss mal wieder eine Ausnahme gemacht werden.

Denn ein Film wie „Donnie Darko“ hat eine solche Ausnahme mehr als verdient. Ich denke mal der Großteil der Blog-Leser hier interessiert sich auch eher für den Markt etwas neben dem Mainstream – nicht nur beim Thema „Serien“. „Donnie Darko“ passt genau in diese Abteilung – nichts für den gemeinen Otto-Normal-„Ich-schalte-mein-Hirn-ab“-Verbraucher, dafür aber ein üppiges Festmahl für all diejenigen, die auch noch nach dem Abspann über einen Film nachdenken wollen.

Newcomer Richard Kelly (der nur wenige Monate älter ist als ich, btw) hat 2001 mit „Donnie Darko“ ein unglaublich perfektes Erstlingswerk abgeliefert. Ich muss wohl in den letzten Monaten hinter dem Mond gelebt haben, denn abgesehen von einigen nebenbei aufgeschnappten positiven Reviews hatte mir „Donnie Darko“ rein gar nix gesagt. Ein Film, in dem ein verwirrter Teenager von einem seltsamen Hasen erfährt, dass bald die Welt untergeht. Häh? Nicht unbedingt ein Plot, der eine tiefschürfende Abhandlung über Gott und die Welt und alle Dinge dazwischen erwarten lässt. Und dazu noch die todbringende Erwähnung des Wörtchen „Kult“ auf dem DVD-Label – normalerweise gar kein gutes Zeichen. Aber die Anschaffung hat sich mehr als gelohnt: Seit sehr langer Zeit nicht mehr hat mich ein Film so begeistert.

„Donnie Darko“ ist unter anderem so brilliant, weil er viele Genres ineinander verwebt. Horror, Science-Fiction, Drama, Teenager-Liebesromanze, Charakterstudie, Gesellschaftskritik, Sinnsuche. Und gleichzeitig auf vielen ineinander verwickelten Schichten mehrere Geschichten erzählt, die teilweise erst beim zweiten oder dritten Durchlauf zum Vorschein kommen. Man kann den Film so oft anschauen wie man will, man entdeckt immer wieder neue Details, die dem Film auch eine vollkommen neue Wendung geben können. Denn dieser Film hat keine eindeutige (Be-)Deutung – es gibt viele mögliche Erklärungsvarianten für die Ereignisse im Film und selbst der Autor (und gleichzeitig Regisseur) will sich nicht festlegen.

„Donnie Darko“ ist einer dieser Filme, die einen nach der letzten Schwarzblende vollkommen aufgewühlt zurücklassen und geradezu dazu auffordern, ihn gleich noch mal anzuschauen. Und nochmal. Und dann will man soviele Hintergrundinformationen wie nur irgend möglich, man will alles über Macher und Script erfahren. Neben dem beeindruckenden Drehbuch überzeugen aber auch Kameraarbeit und alle Darsteller in jeder Szene und dazu gesellt sich ein atemberaubender Soundtrack (der übrigens vollständig und isoliert auf der zweiten DVD enthalten ist).

Lasst die normale DVD Edition im Laden links liegen. Kauft die 2er DVD Collector’s Edition in der Blechbox. Für eine Doppel-DVD ist das Set auch recht günstig (knapp über 20 Euro) und es lohnt sich wirklich. Und sucht schon mal nach der CD-Single „Mad World“ von Michael Andrews – ihr werdet sie auch haben wollen…

"Bruce Almighty"

Mittwoch, 18. Juni, 2003

Diese Woche habe ich mir „Bruce Almighty“ in der OV angeschaut. In diesem neuen Streifen mit Jim Carrey, Jennifer Aniston und Morgan Freeman geht es um einen glücklosen Journalisten, der mal eben Gott wird. Auch wenn das Konzept auf den ersten Blick eigentlich Hoffnung auf eine unterhaltsame Comedy macht, so ist der Film dann doch größtenteils eine Enttäuschung. Nun war ich auch vorher nicht unbedingt ein eingefleischter Jim Carrey-Fan, aber an der Mittelmäßigkeit dieses Films ist er nicht schuld. Im Gegenteil, der Film ist ihm perfekt auf den Leib geschnitten, er kann sich wie üblich so richtig austoben. Aber leider ist die Story des Films von der ersten Minute an extrem vorhersehbar, was viel von der Spritzigkeit des Films nimmt und das Ende ist einfach nur „lame“. Es gibt dennoch einige gute Lacher im Film, vor allem wenn Carrey verzweifelt versucht, eine Ordnung in Millionen Gebete zu kriegen, Jennifer Aniston den Sex ihres Lebens beschert oder seinem Hund Manieren beibringt. Doch die trägen Momente überwiegen, Special Effects sind rar gesät – zu sehr hat man sich wohl auf die Zugkraft des Trios Carrey-Aniston-Freeman verlassen. Doch Jennifer Aniston und Morgan Freeman (als Gott) sind deutlich unterfordert und dürfen Carrey keine Szene stehlen.

Es fehlen Überraschungen im Film, die Story hat zahlreiche Ungereimtheiten, geht nicht weit genug und ist unplausibel (ein Gott, der noch nicht mal auf die Idee kommt, ein paar Späße mit der Raum/Zeit-Struktur zu machen?) – aber da das von einer Comedy nicht unbedingt erwartet wird, gibt’s immerhin noch 3 von 5 Punkten. Ein netter Film für „zwischendurch“, aber mehr auch nicht.

 

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