Archiv der Kategorie 'TV + Serien'


Und noch ein Remake: Teen Wolf

Dienstag, 1. September, 2009

So langsam wird’s schon etwas skurril: „V“, „St. Elmo’s Fire“, „Heathers“ und jetzt auch noch „Teen Wolf“ werden aus der 1980er-Schublade gekramt und neu belebt, egal ob das irgendwie Sinn macht oder nicht. Diesmal will MTV laut dem Hollywood Reporter zumindest eine Pilot-Präsentation einer Neuauflage des 1985er-Films „Teen Wolf“ (u.a. mit dem jungen Michael J. Fox, das unterirdische Sequel vergessen wir ganz schnell) testen, um eventuell später eine Serie in Auftrag zu geben.

„It has a fresh take and is very different from the original,“ said Liz Gateley, senior vp MTV series development. „It has more of an ‚American Werewolf in Paris‘ feel to it. It’s a dramatic thriller with two best friends in the center who provide a great comedy element: They are two very relatable characters on the outer circles of popular cliques.“

Und da Werwölfe in der Serie eine wichtige Rolle spielen, ist das aktuell wichtige Kriterium für neue Teen-affine Projekte schon mal erfüllt: Übernatürliche Hauptcharaktere, die auch in der „Twilight“-Reihe vorkommen. Die Serie wird auch dementsprechend an einer High-School spielen und eine romantische Liebesbeziehung soll natürlich ein wesentlicher Teil der Story sein. Autor der Pilotepisode ist der 34jährige Jeff Davis, der 2005 mit dem Konzept für „Criminal Minds“ erstmalig eine erfolgreiche Serie für ABC Studios und CBS auf die Beine stellte. Allerdings überwarf er sich bereits im Verlauf der ersten Staffel mit den Produzenten und dem Studio und hat seither nichts mehr mit der Serie zu tun.

Bin mal gespannt, was noch alles aus den Achtzigern zurück auf die Bildschirme kommt. Aber wir wissen ja alle, dass jene Dekade eh richtig hyper-mega-cool war, wie das folgende Video eindrucksvoll beweist:

Und noch ein Remake: "Heathers"

Freitag, 28. August, 2009

Liebes Tagebuch: Auf der Suche nach unnötigen Remakes ist man bei den großen Studios wohl mittlerweile beim Buchstaben „H“ und dem Jahr 1988 angekommen: Fox und Sony TV wollen laut Variety nach 20 Jahren „Heathers“ wiederbeleben. Nicht wie ursprünglich geplant als Spielfilm, sondern als TV-Serie.

The idea for a „Heathers“ revival came from inside UTA, where reps for Rizzo and Bicks decided the title was ripe for revival and contacted Lakeshore about potentially dusting off the franchise.

Die eigentliche Idee stammte also von den Agenten der arbeitslosen Autoren Jenny Bicks und Mark Rizzo, die für ihre Kunden einen neuen Job suchten. Gut, so läuft das nun mal in Hollywood. Ein Sprecher für das ebenfalls beteiligte Studio Lakeshore nennt das TV-Vorhaben eine „fresh and original idea“ — offenbar vor allem froh, dass er sich nun nicht mehr den Kopf über eine Film-Fortsetzung zerbrechen muss, die seit gut zehn Jahren immer mal wieder verzweifelt von Winona Ryder ins Spiel gebracht wird.

Rizzo is still kicking around ideas on how to update „Heathers“ 20 years after the film became a favorite among the underground set. But the characters from the movie are all expected to be there — Veronica Sawyer (played in the movie by Ryder), J.D. (Slater) and the „Heathers.“

Anders gesagt: Man hat noch keinen Plan, wie die Serie funktionieren soll. Und ich könnte mir vorstellen, dass die Lösung dieses Problems kein leichtes Unterfangen wird. Eine Serie über Teen-Selbstmorde an einer High-School? In der heutigen Zeit? Na, viel Spaß beim Bearbeiten der zigtausend Beschwerde-Briefen von aufgebrachten Elternverbänden. Man müsste das Material also radikal entschärfen (der Film war „Rated R“ in den USA, in Deutschland ab 18) und ob das dann noch den Namen „Heathers“ verdient, wage ich zu bezweifeln. Vermutlich stellt sich in der Serie heraus, dass die „Heathers“ in Wahrheit Vampire waren. Ka-Ching!

5,3 Millionen sehen "True Blood" / plus: "Skins" (US)

Dienstag, 25. August, 2009

Die Pilot-Episode von „True Blood“ hatte seinerzeit gerade mal 1,4 Millionen Zuschauer, nun steht schon eine dicke fünf vor dem Komma. Was letztes Jahr noch beinahe nach einem kurzlebigen Flop aussah, entwickelt sich für HBO zu einem fulminanten Hit und die DVD-Verkäufe lassen ordentlich die Kasse klingeln. Jetzt fangen sogar schon die ersten „Sopranos“-Vergleiche an. Aber bis dahin ist noch ein weiter Weg, die Show kam regelmäßig über 12 Millionen Zuschauer. Bei Wachstumsraten von derzeit rund 20% pro Woche erscheint das Ziel aber nicht unwahrscheinlich.

Da bin ich wirklich mal gespannt, ob der Vampir-Hype von „Twilight“ und „True Blood“ ausreicht, um „The Vampire Diaries“ in ein paar Wochen (10. September) auf CW zum Network-Retter zu pushen. Wenn CW das vermasselt, dann kann es wirklich die Lichter ausknipsen. Und ich will gar nicht wissen, wieviele Serien mit übernatürlichen Hauptcharakteren nun bei vielen Studios und Networks auf die Überholspur in der Entwicklungs-Pipeline geschoben wurden.

Ich bin mir auch noch nicht so sicher, ob ich in diesem Kontext froh sein soll, dass dem CW die US-Remake-Rechte für „Skinsdurch die Lappen gegangen sind, schließlich darf nun MTV versuchen, das Show-Konzept zu ruinieren. Viel lieber hätte ich das Projekt bei Showtime oder HBO gesehen, aber für welche Serie wünscht man sich das nicht? Man kann die Serie zwar spät zeigen und die Schimpfwörter mit „beeps“ überblenden, aber kann man die Atmosphäre des Original-Konzepts wirklich auf Baltimore, USA übertragen? Prinzipiell sollte das meiner Meinung nach möglich sein, aber die Vorurteile gegen Serien-Kopien kommen nicht von ungefähr. Immerhin soll die US-Version von Company Pictures produziert werden, welches auch für das britische Original verantwortlich ist. Ebenso wird Chefautor Bryan Elsley zumindest die Pilot-Episode schreiben und co-produzieren. Aber ich habe gerade Schwierigkeiten, mich an die letzte MTV-Serie zu erinnern, die ich gesehen habe. Vielleicht eine der frühen Staffeln von „The Real World“? Auf der anderen Seite: MTV ist auch nicht ganz unschuldig an der Popularität von „My So-Called Life“, das dort in den späten 1990ern in einer Art Dauer-Wiederholung lief. Das CW hingegen hat sich bisher in meinen Augen vor allem durch die Absetzung von „Veronica Mars“ einen (schlechten) Namen gemacht.

Die zweite Folge von „Mad Men“ auf amc erreichte übrigens 1,91 Millionen Zuschauer, zwar deutlich weniger als die Season-Premiere, aber immer noch besser als Season 2.

Drop Dead Diva

Sonntag, 23. August, 2009

Wenigstens am Wochenende will ich auch noch eine kurze Serienkritik unterbringen: Diesmal „Drop Dead Diva“ des inoffiziellen Frauen-Senders Lifetime. Bei der Show handelt es sich im Grunde um eine harmlose Body-Switch-Story, gemixt mit etwas „Heaven Can Wait“ und „Legally Blonde“.

Die Story ist rasch erzählt: Eine junge, attraktive und schlanke Frau stirbt bei einem Verkehrsunfall. Nach einem kleinen Durcheinander im Himmel gelingt es aber ihrer Seele samt Erinnerungen auf die Erde zurückzukehren. Dummerweise ist ihr alter Körper durch den Unfall allerdings nicht mehr nutzbar und so landet sie im „nächsten freien Körper“, dem einer ebenfalls gerade erst gestorbenen Rechtsanwältin. Dieser Körper ist aber allerdings alles andere als schlank. Und so entwickelt sich eine vorhersehbare Geschichte um Selbstwertgefühl, Bodyimage und den Schlankheitswahn vieler junger Frauen. (Eine in der Tat ideale Ergänzung zur anderen prominenten Lifetime-Show „Project Runway“ ;-)).

So nett und lobenswert die Grundidee auch sein mag, so langweilig und einfach gestrickt ist die Umsetzung in der Show. Die Hauptdarstellerin Brooke Elliott sowie die lange im TV vermisste Margaret Cho („All-American Girl“) in der Rolle ihrer Assistentin sind zwar sehr sympathisch, aber auch sie können diese fast ununterbrochene TV-Moralpredigt nicht retten. Die Fälle der Rechtsanwaltskanzlei sind fürchterlich stümperhaft zusammengeschrieben, ebenso wie die Charakterprofile der Nebencharaktere. Während man zu Beginn noch glaubt, dass die Show vielleicht noch irgendwie als „Guilty-Pleasure-Experiment“ im Stil von „Being Erica“ durchgehen könnte, wird sie in der zweiten Folge zeitweise geradezu unerträglich. Aber ich bin auch wirklich nicht die Zielgruppe. Irgendwem scheint sie jedenfalls zu gefallen, denn sie wurde gerade für eine zweite Staffel mit weiteren 13 Episoden verlängert.

Chuck Bartowski — Man of Action

Samstag, 22. August, 2009

Früher war der Samstag-Nachmittag im deutschen Fernsehen doch eigentlich mal ein guter Sendeplatz, oder? Dort liefen fast alle großen Teen/Twen-Serien in der deutschen Erstausstrahlung, entweder auf RTL oder Pro7, zum Teil auch auf Sat.1. Ob „Beverly Hills“, „Melrose Place“ (die Originale), „Party of Five“, „Popular“, „Roswell“ oder „Charmed“. Das war eine kleine „Twen-PrimeTime“. Die Zeit war ideal, weil in auch in den 90ern noch nicht jeder Teenie einen eigenen TV im Zimmer stehen hatte und es so keine Familienstreitigkeiten um die Fernbedienung gab (zumindest bis zum Beginn der Sportschau ;-). In den letzten Jahren hat sich das deutlich geändert, RTL hat dank der Formel-1-Übertragungen kein regelmäßiges Samstag-Nachmittag-Programm mehr und selbst die „Simpsons“ laufen nun schon in der „Erwachsenen“-Primetime um 20:15 Uhr. Die Zeiten des gemeinsamen Familien-Fernsehabends sind wohl auch längst vorbei (erleben bestenfalls eine Renaissance dank des Trends zum „Heimkino“).

Das Resultat: Die Ankündigung zum „Chuck“-Sendestart heute auf ProSieben um 17 Uhr (nach vier(!) Episoden „Scrubs“) wird allerorten mit einem Kommentar begleitet: „Fürchterlicher Sendeplatz“. So ändern sich die Zeiten.

Aber früher hatte der Samstag-Nachmittag auch keine Konkurrenz durch das Internet und DVDs. Wenn man eine Serie mit O-Ton oder überhaupt vor der deutschen Erstausstrahlung sehen wollte, musste man sich von Freunden VHS-Kassetten besorgen. Und die waren dann oft NTSC-Kopien der dritten Generation, jegliche Farbe war längst aus den Videos „herausgewaschen“. Nörgeleien zu den deutschen Synchronisations-Stimmen hatten damals Seltenheitswert — man hatte ja in der Regel gar keinen Vergleich. Wie das heute aussieht, wissen wir alle. Da genügen ein paar Klicks in Google und Youtube und ich kann mir (dank der bereits erfolgten deutschen Ausstrahlung im Schweizer Fernsehen) einen Eindruck vom deutschen Beginn der zweiten Episode von „Chuck“ verschaffen.

ProSieben-Sendeplatz hin oder her, „Chuck“ ist meiner Meinung nach eine der unterhaltsamsten Serien der letzten Jahre, sie bietet Drama, Comedy und Action wohldosiert mit vielen mehr oder weniger versteckten Popkultur-Referenzen, die hoffentlich in der deutschen Fassung nicht zu sehr untergehen oder seltsam klingen werden („Cpt. Awesome“ = „Cpt. Abgefahren“?). Das ist auch nicht nur eine Serie für Teens und Twens, sondern bietet auch viel Unterhaltung für ältere Jahrgänge, die mit „Trio mit vier Fäusten (Riptide)“ und „Colt für alle Fälle (Fall Guy)“ aufgewachsen sind.

Und wenn ich schon beim Thema „Chuck“ bin, noch ein Fan-Trailer für Season 3:

(via Give Me My Remote)

Die Kamera und "Mad Men"

Mittwoch, 19. August, 2009

Auf dem FilmFreakCentral-Blog wurde ein interessantes „Video-Essay“ zur Kameraarbeit in „Mad Men“ veröffentlicht. Das Video hat in den letzten Tagen schon in verschiedenen Blogs die Runde gemacht, aber eine weitere Verlinkung wird sicherlich nicht schaden ;). Jefferson Robbins betont vor allem die Bedeutung von Camera-Pull-Outs und Push-Ins für die einzigartige Atmosphäre der Serie. Sehr sehenswert, ebenso wie die Serie selbst, die gerade in den USA in die dritte Staffel startete. (Ein gelungener Beginn übrigens, auch wenn die Ereignisse im Hotel dann doch zuviele Zufälle für meinen Geschmack waren).

Und schließlich noch via Anke Gröner: Das Blog The Footnotes of Mad Men widmet sich den kleinen Popkulturreferenzen aus den 1960ern.

ABC will Serie zu "The Time Traveler's Wife" produzieren

Dienstag, 18. August, 2009

Die Kinofassung des Romans von Audrey Niffenegger läuft in den USA gerade mal seit ein paar Tagen (mit einigermaßen passablen Einspielergebnissen) im Kino, da hängen sich schon ABC und Warner Brothers an den Marketing-Zug an und arbeiten laut thewrap.com an der Produktion einer Serie zu „The Time Traveler’s Wife“.

Beim Lesen dieser Meldung ging es mir offensichtlich ähnlich wie einigen anderen Serienfans: Wie soll das denn funktionieren? Oder anders gefragt, wie soll das besser funktionieren als ein offenbar längst vergessenes Experiment namens „Journeyman“? Auf der anderen Seite hätte ABC den wertvollen Markenname „Time Traveler’s Wife“ in der Tasche, der alleine schon ein gewisses öffentliches Interesse an der Show generieren dürfte.

Auch inhaltlich bin ich etwas ratlos, wie man die Buchvorlage in eine möglicherweise langjährige TV-Serie umformen will. Das Ende ist ein wesentlicher Teil dieses Buchs und konsequent tief in die Struktur der Erzählung integriert, viele grundlegende Abweichungen wird man sich da also nicht erlauben können wenn man der Vorlage einigermaßen treu bleiben will. Somit fällt auch schon mal für viele Zuschauer der Spannungsbogen hinsichtlich der Zukunft der beiden Hauptcharakteren Henry und Clare weg. Bleibt für die Serie folglich nur die Fokussierung auf die „Zeitreise der Woche“ und das Beziehungsdrama zwischen den Hauptfiguren. Womit wir dann wieder bei „Journeyman“ wären.

Die kreative Leitung des „Time Traveler’s Wife“-Serienprojekts soll Marta Kauffman übernehmen, die in den 1990ern den Klassiker „Friends“ erschuf. Allerdings ist auch sie alles andere als ein Erfolgsgarant (siehe „Related“).

Ich bin mal gespannt, was dabei ‚rauskommt (und sicherlich viele andere Leser des Buchs / Kinogänger auch, womit ABC ein wesentliches PR-Ziel bereits erreicht hat) — ebenso, wie ich noch auf die Kinofassung gespannt bin, die in Deutschland am 17. September anlaufen wird („Die Frau des Zeitreisenden“). Den Roman fand ich jedenfalls sehr gelungen, die zahlreichen Zeitsprünge und die sorgsam miteinander verflochtenen Charaktere erfordern reichlich Aufmerksamkeit und sorgen für Spannung. Allerdings ist es nun mal in erster Linie ein romantisches Beziehungsdrama (zuweilen mit starker Betonung auf „romantisch“), das ist sicherlich nicht jedermanns Sache 😉

The Guild – Do You Wanna Date My Avatar

Dienstag, 18. August, 2009

Der Song ist nicht unbedingt mein Ding, aber wer kann bei Felicia Day schon ‚Nein‘ sagen? ;-). Regie führte Jed Whedon, im Video ist auch seine Verlobte(?) Maurissa Tancharoen zu sehen. Die dritte Staffel der Web-Serie rund um „The Guild“ soll ab 25. August über diverse Microsoft-Plattformen (*seufz*) verfügbar sein.

Wenn man „The Guild“ finanziell unterstützen will, kann man den Song bei iTunes und Amazon kaufen.

The West Wing

Montag, 17. August, 2009

Ich bin endlich durch, man mag es kaum glauben. 15 Monate für die 155 Episoden der legendären NBC-Serie um die fiktive Präsidentschaft von Josiah Bartlet: Erneut hat sich gezeigt, dass solch ein „Serien-Marathon“ bei mir in epische Länge ausarten kann. Selbst mit „Buffy“ war ich seinerzeit schneller — und dabei hatte ich zu der Serie sogar auch noch jeweils kurze Zusammenfassungen geschrieben. Hätte ich zu einzelnen Episoden von „The West Wing“ auch noch etwas schreiben wollen, wäre ich in fünf Jahren wohl noch nicht fertig. Insbesondere in den ersten Staffeln ist jede Episode von „West Wing“ eine Art Mini-Spielfilm, zu dem man seitenweise Essays schreiben könnte. Das war vielleicht auch einer der Gründe, warum ich so lange brauchte: Zahlreiche Episoden habe ich mehrmals angeschaut — nicht nur wegen der DVD-Bonusmaterialien, sondern einfach nur, weil die erstklassige Qualität der Show ein mehrfaches Anschauen verdient. Im letzten Sommer brauchte ich dann auch erstmal eine mehrwöchige „West Wing“-Pause :).

bartletZu Teilen meines „Marathons“ hatte ich schon einiges geschrieben, daher nun noch ein paar abschließende Worte. Um die üblichen Kommentare zu dieser Show zu bestätigen: Ja, nach dem Abgang von Autor Sorkin und Regisseur Schlamme nach Season 4 ist die Show definitiv eine andere und auch eine schlechtere Serie. Aber schon vor dem Exit des Duos zeigte sich öfters, dass Sorkin mit der Show an seinem kreativen Limit angekommen war. Dennoch wäre eine Absetzung der Serie zu diesem Zeitpunkt noch zu früh gewesen. Es gab durchaus noch einige Geschichten rund um den politischen Alltag in Washington zu erzählen, wie der nachgerückte Showrunner John Wells („ER“) vor allem in Season 6 und 7 bewies.

Ich muss auch betonen, dass die Staffeln 5 und später bei weitem nicht so grausam sind, wie es die allgemeine Legende mittlerweile behauptet. Hätte „The West Wing“ erst mit Season 5 und mit Chefautor John Wells angefangen: Auch diese Serie hätte ich ohne Zweifel treu verfolgt. Zwar gab es während der Ära Wells eigentlich kaum noch Episoden, die ich mir mehrmals anschaute, aber gute Unterhaltung sind sie allemal.

Season 7 ist in meinen Augen eindeutig der Höhepunkt der Post-Sorkin-Ära, die Show findet den richtigen Punkt, um würdevoll zu enden — wenn sie auch nicht ohne ein paar Fehltritte auskommt (bspw. Tobys Abgang). Den Autoren waren schon längst gute neue Stories für den klassischen „West Wing“ ausgegangen, aber dafür inszenierten sie über eineinhalb Staffeln immerhin ein spannungsreiches Drama über die Wahl zu Bartlets Nachfolger. Ausnahmsweise durfte ich mich auch über mein mieses Gedächtnis freuen: Ich hatte tatsächlich inzwischen vergessen ob Santos oder Vinick die Präsidentschaft von Bartlet übernehmen würde — sehr hilfreich beim halbwegs spoilerfreien Genießen der finalen Episoden.

Donna und JoshSpaß beim Zuschauen macht aber auch der exzellente erweiterte Cast: Unter anderem Alan Alda als moderater Republikaner, Jimmy Smits und Teri Polo als Ehepaar Santos, Janeane Garofalo („Larry Sanders Show“) und Patricia Richardson („Home Improvement“) als smarte Polit-Strateginnen, Kristin Chenoweth („Pushing Daisies“) als quirlige Pressechefin ergänzen die alteingesessenen Darsteller. Allerdings ist das umfangreiche Stühlerücken in Season 6 auch ein deutliches Zeichen dafür, wie wenig der „West Wing“ des John Wells noch mit dem Sorkinschen Ursprung zu tun hat.

Kurz: Ich bereue keineswegs die 15 Monate, die ich nun mit „The West Wing“ verbracht habe. Ich vermisse Donna und Josh schon jetzt ;-). Wie viele Serien hat auch diese Show gute und schlechte Phasen, aber insgesamt ist sie ein sehenswertes Denkmal anspruchsvoller TV-Unterhaltung und zumindest die „Sorkin-Jahre“ sollten auf jeden Fall zum Pflichtprogramm für TV-Cineasten gehören.

Und nun geht es auf die Suche nach der nächsten Langzeit-Marathon-Serie für die kommenden Jahre. „The Wire“ lockt schon seit Ewigkeiten, aber ich wollte eigentlich auch mal wieder „Babylon 5“ komplett sehen. Und in ein paar Tagen wird eine andere lang ersehnte DVD-Box im Briefkasten liegen…

MadMenYourself

Donnerstag, 30. Juli, 2009

Avatare im Simpsons- oder South-Park-Stil hat ja jeder. Wie wäre es mit einer „Mad Men“-Variante? AMC macht’s möglich: MadMenYourself. (Warnung: Die Hintergrund-Melodie in der Flash-App ist pure hypnotisierende Fahrstuhl-Easy-Listening-Muzak).

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#hoffentlichbeginntbalddieneuestaffelvonmadmen

 

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