Archiv der Kategorie 'TV + Serien'


Umfrage zu US-Serien

Donnerstag, 6. Mai, 2010

Jonathan Kleinpass vom Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung in Hannover hat mich um die Weiterleitung eines Hinweises zu einer Umfrage zum Thema „US-Serien“ gebeten, was ich hiermit gerne mache:

„Liebe Blogfreunde,

Carrie Bradshaw, Dr. Shepherd, Ted Mostby, Charlie Harper, Bree Van de Kamp und Dr. Cox — diese Namen sind Euch ein Begriff? Im Rahmen eines Forschungsseminars am Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung Hannover wollen wir das Phänomen „Serien“ näher untersuchen. Wenn Ihr zur Zeit Studentin oder Student seid, benötigen wir genau dafür Eure Hilfe.

Ich würde mich freuen, wenn Ihr unseren Fragebogen ausfüllt. Die Beantwortung der Fragen wird höchstens 20 Minuten in Anspruch nehmen und ist natürlich völlig anonym. Ihr könnt ihn unter folgendem Link abrufen: http://ww3.unipark.de/uc/Lehrprojekte_BA_2010/addd/
Als Dank für Eure Mühen verlosen wir unter allen Teilnehmern * fünf Mal eine Staffel Eurer Lieblingsserie auf DVD*.

Kommuniziert Ihr mit Eurem Semester über einen E-Mail-Verteiler? Wenn ja, würde ich mich sehr freuen, wenn Ihr diesen Text per E-Mail an Eure Kommilitonen weiterleitet.

Vielen Dank für Eure Unterstützung bei unserem Forschungsvorhaben und viel Spaß beim Ausfüllen des Fragebogens!

Viele Grüße,
Jonathan“

The Hard Times of RJ Berger: Trailer

Donnerstag, 29. April, 2010

Es sieht so aus, als würde ich auch in diesem Sommer mal wieder nicht vom „Teen Angst“-Genre wegkommen: Die Trailer zur neuen MTV-Comedy „The Hard Times of RJ Berger“ sehen einfach zu vielversprechend aus. Die Show handelt von einem typischen High-School-Loser, der aber offensichtlich von Mutter Natur recht gut „ausgestattet“ wurde, also so’ne Art „Popular“ meets „Hung“.

Alleine schon der Satz „His penis gets him in more trouble than it does help him“ aus dem Making Of deutet stark auf eine TV-Version diverser Teen-Kino-Comedies im Stil von „Superbad“ & Co. hin, aber für den Sommer könnte das gar nicht so übel sein. Interessant ist auch die Vermischung mit Animation-Sequenzen — bin mal gespannt, ob das funktioniert.

Sehr amüsant gemacht ist der Teaser, der sich aber leider nicht einbetten lässt: http://www.mtv.com/videos/misc/509599/the-hard-times-of-rj-berger-promo.jhtml#id=1637814

Premiere am 6. Juni 2010 auf MTV-USA.

P.S.: Co-Star Jareb Dauplaise wirkt wie eine Reinkarnation von Chris Farley, ist allerdings laut IMDb bereits 31 Jahre alt.

"Parenthood", "How to Make it in America" für zweite Staffel verlängert

Mittwoch, 21. April, 2010

Update: HBO hat heute „How to Make it in America“ ebenfalls für eine zweite Staffel verlängert. Diese Show war auch ein charmanter Newcomer in diesem Jahr: Eine kleine, aber feine Produktion mit interessanten Charakteren. /Update

Noch eine „Sorge“ weniger: Die neue NBC-Drama-Hoffnung „Parenthood“ wurde gestern offiziell für eine zweite Staffel verlängert. Das war eigentlich auch zu erwarten angesichts der — wenn auch nicht sensationellen, aber immerhin soliden — Quoten.

Die Serie selbst scheint auch so allmählich die letzten „Macken“ auszuräumen, auch wenn sie leider (noch?) nicht das erhoffte „Wow“-Must-See-Event ist.

Apropos „Macken“: Es wird auch definitiv eine achte Staffel von „Curb Your Enthusiasm“ geben.

Conan O'Brien geht zu TBS

Montag, 12. April, 2010

Habe leider nicht viel Zeit, daher nur kurz diese große Überraschung: Conan geht weder zu FOX noch zu HBO oder Showtime, sondern zum Cable-Network TBS.

Die Show startet im November und läuft Montag bis Donerstag um 23 Uhr, also eine halbe Stunde vor Leno/Letterman, aber leider auch zeitgleich zur „Daily Show“. Er ist damit Lead-In für die George-Lopez-Talkshow. O’Brien wird ähnlich wie Letterman Produzent und „Eigentümer“ seiner eigenen Show sein, eine Forderung die bei FOX zuletzt auf Widerstand gestoßen war.

Die Entscheidung dürfte auch eine große Überraschung für FOX sein, die sich in den letzten Tagen einfach nicht entscheiden konnten, wie sie zu einer Lösung mit ihren Affilliates kommen sollten.

Mir gefällt dieses TBS-Modell eigentlich recht gut, O’Brien ist doch eigentlich wirklich besser auf einem Cable-Sender aufgehoben. Dort rechne ich mit deutlich mehr Freiheiten als auf FOX, wo der Erfolgsdruck dann auch wieder recht groß gewesen wäre. Einzig der Sendetermin als Konkurrenz zu Stewart und Colbert ist ungünstig angesichts der identischen Zielgruppen, aber viele andere Timeslots gibt es in der Late Night nunmal nicht. Auswege wären nur noch der frühe Abend (19 Uhr) oder ein Wochenend-Termin gewesen, beides auch nicht ideal. Und im Zeitalter von Hulu und DVR sind Sendezeiten insbesondere für die junge Zielgruppe eh von geringerer Bedeutung.

Ich muss zugeben, vor diesem Tag war mir TBS eigentlich nur wegen „My Boys“ ein Begriff :). Der Kanal hat seine dicksten Pfründe wohl bei Baseball- und NBA-Übertragungsrechten sowie massig Syndication-Zweitverwertung von Network-Shows wie „The Office“.

Mehr bei Nikki Finke und bei der NY Times.

"The Wire"-Box für 45 Pfund

Samstag, 10. April, 2010

Will nur kurz darauf hinweisen, dass amazon.co.uk die „The Wire“-Komplett-Box derzeit für 45 Pfund im Angebot hat. Inklusive Versand sind das dann etwa 55 Euro. Das ist sogar noch mal 5 Pfund günstiger als ich im Dezember bezahlt habe. Keine Ahnung, ob das ein „normales“ Angebot ist oder ob demnächst eine neue Edition o.ä. herauskommt, aber für den Preis sicherlich ein gutes Schnäppchen.

Habe aus Zeitgründen leider immer noch nicht viel davon gesehen, aber bisher lautet das Fazit: Exzellent.

Im Rahmen der „High Value Boxset Sale“ gibt es noch einige weitere Complete-Series-Boxsets für Preise um 50-60 Pfund („Twin Peaks“, „Homicide“, „Sopranos“, „West Wing“, „Doctor Who (2005)“, „Galactica“, „Babylon 5“, „Angel“, „Brothers & Sisters“, „Quantum Leap“,…). Dazu läuft noch der „Spring Sale“ — jeez, soviel TV …. must resist…

LostTube

Donnerstag, 8. April, 2010

Zu den Ereignissen bei der finalen „Lost“-Staffel habe ich zur Zeit nicht viel zu sagen, mehr als wilde Spekulationen (die eine Woche später dann wieder irrelevant sind) habe ich auch meist nicht zu bieten. Zur jüngsten Desmond-Episode fällt mir eigentlich auch nicht mehr als ein schlichtes „Wow“ ein. Zu ein paar der vorherigen Folgen kann man aber in Inishmores endlosem Serien-Thread auch ein paar Kommentare von mir finden. Am liebsten würde ich alle noch ausstehenden Folgen auf einen Rutsch schauen, weil mich dieses wöchentliche Warten langsam um den Verstand bringt. Aber dazu müsste ich ja mehr als einen Monat mit „Lost“ aussetzen … undenkbar ;-).

Von den April-Scherzen 2010 war daher dieser hier von ThinkGeek ganz klar einer meiner Favoriten: Die „Lost Alarm Clock“ (für nur $49,99, mit 23 Jahren Garantie).

Und wenn ich schon mal bei YouTube Zeit verbrenne, kann ich auch gerade mal noch ein paar charmante „Lost Opening Credit“-Spoofs hier unterbringen. Manche sind aus einem Wettbewerb für alternative Lost-Credits, technisch nicht ganz so ausgereift und schon etwas älter. Aber sie überzeugen oftmals mit einer interessanten, kontrastreichen Idee, die auch für einen Lacher gut ist.

Lost 1960s-Style:

Restlichen Eintrag lesen…. »

Battle of the bubble shows 2010

Dienstag, 6. April, 2010

Der Hollywood Reporter hat eine Zusammenfassung der aktuellen „Bubble“-Shows aufgestellt — also die Shows, die aller Voraussicht nach dieses Jahr um eine Verlängerung zittern müssen.

Dank TVbytheNumbers.com gibt es mit dem Renew/Cancel-Index weiteres Zahlenmaterial.

Bei ABC sind „FlashForward“ und „V“ gefährdet, „FlashForward“ ist mit recht hoher Wahrscheinlichkeit bereits am Ende, „V“ könnte überleben. Beide Shows sind mir inzwischen egal. „The Middle“, „Modern Family“, „Castle“, „Cougar Town“, „Brothers and Sisters“ wurden bereits verlängert, um „Private Practice“, „Grey’s Anatomy“ und „Housewives“ muss man sich dieses Jahr wohl auch noch keine Sorgen machen.

NBC hat „Trauma“, „Mercy“, „Heroes“, „Chuck“, „Parenthood“ und „Law & Order“ auf der roten Liste und außer „Trauma“ können sich alle gewisse Hoffnungen auf Verlängerungen machen — ja, selbst „Heroes“. Bei „L&O“ winkt der Titel der am längsten laufenden Dramaserie, für „Chuck“ werden die sechs noch ausstehenden Episoden ab Mitte April den Ausschlag geben. Eine Verlängerung von „Heroes“ wäre einfach nur peinlich, aber möglicherweise hofft NBC in grenzenloser Selbstüberschätzung auf einen „Final-Season“-Event-Effekt wie bei „Lost“. „Parenthood“ läuft recht solide, wenn auch nicht so spektakulär, wie man bei dem Cast erwarten würde. Für „Mercy“ ist das Ende der Fahnenstange wohl auch erreicht, trotz aller Bemühung von NBC. Hier liegen mir eigentlich nur „Chuck“ und „Parenthood“ am Herzen. Das wichtige Donnerstag-Comedy-Lineup wurde bereits verlängert.

Bei FOX stehen nur noch „Human Target“ und „Lie To Me“ auf der Kante nachdem „Sons of Tucson“ bereits offiziell abgesetzt wurde. Alle interessieren mich nicht. „Fringe“, „Bones“ und „Glee“ und die Animated Comedies haben bereits grünes Licht für 2011, um „House“ muss sich auch niemand Sorgen machen.

Bei CBS ist die Liste der gefährdeten Shows deutlich länger: „Cold Case“, „Numbers“, „Ghost Whisperer“, „Medium“, „Accidentally on Purpose“, „Gary Unmarried“ und „The New Adventures of Old Christine“ haben eigentlich alle mehr oder weniger die gleichen Chancen auf Verlängerung. „Numbers“, „Medium“ und „Cold Case“ dürften dabei die wahrscheinlichsten Kandidaten für eine Räumung des Sendeplatzes sein, CBS braucht schließlich dringend neues Drama-Serienblut. Vor einiger Zeit hätte ich immerhin noch „Medium“ eine Verlängerung gewünscht — mittlerweile wäre mir auch das gleichgültig. Frühere Wackelkandidaten wie „HIMYM“ und „Big Bang Theory“ sind bereits gesichert für die kommende Season, ebenso wie NCIS:LA. Auch bei den CSI/Mentalist/CriminalMinds-Shows dürften wenig Veränderungen anstehen.

Und schließlich noch CW: Es wird wohl auf ein Duell zwischen „One Tree Hill“ und „Life Unexpected“ hinauslaufen — ganz klar würde meine Entscheidung auf LUX fallen (die einzige noch halbwegs sehenswerte CW-Show IMHO), aber Horden von Teenagern wären da sicherlich anderer Meinung. „Melrose Place 2.0“ wird wohl nur ein kurzer Treppenwitz bleiben, „90210 2.0“ wurde ja bereits ebenso verlängert wie die anderen Teen-Soaps „Gossip Girl“, „Smallville“, „Supernatural“ und den „Vampire Diaries“.

Es verfestigt sich also zunehmend ein Trend der letzten Jahre: Die eigentlichen Upfronts im Mai bringen kaum noch große Spannung, vieles ist bereits im Vorfeld klar. Und mit Ausnahme von „Better Off Ted“ haben auch dieses Jahr wieder die „Guten“ überlebt. Einzig für „Chuck“ müsste man wohl noch Daumen drücken, aber die dritte Staffel litt so sehr unter dem radikal reduzierten Budget, dass die Show nicht mehr ganz so viel Spaß machte wie in den Vorjahren.

Der neue Doctor bleibt der beste Doctor

Montag, 5. April, 2010

Als vor mehr als einem Jahr(!) mit dem Newcomer Matt Smith der nunmehr elfte Darsteller der „Doctor Who“-Figur vorgestellt wurde, war mein erster Gedanke: „Der ist arg jung“. Ein gewisser Anflug von Skepsis war daraufhin nicht zu leugnen — war diese Verjüngung wirklich der richtige Weg für das „Doctor Who“-Franchise? Wollte sich die altehrwürdige Tante BBC etwa verkrampft-hipp an das Teenage-Publikum „ranschmeißen“?

Dabei war die Show eigentlich schon immer eine Familiensendung, die vor allem das junge Publikum im Auge hatte. Mit „Torchwood“ und den „Sarah Jane Adventures“ gibt es neuerdings zwei Ableger für jeweils die reifere und die ganz junge Zielgruppe, doch der „Doctor“ sollte schon seit Jahrzehnten immer die ganze Familie vor den TV locken. Somit müsste das Alter des „Doctor“-Schauspielers eigentlich keine Rolle spielen, doch nach den famosen Vorlagen von Eccleston und Tennant in den vergangenen fünf Jahren hatte ich eigentlich automatisch wieder einen ähnlichen Schauspielertyp erwartet.

Doch egal wie alt der neue Doctor nun sei, das eigentliche Highlight für viele „Who“-Fans war der erste Kontakt mit dem neuen Headwriter Steven Moffat, der seit den „Blink!“ und „Silence in the Library“-Episoden als der neue Heilsbringer für die unter Russell T. Davies zuletzt kreativ recht ausgelaugte Show galt. Würde Moffat wirklich den hohen Erwartungen gerecht werden? War „Blink“ nur ein „Ausrutscher“?

Hell, no. Schon nach etwa zehn Minuten der Season-Premiere „The Eleventh Hour“ waren schon mal jegliche Gedanken an Matt Smith als möglichen Fehlgriff für die Hauptrolle wie weggeblasen. Er bringt genau die richtige Menge Enthusiasmus und Ausgeflipptheit mit, um einerseits Erinnerungen an seine Vorgänger durchschimmern zu lassen, aber zugleich dem Charakter einen deutlichen, eigenen Stempel aufzudrücken. Auch der Smith-Doctor ist immer noch der „gute alte Doctor“, wie man ihn über Jahrzehnte schätzen lernte — aber gleichzeitig auch ein bemerkenswerter und selbstbewusster Neuanfang.

Dazu packte Autor Steven Moffat wie erhofft schon gleich zu Beginn seinen Zauberkoffer aus und demonstrierte eindrucksvoll, wie inspirierte und packend inszenierte „Doctor Who“-Welten aussehen können, jenseits von dem zuweilen simplen Gigantismus der Russell-Davis-Ära. Dabei ist es faszinierend, wie viel Moffat vom „Doctor Who“-Konzept seines Vorgängers tatsächlich beibehalten hat und wie frisch und neu die Show dennoch wirkt. Da ist mal wieder die vollkommen überdimensionierte weltweite Gefahr, die der Doctor mit links bewältigt und doch hat alles seinen Ursprung in einer ganz kleinen Alltags-Angst — einem simplen Riss in einer Wand. Ausgehend von dieser kleinen Idee erschuf Moffat eine runde, abgeschlossene und phantasievolle Geschichte mit Liebe zum erzählerischen Detail (bspw. die Zeitsprünge und die Reaktionen von Amys Umwelt auf das Erscheinen ihres langjährigen „imaginary friend“), die sicherlich dazu führte, dass viele Kinder am Samstag Abend beim Zubettgehen einen ganz besonderen Blick auf ihre Kinderzimmerwände warfen. Und genau das ist es, was gute „Doctor Who“-Geschichten im Idealfall ausmachen können.

Dabei spielte die Story in dieser Folge strukturell sogar noch eine untergeordnete Rolle. Das übliche Weltuntergangszenario und das Bekämpfen des „Alien of the Week“ mit irgendwelchem haarsträubend unrealistischen Technobabble war eher der Rahmen für den eigentlichen Fokus dieser Premiere: Die Vorstellung des neuen Doctors und seiner bezaubernden Begleiterin Amy (Karen Gillan), die sich in ihrem ersten gemeinsamen Abenteuer bewähren müssen und sich dabei dem Zuschauer präsentieren können. Der Doctor befindet sich noch in den „Nachwehen“ der Regeneration und muss dieses Abenteuer auch fast ohne Hilfsmittel bestreiten, da auch sein „sonic screwdriver“ dringend zum technischen Support muss. Dadurch ist der Doctor mehr auf seine echten Fähigkeiten und Improvisationskunst angewiesen.

Besonders auffällig ist die „Regeneration“ auch in der Kameraarbeit, im Schnitt und bei der Beleuchtung. Vielleicht ist es nur der Wechsel zu besseren HD-Kameras (die jedoch meines Wissens auch schon bei den Specials verwendet wurden), aber der neue Doctor brachte auch einen deutlich veränderten visuellen Stil an den Start. Ein viel intensiveres Spiel mit der Schärfentiefe und oftmals großen Blenden, kombiniert mit zahlreichen Close-Ups, Dollyfahrten und ungewöhnlichen Kameraperspektiven verliehen einen beeindruckenden dynamischen und energiegeladenen Stil (vor allem auf einer 2-Meter-Leinwand, whoa!). Einen zweiten Blick ist auch der Rest der Inszenierung wert: Selbst die Farben wirken lebendiger, die Beleuchtung viel aggressiver. Vielleicht war das auch der frische Wind des neuen „Doctor Who“-Produktionsteams: Director of Photography Owen McPolin war zuvor ebenso wenig an einer „Who“-Folge beteiligt wie Newcomer-Regisseur Adam Smith („Skins“). Das ist wahrhaftig nicht mehr der alte Doctor der Russell-Davies-Jahre.

Das wird auch bei den Opening Credits deutlich: Ein (in meinen Ohren unnötigerweise) aufgepeppter Themesong wird von einer generalüberholten Eröffnungssequenz begleitet (die neue Schriftart der Credits gefällt mir ausgesprochen gut). Auch die TARDIS durfte sich wieder regenerieren und wird mit mehreren Ebenen und größerer Auswahl an Kameraperspektiven endlich der Vorstellung des „großen Raums in einer kleinen Box“ eher gerecht.

Es macht auch sicherlich ganz und gar keinen Sinn zu bestreiten, dass Karen Gillan als neue Sidekick-Begleiterin Amy Pond ein herzallerliebstes Cutie und wohl schon einen Großteil des Eintrittgelds wert ist ;-).

Am liebsten würde ich bereits dieser Pilot-Folge 10 von 10 Punkten geben, aber wie soll ich mir denn da noch Spielraum nach oben lassen? Sicher werden auch in der „Ära Moffat“ schwächere Füller-Episoden kommen, aber die Souveränität und Eleganz, mit der die Show in die neue Dekade startete, lassen mich auf Großes hoffen.

Fazit: Der neue „Doctor Who“ gibt der Serie den lange benötigten neuen Schwung, ohne die Show vollständig neu zu erfinden und alte Traditionen mit Füßen zu treten. Es ist der sehr gut gelungene Reboot, der eine glänzende Zukunft verspricht und den man sich auch für viele andere Serien-Franchises wünschen würde. Ohne Zweifel: Christopher Eccleston war der beste Doctor. David Tennant auch. Und Matt Smith wird es auch sein.

Es bleibt eben alles anders, aber besser.

"Castle" für dritte Staffel verlängert

Freitag, 2. April, 2010

Na, das ist doch mal eine wirklich gute Nachricht: Eine der wenigen Crime-Prozedurals, die ich überhaupt noch schaue, wurde vorzeitig für eine weitere Staffel (mit vollen 22 Episoden) verlängert. Nathan Fillion wird uns also auch im kommenden Jahr als Quasi-Enkelsohn von „Murder, She Wrote“ beglücken. Sicher war am zunehmenden Quotenerfolg auch ABCs Hit „Dancing with the Stars“ nicht ganz unschuldig, aber die Show selbst hat sich nach den etwas holprigen ersten Folgen der ersten Staffel zu einem souveränen Selbstläufer entwickelt. Fillion ist zwar immer noch die unbestrittene Hauptattraktion, aber insbesondere Co-Star Stana Katic (aka Kate Beckett) hat merklich aufgeholt und füllt die Rolle des Flirt-Sparring-Partners inzwischen weitaus selbstbewusster. Die Show ist ein perfekter Vertreter des „Crimedy“-Formats.

Neulich waren übrigens in einer „Castle“-Episode mit dem wunderbaren Titel „The Mistress Always Spanks Twice“ zwei altbekannte TV-Teenstars zu sehen. Aus der Rubrik „What Are They Doing Now“ präsentiere ich hier also „Lane Kim“ („Gilmore Girls“, Keiko Agena) und „Brian Krakow“ (MSCL, Devon Gummersall) als Verdächtige in einem Mordfall. Kleines Stückchen Trivia am Rande: Keiko ist fünf Jahre älter(!) als Devon.

Die Serie läuft mittlerweile auch in Deutschland, immer samstags um 20.15 Uhr auf Kabel 1.

Parenthood (2010)

Samstag, 27. März, 2010

Nach vier Episoden ist es wohl mal an der Zeit, der neuen NBC-Dramaserie „Parenthood“ ein paar Worte zu widmen. Ursprünglich bereits als NBC-Lebensretter für den vergangenen Herbst geplant, verzögerte sich der Start schließlich in die post-olympische Midseason 2010. Grund dafür war die Krebs-Erkrankung von Maura Tierney („ER“), die dadurch auch leider aus der Produktion ausscheiden musste und durch die von mir nicht minder geschätzte Lauren Graham („Gilmore Girls“) ersetzt wurde.

Neben dem erstklassigen Ensemble-Cast mit weiterer TV-Serien-Prominenz wie Peter Krause, Monica Potter, Craig T Nelson und Erika Christensen war es vor allem ein anderer Name, der diese Neuauflage eines 20 Jahre alten Konzeptes zu einem Must-See-Event machte: Jason Katims. Der Autor hatte sein Handwerkszeug bei „My So-Called Life“ gelernt, bei „Roswell“ und „Boston Public“ verfeinert und schließlich mit dem leider kaum wahrgenommenen „Friday Night Lights“ sein erstes Meisterstück abgeliefert.

Die Story schien auch besonders gut zu den Stärken Katims‘ zu passen: Ein Drama um eine normale amerikanische Multi-Generationen-Familie, mit alltäglichen Geschichten rund um Beziehungen, das Erwachsensein (und -werden) und den Stress (und die Freuden) einer großen, bunten Familie. Als großer Verehrer von Katims‘ einzigartig echt wirkenden Porträts der Taylor-Familie in „Friday Night Lights“ erwartete ich wohl nicht weniger als das „thirtysomething“ unserer Zeit.

Nach den ersten Folgen ist aber noch nicht klar abzusehen, ob die Serie meinen großen Erwartungen gerecht wird. Die Ähnlichkeiten liegen inhaltlich vor allem in der Nähe zu „Brothers & Sisters“, mit einem Touch von „Once & Again“ und „Modern Family“ — in allen Fällen aber auch keine schlechte Verwandtschaft im TV-Land.

In meinen Augen liefert „Parenthood“ im Moment jedoch noch ein etwas uneinheitliches Bild. Viele Charaktere und Storyelemente der Serie sind großartig und erinnern an das authentische Bild von Coach Taylor und seiner FNL-Familie. An erster Stelle sei hier die Familie von Adam Braverman (Peter Krause) genannt, die gerade mit der dramatischen Asberger-Diagnose ihres Sohnes konfrontiert wurde. Die verzweifelt-überforderten Reaktionen des Elternpaars auf die sich allmählich bestätigende Diagnose sind fantastisches und niveauvolles Familiendrama, das auch langsam die Erinnerungen an „Nate Fisher“ und „Casey McCall“ beim Zuschauer verblassen lässt.

Für kleine Comedy-Auflockerungen darf in der Regel die arbeitslose Sarah Braverman (Lauren Graham) mit ihren beiden Teenager-Kindern Amber und Drew herhalten. Sie ist nach dem Scheitern ihrer Ehe gerade wieder bei ihren Eltern eingezogen und versucht nun wieder auf eigene finanzielle Beine zu kommen, ohne gleichzeitig von ihren pubertierenden Kiddies gelyncht zu werden. Sarah ist leider zur Zeit eigentlich nur „Lorelai Gilmore 2.0“ mit weniger strebsamen Nachwuchs und man erwischt sich recht oft bei der Vorstellung von Maura Tierney in dieser Rolle. Dennoch ist Lauren Graham sicherlich eine exzellente Alternativ-Besetzung für diese ehrgeizige, aber frustrierte Mutter und ich bin gespannt auf ihre weitere Entwicklung.

Auf der anderen Seite gibt es aber leider auch in jeder Folge noch einige „cringe-worthy“ Momente, bei denen Katims & Co. wohl auch zu sehr Zugeständnisse an den „Durchschnittszuschauer“ in die Serie einflechten mussten. Da fallen vor allem die Plots rund um Julia Braverman-Graham (Erika Christensen) und ihrem Mann Joel (Sam Jaeger) ein. Julia versucht verzweifelt (und für den eventuellen langsamen Zuschauer auch immer schön ausführlich in Dialoge gepackt), die gegensätzlichen Interessen Karrierefrau und Mutter unter einen Hut zu bringen, doch stolpert dabei von einem (u.a. aus „Brothers & Sisters“) vertrauten Soap-Klischee ins nächste.

Und dann ist da der ewige Möchtegern-Junggeselle Crosby (Dax Shepard), der sich immer noch gegen eine Verlobung mit seiner langjährigen Freundin sträubt, aber plötzlich entdeckt, dass er einen fünfjährigen Sohn aus einer früheren Beziehung hat. Es ist bezaubernd anzusehen, wie Crosby allmählich realisiert, dass er reif für eine solche ernste Vater-Rolle ist und auch eine neue Wertschätzung für seine eigenen Eltern aufbringt. Doch seine Weigerung, seiner aktuellen Beinahe-Verlobten von dem Kind zu erzählen, und die daraus folgenden Heimlichkeitsverrenkungen sind wieder altbekannte Seifenoper-Konstrukte.

Dass die Familie ferner zum Ende jeder Folge in trauter Einsamkeit entweder zum Familien-Essen, Ballspiel oder Schwimmen zusammenkommt, ist zwar jedes Mal ein großer emotionaler Moment, wirkt aber schon beim zweiten Mal angesichts der Größe der Familie und der vermutlich vollgepackten Terminpläne zu unrealistisch.

Es ist also noch nicht alles „rund“ bei „Parenthood“. Die Show muss sich und ihren Ton erst noch finden und — ganz wichtig — den einzelnen Charakteren mehr Raum zum Atmen und Entwickeln geben. Fünf oder mehr Storyfäden in eine einzelne 42-Minuten-Episode zu packen ist einfach zu viel — aber zu Beginn einer neuen Show mit einem derart großen Ensemble auch ohne Alternative. Vielleicht muss sich die Show auch noch ein wenig mehr von der alten „Parenthood“-Vorlage emanzipieren. Gigantisches Potential liegt auf jeden Fall in jedem einzelnen Aspekt der Show und von meiner „Must-See“-Klassifizierung werde ich auch so schnell nicht abrücken. Ich bin mir sicher, früher oder später werden Episoden kommen, die über die komplette Länge und nicht nur in einzelnen Abschnitten in die „Mind Blowing“-Kategorie fallen.

Ob „Parenthood“ zu einem TV-Erfolg und ein wichtiger und langfristiger Grundstein für zukünftige „Quality Programming“ von NBC in der 22Uhr-Schiene wird, ist derzeit noch nicht abzusehen. Die Quoten sind mit 7 Millionen Zuschauern und einem 2.8-Rating recht solide, aber erst nächste Woche bekommt sie mit neuen Folgen von „V“ und „The Good Wife“ wieder ernsthaftere Konkurrenz.

 

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