Der neue Doctor bleibt der beste Doctor

Als vor mehr als einem Jahr(!) mit dem Newcomer Matt Smith der nunmehr elfte Darsteller der „Doctor Who“-Figur vorgestellt wurde, war mein erster Gedanke: „Der ist arg jung“. Ein gewisser Anflug von Skepsis war daraufhin nicht zu leugnen — war diese Verjüngung wirklich der richtige Weg für das „Doctor Who“-Franchise? Wollte sich die altehrwürdige Tante BBC etwa verkrampft-hipp an das Teenage-Publikum „ranschmeißen“?

Dabei war die Show eigentlich schon immer eine Familiensendung, die vor allem das junge Publikum im Auge hatte. Mit „Torchwood“ und den „Sarah Jane Adventures“ gibt es neuerdings zwei Ableger für jeweils die reifere und die ganz junge Zielgruppe, doch der „Doctor“ sollte schon seit Jahrzehnten immer die ganze Familie vor den TV locken. Somit müsste das Alter des „Doctor“-Schauspielers eigentlich keine Rolle spielen, doch nach den famosen Vorlagen von Eccleston und Tennant in den vergangenen fünf Jahren hatte ich eigentlich automatisch wieder einen ähnlichen Schauspielertyp erwartet.

Doch egal wie alt der neue Doctor nun sei, das eigentliche Highlight für viele „Who“-Fans war der erste Kontakt mit dem neuen Headwriter Steven Moffat, der seit den „Blink!“ und „Silence in the Library“-Episoden als der neue Heilsbringer für die unter Russell T. Davies zuletzt kreativ recht ausgelaugte Show galt. Würde Moffat wirklich den hohen Erwartungen gerecht werden? War „Blink“ nur ein „Ausrutscher“?

Hell, no. Schon nach etwa zehn Minuten der Season-Premiere „The Eleventh Hour“ waren schon mal jegliche Gedanken an Matt Smith als möglichen Fehlgriff für die Hauptrolle wie weggeblasen. Er bringt genau die richtige Menge Enthusiasmus und Ausgeflipptheit mit, um einerseits Erinnerungen an seine Vorgänger durchschimmern zu lassen, aber zugleich dem Charakter einen deutlichen, eigenen Stempel aufzudrücken. Auch der Smith-Doctor ist immer noch der „gute alte Doctor“, wie man ihn über Jahrzehnte schätzen lernte — aber gleichzeitig auch ein bemerkenswerter und selbstbewusster Neuanfang.

Dazu packte Autor Steven Moffat wie erhofft schon gleich zu Beginn seinen Zauberkoffer aus und demonstrierte eindrucksvoll, wie inspirierte und packend inszenierte „Doctor Who“-Welten aussehen können, jenseits von dem zuweilen simplen Gigantismus der Russell-Davis-Ära. Dabei ist es faszinierend, wie viel Moffat vom „Doctor Who“-Konzept seines Vorgängers tatsächlich beibehalten hat und wie frisch und neu die Show dennoch wirkt. Da ist mal wieder die vollkommen überdimensionierte weltweite Gefahr, die der Doctor mit links bewältigt und doch hat alles seinen Ursprung in einer ganz kleinen Alltags-Angst — einem simplen Riss in einer Wand. Ausgehend von dieser kleinen Idee erschuf Moffat eine runde, abgeschlossene und phantasievolle Geschichte mit Liebe zum erzählerischen Detail (bspw. die Zeitsprünge und die Reaktionen von Amys Umwelt auf das Erscheinen ihres langjährigen „imaginary friend“), die sicherlich dazu führte, dass viele Kinder am Samstag Abend beim Zubettgehen einen ganz besonderen Blick auf ihre Kinderzimmerwände warfen. Und genau das ist es, was gute „Doctor Who“-Geschichten im Idealfall ausmachen können.

Dabei spielte die Story in dieser Folge strukturell sogar noch eine untergeordnete Rolle. Das übliche Weltuntergangszenario und das Bekämpfen des „Alien of the Week“ mit irgendwelchem haarsträubend unrealistischen Technobabble war eher der Rahmen für den eigentlichen Fokus dieser Premiere: Die Vorstellung des neuen Doctors und seiner bezaubernden Begleiterin Amy (Karen Gillan), die sich in ihrem ersten gemeinsamen Abenteuer bewähren müssen und sich dabei dem Zuschauer präsentieren können. Der Doctor befindet sich noch in den „Nachwehen“ der Regeneration und muss dieses Abenteuer auch fast ohne Hilfsmittel bestreiten, da auch sein „sonic screwdriver“ dringend zum technischen Support muss. Dadurch ist der Doctor mehr auf seine echten Fähigkeiten und Improvisationskunst angewiesen.

Besonders auffällig ist die „Regeneration“ auch in der Kameraarbeit, im Schnitt und bei der Beleuchtung. Vielleicht ist es nur der Wechsel zu besseren HD-Kameras (die jedoch meines Wissens auch schon bei den Specials verwendet wurden), aber der neue Doctor brachte auch einen deutlich veränderten visuellen Stil an den Start. Ein viel intensiveres Spiel mit der Schärfentiefe und oftmals großen Blenden, kombiniert mit zahlreichen Close-Ups, Dollyfahrten und ungewöhnlichen Kameraperspektiven verliehen einen beeindruckenden dynamischen und energiegeladenen Stil (vor allem auf einer 2-Meter-Leinwand, whoa!). Einen zweiten Blick ist auch der Rest der Inszenierung wert: Selbst die Farben wirken lebendiger, die Beleuchtung viel aggressiver. Vielleicht war das auch der frische Wind des neuen „Doctor Who“-Produktionsteams: Director of Photography Owen McPolin war zuvor ebenso wenig an einer „Who“-Folge beteiligt wie Newcomer-Regisseur Adam Smith („Skins“). Das ist wahrhaftig nicht mehr der alte Doctor der Russell-Davies-Jahre.

Das wird auch bei den Opening Credits deutlich: Ein (in meinen Ohren unnötigerweise) aufgepeppter Themesong wird von einer generalüberholten Eröffnungssequenz begleitet (die neue Schriftart der Credits gefällt mir ausgesprochen gut). Auch die TARDIS durfte sich wieder regenerieren und wird mit mehreren Ebenen und größerer Auswahl an Kameraperspektiven endlich der Vorstellung des „großen Raums in einer kleinen Box“ eher gerecht.

Es macht auch sicherlich ganz und gar keinen Sinn zu bestreiten, dass Karen Gillan als neue Sidekick-Begleiterin Amy Pond ein herzallerliebstes Cutie und wohl schon einen Großteil des Eintrittgelds wert ist ;-).

Am liebsten würde ich bereits dieser Pilot-Folge 10 von 10 Punkten geben, aber wie soll ich mir denn da noch Spielraum nach oben lassen? Sicher werden auch in der „Ära Moffat“ schwächere Füller-Episoden kommen, aber die Souveränität und Eleganz, mit der die Show in die neue Dekade startete, lassen mich auf Großes hoffen.

Fazit: Der neue „Doctor Who“ gibt der Serie den lange benötigten neuen Schwung, ohne die Show vollständig neu zu erfinden und alte Traditionen mit Füßen zu treten. Es ist der sehr gut gelungene Reboot, der eine glänzende Zukunft verspricht und den man sich auch für viele andere Serien-Franchises wünschen würde. Ohne Zweifel: Christopher Eccleston war der beste Doctor. David Tennant auch. Und Matt Smith wird es auch sein.

Es bleibt eben alles anders, aber besser.

Der Stoff aus dem Alpträume sind….

Unsere Generation wurde im Kindesalter in der Muppet-Show noch mit solchen bizarren Vorführungen irritiert und für den Rest des Lebens gezeichnet:

Heutzutage werden die Kiddies immerhin mit kuscheligen und singenden Monstern konfrontiert:

In diesem Sinne: Frohes Osterhasen-Verzehren!

sabify 2010.02 & 2010.03

Eben war noch Weihnachten, nun ist schon Ostern. In den letzten Wochen kam ich mir zuweilen vor wie der Protagonist in einer Zeitraffer-Filmsequenz. Beruflich habe ich innerhalb von einem Monat knapp fünftausend Kilometer mit der Bahn zurückgelegt (bestenfalls die Hälfte davon pünktlich) — das lässt immerhin viel Zeit zum Musik-Hören (gepriesen sei Spotify für den Offline-Modus auf Android).

Allerdings hatte ich verpeilt, wie üblich meine Februar-Playlist für die Nachwelt zu dokumentieren und so wird sie halt nun gemeinsam mit der März-Liste vorgestellt. Eigentlich hatte ich gehofft, dass Spotify allmählich auch für Nutzer in Deutschland zu bekommen wäre, aber bei heise war neulich zu lesen, dass die GEMA dem „All you can eat“-Modell der Spotify-Macher ablehnend gegenübersteht (quelle surprise!). Also werden die meisten von euch die Playlists hier eh nicht bei Spotify aufrufen können.

Den Rest dieses Eintrags lesen… »

"Castle" für dritte Staffel verlängert

Na, das ist doch mal eine wirklich gute Nachricht: Eine der wenigen Crime-Prozedurals, die ich überhaupt noch schaue, wurde vorzeitig für eine weitere Staffel (mit vollen 22 Episoden) verlängert. Nathan Fillion wird uns also auch im kommenden Jahr als Quasi-Enkelsohn von „Murder, She Wrote“ beglücken. Sicher war am zunehmenden Quotenerfolg auch ABCs Hit „Dancing with the Stars“ nicht ganz unschuldig, aber die Show selbst hat sich nach den etwas holprigen ersten Folgen der ersten Staffel zu einem souveränen Selbstläufer entwickelt. Fillion ist zwar immer noch die unbestrittene Hauptattraktion, aber insbesondere Co-Star Stana Katic (aka Kate Beckett) hat merklich aufgeholt und füllt die Rolle des Flirt-Sparring-Partners inzwischen weitaus selbstbewusster. Die Show ist ein perfekter Vertreter des „Crimedy“-Formats.

Neulich waren übrigens in einer „Castle“-Episode mit dem wunderbaren Titel „The Mistress Always Spanks Twice“ zwei altbekannte TV-Teenstars zu sehen. Aus der Rubrik „What Are They Doing Now“ präsentiere ich hier also „Lane Kim“ („Gilmore Girls“, Keiko Agena) und „Brian Krakow“ (MSCL, Devon Gummersall) als Verdächtige in einem Mordfall. Kleines Stückchen Trivia am Rande: Keiko ist fünf Jahre älter(!) als Devon.

Die Serie läuft mittlerweile auch in Deutschland, immer samstags um 20.15 Uhr auf Kabel 1.

Parenthood (2010)

Nach vier Episoden ist es wohl mal an der Zeit, der neuen NBC-Dramaserie „Parenthood“ ein paar Worte zu widmen. Ursprünglich bereits als NBC-Lebensretter für den vergangenen Herbst geplant, verzögerte sich der Start schließlich in die post-olympische Midseason 2010. Grund dafür war die Krebs-Erkrankung von Maura Tierney („ER“), die dadurch auch leider aus der Produktion ausscheiden musste und durch die von mir nicht minder geschätzte Lauren Graham („Gilmore Girls“) ersetzt wurde.

Neben dem erstklassigen Ensemble-Cast mit weiterer TV-Serien-Prominenz wie Peter Krause, Monica Potter, Craig T Nelson und Erika Christensen war es vor allem ein anderer Name, der diese Neuauflage eines 20 Jahre alten Konzeptes zu einem Must-See-Event machte: Jason Katims. Der Autor hatte sein Handwerkszeug bei „My So-Called Life“ gelernt, bei „Roswell“ und „Boston Public“ verfeinert und schließlich mit dem leider kaum wahrgenommenen „Friday Night Lights“ sein erstes Meisterstück abgeliefert.

Die Story schien auch besonders gut zu den Stärken Katims‘ zu passen: Ein Drama um eine normale amerikanische Multi-Generationen-Familie, mit alltäglichen Geschichten rund um Beziehungen, das Erwachsensein (und -werden) und den Stress (und die Freuden) einer großen, bunten Familie. Als großer Verehrer von Katims‘ einzigartig echt wirkenden Porträts der Taylor-Familie in „Friday Night Lights“ erwartete ich wohl nicht weniger als das „thirtysomething“ unserer Zeit.

Nach den ersten Folgen ist aber noch nicht klar abzusehen, ob die Serie meinen großen Erwartungen gerecht wird. Die Ähnlichkeiten liegen inhaltlich vor allem in der Nähe zu „Brothers & Sisters“, mit einem Touch von „Once & Again“ und „Modern Family“ — in allen Fällen aber auch keine schlechte Verwandtschaft im TV-Land.

In meinen Augen liefert „Parenthood“ im Moment jedoch noch ein etwas uneinheitliches Bild. Viele Charaktere und Storyelemente der Serie sind großartig und erinnern an das authentische Bild von Coach Taylor und seiner FNL-Familie. An erster Stelle sei hier die Familie von Adam Braverman (Peter Krause) genannt, die gerade mit der dramatischen Asberger-Diagnose ihres Sohnes konfrontiert wurde. Die verzweifelt-überforderten Reaktionen des Elternpaars auf die sich allmählich bestätigende Diagnose sind fantastisches und niveauvolles Familiendrama, das auch langsam die Erinnerungen an „Nate Fisher“ und „Casey McCall“ beim Zuschauer verblassen lässt.

Für kleine Comedy-Auflockerungen darf in der Regel die arbeitslose Sarah Braverman (Lauren Graham) mit ihren beiden Teenager-Kindern Amber und Drew herhalten. Sie ist nach dem Scheitern ihrer Ehe gerade wieder bei ihren Eltern eingezogen und versucht nun wieder auf eigene finanzielle Beine zu kommen, ohne gleichzeitig von ihren pubertierenden Kiddies gelyncht zu werden. Sarah ist leider zur Zeit eigentlich nur „Lorelai Gilmore 2.0“ mit weniger strebsamen Nachwuchs und man erwischt sich recht oft bei der Vorstellung von Maura Tierney in dieser Rolle. Dennoch ist Lauren Graham sicherlich eine exzellente Alternativ-Besetzung für diese ehrgeizige, aber frustrierte Mutter und ich bin gespannt auf ihre weitere Entwicklung.

Auf der anderen Seite gibt es aber leider auch in jeder Folge noch einige „cringe-worthy“ Momente, bei denen Katims & Co. wohl auch zu sehr Zugeständnisse an den „Durchschnittszuschauer“ in die Serie einflechten mussten. Da fallen vor allem die Plots rund um Julia Braverman-Graham (Erika Christensen) und ihrem Mann Joel (Sam Jaeger) ein. Julia versucht verzweifelt (und für den eventuellen langsamen Zuschauer auch immer schön ausführlich in Dialoge gepackt), die gegensätzlichen Interessen Karrierefrau und Mutter unter einen Hut zu bringen, doch stolpert dabei von einem (u.a. aus „Brothers & Sisters“) vertrauten Soap-Klischee ins nächste.

Und dann ist da der ewige Möchtegern-Junggeselle Crosby (Dax Shepard), der sich immer noch gegen eine Verlobung mit seiner langjährigen Freundin sträubt, aber plötzlich entdeckt, dass er einen fünfjährigen Sohn aus einer früheren Beziehung hat. Es ist bezaubernd anzusehen, wie Crosby allmählich realisiert, dass er reif für eine solche ernste Vater-Rolle ist und auch eine neue Wertschätzung für seine eigenen Eltern aufbringt. Doch seine Weigerung, seiner aktuellen Beinahe-Verlobten von dem Kind zu erzählen, und die daraus folgenden Heimlichkeitsverrenkungen sind wieder altbekannte Seifenoper-Konstrukte.

Dass die Familie ferner zum Ende jeder Folge in trauter Einsamkeit entweder zum Familien-Essen, Ballspiel oder Schwimmen zusammenkommt, ist zwar jedes Mal ein großer emotionaler Moment, wirkt aber schon beim zweiten Mal angesichts der Größe der Familie und der vermutlich vollgepackten Terminpläne zu unrealistisch.

Es ist also noch nicht alles „rund“ bei „Parenthood“. Die Show muss sich und ihren Ton erst noch finden und — ganz wichtig — den einzelnen Charakteren mehr Raum zum Atmen und Entwickeln geben. Fünf oder mehr Storyfäden in eine einzelne 42-Minuten-Episode zu packen ist einfach zu viel — aber zu Beginn einer neuen Show mit einem derart großen Ensemble auch ohne Alternative. Vielleicht muss sich die Show auch noch ein wenig mehr von der alten „Parenthood“-Vorlage emanzipieren. Gigantisches Potential liegt auf jeden Fall in jedem einzelnen Aspekt der Show und von meiner „Must-See“-Klassifizierung werde ich auch so schnell nicht abrücken. Ich bin mir sicher, früher oder später werden Episoden kommen, die über die komplette Länge und nicht nur in einzelnen Abschnitten in die „Mind Blowing“-Kategorie fallen.

Ob „Parenthood“ zu einem TV-Erfolg und ein wichtiger und langfristiger Grundstein für zukünftige „Quality Programming“ von NBC in der 22Uhr-Schiene wird, ist derzeit noch nicht abzusehen. Die Quoten sind mit 7 Millionen Zuschauern und einem 2.8-Rating recht solide, aber erst nächste Woche bekommt sie mit neuen Folgen von „V“ und „The Good Wife“ wieder ernsthaftere Konkurrenz.

Man muss nur lange genug warten…

Meine Güte, zehn Jahre!

Das ist zwar nicht die verstrichene Zeit seit meinem letzten Posting, auch wenn es sich so anfühlt. Nein, so lange ist es schon her, dass ich auf einer Mailing-Liste (für die Jüngeren: das waren die Blogs/Twitter der 90er) zur US-Serie „The Practice“ angemeldet war. Leider scheint’s die Liste nicht mehr zu geben — oder ich kann sie nicht mehr finden. AFAIR war sie eine Art Spin-Off-Liste der (inzwischen leider auch gelöschten, soviel zum Thema Langzeitarchivierung) legendären AllyDE-Liste. Good times.

Damals liefen nämlich gerade die ersten Staffeln von David E. Kelleys Juristendrama „The Practice – Die Anwälte“ werktäglich um 12 Uhr mittags(!) als halbe Deutschlandpremiere auf ProSieben und prägten wochenlang meinen abendlichen Video-/Fernsehkonsum. Doch nach vier Staffeln war plötzlich Ruhe, Pro7 organisierte den Programm-Mittag um, hatte auch keine weiteren Folgen von „Practice“ auf Lager und zeigte sich von Protest-Mails gewohnt unbeeindruckt. Nun schreiben wir 2010 und da meldet das Fernsehlexikon, dass P7-Schwestersender Kabel 1 nun tatsächlich die finale Staffel ausstrahlt (und die Staffeln dazwischen einfach auslässt). Diese letzte Staffel von „The Practice“ war seinerzeit ein Versuch, der in den USA quotenmäßig dahin siechenden Serie mit neuem Cast eine Kostensparkur zu verordnen und so zumindest noch ein kurzfristiges Weiterleben zu sichern. Im Endeffekt mutierte diese Staffel dann zum Ausgangspunkt für die spätere Spin-Off-Produktion „Boston Legal“, die mittlerweile ja auch schon ihren höchst erfolgreichen Lauf in Deutschland beendet hat. Die nun nach so vielen Jahren eingeschobene Ausstrahlung dürfte somit weniger die ergrauten „The Practice“-Fans im Visier haben, sondern sich eher an die „Boston Legal“-Zielgruppe wenden.

Immerhin: Jetzt dürfte es also etwa nur noch fünf Jahre dauern, bis wir die restlichen Staffeln von „Felicity“ im deutschen TV zu sehen bekommen 😉

Bei weitem nicht so lang war die unfreiwillige Olympia-Pause, die viele US-Serien in den letzten Wochen einlegten (waha, heute bin ich der Champ der gepflegten Überleitung!). So langsam geht’s wieder los, unter anderem mit dem Serienstart des langerwarteten Remake von „Parenthood“ von Jason Katims („MSCL“, „Friday Night Lights“). Die Pilot-Episode war auch recht solide, eine Mischung aus „Brothers & Sisters“, „Once & Again“ und „Modern Family“ sowie einem Touch „Gilmore Girls“ (letzteres eigentlich nur wegen der bezaubernden Lauren Graham).
Die Folge kam vor allem in den letzten zehn Minuten an die hohen Erwartungen heran und lässt Hoffnung für die weitere Entwicklung. Eigentlich mache ich mir aber bei Katims keine Sorgen. Gewöhnungsbedürftig ist es jetzt am Beginn jedoch, sich als Zuschauer bei all den bekannten Gesichter von den vorherigen Rollen zu trennen. Für mich wird da wohl noch eine ganze Zeit lang Nate Fischer neben Lorelai Gilmore stehen. Warum bei Hulus „Best in Show“-Abstimmung „Parenthood“ zur Zeit noch hinter „Human Target“ liegt, kann ich mir rein gar nicht erklären.

Auch nicht erklären kann ich mir, warum „Skins“ dieses Jahr so heftig zwischen langweiliger Klischeeverwurstung und überraschend emotionalen Charakterdrama oszilliert. Die Show ist vor allem dann gut, wenn sie in tiefe, dunkle Backstories eintaucht. „Thomas“ war uninteressant, „Emily“ herausfordernd, „Cook“ großartig, „Katie“ fürchterlich und „Freddie“ simpel, aber ergreifend. Manchmal habe ich das Gefühl, die Show will eigentlich nur düster-dramatisch-emotionale Momente in Kino-Format mit fulminanter Musik inszenieren und überbrückt den Rest irgendwie mit Füllmaterial. Naja, solange die Produzenten solch ein gutes Händchen mit dem Soundtrack haben, der viele inhaltliche Schwächen überdecken kann, will ich mich mal noch nicht zu laut beschweren. Eigentlich jede Woche findet sich mindestens ein Song, bei dem ich gleich ein „Instant Replay“ machen muss, zuletzt bspw. das gefühlvolle „Honest“ von den eigentlich sonst viel forscher auftretenden „Band of Skulls“.

Apropos Playlist, als hätte ich dank ständigem Pendeln zwischen Saarbrücken und Zürich eh nicht schon zu wenig Zeit zum TV-Konsum, hat mich nun auch noch „Unser Star für Oslo“ in seinen Bann gezogen. Ihr könnt mich übrigens (wie wohl auch den größten Teil der Zuschauer) in der Lena-Fan-Kategorie einsortieren, thankyouverymuch. Sie kann zwar nicht so sauber singen wie die anderen, aber es macht einfach Spaß, diesem kleinen Björk-NoraTschirner-Mashup-Energiebündel auf der Bühne zuzusehen. Ihre Songauswahl ist erfrischend unkonventionell und obwohl ich die Tracks von Paolo Nutini und Adele schon kannte, habe ich sie erst durch ihre Performance „neu entdeckt“. Sie würde zwar in Oslo nicht gewinnen (ebensowenig wie die anderen Kandidaten), aber ein frecher und unbekümmerter Auftritt, der die ESC-Veranstaltung unterhaltsamer macht, wäre es auf jeden Fall. Und man müsste sich nicht schämen, für Deutschland mitzufiebern.

Zurück zum Thema Serien: Als ich neulich meine Festplatten aufräumte, erwies sich dieses Tool als sehr nützlich: FileBot. Auch andere TV-Serien-Fans mit einer Aufräum-OCD könnten daran ihre Freude haben.

Auch daran hatte ich meine Freude: (nene, diese Überleitung tut selbst mir weh ;-)). NBC hat in den letzten Tagen den kompletten Comedy-Block mit „Community“, „The Office“, „Parks“, „30 Rock“ für jeweils eine weitere Staffel verlängert. Bei „The Office“ und „30 Rock“ sollten sie aber dann langsam mal ans Aufhören denken, insbesondere „The Office“ hat sich mitlerweile weit weg von früheren Höhepunkten entfernt. Vielleicht bekommt die Show durch Cecelia Marie Halpert nun noch mal etwas mehr Schwung, aber die Haifische schwimmen schon sehr nah am Fonz.

Und schließlich als Rauswerfer noch ein bezauberndes, kleines „Hurley“-Tribute-Mashup aus dem Web, weil ich zu „Lost“ nix geschrieben habe (Mein Eindruck bisher lässt sich mit den Worten „unverändert hohe Erwartungshaltung“ zusammenfassen):

Jimmy Fallon is "LATE"

Der arme Jimmy Fallon und seine „Late Night“-Produktion muss zur Zeit ohne jegliches funktionierendes Lead-In auskommen, da bekanntermaßen die Leno-Show abgesetzt wurde und die Ex-O’Brien-„Tonight“-Show nur Wiederholungen zeigt. Das bringt der Konkurrenz natürlich immensen Aufwind, so zelebriert die Presseabteilung von CBS die Rekord-Quoten von Letterman und Ferguson. Bevor sich nun aber auch Jimmy Fallon in die Olympia-Pause verabschiedete, legte er diese Woche den ersten Teil einer durchaus amüsanten „LOST“-Parodie vor:

http://www.latenightwithjimmyfallon.com

The Legend of the Mustache

Stell Dir vor, es sind February-Sweeps und keiner merkt’s. Früher wurden zu dieser Zeit die „big guns“ ausgepackt, dieses Jahr hält irgendwie jeder den Atem an und wartet auf Olympia. So hat sich „Lost“ nach einer zumindest soliden Season-Eröffnung plötzlich wieder an alten, eigentlich längst vergessenen Langeweile-Unarten orientiert. Hoffentlich war’s nur ein Ausrutscher in dieser finalen Staffel. Auch „Chuck“, „The Office“, „30 Rock“ und „Big Bang Theory“ hatten schon mal bessere Tage gesehen.

„Dollhouse“ endete mit einem guten Finale, das der Serie einen würdigen Schlusspunkt setzte. Kein offenes Ende, keine Notwendigkeit für Spin-Offs oder Comics — einfach zur Abwechslung mal ein abgeschlossenes Kapitel im „Whedonverse“. Und zur Überraschung aller Beteiligten wurden tatsächlich alle 13 Episoden der zweiten Staffel ausgestrahlt — FOX kann also doch Wort halten.

Kein so versöhnliches Ende gibt es wohl für „Better Off Ted“ und „Scrubs 2.0“ : Derzeit erscheint es wahrscheinlicher, dass man die finalen Episoden dieser Serien erst auf DVD zu sehen bekommt. Im Falle von „Better Off Ted“ ohne jeden Zweifel eine Anschaffung wert, bei „Scrubs 2.0“ würde ich da schon länger zögern. Die Charaktere fanden zwar zuletzt endlich ihre Souveränität ohne nervende J.D.-Altlasten und die Show hätte sicherlich auch eine Verlängerung verdient, aber richtiges „Must-See-TV“ wie die ersten Staffeln von „Scrubs“ war’s nicht.

Bei den neuen Shows sind „Caprica“ und „Life Unexpected“ auch nach drei bis vier Episoden immer noch in einem seltsamen Limbo-Status: Schatten und Licht halten sich verblüffend ausgeglichen die Waage. „Caprica“ überzeugt vor allem wegen dem auf dem Papier sicherlich absurd klingenden Inszenierungskniff, der die 0.1-Version der Cylons kurzerhand mit einem menschlichen Teenager kreuzt. Aber selbst das Gimmick der Anwesenheit des jungen Bill Adama kann mich nicht richtig überzeugen, zu wenig interessant sind ein Großteil der Charaktere und Geschichten. Aber es ist Potential da, jede Woche muss sich die Show jedoch neu beweisen.

„Life Unexpected“ appelliert natürlich vor allem an den WB-Oldtimer, der sich darüber freut, wieder die gute alte „Gilmore-Girls-Felicity-Dawson’s-Creek“-Atmosphäre zu entdecken. Aber leider stolpert auch diese Show — wie es wohl zum WB-Stil passt — öfters in allzu ausgetretene Story-Klischees (die komplette zweite Episode war Murks, die dritte aber wieder deutlich besser). Auch hier ist einfach noch kein abschließendes Urteil möglich.

Von der vierten Staffel „Skins“ wurden erst zwei Episoden ausgestrahlt, aber auch hier stehen die Zeichen auf „ugh“. Vielleicht sind diese Charaktere und das Storyprinzip jetzt wirklich endgültig ausgereizt oder die Show braucht noch etwas mehr Anlaufzeit in dieser Season.

So lautet das Fazit wohl im Moment nur: Warten auf März und „Parenthood“. (Aber wenn man sich dermaßen auf etwas freut… 😮 ).

Zwischendurch noch ein kleiner Surftipp: Ein längjähriger Programmplaner für FOX (und früher NBC) war schon seit einiger Zeit als „Masked Scheduler“ auf Twitter unterwegs, nun hat er auch ein Blog mit längeren Postings. Seine Beiträge sind immer recht lesenswert für Leute, die sich etwas für das TV-Business interessieren, insbesondere wenn er ein wenig aus dem Nähkästchen plaudert und beispielsweise von der Scheduling-Genese des „Must-See“-Donnerstag in den 1990ern auf NBC erzählt. Natürlich sind seine Postings recht positiv, wenn es um seinen gegenwärtigen Arbeitgeber FOX geht, aber er bemüht sich auch zuweilen um einen halbwegs neutralen Standpunkt (so zum Beispiel wenn er „Wonderfalls“ als eine der großen verpassten Chancen von FOX nennt). Er schreibt zwar unter einem Pseudonym, aber falls es jemanden interessiert, ist sein Name über eine Google-Recherche recht einfach herauszufinden.

Abschließend ein Lob an die NBC-Promoabteilung, die offenbar noch nicht eingespart wurde, wie der nachfolgende Clip beweist.

Außerdem gibt’s auch noch „April The Intern“ sowie „Ladies Man„.

My Life as Liz

lifeasliz_crWeil’s für einen Tweet zu lang ist, stattdessen hier ein schneller Hinweis auf die neue MTV-Teen-Mockumentary „My Life as Liz“, die seit drei Wochen auf dem amerikanischen MTV läuft (aber auch in Europa –noch– über die US-MTV-Homepage abrufbar ist). In der neunteiligen Serie geht es um die 16jährige Liz Lee, die sich in ihrem Senior-High-School-Year befindet und eine klassische Außenseiterin ist. Ihre besten Freunde sind Nerds und Geeks, ihre „natürlichen Feinde“ im Schul-Ökosystem sind selbstverständlich die „dummen blonden Cheerleaders“.

Die Show stammt vom gleichen Team wie die MTV-Reality-Produktion „The Paper“ vor zwei Jahren und ist vom Stil auch sehr ähnlich. Diesmal liegt der Schwerpunkt aber noch deutlicher auf einem „Mockumentary“-Format, ist noch stärker „gescripted“, auch wenn die Story angeblich auf echten früheren Erlebnissen der Protagonistin in ihrem finalen Highschool-Jahr basieren.

Aber inwieweit die Show und ihre Darsteller nun „echt“ sind oder nicht, sei mal dahingestellt — was mich (wie schon bei „The Paper“) überrascht, ist der durchaus amüsante und frische Stil der Show, der zuweilen wie eine moderne Real-Life-Version von „Daria“ (die späteren Staffeln), gemixt mit etwas „Heathers“ und „My So-Called Life“ daherkommt. Klar, da sind auch die reichlich überzeichneten High-School-Klischees und -Stereotypen. Aber das Mokumentary-Format und die authentisch wirkende Hauptdarstellerin samt unterhaltsamen Voice-Overs geben der Show den unverkrampften Touch des YouTube-Zeitalters jenseits der typischen GossipGirl/BH90210-Settings. Ideal für den kleinen Serienhunger zwischendurch. Wer Spaß an „The Paper“ hatte, sollte auch hier mal reinschauen.

Update: Jay Leno als neuer/alter Host der "Tonight Show"

Update 21.1.10: Nach tagelangem Gerangel ist es seit wenigen Minuten endlich offiziell: Conan O’Brien verlässt die „Tonight Show“ und NBC. Jay Leno erhält das „Tonight Show“-Franchise und den 23:35 Uhr-Sendeplatz ab März zurück. Conans letzte Show findet am morgigen Freitag statt. Berichtet wird, dass Conan etwa 32 Millionen $ Abfindung bekommt, seine Crew weitere ca. 12 Mio $ und angeblich 4.5 Mio $ für den Executive Producer Jeff Ross. Ferner darf er bis September 2010 keine Show bei einem Konkurrenzsender starten und in nächster Zeit keine Medieninterviews zu dem NBC-Deal geben.

Zuletzt war auch zu lesen gewesen, dass NBCs Entscheidung gegen Conan und pro Leno einen simplen finanziellen Grund hatte: Während nun die O’Brien-Ära mit etwa 50 Mio $ abgeschrieben werden konnte, hätte eine Beendigung des Vertrages mit Jay Leno das Network angeblich über 150 Mio $ gekostet.

In den letzten Tagen hatte O’Briens „Tonight Show“ (wie zu erwarten) einen starken Anstieg der Einschaltquoten verzeichnet, er schlug Letterman in der Zielgruppe mehr als deutlich. Gleichzeitig war zu spüren, dass er die Anbiederung an Lenos frühere Zuschauerschaft endgültig aufgab und endlich nicht mehr „mit angezogener Handbremse fuhr“, seine Show hatte wieder den alten Biss und Quirligkeit aus seinen „Late Night“-Tagen. Das ist der Conan, wie ihn seine vorwiegend jungen Zuschauer mögen. Letzte Gäste werden unter anderem Tom Hanks und Will Ferrell sein.

Die Spekulationen über die Zukunft von „Coco“ werden in den nächsten Wochen sicherlich noch lauter werden. FOX ist angeblich mehr und mehr interessiert, aber auch Cable-Networks wie Starz, Comedy Central, Showtime und HBO werden als mögliche Kandidaten als neuer Arbeitgeber genannt.

Ende Update.

teamcocoEigentlich hätte ich das Fragezeichen in der Schlagzeile auch schon weglassen können, denn mittlerweile berichten nicht nur die Gerüchte-Hochburgen TMZ und Deadline Hollywood von einer kurz bevorstehenden offiziellen Ankündigung der Rückkehr von Jay Leno in sein altes „Tonight Show“-Format um 23:35 Uhr nach den Olympischen Spielen.

Nach den aktuell zirkulierenden Berichten wird Conan O’Brien bereits am kommenden Freitag (22. Januar) nach nur sieben Monaten seine letzte „Tonight Show“ auf NBC präsentieren. Das Network wird O’Brien wohl aus seinem Vertrag entlassen, derzeit sei nur noch fraglich wie hoch eventuelle Kompensationszahlungen an O’Brien ausfallen und ob NBC auf einer „non-compete“-Klausel besteht. (Dann könnte Conan im Extremfall bis zu dreieinhalb Jahre nicht für ein konkurrierendes Network arbeiten — es gilt aber als unwahrscheinlich, dass NBC darauf im vollen Umfang besteht).

Nach O’Briens öffentlicher Weigerung, zukünftig eine auf Mitternacht verschobene „Tonight Show“ zu moderieren, hatte NBC eigentlich nur noch zwei Optionen: Entweder Jay Leno oder Conan O’Brien kündigen. Dass es nicht mit beiden gleichzeitig geht, haben die vergangenen Wochen gezeigt.

Meine Güte, was für einen Schlamassel hat NBC da angerichtet. Ich hätte ehrlich gesagt auch nicht gedacht, dass NBC schon so schnell wieder einen Rückzieher macht und das „Jay-Leno-in-der-Primetime“-Experiment bereits im Februar abrupt beenden würde. Die Quoten waren für die „Jay Leno Show“ von 22 bis 23 Uhr eigentlich auch gar nicht so schlecht — sofern man sie in einer Kosten/Nutzen-Relation alleine für NBC Universal sieht. Aber ganz gewiss hat NBC die Rechnung ohne all die lokalen Sender/Affiliates gemacht, die im Anschluss von 23:00 bis 23:30 Uhr ihre Haupt-Nachrichten-Sendungen ausstrahlen und dort ihre wichtigsten Werbeeinnahmen verzeichnen. Die drohten seit den dramatischen Ergebnissen der letzten Sweeps-Zuschauererfassung zunehmend lautstark mit einem Boykott der Jay-Leno-Show.

Alle Anhänger des „Team Conan“ wünschen sich nun natürlich eine baldige Rückkehr des Rotschopfs ins TV. Primär liegen alle Hoffnungen auf einen raschen Wechsel zu FOX, aber man liest derzeit auch von vielen mahnenden Stimmen, die FOX auf die hohen Kosten eines solchen Projekts hinweisen (bis zu 70 Mio für ein neues Studio, einen Vertrag mit Conan, Promo-Kampagne und Zugeständnisse an die FOX-Affiliates). Den FOX-Affiliates geht es um 23 Uhr eigentlich recht gut, sie zeigen dort in der Regel Sitcom-Wiederholungen (wie „Seinfeld“ und „How I Met Your Mother“) und fahren damit nicht schlecht, weil sie ein attraktives Kontrast-Programm zu den Nachrichten-Sendungen und Talkshows auf den anderen großen Networks darstellen. Würde nun auch noch FOX (erneut) in den Talkshow-Zirkus einsteigen, gäbe es vermutlich erstmal nur einen kleinen Teil des Late-Night-Kuchens zu ergattern, auch wenn man durch die Möglichkeit, bereits zur vollen Stunde um 23:00 Uhr auf Sendung zu gehen, einen deutlichen Vorteil hätte. Eine Conan-bei-FOX-Show wäre in erster Linie eine PR-Aktion für die Marke FOX, für die man eventuell auch hohe Anlauf-Verluste in Kauf nehmen müsste. Aber ohne Zweifel wären Conan und FOX eine ideale Kombination (insbesondere für Conan-Fans), er könnte dann hoffentlich auch wieder mehr zu dem jugendlichen Stil seiner alten 12:35-„Late Night“-Show zurückkehren.

Vor Herbst 2010 oder eher Frühjahr 2011 wäre aber schon aus logistischen Gründen keine „Conan O’Brien Show“ auf FOX realisierbar.

Spannend wird es aber auf jeden Fall bleiben. Insbesondere die Entwicklung der neuen alten „Tonight Show with Jay Leno“ in den kommenden Monaten wird aufmerksam beobachtet werden. Und die Frage, wie lange der fast 60jährige Leno überhaupt noch moderieren will. NBC hat definitiv mehr auf Vergangenheit als auf Zukunft gesetzt, ob sich das noch rächen wird? (Aber wieviel schlimmer kann es denn eigentlich noch kommen?)

Immerhin hat diese rasche Entscheidung von NBC auch Vorteile: Das Network benötigt nun plötzlich fünf Stunden mehr Sendematerial um nach den Olympischen Spielen die Leno-Lücke um 22 Uhr zu füllen. Dadurch wird „Friday Night Lights“ bereits Ende April die FreeTV-Ausstrahlung der vierten Staffel beginnen, die neue Serie „Parenthood“ bekommt den exzellenten Sendeplatz nach „The Biggest Loser“ und die Chancen für eine Verlängerung von „Chuck“ im Herbst steigen ebenfalls.

 

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