Emmys 2007: Does anybody care?

Nein, im sablog wird es heute nacht kein live-blogging, twittering oder sonst was geben. Ich werde die Emmys zwar wie gewohnt aufzeichnen (ab zwei Uhr auf ProSieben) aber zum ersten Mal seit Jahren spiele ich mit dem Gedanken, sie auch gar nicht mehr anzuschauen. Zu wenig interessieren mich die Preisträger, deren Auswahlverfahren zumindest in meinen Augen von Jahr zu Jahr immer lächerlicher und oberflächlicher erscheint. Interessant wäre höchstens noch zu sehen, wie Ryan Seacrest die Show ruiniert. Aber am Schluss macht der seine Sache auch noch gut und raubt somit auch noch den letzten Spaß.

Als Alternative seien übrigens die diesjährigen TelevisionWithoutPity-Tubey-Awards empfohlen. Sehr unterhaltsam (im üblichen TWoP-Stil) und es bekommen alle einen Preis, egal wie lächerlich die Kategorie ist 😉

Und da es im sablog schon lange keine Umfrage mehr gab:

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Links für 15. September 2007

Die sablog-Links für den 15. September 2007 (semi-automatischer Test-Betrieb):

Links für 14. September 2007

Die sablog-Links für den 14. September 2007 (automatischer Test-Betrieb):

Sookie Stackhouse und die Southern Vampires

Nach der jüngsten Meldung zu dem neuen (alten) Vampirserien-Projekt „True Blood“ von Alan Ball habe ich mir mal die ersten beiden Bände der Buchvorlage von Charlaine Harris ausgeliehen. Man ist ja neugierig, warum Alan Ball sich so für dieses Material begeistert.

In den Romanen geht es um die junge Sookie Stackhouse, ein „twentysomething“ aus dem Süden der USA. Sie lebt in einem kleinen Städtchen in der Nähe von New Orleans und arbeitet dort in einer kleinen Bar. Doch die Welt in den „Southern Vampires“-Romanen unterscheidet sich — wie der Titel schon erahnen lässt — von der unsrigen in einem wichtigen Detail: Es gibt nämlich Vampire. Und sie leben keineswegs versteckt im Untergrund, sondern sind seit einigen Jahren ein fester Teil der Gesellschaft. Sie genießen sogar ähnliche Rechte wie „lebendige“ Menschen und es gibt Initiativen, die Vampire zum Steuern zahlen zwingen sollen. Diese offene Existenz der Vampire (die im offiziellen Sprachgebrauch jedoch „mit einem Virus infizierte Menschen“ sind) ist allerdings noch eine recht junge Entwicklung, erst vor wenigen Jahren gab es die entsprechenden gesetzlichen Gleichstellungs-Regelungen, die dazu führten, dass die Vampire ihr Leben im Untergrund aufgaben. Und so ist es doch noch etwas besonderes, als eines Tages auch in Sookies verschlafenen Heimatdorf ein echter Vampir namens „Bill“(!) aufkreuzt.

Aber dort endet es nicht mit den Besonderheiten. Denn auch Sookie ist nicht ganz „normal“, sie kann seit ihrer Kindheit Gedanken lesen, was allerdings nicht nur positive Aspekte hat, sondern auch zahlreiche Schattenseiten. So ist es schwer für sie, eine normale Beziehung mit Männern aufzubauen, da ihr jederzeit sämtliche Gedanken des jeweiligen Partners offenbar sind. Welch erholsame Abwechslung bildet da dieser Vampir Bill, dessen Gedanken Sookie selbst bei größter Anstrengung nicht lesen kann. Und prompt dauert es nicht lange, bis die beiden sich näher kommen … während das kleine Städtchen plötzlich von mysteriösen Mordfällen überschattet wird.

Doch Vampire und Gedankenleser sind nicht die einzigen übernatürlichen Wesen in dieser Welt, es gibt zahlreiche weitere seltsame Lebensformen von denen Sookie zuvor niemals geträumt hätte. Und nach und nach lernt sie einige Exemplare dieser Kreaturen während ihrer sehr intensiven Beziehung mit „Bill“ kennen. Sie erhält einen intimen Einblick in das Universum der Vampire und Schattengeschöpfe und ist immer wieder in gefährliche Abenteuer verwickelt.

Die „Southern Vampires“-Serie ist ein unterhaltsamer Zeitvertreib, eine Krimiserie mit Mystery-Elementen und immer wiederkehrenden erotischen Anspielungen und Untertönen. Sex ist ein integraler Teil der Romane, es geht oft um den Lustgewinn, den Vampire beim Blutsaugen empfinden, um Sex zwischen Vampiren und Menschen und sogar Orgien kommen in der Handlung vor.

So kann ich durchaus verstehen, warum sich vor allem HBO für dieses Konzept interessierte. Will man möglichst nahe an der Literaturvorlage bleiben, kommt man um das Thema Sex gar nicht umhin und jeder Versuch, diesen Bestandteil der Romanserie „Familien-tauglich“ zu machen, würde einen Großteil des „raunchy“-Reizes der Reihe reduzieren.

Mit „Angel“ und „Buffy“ haben die „Southern Vampires“ nur oberflächlich etwas gemein. Es spielen halt Vampire eine Rolle und es gibt einen weiblichen Hauptcharakter. Und einen Werwolf. Aber vom Erzählstil und den Charakteren verfolgen beide Universen doch recht eigene Wege. Schon bei den „Regeln der Vampirexistenz“ gibt es Unterschiede, die Vampire in Sookies Welt schlafen beispielsweise grundsätzlich tagsüber, die Möglichkeiten zum Töten eines Vampirs sind etwas anders und es gibt schon gar keine „Slayer“. Eventuell könnten mehr Ähnlichkeiten mit der neuen CBS-Serie „Moonlight“ bestehen — mal abwarten, was dort überhaupt ‚rauskommt.

Auch wenn die Romane zumindest für meinen Geschmack nicht must-read-Strassenfeger sind, so werde ich doch vielleicht noch den ein oder anderen Band bei Gelegenheit lesen. Dass ich die TV-Serie nicht links liegen lassen werde, war allerdings schon beim Namen „Alan Ball“ klar. Ich kann mir Anna Paquin auch sehr gut in der Rolle der Sookie vorstellen, sie dürfte genau die richtige Portion „junger Unschuld“ und Dickköpfigkeit mitbringen.

Aktuelle (Casting-)Informationen zur HBO-Serie gibt es unter anderem in einem dedizierten Charlaine-Harris-Forum.

Links für 13. September 2007

Die sablog-Links für den 13. September 2007 (automatischer Test-Betrieb):

"Quarterlife": Serie 2.0

Der „Hollywood Reporter“ hat heute erste Details zur neuen Webserie „Quarterlife“ von Ed Zwick und Marshall Herskovitz („My So-Called Life“, „thirtysomething“) veröffentlicht, die am 11.November auf myspace Premiere feiern wird. Mit dem ursprünglichen Skript für die vor drei Jahren geplante ABC-Serie „1/4life“ habe die neue Webserie nichts mehr zu tun, nur das grundlegende Setting und die Zielgruppe wurden übernommen. „Quarterlife“ handelt von einer Gruppe Twentysomethings, die private Informationen über ihr Leben in einem Blog wiederfinden. Vor einigen Tagen wurde bekannt, dass auch der frühere „My So-Called Life“-Darsteller Devon Gummersall als Autor für die neue Serie mitwirken wird.

Die Serie besteht aus 36 „Episoden“ zu jeweils 8 Minuten Laufzeit, die ab 11. November jeweils sonntags und donnerstags zunächst auf myspace.com und am darauffolgenden Tag auf quarterlife.com zu sehen sein werden. Eine Woche später sollen die Folgen auch auf anderen Portalen wie youtube.com zu sehen sein. Dabei ist die Show aber keine typische Web-Billigproduktion, sondern laut Herskovitz und Zwick eine qualitativ hochwertig produzierte Show (wie man es ja auch von den beiden gewohnt ist).

In fact, Herskovitz said that each hour of „Quarterlife“ costs „way more“ than $400,000 to produce. „We’re doing real television-quality programming,“ he said. „That’s very expensive to do. We’re taking a big gamble.“

Mindestens vier Stunden sind bereits produziert, also steht die Serie jetzt bereits mit ca 1,6 Millionen US-$ in der Kreide. Woher aber die Einnahmen für diese Produktion kommen sollen oder wie dies jemals Gewinn abwerfen soll, darüber schweigt sich der Artikel aus. Gerüchte um eine finanzielle Gegenleistung von myspace wurden mittlerweile dementiert. MySpace zahle nichts dafür, die Serie von den namhaften Produzenten auf ihrem Portal publizieren zu können.

Parallel zur Serie wollen die Macher auch ein eigenes Social Network auf quarterlife.com aufbauen, wo junge, kreative Menschen miteinander vernetzt werden sollen (klingt noch sehr wischi-waschi) und eventuell sogar später den weiteren Verlauf der Serie mitbestimmen sollen. So könnte „Quarterlife“ möglicherweise einen weiteren Schritt zu einem Umdenken im TV-Business darstellen — nicht alles muss mehr den üblichen Verwertungsweg über die Broadcast- oder Cable-Networks gehen. So sind jetzt komplett neue Wege denkbar, um Zuschauer (und sogar Inhaltelieferanten?) für Serien zu finden. Wie wird eine FernsehSerie 2.0 aussehen? Das größte Problem dürfte aus heutiger Sicht aber vor allem die Finanzierungsfrage sein. Es gäbe zwar einen zweiten Verwertungsweg über DVD (wie es beispielsweise Babylon 5 gerade getan hat), aber wer würde eine Web-Serie auf DVD kaufen? Wie auch immer: Das ist alles Neuland und ich bin schon mal sehr gespannt, wie die weitere Entwicklung aussieht. Und dass diese Produktion auch noch ausgerechnet aus dem Hause Bedford Falls stammt, lässt meine Erwartungen schon mal ziemlich hoch steigen.

Einen Trailer für die neue Serie gibt es bereits auf quarterlife.com zu sehen. Viel kann man noch nicht davon ableiten, aber es macht schon mal einen guten Eindruck. Zumindest ist es wirklich mal keine 08/15-home-made-Produktion à la lonelygirl15.

Quarterlife Trailer

Links für 12. September 2007

Die sablog-Links für den 12. September 2007 (automatischer Test-Betrieb):

Wie "Pushing Daisies" aus "Dead Like Me" entstand

Dass das neue ABC-Fantasy-Drama „Pushing Daisies“ ursprünglich mal aus einer Storyidee für „Dead Like Me“ geboren wurde, ist wohl bereits länger bekannt. Jetzt habe ich aber zum ersten Mal Details dazu gelesen, wie genau dieses ursprüngliche Konzept in „Dead Like Me“ eingebunden und eventuell sogar in einer Spin-Off-Serie ausgebaut werden sollte. Bryan Fuller beschrieb den ungefähren Ablauf in einem Gespräch mit den Bloggern von AOL/TVSquad:

„There was going to be an arc where George, the girl who died and became a Grim Reaper, was finding that someone was sniping her souls. and then she’d meet this guy who would touch people and bring them back to life. Then he would touch her, she’d go back to her family for part of the second season, then he’d touch her again and she’d go back to her reaping duties.“

Nachdem Fuller allerdings noch während der ersten Staffel von „Dead Like Me“ „gegangen wurde“ und nichts mehr mit den Stories der zweiten Staffel der Serie zu tun hatte, merkte er sich diese Idee für zukünftige Projekte vor.

Barry Sonnenfeld dementiert derweil hartnäckig, dass eine Budget-Überziehung beim Dreh der zweiten „Pushing Daisies“-Episode zu Spannungen zwischen ihm und Warner-Brothers-Chef Peter Roth geführt habe. Naja, was soll er auch anderes tun als dementieren. Aber wo Rauch…

Greg Berlanti

In der heutigen USAToday findet sich ein Portrait von Greg Berlanti, der dieses Jahr gleich für drei Serien verantwortlich zeichnet: „Brothers & Sisters“, „Eli Stone“ und „Dirty Sexy Money“. Gespickt mit einer Menge Zitaten von früheren Weggefährten wird zumindest leicht an der Oberfläche dieses vielbeschäftigten Mannes gekratzt, der im Alter von 26 Jahren seinen Durchbruch als Showrunner-Nachfolger von Kevin Williamson bei „Dawson’s Creek“ hatte.

Mr. Magorium's Wonder Emporium

Ich habe gerade gesehen, dass der Trailer zu „Mr. Magorium’s Wonder Emporium“ im Web verfügbar ist. Der Film steht schon seit längerer Zeit auf meiner Vormerkliste — stammt er doch aus der gleichen Feder von Newcomer-Autor Zach Helm, der mit „Stranger Than Fiction“ vor ein paar Jahren seinen Durchbruch feierte. Nur für die, die sich nicht mehr erinnern: „Stranger Than Fiction“ war die Realität und Fiktion verwischende Geschichte um einen Mann, der plötzlich von einer „Voice Over“-Stimme begleitet und von seinem baldigen Tod informiert wird und allmählich realisiert, dass er wohl Teil einer Erzählung sein muss. Die Verfilmung mit Will Farrell, Dustin Hoffman und Emma Thompson reichte zwar nicht ganz an die ähnlich surreale Produktion „Eternal Sunshine of the Spotless Mind“ heran, war aber dennoch ein sehenswertes und ungewöhnliches Filmerlebnis.

Das legendäre Skript von Zach Helm (übrigens genauso wie der „Garden State“-Autor Zach (Braff) ein Jahrgang 1975) zu „Fiction“ war seinerzeit sogar im Paket mit einer Audio-CD an Studios und Produzenten verschickt worden, damit sich die Leser einen Eindruck von dem (Punk- und Grungerock-lastigen) Soundtrack verschaffen konnten. Die Lektüre des Scripts kann ich übrigens nur empfehlen.
Und im November kommt nun also Zach Helms zweiter Film in die US-Kinos (Deutschland-Start: 13.12.07), erneut spielt Dustin Hoffman eine größere Rolle, neben Bateman („Arrested Development“) und Natalie Portman. Der Trailer deutet auf ein buntes Kindermärchen hin.

Apropos „Stranger Than Fiction“ und „Eternal Sunshine“: „The Nines“ verspricht ähnlich interessant zu werden, hat aber noch keinen deutschen Starttermin.

 

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