The Princess Bride (1987)
Donnerstag, 29. Januar, 2009Regisseur Rob Reiner dürfte wohl vielen Kinogängern dank „Spinal Tap“ und „Harry & Sally“ ein Begriff sein — „The Princess Bride“ („Die Braut des Prinzen“) gehört zumindest in Deutschland hingegen zu seinen unbekannteren Werken.
Allerdings ist „The Princess Bride“ auch ein kurioses Stückchen Film. Er ist ein nettes und harmloses Fantasy-Märchen (nicht nur für die Kleinen), aber gleichzeitig auch eine ironische Überspitzung und Verballhornung des Genres.
Ein kleiner Junge (Fred Savage in einer seiner ersten Rollen) liegt krank daheim im Bett. Sein Großvater (Peter Falk) kommt zu Besuch und erzählt ihm eine kleine Märchengeschichte: „Die Prinzenbraut“. Diese erzählt die Liebesgeschichte der schönen Buttercup, die glaubt, dass ihre einzig wahre Liebe Westley von einem Pirat getötet wurde. So erklärt sie sich bereit, den bösen Thronerbe Prinz Humperdinck zu heiraten. Doch dann wird sie von drei seltsamen Gestalten entführt und es stellt sich heraus, dass sie vielleicht doch nicht auf ihre „wahre Liebe“ verzichten muss. Natürlich hat der hinterhältige Humperdinck andere Pläne mit ihr und will von „wahrer Liebe“ nichts wissen.
Der Film ist durch und durch erstmal eine klassische romantische Fantasy-Erzählung. Doch sie hebt sich durch viele ironische Anspielungen auf das Genre von anderen Produktionen ab und nimmt sich eigentlich nie so richtig ernst. Billy Crystal als bizarrer Quacksalber oder Mandy Patinkin als ambitionierter Degenkämpfer sind nur zwei der sympathisch-abstrusen Leckereien des Films. Es ist aber auch offensichtlich, dass der Film nicht gut gealtert ist. Für einen Fantasy-Film hatte der Film bereits in den 80ern mit den Beschränkungen eines kleinen Budgets zu kämpfen — über 20 Jahre später stechen der Mangel an Special Effects und die gemächlichen Schnitte richtig ins Auge. Insofern ist der Film wohl am ehesten den etwas älteren Zuschauern zu empfehlen, die mit den Filmen der 80er aufgewachsen sind und an diesen „einfachen“ Filmstil (oder mit „The Princess Bride“ selbst) noch sentimentale Kindheits-Erinnerungen verbinden und über solche „Unmodernität“ hinwegsehen können. Kleine Kinder werden wohl durchaus an der Story Gefallen finden, auch wenn sie die in die Handlung eingestreuten Seitenhiebe nicht verstehen.
In den USA genießt der Film auch nach all den Jahren eine hohe Popularität und wurde inzwischen in mehreren „Special Editons“ als DVD auf den Markt gebracht. Am besten ausgestattet sind aber die 2006er „Buttercup / Dread Pirate“-Special Editions aus den USA, die aber inzwischen ausverkauft sind und unerklärlicherweise nur ein Jahr später durch eine magere „20th Anniversary Edition“ abgelöst wurde. Ende 2008 gab es endlich auch eine PAL-Version in Großbritannien, die neben den zwei Audiokommentaren auch einige der (aber leider nicht alle) Featurettes der „Buttercup/Dread Pirate“-Edition übernommen haben („As You Wish“, „Cary Elwes“-Videos und die 1987er Dokus sind vorhanden). Aber da der Euro/Pfund-Kurs zum Jahreswechsel so günstig war, habe ich bei der britischen Fassung zugegriffen und somit auf ein paar Extras verzichtet.
Ich habe keinen besseren Trailer als dieses verrauschte Ding mit Werbung am Schluss (ab 1:40) gefunden, aber er gibt einen guten Eindruck des gewollten und nicht ganz ernst gemeinten „cheesy“-Faktors des Films:
Der Teenager Lane Meyer (Cusack) hat gerade erfahren, dass seine große Liebe Beth mit ihm Schluss gemacht hat, weil er nicht populär genug ist. Der arme Lane versucht sich zunächst auf bizarre Art und Weise das Leben zu nehmen, doch dann besinnt er sich eines besseren Plans und will Beth zurückzugewinnen, in dem er den Kapitän des Schul-Ski-Teams(!) auf der Piste besiegt. Dabei verliebt er sich in die hübsche Austauschstudentin Monique, wird von einem unermüdlichen Zeitungsjunge verfolgt, muss den unangenehmen Nachbarsjungen Ricky ertragen und das alltägliche Leben mit seinen surrealen Eltern meistern.
Im Mittelpunkt von „Heathers“ stehen titelgebend drei Freundinnen (u.a. Shannen Doherty), die allesamt Heather heißen und in der Popularitäts-Hierachie an der Westerberg Highschool ganz oben stehen. Sie geben an, wer In und Out ist. Wer sich nicht dem berüchtigten Willen der Heathers fügt, kann sich als geächtet betrachten. Nicht damit zurecht kommt Veronica (Winona Ryder), die eigentlich kurz davor steht, ebenfalls in den erlauchten Kreis der „Heathers“ aufgenommen zu werden. Doch sie distanziert sich von den Unterdrücker-Methoden der Clique und macht sich somit drei neue Feindinnen. Nebenbei verliebt sie sich in den jungen Rebellen J.D. ( Christian Slater), der neu an der High-School ist. Ihm klagt sie ihr Leid mit den Heathers und wieviel besser die Welt doch ohne diese Zicken wäre. In einer Verkettung sehr bizarrer Umstände ermorden J.D. und Veronica eine der Heathers — nicht ganz unabsichtlich. Sie tarnen den Mord als Selbstmord und setzen damit eine noch unheilvollere Kette von Ereignissen in Bewegung. Rasch wird das Verhalten von J.D. unkontrollierbar, gleichzeitig wird die Schule von bizarren Anti-Selbstmord-Kampagnen überflutet.
Auch jenseits von diesen „gesellschaftskritischen“ Punkten ist „Heathers“ ein großer Filmgenuss für Freunde der 80er-Kultur. Besonders fällt eine erschreckend junge Winona Ryder ins Auge (gerade mal 17 Lenze, kurz nach ihrem Durchbruch mit „Beetlejuice“, und noch Jahre entfernt von ihrem „Generation X“-Kultstatus mit „Reality Bites“). Schon damals beeindruckt ihre unverkrampfte und muntere Schauspielerei. Ich musste nun erstmal wieder