Easy Money
Freitag, 10. Oktober, 2008Auch „Easy Money“ gehört wie „Valentine“ zum neuen und quotenmäßig miserabel gestarteten CW/MRC-Sonntag-Programm. In der Serie geht es um einen kleinen Familienbetrieb (und natürlich die dahinter stehende halb-dysfunktionale Familie Buffkin), der Geld mit hohen Zinsen an Durchschnittsbürger verleiht.
Die Pilotepisode hat mir eigentlich recht gut gefallen: Eine kleine Show mit einer bodenständigen Alltags-Story in der leicht zwielichtigen Welt der dubiosen Hochzinskredite in irgendeiner gottverlassenen Durchschnitts-Kleinstadt im amerikanischen Südwesten. Die Buffkin-Familie hat in den letzten Jahren durch ihren „Prestige Payday Loans“-Laden einen netten Profit erwirtschaftet — Geld verdienen steht hier an erster Stelle, moralische Bedenken kommen zumindest der Chefin (Laurie Metcalf) nicht mal im Traum. Anders hingegen bei ihrem Lieblings-Sohn (dem sie tatsächlich den Namen „Morgan Stanley“ gab), der nach Höherem und Besserem strebt, von einer College-Ausbildung träumt und zunehmend Gewissensbisse bei der Auseinandersetzung mit der aufmüpfigen Kundschaft bekommt. All diese Ambitionen stoßen beim Rest der Familie nur auf Verständnislosigkeit und Ignoranz, irgendwie scheint der „gute Junge“ gar nicht richtig in den Clan zu passen. Doch es ist auch erkennbar, dass Morgan sich schon weitestgehend in sein Schicksal ergeben hat und wohl auch keinen Ausweg aus seinem tristen Leben sieht.
Jeff Hephner als „Morgan“ ist dann auch Dreh- und Angelpunkt der Serie, auch wenn Laurie Metcalfs sehenswerte Performance als kühle Geschäftsfrau alleine schon ein Grund zum Einschalten ist. Allerdings sollte auch klar sein, dass die Show keine hochgestapelten Ansprüche erfüllen kann. Mit einem sichtlich kleinen Budget kann die Serie keine großen Sprünge machen wie Genre-Kollegen wie „Breaking Bad“, „Dexter“ oder gar „The Sopranos“. Aber dennoch ist da Potential in dieser kleinen Show. Man muss mal abwarten, wie sich die Show und insbesondere die Hauptfigur Morgan weiter entwicklen, aber es gibt ein paar nette Ansätze rund um die inneren Konflikte von Morgan und wie seine Umwelt darauf reagiert. Der Cliffhanger am Ende ist zwar etwas holprig eingefädelt, aber trotzdem: Diese Show sollte man mal im Auge behalten.