Posts Tagged ‘quarterlife’


NBC setzt "quarterlife" nach einer Episode ab

Donnerstag, 28. Februar, 2008

Das war ein sehr kurzer Auftritt: Nach lediglich einer Episode hat NBC die TV-Ausstrahlung der neuen Internet-Serie aus der Feder von Zwick/Herskovitz schon wieder abgesetzt. Das war nach den fürchterlichen Rekord-Negativ-Quoten vom Dienstag (3,1 Millionen Zuschauer, 1,3/4 Share) auch zu erwarten gewesen.

Nach der Ausstrahlung auf NBC musste Marshall Herskovitz allerdings auch einräumen, dass die ursprünglich für das Medium Internet konzipierte Show auf einem TV-Network überhaupt nicht funktioniert hatte. Bereits nach drei Minuten hätte er gemerkt, dass die Art und Weise, wie die Serie gedreht worden war, rein gar nicht zu einem Broadcast-Network gepasst hätte. (Was mir aber doch wohl ernsthaft niemand erklären will — ein erfahrener Hase wie Herskovitz merkt erst während der Ausstrahlung, dass die Show inkompatibel zu NBC ist? Ich glaube eher, dass er nie so richtig begeistert davon war, dass NBC Universal die vertragliche Option auf eine Ausstrahlung wahrgenommen hatte).

Was das für die Zukunft der Show bedeutet, ist noch unklar. Die erste Staffel kann man logischerweise auch weiterhin auf quarterlife.com und myspace.com anschauen, aber für eine geplante zweite Staffel sucht man noch nach Investoren.

"2/8life"

Mittwoch, 13. Februar, 2008

Eine wie ich finde durchaus amüsante und technisch saubere Parodie auf diverse (Internet-)Twenserien (vor allem natürlich „quarterlife“) kann man sich auf dem Portal des „Independent Comedy Network“ anschauen. Bisher sind zwei Episoden der Serie „2/8life“ verfügbar. Sie nehmen recht unterhaltsam die typischen Storyelemente von Teen- und Twen-Serien auf die Schippe. Schon die Namen der Hauptcharaktere („Angela“, „Brian“, „Rayanne“ und „Jordan“) unterstreichen zudem die Anspielung vor allem auf Produktionen aus dem Hause Zwick/Herskovitz…

quarterlife: Episode 1

Dienstag, 13. November, 2007

So, die ersten beiden Teile der ersten Episode von „quarterlife“ sind online (quarterlife.com, geht weltweit ohne jeglichen Proxy-Gedöns), irgendwelche Meinungen? Aus knapp 19 Minuten kann man ja noch nicht viel ableiten, aber soweit macht es in meinen Augen mal einen guten Eindruck. Die Serie sieht zwar — wie zu erwarten war — etwas „einfacher“ aus als normale TV-Serien, aber für eine Web-Serie setzt sie produktionstechnisch sicherlich neue Maßstäbe. Und einen „billig-08/15“-Eindruck macht sie eigentlich auch nicht. Ich habe schon deutlich schlechtere (und viel teuere) TV-Serien gesehen.

Zum Inhalt oder zur Performance der Schauspieler kann ich noch nicht viel sagen — es sind ein paar Allerwelts-Soap-Elemente drin (Protagonistin in Sinnkrise, Vorgesetzte klaut Idee, Verliebt in die Freundin des besten Freundes, Geek-Stereotyp), aber es ist bisher mal nix dabei, wovon ich mich genervt und augenrollend abwenden müsste. Was mir besonders gefallen hat, ist der lockere Witz in den Dialogen — da merkt man schon, dass hier keine Amateure, sondern erfahrene Drehbuchautoren am Werk sind. Dass die Hauptcharakterin Dylan ungefragt so viel Videomaterial ihrer Freunde ins Netz stellt, wirft aber schon ein seltsames Licht auf sie (der würde ich auch mal gewaltig die Meinung geigen) und sie macht einen arg weinerlichen Eindruck — aber es liegt ja noch nicht mal eine komplette Episode vor.

Das Weblog von Dylan wird als nettes Vehikel für einen Voice-Over genutzt, allerdings habe ich schon ein ungutes Gefühl dabei, wie sehr dieser Voice-Over die Show dominiert — und das „My So-Called Life“-Deja Vu drängt sich ja auch stark auf. Aber mal abwarten, was noch draus wird. Bei den Schauspielern kann man sich in einigen Fällen eines gewissen „over-acting“-Eindrucks nicht erwehren, aber immerhin sind sie schon meilenweit von Marshall Herskovitz‘ sehr hölzerner …ehm… „Schauspielerleistung“ in seinem Kurz-Cameo in Teil 2 entfernt 😉

Es sieht so aus, als würde die erste Staffel(?) aus acht oder neun Episoden bestehen, die in 36 Teile à 9 Minuten aufgeteilt sind (wohl jeweils an den Actbreaks). „Roswell“-Fans sollten auch ein Auge auf die Show haben, Majandra Delfino („Maria DeLuca“ aus „Roswell“, sie ist seit Oktober mit Devon Gummersall („Brian“ aus MSCL) verheiratet) wird wohl in vier Episoden zu sehen sein. Und der gesamte Gummersall-Clan hat da sowieso seine Finger drin (Josh produziert, Devon schreibt, Vater Greg und Mutter Jenny stellen Kunstwerke zur Verfügung…).

"Are the corporate suits ruining TV?"

Mittwoch, 7. November, 2007

Ein hochinteressanter Artikel in der heutigen Los Angeles Times, verfasst von Marshall Herskovitz („thirtysomething“, „Quarterlife“), erläutert die gravierenden Änderungen im TV-Business seit dem Ende der FinSyn-Regel Mitte der 90er aus der Sicht der Produzenten. Es gibt heute keine unabhängigen TV-Studios mehr, alle Inhalte werden von einer Handvoll großer Medienunternehmen bestimmt, die so stark in den kreativen Produktionsprozess eingreifen wie noch nie zuvor.

The most profound change resulting from that ruling is the way networks go about the business of creating programming. Networks today exert a level of creative control unprecedented in the history of the medium. The stories my friends tell me would make me laugh if the situation weren’t so self-defeating. Network executives routinely tell producers to change the color of the walls on sets; routinely decide on the proper wardrobe for actors; routinely have „tone“ meetings with directors on upcoming pilots; routinely give notes on every page of a script. (When we did „thirtysomething“ in the late ’80s, we never received network notes.) And by the way, they have every right to do these things. As owners, they have a responsibility to satisfy themselves that their product is competitive and successful.

Weil Herskovitz und sein Produktionspartner Edward Zwick sich mit dieser Einflussnahme der Networks nicht mehr arrangieren können, haben sie ihren TV-Output-Deal mit ABC gekündigt und haben dem TV (zumindest für die nächste Zeit) den Rücken gekehrt. Eine TV-Serie aus dem Hause Bedford Falls wird es also in den kommenden Jahren nicht geben. Stattdessen startet mit quarterlife.com am 11. November ihr Online-Serien-Projekt.

"Quarterlife": Serie 2.0

Donnerstag, 13. September, 2007

Der „Hollywood Reporter“ hat heute erste Details zur neuen Webserie „Quarterlife“ von Ed Zwick und Marshall Herskovitz („My So-Called Life“, „thirtysomething“) veröffentlicht, die am 11.November auf myspace Premiere feiern wird. Mit dem ursprünglichen Skript für die vor drei Jahren geplante ABC-Serie „1/4life“ habe die neue Webserie nichts mehr zu tun, nur das grundlegende Setting und die Zielgruppe wurden übernommen. „Quarterlife“ handelt von einer Gruppe Twentysomethings, die private Informationen über ihr Leben in einem Blog wiederfinden. Vor einigen Tagen wurde bekannt, dass auch der frühere „My So-Called Life“-Darsteller Devon Gummersall als Autor für die neue Serie mitwirken wird.

Die Serie besteht aus 36 „Episoden“ zu jeweils 8 Minuten Laufzeit, die ab 11. November jeweils sonntags und donnerstags zunächst auf myspace.com und am darauffolgenden Tag auf quarterlife.com zu sehen sein werden. Eine Woche später sollen die Folgen auch auf anderen Portalen wie youtube.com zu sehen sein. Dabei ist die Show aber keine typische Web-Billigproduktion, sondern laut Herskovitz und Zwick eine qualitativ hochwertig produzierte Show (wie man es ja auch von den beiden gewohnt ist).

In fact, Herskovitz said that each hour of „Quarterlife“ costs „way more“ than $400,000 to produce. „We’re doing real television-quality programming,“ he said. „That’s very expensive to do. We’re taking a big gamble.“

Mindestens vier Stunden sind bereits produziert, also steht die Serie jetzt bereits mit ca 1,6 Millionen US-$ in der Kreide. Woher aber die Einnahmen für diese Produktion kommen sollen oder wie dies jemals Gewinn abwerfen soll, darüber schweigt sich der Artikel aus. Gerüchte um eine finanzielle Gegenleistung von myspace wurden mittlerweile dementiert. MySpace zahle nichts dafür, die Serie von den namhaften Produzenten auf ihrem Portal publizieren zu können.

Parallel zur Serie wollen die Macher auch ein eigenes Social Network auf quarterlife.com aufbauen, wo junge, kreative Menschen miteinander vernetzt werden sollen (klingt noch sehr wischi-waschi) und eventuell sogar später den weiteren Verlauf der Serie mitbestimmen sollen. So könnte „Quarterlife“ möglicherweise einen weiteren Schritt zu einem Umdenken im TV-Business darstellen — nicht alles muss mehr den üblichen Verwertungsweg über die Broadcast- oder Cable-Networks gehen. So sind jetzt komplett neue Wege denkbar, um Zuschauer (und sogar Inhaltelieferanten?) für Serien zu finden. Wie wird eine FernsehSerie 2.0 aussehen? Das größte Problem dürfte aus heutiger Sicht aber vor allem die Finanzierungsfrage sein. Es gäbe zwar einen zweiten Verwertungsweg über DVD (wie es beispielsweise Babylon 5 gerade getan hat), aber wer würde eine Web-Serie auf DVD kaufen? Wie auch immer: Das ist alles Neuland und ich bin schon mal sehr gespannt, wie die weitere Entwicklung aussieht. Und dass diese Produktion auch noch ausgerechnet aus dem Hause Bedford Falls stammt, lässt meine Erwartungen schon mal ziemlich hoch steigen.

Einen Trailer für die neue Serie gibt es bereits auf quarterlife.com zu sehen. Viel kann man noch nicht davon ableiten, aber es macht schon mal einen guten Eindruck. Zumindest ist es wirklich mal keine 08/15-home-made-Produktion à la lonelygirl15.

Quarterlife Trailer

"My So-Called Life" bei heise

Sonntag, 22. Juli, 2007

Also heise.de wäre jetzt wirklich einer der letzten Plätze im Web gewesen, bei denen ich jemals eine Erwähnung von „thirtysomething“ und „My So-Called Life“ erwartet hätte 🙂

Okay, es geht auch eigentlich um „1/4life“ bzw „Quarterlife„, die neue Serie von Zwick&Herskovitz, die Gerüchten zufolge gerade von MySpace lizenziert wurde — was ein ziemliches Novum in Hollywood wäre. In der speziell auf den Broadcast im Web zugeschnittenen Produktion geht es um eine junge Autorin einer Frauenzeitschrift, die ein anonymes Weblog namens „quarterlife“ über ihre Freunde betreibt. „Quarterlife“ ist dabei eine Anspielung auf die so genannte Quarterlife-Crisis, sozusagen eine Midlife-Crisis für 25-Jährige.

Wer hierbei ein kleines „deja-vu“ hat, dem sei bestätigt, dass Teile davon  ursprünglich in einem Konzept für eine ABC-Fernsehserie steckten, die aber im Jahre 2004 trotz massiver Vorschuss-Lorbeeren nicht von ABC weiterverfolgt wurde. Immerhin wurde eine Pilot-Episode gedreht, unter anderem mit Shiri Appleby — aber nie ausgestrahlt.  Ich hatte sogar mal eine Website für „1/4-life“ eingerichtet.

Die neue MySpace-„Serie“ ist aber eine komplette Neuproduktion mit neuem Cast & Crew und deutlich kleinerem Budget. Einer der Co-Produzenten ist übrigens unter anderem der Bruder von Devon Gummersall, Josh Gummersall, welcher bereits seit vielen Jahren als Assistent bei der Bedford Falls Company arbeitet.

 

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