1998 hätte ich wohl im Traum nicht gedacht, dass ich jemals beim Kauf eines neuen R.E.M.-Longplayers zögern würde. „Out of Time“, „Monster“, „Automatic for the People“ und „New Adventures in Hi-Fi“ durften auf meiner Liste der besten Alben der 90er schließlich keinesfalls fehlen. Dann kam das orientierungslose „Up“ und ließ mich zum ersten Mal irritiert zurück. „Reveal“ war wiederum etwas besser, nur um dann von dem furchtbaren „Around the Sun“-Protestsong-Geklimper abgelöst zu werden. Die Band hatte sich zwar musikalisch weiterentwickelt, aber in eine Richtung, die ich wenig attraktiv fand.
Jetzt ist 2008 und mit „Accelerate“ steht das 14. Studioalbum von R.E.M. in den Läden. Und was soll ich sagen, nach zehn Jahren ist „good old“ R.E.M. wieder zurück. Zwar kommt auch „Accelerate“ nicht an die Klassiker aus den 1990ern heran, aber die Band hat plötzlich wieder richtig Biss und offensichtlich auch das Schlagzeug-Set wiederentdeckt. Von der ersten bis zur letzten Minute rockt das Album auf voller Breite und macht beim Anhören Laune wie schon lange keine R.E.M.-Platte mehr.
Zur ersten Single-Auskopplung „Supernatural Superserious“ kann man sich im Web sein eigenes Video zusammenbasteln.