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Let the right one in / So finster die Nacht (2008)

Freitag, 9. Januar, 2009

Kurz vor Jahresende kam ohne großen TamTam noch ein kleines Filmhighlight aus dem kühlen Schweden in die deutschen Kinos. Zumindest in ein paar Kinos, im ganzen Saarland gibt es beispielsweise nur ein Lichtspielhaus, das den Streifen einmal pro Tag zeigt. Das ist sicherlich schade, denn „So finster die Nacht“ (Låt den rätte komma in) ist eigentlich jetzt schon ein Kandidat für die „best of 2009“-Liste (oder nachträglich noch auf die 2008er).

Basierend auf der Buchvorlage von John Ajvide Lindqvist erzählt „So finster die Nacht“ die bezaubernde und zugleich Furcht einflößende Geschichte einer kleinen Teenager-Romanze im Schweden der frühen 1980er Jahre. Doch dies ist keine typische Teen-Crush-Story, dieser Film vereint eine unschuldige Liebesgeschichte ausgerechnet mit dem Horror-Genre auf faszinierende und sehr sehenswerte Art und Weise.

lettherightonein2Der schüchterne und einsame 12jährige Oskar wird in der Schule gehänselt und ist der klassische Aussenseiter-Typ ohne echte Freunde. Die Ehe seiner Eltern ist gescheitert, er lebt alleine mit seiner Mutter in einem ruhigen Vorort von Stockholm. Eines Tages im tiefen Winter wird in der Nachbarschaft die Leiche eines ermordeten Jungen gefunden, dem ein Großteil seines Blutes entnommen wurde. Interessiert verfolgt Oskar die Berichterstattung über diesen und folgende Morde in der Presse. Kurz darauf lernt er das etwa gleichaltrige Mädchen Eli kennen, das in einer Nachbarwohnung eingezogen ist. Oskar benötigt nicht lange, um festzustellen, dass dieses „Mädchen“ alles andere als ein normaler Teenager ist. Sie ist eine blutdurstige Vampir(in), die seit vielen Jahrzehnten durch Schweden zieht — auf alle Zeit in ihrem Teenager-Körper gefangen. Rasch sieht Oskar in Eli eine Verbündete in seinem einsamen Leben, „sie“ gibt ihm den Mut, sich gegen die Hänseleien in der Schule zu wehren — mit zweischneidigem Erfolg. Obwohl er sich bewusst ist, dass seine ungewöhnliche Bekanntschaft auf das Blut anderer Menschen zum Überleben angewiesen ist, sucht er ihre Nähe und bringt damit schließlich auch Eli in einen schwierigen Interessenkonflikt.

Was sich auf den ersten Blick vielleicht nach einem schlechten Scherz anhört, entwickelt sich auf der Leinwand zu einem ergreifenden Drama um Leben und Tod, Rache und Gewalt, aber auch erste Liebe und unschuldige Teenager-Romanze. Auf faszinierende Weise umgesetzt und mit einer großartigen Cinematographie vermittelt „So finster die Nacht“ eine bedrückende Horror-Stimmung bei nur minimalen und wohl dosierten Ausflügen in das genre-typische Blut- & Gore-Territorium. Der Film will deutlich mehr sein als nur „yet another horror movie“ und ihm gelingt das in meinen Augen in derart überzeugendem Umfang, dass ich eine ganz klare Must-See-Empfehlung aussprechen muss. Einer der besten „Horror“-Filme der letzten Jahre, zu dem man sogar die gegen blutrünstige Produktionen abgeneigte Freundin mitnehmen kann ;-). 9/10

 

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